Hallo zusammen,
ich möchte mich kurz vorstellen: Ich bin 22 Jahre alt und komme aus Bayern. Ich habe Abitur, danach meinen Zivildienst abgeleistet, 2 Semester studiert und bin momentan im Rettungsdienst tätig, um die Wartezeit für das Medizinstudium zu überbrücken. Aus persönlichem Interesse "nach etwas neuem" und schon altem Interesse an der Bundeswehr generell überlege ich mir momentan, mich als FWD oder SAZ bei der Bundeswehr zu bewerben.
Folgende Verwendungen wären für mich (besonders) interessant:
- Fliegerischer Dienst
- Medizinstudium
- Verwendung als Minentaucher / Kampfschwimmer
Einmal abgesehen von den notwendigen Tests und Prüfungen: Ist es möglich, diese als FWD abzulegen? Mir ist bewusst, dass ich mich für den fliegerischen Dienst 16 Jahre verpflichten müsste. Ich möchte mich aber nicht für so lange Zeit verpflichten, ohne zu wissen, ob ich überhaupt eine Chance habe, im Bereich meiner Interessen verwendet zu werden. Gleiches gilt für die Verwendung bei den Waffentauchern.
Generell: Sollte es mit Medizin, fliegerischem Dienst und den Waffentauchern nichts werden. Was würdet Ihr mir an Verpflichtungszeit (FWD und SAZ) raten, um - wenn irgendwie möglich bei der kämpfenden Truppe - "vernünftig" eingesetzt werden zu können? Z.B. als Fallschirmspringer?
Ich möchte nach oder während meiner Bundeswehrzeit Medizin studieren. Die einzige echte langfristige Alternative ist der fliegerische Dienst. Alle übrigen Verpflichtungen bei der Bundeswehr wären von meiner Seite aus nur gedacht, um die Wartezeit für das Studium zu überbrücken. Und das würde ich ungerne irgendwo im Innendienst tun - auch wenn das der Bundeswehr vermutlich egal ist.
Vielen Dank für Eure Hilfe,
Ralf
Da du Zivildienst geleistet hast, hast du ja den Dienst an der Waffe verweigert, aber das passt nicht so ganz zu "und schon altem Interesse an der Bundeswehr".
Zuerst musst de deine damalige Verweigerung zurückziehen; dann kannst du dich bewerben.
Wenn du nur deine Wartezeit überbücken willst, dann mach den FWD.
Hast du aber vor, ernsthaft den Beruf des Soldaten anzugehen, bewirb dich. Es ist ja eh nicht gesagt, dass du eine fliegerische Tauglichkeit bekommst und/oder einen der begehrten Studienplätze für Medizin. Von daher probiers halt, schadet nichts.
Aber mal im Ernst: Arzt, Pilot oder Waffentaucher, so ganz weißt du aber nicht was du willst.
ZitatFolgende Verwendungen wären für mich (besonders) interessant:
- Fliegerischer Dienst
- Medizinstudium
- Verwendung als Minentaucher / Kampfschwimmer
Das können Sie sich mit dem Freiwilligen Wehrdienst abschminken. Da müssen Sie sich schon deutlich länger als SaZ verpflichten.
"Medizinstudium" ist sowieso keine Verwendung bei der Bundeswehr. Um Medizin zu studieren, müssten Sie sich als Sanitätsoffizier verpflichten - für mindestens 17 Jahre.
Da Sie aber den Dienst an der Waffe seinerzeit aus Gewissensgründen verweigert haben, sind Sie für die Bundeswehr so lange nicht existent, wie Sie Ihren damaligen Antrag nicht zurück genommen haben. Bis dahin können Sie sich aber schon mal über mögliche Laufbahnen und/oder Verwendungen bei
www.bundeswehr-karriere.de informieren.
Danke erstmal für die Antworten.
Das mit der Verweigerung ist mir durchaus bewusst und hat bzw. hatte auch damals nichts mit meiner Einstellung zur Bundeswehr zu tun. Ich hatte die Chance, meinen Zivildienst in meiner jetzigen Arbeitsstelle zu machen, was sich bis jetzt in Sachen Ausbildung und Arbeitsstelle auch "ausgezahlt" hat. Dort wusste ich, dass ich meine Zeit sinnvoll verbringe, was man vom Wehrdienst bei der Bundeswehr wohl nicht oder eher selten behaupten kann. Hat aber nichts damit zu tun, dass ich irgendein System ausnutzen möchte oder sonst was. Im Hinblick auf ein sofortiges Studium nach dem Dienst (welchem auch immer) war der Zivildienst deutlich attraktiver. Von Gerechtigkeit konnte man bei den vielen jungen Männern mit T1/2-Musterung, die nie eingezogen worden sind, ohnehin nicht mehr sprechen.
Meine langfristigen Berufswünsche sind nach wie vor entweder das Fliegen oder - und das deutlich mehr - das Medizinstudium. Ich werde bei der Bundeswehr also auf jeden Fall versuchen, eines von beidem direkt antreten zu können. Sollte es damit nichts werden, ist das Fliegen natürlich gegessen und ich werde nach meiner Zeit bei der Bundeswehr ein Medizinstudium im zivilen Leben beginnen.
Im Endeffekt ist meine Frage also folgende: Wenn ich - nach dem Zurückziehen der Verweigerung - als SAZ3 zur Bundeswehr gehe: Kann ich mich dann während dieser Zeit für eine andere (eine der oben genannten) Verwendungen bewerben und die Tests absolvieren und bei nicht-bestehen (z.B. direkt bei den Einstellungstests an der OPZ usw.) ganz normal nach meinen 3 Jahren ausscheiden oder muss ich mich direkt auf die lange Zeit verpflichten und kann erst dann versuchen, eine derartige Verwendung zu bekommen? Ich weiß zum Beispiel, dass sich etliche Zivilisten bei der Bundeswehr für einen Medizinstudienplatz bewerben, ohne sich vorher als Soldat verpflichten zu müssen. Funktioniert das für den fliegerischen Dienst oder die Verwendung bei den Waffentauchern auch?
Gruß
Zitatals SAZ3 zur Bundeswehr
In welcher Laufbahn soll das denn sein? Die Regelverpflichtungszeit in der Mannschaftslaufbahn beträgt 4 Jahre. Bei allen anderen Laufbahnen liegt sie deutlich darüber.
ZitatIch weiß zum Beispiel, dass sich etliche Zivilisten bei der Bundeswehr für einen Medizinstudienplatz bewerben, ohne sich vorher als Soldat verpflichten zu müssen.
Das sollten Sie dann mal näher erläutern, wie das funktionieren soll.
Hier im Forum wird die Verpflichtungszeit auf 3 Jahre durchaus erwähnt, genauso wie in diesem Artikel:
http://www.dienstzeitende.de/bfd-anspruch-fuer-saz-2-saz-3.htmlOb es nun 3 oder 4 Jahre sind spielt letztendlich auch nicht die entscheidende Rolle. Ich habe auf jeden Fall vor, mich entweder als FWD oder eben SAZ zu verpflichten. Dabei ist mir die Verwendung nicht so enorm wichtig, die kämpfenden Truppen wären aber interessant. Deswegen die Frage, wie lange das sein sollte, um überhaupt entsprechende Ausbildungen zu bekommen. Bei einem FWD über 9 Monaten machen längerfristige Ausbildungen ja keinen Sinn. Hier bin ich aber auf eure Erfahrungen angewiesen. Was würdet Ihr mir zum Beispiel empfehlen, um Fallschirmjäger zu werden?
Ein ehemaliger Kollege war an der OPZ zu verschiedenen Tests mit dem Ziel, bei der Bundeswehr Medizin zu studieren. Letztendlich wurde er im Anschluss daran informiert, dass eine Einstellung (noch) nicht möglich sein, und er auf die Warteliste kommt - ohne Soldat zu sein. Er hätte sich also (scheinbar) erst verpflichten müssen, wenn er tatsächlich eine Zulassung bekommen hätte und dann auch zur Bundeswehr gegangen wäre.
Ich weiß, dass ich früher oder später auf jeden Fall zu einem Wehrdienstberater gehen muss und dass wohl auch ein Truppenbesuch interessant wäre. Momentan möchte ich nur abklären, ob meine Wünsche überhaupt in die Realität umsetzbar sind. Deswegen hier die Frage: Ich bin zum Beispiel SAZ4 bei irgendeiner Einheit und möchte mich für den fliegerischen Dienst bewerben. Muss ich dann vorher schon meine Verpflichtungszeit entsprechend auf 16 Jahre erweitern oder kann ich das auch noch während meines SAZ4, um bei Ablehnung regulär nach den "nur" 4 Jahren ausscheiden und mein ziviles Studium aufnehmen zu können?
Danke
Da würfelst du einiges durcheinander.
Wenn du dich für 4 Jahre verpflichtest, ist das die Laufbahn der Mannschaften. Für jemand, der so hochqualifizierte Jobs machen will, halte ich das für Quatsch.
Um dich für deine (Traum-)Verwendungen zu bewerben, musst du kein aktiver Soldat sein. Das geht auch aus dem bisherigen Job heraus.
Willst du ein wenig Soldat "spielen", mach den FWD für 23 Monate und bewirb dich währenddessen, das kann auch parallel laufen. Du brauchst dich nicht direkt auf 16 Jahre verpflichten, sondern das machst du erst, wenn du mal alle Tests bestanden hast und so gut bist, dass du auch eine Zusage erhältst.
Warteliste heißt nicht, dass er auch ohne Soldat studieren dürfte. Er war nur nicht gut genug für eine Direktzusage. Hier wird bis zu bestimmten Zeitpunkten gesammelt und dann eine Bestenauslese gemacht.
Ich glaube, Sie sollten erst einmal meinem Link folgen und sich dort informieren.
Zitat
Ein ehemaliger Kollege war an der OPZ zu verschiedenen Tests mit dem Ziel, bei der Bundeswehr Medizin zu studieren. Letztendlich wurde er im Anschluss daran informiert, dass eine Einstellung (noch) nicht möglich sein, und er auf die Warteliste kommt - ohne Soldat zu sein. Er hätte sich also (scheinbar) erst verpflichten müssen, wenn er tatsächlich eine Zulassung bekommen hätte und dann auch zur Bundeswehr gegangen wäre.
Ach so ist das gemeint. Ja, die Verpflichtungserklärung unterschreibt man erst, wenn die Eignung festgestellt wurde und einer Einstellung nichts mehr im Wege steht - was ja in Ihrem Beispiel nicht der Fall war.
Danke Ralf, das war genau die Antwort die ich gesucht habe!
Danke übrigens generell nochmal für die schnelle Hilfe, hat ja nicht mal eine Stunde gedauert!
Warum willst du denn überhaupt erst FWDL oder SaZ 4 machen und bewirbst dich nicht gleich auf die passende Laufbahn und Verwendung?
Weil ich mir nicht sicher war, ob ich mich nicht erst als Soldat verpflichten muss und mich dann geeignet bewerben kann und ich ja sowieso zur Bundeswehr will. Egal ob im kleinen als FWD oder SAZ4 oder eben mit Maximalziel im fliegerischen Dienst / Medizin. Versuchen werd ich es auf jeden Fall und dann sehen wo ich lande.
Achso- nein, diese Reihenfolge ist nicht erforderlich.
Du kannst dich direkt für die passende Laufbahn/Verwendung bewerben und verpflichtest dich dann direkt entsprechend. Wenn es nicht klappt, kannst ja immernoch FWDL oder SaZ 4 machen.