Hallo!
Ich habe mich für die Laufbahn der Reserveoffiziere beworben, Erstwunsch Jäger, Zweitwunsch Panzergrenadiere. Ich bin 162 cm groß und wiege ungefähr 53 kg, bin also ein recht schmächtiges Mädel!
Sport mache ich, aber nicht intensiv derzeit!
Nun meine Frage: Wie kann ich mich optimal auf die Ausbildung bei den Jägern vorbereiten? Und ist meine Chance zu bestehen dort überhaupt groß genug?! Ich habe einen sehr starken Willen und einen großen Kämpfergeist, kann viel Druck ertragen und kämpfe mich durch schwierige Situationen gut durch! Bis Jetzt zumindest. Denn ich kann ja nicht sagen, ob ich stark genug für so eine Art von Ausbildung bin.
Ich will es versuchen, wer nicht kämpft hat schon verloren! Aber ich will alles gegeben haben!
Also habt ihr Tipps für mich? Wäre schön einige zu hören, oder Erfahrungsberichte lesen zu können. :)
Es gibt derzeit 2 Kompaniechefinnen und rund 10 weibliche ZugführerOffz bei den Panzergrenadieren und in Infanterietruppenteilen. Die meisten haben ganz normale, eher schlanke Figuren. Eher schwierig dürfte da Ihre fehlende Körperlänge, die Vieles erschweren würde. Fehlende Fitness lässt sich ja mit gutem Training erwerben...
Die Größe und die davon abhängige Gesamtkonstitution finde ich hier eher kritisch. Klar, du wirst "nur" ROA, aber theoretisch sollte ja das Ziel sein am Ende einen fertig ausgebildeten Offizier zu haben, der vollumfänglich eingesetzt werden kann.
Wenn man mal grob überschlägt, dass der durchschnittliche Infanterist im Einsatz eine Ausrüstung von 30-40 kg (der Zugführer vielleicht 5kg weniger) mit sich herumschleppt und dann erst anfängt körperliche Leistungen abzurufen, um seinen Auftrag - auch bei 50°C im Schatten - zu erfüllen halte ich die Truppengattungs-/Verwendungswahl gelinde gesagt für ungünstig.
Ich selber habe in meinem Offizierjahrgang bei den Feldjägern eine Kameradin, die ebenfalls ca. 1,60m groß ist und bei Übungen und Ausbildung im Gelände zum "Rucksack mit Beinen" wurde, aber die Anforderungen an den infanteristischen Dienst sind in unserem Geschäft auch bei weitem geringer, als an die Angehrigen der Kampftruppe.
Ich will dir wirklich nicht den Mut nehmen, aber stell dich auf eine sehr harte Zeit ein und darauf, dass es schwer bis unmöglich werden wird in deinem zukünftigen Kerngeschäft deiner Truppengattung zu bestehen.
Aber eine Frage habe ich auch: Wie kam es ausgerechnet zu diesen Verwendungswünschen?
Gruß Andi
Ich kann aus eigner Erfahrung sagen, das man es als kleine schlanke Person schon schwer hat. Und ich rede schon mla nur von der AGA.
Dabei ist die Wand, an der HiBa nicht mal das "größte" Problem. Es sind schon so Kleinigkeiten wie Schritthalten beim Marsch und tragen von MG und schweren Waffen.
Und auch ich war in keiner Kampfeinheit. Ich habe ganz schon gefluch und kämpfen müssen, und das obwohl ich zu der Zeit noch 3 bis 4 mal in der Woche Kampfsport betrieben hatte.
Ich denke da iwrd man ganz massive Probleme bekommen, in einer Kampfeinheit. Kampfgeeist schön und gut, aber irgendwann ist Schluß.
Vllt wäre ein etwas weniger infanterische Verwendung das bessere?
Eine eher kleine Frau hat sich auch als Heeresbergführerin durchgesetzt, rein technisch "geht es also" schon.
Aber:
ZitatSport mache ich, aber nicht intensiv derzeit!
dies wird ein Problem werden.
Grundsätzlich ist das zu tragende Gewicht nämlich unabhängig von der Körpergröße / dem Körpergewicht - ein Gewehr, ein Maschinengewehr, eine Panzerfaust ist für alle gleich schwer.
Ein zu hohes Körpergewicht ist ungünstig, da dies die Gelenke zu stark belastet (so über 100 kg oder so), ein zu geringes Körpergewicht ist sehr ungünstig, weil es dann wenig "freie Muskelmasse" gibt und viele Belastungen im Bereich der Maximalkraft liegen.
Ich schließe mich da Andi an und würde auch eher zu anderen, mehr "technischen" Truppengattung raten.
Wenn es denn wirklich Infanterie sein soll, starte umgehend ein entsprechendes Trainingsprogramm mit dem Ziel des Muskelaufbaues und der aeroben Ausdauer.
Während dem OAL hast du sowieso nochmal die Möglichkeit Verwendungswünsche bzw. Änderungen anzugeben.
Unser Zugführer meinte, niemand lässt einen zu der Kampftruppe, wenn man schon im OAL sportlich versagt.
Zudem:
1. Du hast jetzt noch ca. ein dreiviertel Jahr Zeit dich vorzubereiten.
2. Auf dem OAL hast du unter der Woche genügend Zeit Sport zu treiben und dich zu verbessern.
Ich war Anfang Juli beim Eingewöhnungsmarsch auch total offen, jetzt macht mir das sportliche alles total spass und hab mich schon richtig verbessert. Bin zwar immer noch nicht so gut wie vorgediente Infanteristen oder manch andere, aber ich will mich auf jeden Fall stetig verbessern und auch das halbe Jahre in Dresden an der OSH darf man das sportliche eben nicht vernachlässigen!
Gruß
Aliki, der auch zu der Kampftruppe soll:)
Noch ist sie ja nicht angenommen..
Danke für eure Beiträge!
Ja stimmt, noch bin ich nicht angenommen und grundsätzlich bin ich auch für alles offen. Mich reizt die Infanterie einfach extrem, die hohen Ansprüche und die Aufgaben die man dort hat. Falls ich angenommen werde, werde ich mir einen Trainingsplan machen und mich so gut es geht vorbereiten.
Ich habe einen Freund der den RO als Jäger absolviert hat mit der bestmöglichen Bewertung und KSK Empfehlung. Er sagt ich kann es schaffen, weil ich den Willen hab und er möchte mich trainieren ( Marschieren, Sport, etc.).
Ich weiß, dass ich mit Jäger eines der schwersten Laufbahnen als Erstwunsch gewählt habe, ich möchte aber alles tun, um mit meinen körperlichen Voraussetzungen, an denen ich ja nichts ändern kann, zu bestehen. Ich werde nunmal nicht noch 10 cm wachsen oder so, also möchte ich dieses "handycap" nach bester Möglichkeit kompensieren. :)
Zitat von: Ann-Katrin am 15. September 2012, 10:39:29
...also möchte ich dieses "handycap" nach bester Möglichkeit kompensieren. :)
Ja, ja, die Handy-Generation... :D!
Das mit "wenn ich angenommen wurde, werde ich dann auch drauf trainieren" ist genau der falsche Ansatz.
Die Sportlichkeit, die du da brauchst, muss ne Lebenseinstellung sein.
Als Frau isses eh schon nicht einfach und du musst auch noch deine ungünstigen Voraussetzungen kompensieren und dazu gehört unheimlich viel Biss und Durchhaltevermögen.
Kampfsportlerinnen, Triathletinnen (und da sprech ich nicht von "mal an nem Volkstriathlon teilgenommen" )und vergleichbare Sportlerinnen bringen diese Voraussetzungen oft mit.
Tut mir leid, aber da muss ich widersprechen. Der Freund von mir, der bei den Jägern war und Jahrgangsbester gewesen ist, hatte vorher nie was mit Bundeswehr oder Sport am Hut gehabt, eigentlich wollte er gar nicht hin. Aber als er dort war hat er gefallen daran gefunden. Und deshalb denke ich nicht, dass Extremsport eine Lebenseinstellung sein muss, zumal ich auch momentan nicht die Zeit dafür habe. Mir macht Sport viel spaß und wenn ich die Dinge erledigt habe, die ich gerade erledige. möchte ich auch richtig durchstarten und mich dann auch die Monate vor Dienstantritt da voll drauf konzentrieren.
Es gibt Hobbies, die entwickeln sich erst oder die entdeckt man erst. Ich bin ja auch noch jung (20 Jahre alt) und habe meine Zeit bis jetzt in Schule und Ausbildung gesteckt.
Wie gesagt, das Problem ist da eben mein Körperbau, den ich ausgleichen muss.
Vllt. war der auch anders gebaut.
Mit der Einstellung wirst du gewaltig auf die Nase fallen. Wenn du bis dato nicht viel Sport gemacht hast dann wird das sehr schwer werden.
Mit 20 hatte ich bereits über 10 Jahre Kampfsport hinte rmir udn hatte auch Schule usw. DAS ist keine Ausrede
Wieso fall ich mit der Einstellung auf die Nase? Ich habe nicht Leistungssport gemacht und deswegen bestehe ich nicht? Ich habe doch gesagt ich werde bis zum Ausbildungsbeginn viel Sport machen. Ich nehme das ja gar nicht auf die leichte Schulter.
Und keine Ausrede ja, aber ich hatte damals auch noch andere Hobbies. Der Freund von dem ich rede war ziemlich groß, das ist ein Vorteil, aber auch sehr schlank und total untrainiert. Ich meine damit ja nur, dass man kein Sporttier sein muss um zu bestehen. Das definiert in meinen Augen nicht die richtige Einstellung. Für mich ist die richtige Einstellung der Wille es zu tun und es dann eben auch durchzuziehen. Ich bin mir durchaus im klaren darüber, dass ich da ehlendig versagen werde, wenn ich nicht so hart wie möglich vorher trainiere.
Wenn man jetz erst anfängt ist es der falsche Weg. Die Gefahr des in dei Hose geht ist zu groß. Und dann wird das Bild der Frauen beim Bund noch schlechter.
Zitat von: Ann-Katrin am 15. September 2012, 14:02:53
Tut mir leid, aber da muss ich widersprechen. Der Freund von mir, der bei den Jägern war und Jahrgangsbester gewesen ist, hatte vorher nie was mit Bundeswehr oder Sport am Hut gehabt
... und ist vor allem auch:
a) ein Mann
b) vermutlich größer als 1,62m und
c) vermutlich bei weitem schwerer als 53 kg.
Willkommen in der Realität. Bei deinen biologischen Daten halte ich es für ausgeschlossen, dass du jemals in deinem Leben den körperlichen Anforderungen an einen Jägeroffizier gerecht werden kannst! Wir reden hier nicht von irgendwelchen Versuchen à la "schaun mer mal, was passiert" - du willst Soldat werden und noch dazu Offizier! Offiziersein heißt "vorn stehn, selbst stehn und einstehn" und im Zweifelsfall entscheidet man über Leben und Tod.
Und an deinem Geschlecht und deiner Größe kannst du schlicht nichts ändern. Also such dir zum Besten aller Beteiligten sinnvolle Alternativen.
Wenn du wirklich nach einer sehr anspruchsvollen Verwendung suchst solltest du dich vielleicht mal mit den Feldjägern beschäftigen. Da ist nämlich neben den körperlichen Anforderungen vor allem Köpfchen gefragt.
Gruß Andi
bis zur bewerbung solltest du auf jeden fall für die einsstellungsprüfungen genug trainiert haben
und wenn du hier die freds über den ergometer test liest - wirst du feststellen das da shcon viele leute durchgefallen sind weils sie nichtmal die minimalvorderung von 2,4 w(w) und 2,6 w (m) pro kg körpergewicht geschaft haben
Naja- wenn man nix wiegt, kommen da ja ned so viele Gesamt-Watt raus ;)
@ Ulli:
Wenn die Zentren aber "one size fits all" anwenden, haben es leichtere Bewerbe schwere.
Im übrigen haben leichte Bewerbe das Problem der freien Muskelmasse, d. h. auch bei Anwendung der Formel Watt pro Kilogramm stehen sich diese etwas schlechter ...
Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass viele hier ein bisschen gegen die Frau beim Bund sind. Das musst du verstehen und v.a. musst du in der Truppe dagegen bestehen. Das resultiert einfach aus der ungleichen Behandelung zwischen Männer und Frauen bei der Bw. Frauen werden bevorzugt eingestellt ("bei gleicher Qualifikation" (offiziell)), Frauen haben eine eigene Dusche (Männer müssen sich zu 20 eine teilen), Vorgesetzte haben Angst im Umgang mit Frauen zwecks Beschwerde (Frau hat Menstruationsbeschwerden und darf leider am körperlich anspruchsvollen Marsch nicht teilnehmen...der Soldat hat einen verstauchten Knöchel und wird solange bearbeitet bis er sich den Besuch beim Arzt spart), Frauen werden in der Öffentlichkeitsarbeit ständig vor die Kamera gezerrt, obwohl sie die Minderheit der Truppe ausmachen, es gibt eine Gleichstellungsbeauftragte, aber kein Gleichstellungsbeauftragten...und, und, und. Was ich sagen will, die Männer sind von den Frauen genervt und deshalb sind sie auch gegen dich in diesem Forum. Ich habe während meiner Ausbildung einige Frauen gesehen, die alles verhältnismäßig gut gemeistert haben. Es kommt auf dich an. Du musst lernen, dass dein Kopf deinen Körper besiegt. Wenn du das kannst, dann kannst du die größten Quälereien und Anstrengungen überbestehen.
Hmm, na, wenn ich das so lese, wer hat denn nun was gegen Frauen beim Bund? ;)
Zitat von: PeterPan1246 am 22. September 2012, 20:10:00
Ehrlich gesagt habe ich den Eindruck, dass viele hier ein bisschen gegen die Frau beim Bund sind.
Was bringt es – an der Realität vorbei –, rosa Schleifchen zu verteilen?
Zitat von: PeterPan1246 am 22. September 2012, 20:10:00
Was ich sagen will, die Männer sind von den Frauen genervt...
Das ist weder etwas Neues noch etwas Bw-spezifisches. Das beruht aber auf Gegenseitigkeit. ;)
Trotzdem mögen wir sie...
Als FschJg Offz kann ich nur sagen, dass ich Frauen in der Portepee-Laufbahn erlebt habe, welche kleiner und schmächtiger waren als die Männer und dennoch fitter und besonders mit mehr Biss. Es ist klar, dass körperlich die Männerwelt die grundlegend besseren Grundvoraussetzungen haben aber dennoch hat der Kopf viel mit der Sache zu tun. Mit Verlaub aber der heutige OffzNachwuchs hat gerade bei den männlichen Kameraden, was die körperliche Konstitution an geht, große Defizite. Der Sport während des OALs, welchen ich selber erlebt habe, ist nicht das non-plus-ultra und wird in Zukunft noch mehr zurück geschraubt...Es liegt an dir, was du aus dir machst und wie du dich täglich trainierst. Gerade während der OSH legen die Hörsaalleiter das Hauptaugenmerk auf Taktik, Wehrrecht sowie PolBil. Geschichte als schönes schmankerl! Sport mit den Hörsaaloffizieren, sprich die OSH Runde laufen, DSA machen oder irgendwelche TeamBuildingSpiele sind nur Ablenkung und um Anreize zu geben. Gerade während des OL1 liegt es an dir dich zu organisieren und dein individuellen Sportplan zu machen.
...
Die Gestaltung deines Dienstes als (stellv) Gruppenführer in einer AGA Kompanie liegt "größtenteils" an dir selber. Sprich wenn du das GLÜCK haben solltest, dass dein Disziplinarvorgesetzter und/oder ZgFhr dir zu gesteht eine Gruppe selber zu führen bist du auch für den Sport verantwortlich... Als zukünftiger milFhr solltest du, laut Befehl OffzAusbildung Heer, so viel wie möglich als Führer eingesetzt werden um deine Fähigkeiten Menschen zu führen auszubilden und zu prägen.
...
Offizier sein heißt FÜHREN VON VORN! Das ist kein Spruch um gut dazustehen vor deinem Disziplinarvorgesetzten. Es ist im Dienst vorallem eine Lebenseinstellung. Es ist die Kunst dich jederzeit, egal wie es dir geht, dich zu motivieren und vor allem deine Untergebenen zu motivieren! Wenn du einmal den Respekt deiner Portepees hast, weißt du was es bedeutet ein militärischer Führer zu sein. Gerade in der heutigen Laufbahn wird man in den ersten Jahren hauptsächlich akademisch geprägt bevor es wirklich in die Truppe geht. Die Portepee´s also die Feldwebel schauen sich ihren ZgFhr/KpChef genau an und das ist der Moment wo du vor der Truppe stehst und die Leute VON VORN motivieren musst und das nicht nur vor einem Einsatz sondern im täglichen Dienst.
Versuch dein Bestes und lass dich nicht unterkriegen, aber schätze dich und vor allem deine Perspektiven realistisch ein. Ein wenig Selbstkritik schadet oft nicht.
Und die Sache mit der Frauenquote in den Streitkräften wird oft so negativ eingeschätzt weil es wie auch bei den Männern schwarze Schaafe gibt, welche aus der grauen Masse hervor stechen. Da das hauptaugemerk nun man auf den Frauen liegt fällt das besonders ins augenmerk.
Meine Kameraden haben aber viele richtige Ansätze gebracht, welche ich größtenteils unterstütze.
Aber eben um das, was du im ersten Absatz geschrieben hast, geht es doch. Als Frau haste nun mal schlechtere Voraussetzungen als nen Mann. Das musste nun mal ausgleichen. In der Kampftruppe mehr als woanders. Und das geht nun mal nur, wenn du ne Extraportion Biss hast.
Und das sehe ich bei der TE aktuell nicht.
Hier hat ja keiner was davon gesagt, dass Frauen in den Kampftruppen nix verloren haben. Nur die Voraussetzungen müssen stimmen, sonst wird´s für beide Seiten ne Quälerei.
Was die Beissfähigkeit der Frauen angeht: Gibt solche und solche.
Ich habe Fakten aufgezählt, die so sind wie sie sind. Das war keine Wertung! Ich habe ja auch hervorgebracht, dass einige durchaus gute Leistungen im infantristischen Bereich abrufen. Ich habe nur versucht eine Rechtfertigung für die negative Haltung gegenüber Frauen in der Truppe zu finden. Aber es darf durchaus gesagt werden, dass wenn 98% der Piloten Männer sind (ich kenne die Zahl nicht...ist aus der Luft gegriffen) und die Bundeswehr bei allen öffentlich wirksamen auftritten (ILA, Werbung, TV) sehr oft die weiblichen Piloten nach vorne schickt, um zu zeigen wie toll emanzipiert der Laden ist und man alles daran setzt den Frauenanteil weiter zu erhöhen, dann kann ich verstehen, dass einige Kameraden genervt reagieren.
Ich denke auch das Sport das kleinste Problem ist...
Wenn man wirklich mal das Hauptaugenmerk auf die Ausrüstung im Gefechtsdienst und die Belastung des Gefechtsdienstes an sich legt dann muss man ehrlich sagen, dass die "Werte" die du mitbringst einfach unzweckmäßig sind.
Ein 120l Berghaus Rucksack, welcher in der Infanterie nun mehr und mehr etabliert wird, die persönliche Schutzausrüstung mit SK4 Weste, Munition, Waffe und und und sind nun mal die ständige Belastung in der Kampftruppe.
Gestandene Männer bekommen Probleme mit solchen Belastungen. Daher soll das keine AntiFrauenAussage darstellen!
Überleg dir also genau was du machen willst. Die Belastung, die du für dich nicht mehr alleine bewältigen kannst verlegt sich automatisch auf deine Kameraden. Das geht sicherlich auch mal gut aus, aber wenn die ständige Belastung deinerseits noch auf der Truppe lastet und das als militärischer Führer, dann geht das auf längere Zeit gesehen nicht gut.
Nicht jeder hat nun mal die Grundvoraussetzung für die Kampftruppe in einem Infanterieverband...
Bei Frauen in der Bundeswehr, vor allem auch bei Kampftruppen, redet man immer um den heißen Brei herum. Spricht ein zentrales Thema gar nicht erst an. Den weiblichen Anspruch nach einem geschützten Intimbreich, der bei uns gesellschaftlich verankert ist.
Bei einer Stabsverwendung und in vielen anderen Bereichen kein Problem, auch im Einsatz nicht. Dixi´s gibt's überall.
Bei der Kampftruppe brauchst Du da eine gewisse selbstbewusste Robustheit. Sonst wird es schnell zum latenten Problem für beide Seiten. Noch verstärkt dadurch dass man nicht darüber sprechen kann, die Schamschwelle.
Mich rief mal der Truppenarzt an, die Gefreite .... hätte gerade ihre ..... und es ginge ihr nicht gut, ob man in der Ausbildung ein wenig Rücksicht nehmen könne. Na klar, ist doch selbstverständlich. Auch ihr Zugführer und ihre Kameraden hätten darauf Rücksicht genommen. Aber sie konnte sich nicht überwinden darüber zu reden.
Also denk nicht nur an Fitness sondern auch daran, was Du in dem Bereich aushältst.
In einem norwegischen Feldlager suchte ich vergeblich die Dusche für Männer, die kennen diese Trennung nicht. Mein Gott, ich wurde so was von verlegen als ich mich dann neben einem Leutnant weiblich einseifte. Die lächelte mich an und sagte: ,,It ist quite simple. Do not look.". Ob wir da wohl mal hinkommen, in der Bundeswehr?
Wenn du tagelang im Dingo durch die Welt kutschierst und Männlein und Weiblein - während sie nebeneinander sitzen und während der Fahrt - in Flaschen pinkeln müssen ist sowas sowieso wortwörtlich scheiß egal.
Gruß Andi