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Sonstiges => Archiv => Laufbahn und Karriere => Thema gestartet von: Trixie am 02. Juli 2003, 17:36:36

Titel: Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Trixie am 02. Juli 2003, 17:36:36
Hallo Leute,

ich habe mal gehört,. das es auch möglich sein soll, den Wehrdienst auch wieder abzubrechen und dafür wieder Zivildienst zu machen.
Weiß einer von euch etwas darüber?

Danke
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: TheAdmin am 02. Juli 2003, 18:07:01
Klar, man kann jederzeit einen KDV-Antrag stellen, bis der durch ist muss man dann keinen Dienst an Waffen verrichten.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Trixie am 02. Juli 2003, 19:30:09
Muss man auch keinen Dienst verrichten wenn so ein Antrag noch läuft, ein Anhörungstermin festgesetzt ist umd man davor seinen Einberufungstermin hat?
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Marco am 02. Juli 2003, 19:48:32
doch muss man! und man hats nicht unbedingt leichter wenn die vorgesetzten das mitbekommen...
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Fitsch am 02. Juli 2003, 22:08:28
Wieso hast Du denn plötztlich keinen Bock mehr auf Bund.

Isses zu hart, oder was. Schon klar, Mami kocht besser  ;D ;D

Kleiner Tipp von mir.
Lass es mit dem KDV - Antrag.
1. bis der durch ist sind Deine 9 Monate rum
2. Werden dich deine Kameraden "lieben"
3. Von den Vorgesetzten wirst Du auch nicht mit dem größten Respekt gesehen.
==> Und das alles nur weil man zu .... ist.

Horrido
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Sven W. am 02. Juli 2003, 22:24:50
Wenn du einen KDV-Antrag stellst wirst für die Zeit bis zur Entscheidung vom Dienst an der Waffe freigestellt. Aber es gibt genügend andere Dienste zu tun
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Iceman am 03. Juli 2003, 00:12:20
Soweit ich weiß ist es mit einem schriftlichen Antrag nicht getan. Aus meiner AGA-Stube hat das auch einer gemacht. Der müßte vor so eine Komission, da mußt früher jeder vorstellig werden der verweigern wollte. Und das war nicht einfach.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: TheAdmin am 03. Juli 2003, 00:22:29
Klar, die Kommission kommt danach, aber sobald der Antrag gestellt ist wird der Antragssteller mit sofortiger Wirkung von Diensten freigestellt, die ja ab dem Zeitpunkt nicht mit dessen Gewissen vereinbar sind.

Wenn jemand diese Entscheidung meint treffen zu müssen, so ist das sein gutes Recht und sollte auch nicht Bestraft werden.

Realität ist aber, dass dadurch jemand in der Gruppe ist, der zwar mitgeschleppt werden muss, der aber in vieles nicht eingebunden werden darf, was dazu führt, dass grad diese Zeit des Dienstes für den Antragssteller verdammt ätzend sein dürfte.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Sven W. am 04. Juli 2003, 10:57:29
Ja die Komission kommt dann noch. Er ist aber trotzdem von gewissen Diensten freigestellt, weil die Vermutung zu seinen Gunsten getroffen wird, daß seine Gründe bis zur Komission stichhaltig sind
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 04. Juli 2003, 11:00:46
Jepp, den Fall hatten wir in der Grundi auch.
Der Kamerad sagte, die Kommission habe ihn "recht böse zu zerlegen versucht".
:-\
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Sven W. am 04. Juli 2003, 11:03:07
Das versuchen die Argumente in der Luft zu zerreißen ist ja auch normal nur so kann man feststellen ob jemand aus Gewissengründen oder wegen anderen Gründen (Faulheit usw.) einen KDV stellt
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 04. Juli 2003, 11:31:48
Kann man nicht davon ausgehen, daß ein erst während des GWD gestellter KDV-Antrag nicht auf Gewissensgründen basiert ?

Ich meine das hätte man ja vorher auch gewußt. Oder ist dem Kamerad erst beim ANblick eines MG3 eingefallen, daß man damit töten kann und das er das ja gar nicht will ?

???
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: TheAdmin am 04. Juli 2003, 12:31:27
Eigentlich weniger.

Trotzdem, man weiss es nie und im Zweifel für den KDVler.


Obwohl es heute doch eher ein Gewissensentscheid ist zum Bund zu gehen, zumindest wars auf meiner Schule so.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Timid am 04. Juli 2003, 13:07:52
Wieso soll ein KDV-Antrag denn nicht auf Gewissensgründen beruhen? Gut, mag vielleicht mittlerweile häufig ein vorgeschobener Grund sein, wird es aber wohl auch weiterhin geben.

Dementsprechend wird es auch Soldaten geben, die erst in ihrer Dienstzeit von ihrem Gewissen "überrascht" werden ("war doch gestern noch nicht da?"  ;)) und doch noch aus Gewissensgründen verweigern.
Mir ist z.B. ein Fall bekannt (schon ein bisschen länger her), in dem ein Lt Antrag auf KDV gestellt hat und innerhalb von vielleicht zwei Monaten wieder Zivilist war...
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 04. Juli 2003, 13:31:10
Als 1991 die paar Alpha-Jets in die Türkei verlegt wurden, gab es von einigen Soldaten (Piloten) auch KDV-Anträge.

Da wurde wohl ein paar Leuten klar, daß der ruhige Kasernenjob in Zukunft doch echte Einsätze bringen könnte...
:'(
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Sven W. am 06. Juli 2003, 19:18:44
Du kannst ja auch erst Gewissensbisse bekommen wenn du mit dem MG3 ein wenig spielst und dir dabei erst bewußt wird was es heißt Soldat zu sein
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 06. Juli 2003, 20:34:40
Eben das halt ich ja für nicht so glaubwürdig.

Unsere Gesellschaft ist ja so militärfeindlich, daß jedermann vollständig über alles schlechte und verwerfliche des Soldatendaseins informiert sein sollte.

Wer erst nach Betreten der Kaserne merkt, daß Militär was mit Tod zu tun hat...
???

Ich glaube schon, daß das Ganze damit zu tun hat, daß die Leute sich dann erst bewusst werden, was es heißt Soldat zu sein - aber weniger auf Töten und Gewissen bezogen als auf Schwitzen und Parieren...
;)
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Simon am 08. Juli 2003, 10:14:35
Sie sollten nicht so harsch urteilen, nur weil Sie es sich persönlich nicht vorstellen können. Ich stimme Ihnen insofern zu, als ich auch eher glaube das ein großteil (aber eben nicht alle), die nach Ihrem Eintritt in die BW den Antrag stellen, doch eher zu Faul sind (oder Heimweh haben, oder, oder,...). Was ich aber noch gut weiß ist, daß ich irgendwann mitten in meiner AGA MG3 Uebungschiessen an einem Freitag hatte....und Abends mit meiner Freundin "Saving private Ryan" gesehen habe und mir wurde schon etwas anders, als ich mal die Empfängerseite eines MG Geschosshagels sah. Ist vielleicht nur ein Film, aber zumindest kann ich mir schon vorstellen, daß der erste reale Kontakt mit Waffen ein Umdenken/Zweifel auslösen kann. Wenn jemand diese Zweifel hat, finde ich es ehrlicher wenn er auch dann noch seinen KDV Antrag stellt und nicht die verbleibende Zeit absitzt, nach dem Motto "GWDLer kommen schon nicht in Situationen".
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Sven W. am 08. Juli 2003, 11:02:55
Und genau deswegen setzt man ja beim KDV von Soldaten Komissionen einen.
Klar ist mit letzter Genauigkeit kann man das Gewissen eines Menschen nicht prüfen und jeder halbwegs denkende Mensch weis schon was er sagen muß.
Aber lieber sollte man einen aus Faulheit seinen KDV stellen laß, als durch die Verhinderung der Möglichkeit des KDV für Soldaten einen mit wirklichen Gewissenbissen zu zwingen weiter an der Waffe zu dienen
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 08. Juli 2003, 12:49:28
@Simon:

Sollte ehrlich kein Urteil sein - nur was ich eben glaube, ganz wertungsfrei...

Mir ist es auch lieber, die Leute gehen wenn´s nix für sie ist, als wenn ICH mit so jemandem in einen Einsatz gehen müsste - wo der Mann dann eventuell zusammenklappt oder ausrastet.

Es gab ja schon einige Suizide im Auslandseinsatz...
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Iceman am 08. Juli 2003, 15:32:30
Obwohl die sicher oft auch andere Ursachen haben, wie etwa Trennung von der Familie und die hohe psychische Belastung.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 08. Juli 2003, 16:33:36
Sicher.

Lässt sich halt nie auf eine oder zwei Ursachen festlegen.

Soll auch schon mal jemand wegen Schulden gemacht haben - im Einsatz, wohlgemerkt...
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Iceman am 08. Juli 2003, 16:50:29
Ich hab auch schon gehört, dass er einer nach Hause gekommen ist und dann nur Schulden hatten.
Die Frau hatte während der Abwesenheit das Konto geplündert, auch das Geld vom Einsatz war weg.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 08. Juli 2003, 17:29:38
Da vermisst man dann sein G36
::)
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: peggy am 09. Juli 2003, 18:49:30
hab auch ne frage und zwar...

mein freund hat sich für 23 monate verpflichtet, kann er da so einfach nach den 9 monaten aufhören?

thx
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Fitsch am 09. Juli 2003, 18:58:06
meines Erachtens geht das nicht so einfach.

Warum will er raus aus der Truppe?

Horrido
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: peggy am 09. Juli 2003, 19:01:18
eventuell ich wollte nur mal nachfragen, ich fänds ja schön wenn er eher aufhören würde, aber reinreden tu ich ihm da net.

momentan ist da ja eh blos eierschaukeln angesagt  ::)
Titel: Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Janine am 07. Oktober 2004, 17:56:40
hi leute, ich hätte mal ne frage
wie lange dauert es denn bis die einen da wieder rauslassen wenn man der psychischen belastung überhaupt gar nicht gewachsen ist und fast durchdreht?die können einen da ja nicht ferstbinden
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 07. Oktober 2004, 18:10:36
Es dauert so lange bis ein Arzt eine sichere Diagnose über eine psychische Gefährdung abgibt, die ein Verbleiben der Person im militärischen Dienst nicht gestattet.

Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Janine am 07. Oktober 2004, 18:28:41
gibts denn keine zeitangabe? tage, wochen?
mein bekannter ist total am durchdrehen, aber er wills nicht vor seinen kameraden zeigen.
er ist sozusagen kurz vorm davonlaufen, weil sich da "drin" einfach nix tut, obwohl er schon 3 mal bei den zuständigen personen war. muss er erst nen anfall kriegen, damit sie ihn mal wahrnehmen?
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Simon am 07. Oktober 2004, 20:21:02
Nein es gibt keine Zeitangabe. Wenn Ihr Bekannter das Gefuehl hat man wuerde auf seinen Antrag nicht reagieren stehen ihm die Moeglichkeiten der Beschwerdefuehrung offen, darueber wurde er unterichtet. Desweiteren kann er einen Militaerpfarrer um Hilfe bitten und die Vertrauensperson der Einheit hinzuziehen. Im uebrigen glaube ich Ihnen zwar gerne das Sie da ihrem Bekannten vertrauen wenn er sagt er hielte es nicht mehr aus, aber aus Sicht der BW muessen Sie auch verstehen das seine Aussage nicht ausreicht, sondern hier das Urteil einer Fachkraft (in solchen Faellen regelmaessig die entsprechende Abteilung im naechsten BW Krankenhaus) angestrebt wird.

mfg,
Simon
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Bernhard am 07. Oktober 2004, 20:43:15
eventuell glaubt ihm der psychodoc nicht. insbesondere bei der bundeswehr gibt es ärzte, die dem patienten nicht glauben.
wenn er allerdings wirklich ein schweres problem hat, dürfte er entweder recht schnell entlassen werden, was in der regel nicht so einfach ist, da wer einmal da ist, in der regel auch dableiben soll, oder er wird in stationäre behandlung eingewiesen, nur kann ich mir das bei einem wehrpflichtigen, der probleme wegen des wehrdienstes hat nur für kurze dauer zur überprüfung vorstellen.
hinzu kommt, dass bei der bundeswehr keine psychopharmaka (?) verschrieben werden (dürfen).
mein rat:
noch mal zum arzt, wenn dieser nichts tun möchte, soll er einen anderen verlangen.
ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich einem meiner vorgesetzten in den ersten tagen auch am liebsten die zähne ausgeschlagen hätte, nicht jeder ist gewöhnt ständig angeschrien zu werden und man reagiert auf aggression natürlicherweise auch mit aggressivität. hier möchte ich auch mal darauf hinweisen, dass das von vielen als gute erziehung gelobte "gehorchen lernen" in vielen bereichen einer eher wenig hierachischen gesellschaft nicht gefragt ist, einen mitarbeiten der gedankenlos anweisungen ausführt, ist in gut bezahlten und angesehenen zivlen jobs nicht gefragt, das nur am rande.
es kann durchaus sein, dass er sich psychisch wieder stabiliert, wenn er sich eingewöhnt hat. sollte er aber schon länger da sein halte ich das für nicht wahrscheinlich.

sorry für das etwas wirre posting, bin etwas übermüdet.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 08. Oktober 2004, 08:47:36
Zitathier möchte ich auch mal darauf hinweisen, dass das von vielen als gute erziehung gelobte "gehorchen lernen" in vielen bereichen einer eher wenig hierachischen gesellschaft nicht gefragt ist, einen mitarbeiten der gedankenlos anweisungen ausführt, ist in gut bezahlten und angesehenen zivlen jobs nicht gefragt, das nur am rande.

1.) "gedankenlos" ist bei der Bw auch nicht gefragt - junge Menschen übernehmen dort viel früher Verantwortung und Führung als in der "freien Wirtschaft"

2.) im Gegensatz zu zivilen Arbeitnehmern wird dem Soldaten von seinem Arbeitgeber beigebracht welche Anweisungen er nicht befolgen muß/darf

3.) werden dem Soldaten Vorbilder aufgezeigt, die gerade durch "mitdenkenden Ungehorsam" auffielen: die Verschwörer vom 20. Juli 1944

4.) ist der Kadavergehorsam eher ein Klischee an das Leute glauben, die ihr Wissen über Militär aus Filmen wie "Full Metal Jacket" beziehen

5.) bin ich in 4 Jahren Bw für mehrfache Kritik an Vorgesetzten nicht einmal gemaßregelt worden (wie auch?)

6.) bin ich bereits im ersten Jahr meiner Lehre drei oder viermal wegen ebensolcher Kritik an "Vorgesetzten" angeschissen worden

7.) frage ich mich daher aus dieser persönlichen Erfahrung heraus ernsthaft wo "hirnlose Gehorcher" besser aufgehoben sind und komme zum Schluß: in vielen Unternehmen der "freien Wirtschaft"
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Bernhard am 08. Oktober 2004, 17:13:50
ich vermute mal sie waren kein einfacher gwdl?
da sieht es eventuell etwas anders aus, kann ich aber nicht beurteilen.
ich bezog mich nur auf wehrdienstleistende.
zudem bezog ich mich nur auf eine bestimmte kategorie von jobs.
ich bleibe bei meinem standpunkt, dass gwdl ohne gross zu denken alles tun sollen und kritik unerwünscht ist ("WOLLEN SIE DISKUTIEREN???!!!"). ausnahmen bestätigen die regel.

zu 1.
ein gwdl übernimmt keine besonders verantwortungsvollen oder gar führungspositionen. zudem lässt das proletenhafte verhalten vieler junger unteroffiziere nicht gerade auf reife und gute ausbildung schliessen.

zu 2.
löblich, aber dies ist auch ein pflichtdienst. der zivile arbeitnehmer kann kündigen, der gwdl nicht.

zu 3.
habe ich während meiner wehrdienstzeit nie von gehört.

zu 4.
meiner erfahrung nach liege ich hier nicht so falsch in meiner einschätzung. "dummfick" ist durch aus an der tagesordnung, ich denke das bestreitet niemand.

zu 5.
finde es gut, dass sie ihre vorgesetzten auch kritisieren. leider werden die wehrdienstleistenden aber in der regel so eingeschüchtert, dass sie sich nur selten beschweren.

zu 6.
ohne zweifel ein mißstand.
ich glaube aber nicht, dass dies überall der standard ist. insbesondere nicht bei den von mir angesprochene eher höherqualifizierten jobs.

zu 7.
sehe ich nicht so. aus meiner wehrdienstzeit muss ich sagen, dass man über die dinge die man tat besser nicht nachgedacht hat. zudem wird man ständig ohne eigenes verschulden angeschrien, was ein verstehendes mitdenken sehr erschwert.

der kernaussage, dass "gehorchen lernen" nicht wichtig ist widersprechen sie nicht.
die vermeintliche "erziehung" bei der bundeswehr kann man ohnehin vergessen, da
1. erwachsene menschen kaum noch "erziehbar" sind
2. die vermeintliche erziehung nicht auf verständnis setzt, viele dinge nicht erklärt werden.
3. sie gehört nicht zu den aufgaben der bw, man hört nur ständig, dass es ja ein sehr wichtiger aspekt sei.

MfG
Bernhard
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Timid am 08. Oktober 2004, 18:30:52
Zitat von: Bernhard am 08. Oktober 2004, 17:13:50ich vermute mal sie waren kein einfacher gwdl?

Die meisten User, die hier im Forum die 300er-Marke erreicht oder überschritten haben, sind keine "einfachen GWDL" gewesen bzw. es blieb nicht beim GWDL ;)

Zitatich bleibe bei meinem standpunkt, dass gwdl ohne gross zu denken alles tun sollen und kritik unerwünscht ist ("WOLLEN SIE DISKUTIEREN???!!!").

Das hängt aber nicht selten auch mit der Form der "Kritik" zusammen - wenn ich einem Vorgesetzten unter vier Augen und sachlich einen Änderungsvorschlag zu seiner Anweisung unterbreite, dann wird dieser garantiert anders reagieren, als wenn ich das z.B. vor versammelter Mannschaft durch rummaulen tue ...

Zitatzu 1.
ein gwdl übernimmt keine besonders verantwortungsvollen oder gar führungspositionen.

Okay. Also ist z.B. eine Verwendung als Kraftfahrer eine Position, die nicht besonders verantwortungsvoll ist? Klar, man hat ja nur diverse Tonnen Stahl unter dem Sitz, die man durch die Gegend lenkt ...
Und zumindest bei uns im Bataillon hatten sehr wohl die meisten GWDL verantwortungsvolle Dienstposten - als Kraftfahrer CE mit entsprechenden Lkw ab ungefähr 12 Tonnen Leergewicht aufwärts. Und entsprechender Ausbildung, um Munition in großen Mengen transportieren zu können (was nicht selten geschah). Und in den (damals noch) drei anderen Transportbataillonen sah das nicht anders aus ...
Thema "Führungsposition": Es war eigentlich gängige Praxis, dass ein GWDL den Posten des Stellv. Wachhabenden inne hatte.

Zitatzudem lässt das proletenhafte verhalten vieler junger unteroffiziere nicht gerade auf reife und gute ausbildung schliessen.

Ich dachte, es ging dir nur um GWDL?

Zitatzu 4.
meiner erfahrung nach liege ich hier nicht so falsch in meiner einschätzung. "dummfick" ist durch aus an der tagesordnung, ich denke das bestreitet niemand.

Doch, ich. Kam bei uns nicht vor.

Zitatzu 5.
finde es gut, dass sie ihre vorgesetzten auch kritisieren. leider werden die wehrdienstleistenden aber in der regel so eingeschüchtert, dass sie sich nur selten beschweren.

Worauf beziehst du dich jetzt? AGA oder spätere Verwendung in der Stammeinheit?

Zitatzu 7.
sehe ich nicht so. aus meiner wehrdienstzeit muss ich sagen, dass man über die dinge die man tat besser nicht nachgedacht hat. zudem wird man ständig ohne eigenes verschulden angeschrien, was ein verstehendes mitdenken sehr erschwert.

Wenn man ständig "ohne eigenes Verschulden" angeschrien wird, dann hat entweder der Vorgesetzte ein Problem (charakterlicher Art), oder man ist doch nicht ganz unschuldig ...
Und man sollte schon ansatzweise über das nachdenken, was man gerade gesagt hat - schließlich werden in der BW nicht umsonst im großen und ganzen Anweisungen (bei denen man ohne mitdenken ganz schnell ein Problem hat) statt Befehle ausgegeben ...

Zitatder kernaussage, dass "gehorchen lernen" nicht wichtig ist widersprechen sie nicht.

Ne, er widerspricht eher der ganzen Aussage ...
Und ohne "gehorchen" wird man spätestens in der Ehe Probleme bekommen ;D ;)

Zitat1. erwachsene menschen kaum noch "erziehbar" sind

Nur ist man mit ~19 noch nicht zwangsläufig erwachsen (da man noch unter Jugendstrafrecht fallen kann) und "unerziehbar" ...

Zitat2. die vermeintliche erziehung nicht auf verständnis setzt, viele dinge nicht erklärt werden.

Das hab ich wiederum anders erlebt - wenn etwas unklar war, erklärte der Vorgesetzte das durchaus.

Zitat3. sie gehört nicht zu den aufgaben der bw, man hört nur ständig, dass es ja ein sehr wichtiger aspekt sei.

???
Inwiefern gehört es nicht zur Aufgabe der Bundeswehr, die eigenen Soldaten zum Gehorchen zu "erziehen"?
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Bernhard am 08. Oktober 2004, 20:34:21
Nun ja, ich bin schon der Meinung, dass die Erziehung an sich, keine Aufgabe der Bundeswehr ist. Es ist nicht Ziel der Ausbildung, dass die Soldaten tun was ihnen irgendwer sagt, lediglich Ziel ist es, dass sie dies bei ihren militärischen Vorgesetzten tun.
Die Vorstellung, dass jemand dies nach ein neun monatigen ausbildung in sein zivilleben abstrahiert und nun auf seine zivilen Vorgesetzten nun ähnlich reagiert wie auf seine ehemaligen militärischen halte ich für wenig plausibel.
Auch die anderen erzieherischen Werte, die scheinbar vermittelt werden, hier zu nennen "Ordnung und Disziplin", werden sie den Wehrpflichtigen nicht mehr bei bringen können.
Schon als bei uns die Dienstaufsicht (aus einem eher komplizierten grund, den ich nicht erläutern möchte) schwieriger wurde, herschte Chaos und Unordnung auf der Stube (man könnte auch sagen, die Stube wurde nach den praktischen Belangen angepasst). Beleg dafür, dass die Soldaten den Sinn der Ordnung nicht einsahen und nur solange für Ordnung sorgen wie es auch kontrolliert wird.
Im zivilen Leben stehen die Leute dann nicht mehr und derart massiver Kontrolle und verhalten sich wie vor der Wehrdienstzeit.
Ich mache der Bundeswehr keinen Vorwurf, dass sie den Leuten diese Werte nicht dauerhaft eintrichtern kann, finde nur, dass die Behauptungen, dass es so sei schlicht falsch sind.
Fazit: was Eltern, Schule, Verwandte usw. in 20 Jahren nicht geschafft haben, wird die Bundeswehr nicht in 9 monaten nachholen können, schon gar nicht bei Wehrpflichtigen, die größtenteils lieber anderen Tätigkeiten nachgehen würden (ich meine jetzt nicht zivildienst).
Was die Bundeswehr für zivile Leben erreicht ist:
- eine höhere Fitness und Belastbarkeit der Leute, wobei diese Effekte kurzzeitig sind, d.h. spätesten nach einem halben jahr sind sie in der regel weg.
- dass die Leute wissen, wie es beim bund ist... ob dieser punkt nun wahnsinnig wertoll ist weiss ich nicht.
MfG
Bernhard

ps:
ihre Einheiten müssen sich vom Führungsstil fundamental von meinen Unterschieden haben, darf man fragen welche einheiten einen so fortschrittlichen Führungsstil haben?
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Gast am 09. Oktober 2004, 21:04:03
Ihr könnt mich jetzt als Drückeberger usw. beschimpfen, aber für mich ist die Bundeswehr verschwendete Zeit. (Zumindest als GWDL)
Man sollte die Leute gleich mit 18, oder nach der Ausbildung einziehen (Wenn man(n) denn schon Wehrdienst leisten muss.)
Aber mit 23 einen einfach aus dem Berufsleben zu reißen, um 9 Monate irgendwo rumzugammeln, damit man sagen kann: Hey Ich habe mein Vaterland unterstützt und meinen Dienst getan.
Ich denke mit meinen Steuern die Ich bezahle unterstütz Ich mein Land genug.  
Nen KDV andtrag zu stellen war das beste was Ich machen konnte. Die haben mich 4 Tage vor meinen 23. Geb. eingezogen. Hab 2 Tage nach meinen Geb. den Antrag gestellt und nach Ca. 2 Wochen war ich "Frei". Musste auch keinen Zivi machen weil ich den Antrag mit 23 Jahren abgegeben hab. Somit konnte ich gleich wieder zu meinen alten Job.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Bernhard am 09. Oktober 2004, 22:49:24
der wehrdienst ist ein relikt der vergangenheit, als man im kalten krieg noch mit einem krieg mit massenheeren rechnete, in der die aufwuchsfähigkeit eine größere bedeutung hatte als heutzutage.
damals mag es vielleicht ein plausibles und nachvollziehbares konzept gegeben haben in der auch wehrpflichtige eine bedeutung hatten.
die vom verteidigungsminister genannten gründe für den beibehalt der wehrpflicht sind doch allesamt sehr schwach. ich brauche eine überragend wichtiges argument, um den massiven eingriff ins grundgesetz rechtfertigen zu können. dies kann nur die landesverteidigung sein.  es ist, denke ich, konsens, dass diese auch ohne wehrpflicht sichergestellt werden kann.
das bleibende hauptargument der "nachwuchsgewinnung" ist als als solches nicht ausreichend und auch sehr fragwürdig. ein land mit 80000000 einwohner soll ohne wehrpflicht nicht in der lage sein eine 250000 mann starke armee mit nachwuchs zu versorgen?
und das, obwohl sie einen sicheren arbeitsplatz und ordentliches gehalt verspricht? ein paar marketing aufwendung mehr und an der qualität und masse der bewerber wird sich nichts ändern.
zudem ist es auch nicht überragend wichtig, dass die Bundeswehr nur das beste Personal bekommt; die leute werden woanders auch gebraucht.
MfG
Bernhard

ps: zu gast: die einberufungspraxis ist haarsträubend. es ist nicht vermittelbar, warum weniger als die hälfte der männlichen bevölkerung einen dienst leisten muss und wie diese dann ausgewählt werden ist auch zweifelhaft.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Timid am 10. Oktober 2004, 12:12:29
Zitat von: Bernhard am 08. Oktober 2004, 20:34:21Nun ja, ich bin schon der Meinung, dass die Erziehung an sich, keine Aufgabe der Bundeswehr ist. Es ist nicht Ziel der Ausbildung, dass die Soldaten tun was ihnen irgendwer sagt, lediglich Ziel ist es, dass sie dies bei ihren militärischen Vorgesetzten tun.

Was man aber, im Endeffekt, auch auf das Zivile übertragen kann - schließlich gibt es auch dort im Allgemeinen Vorgesetztenverhältnisse. Und wenn man entsprechende "Vorkenntnisse" schon erworben hat, wird es sicherlich einfacher, als wenn man ohne solche Kenntnisse nicht hat. Sprich: Man erspart sich unter Umständen eine Menge Ärger ...

Zitatihre Einheiten müssen sich vom Führungsstil fundamental von meinen Unterschieden haben, darf man fragen welche einheiten einen so fortschrittlichen Führungsstil haben?

Wie schon angedeutet: Eine Einheit in einem mittlerweile aufgelösten Transportbataillon.

Zitatdas bleibende hauptargument der "nachwuchsgewinnung" ist als als solches nicht ausreichend und auch sehr fragwürdig. ein land mit 80000000 einwohner soll ohne wehrpflicht nicht in der lage sein eine 250000 mann starke armee mit nachwuchs zu versorgen?

Auch wenn dazu schon mehrfach was in diesem Forum geschrieben wurde ...
Dieses Argument ist keineswegs sonderlich fragwürdig: Über 1/3 aller SAZ rekrutieren sich aus GWDL und FWDL, bei Offzen sind es noch immer 1/4.
Wie die Beispiele anderer Länder zeigen, stellt sich mit Wegfall der Wehrpflicht sehr wohl recht schnell ein Problem bei der Nachwuchsgewinnung dar. Ist, wenn ich nicht irre, z.B. in Frankreich der Fall. Die Folge: Die Personalkosten steigen, da man mit mehr Aufwand neue Rekruten gewinnen muss.

Und auch den Aspekt mit der "Verbindung" zwischen Armee und Bevölkerung durch die Wehrpflicht sollte man nicht leichtfertig abtun.

Zitatich brauche eine überragend wichtiges argument, um den massiven eingriff ins grundgesetz rechtfertigen zu können.

Inwiefern ist die Wehrpflicht ein Eingriff ins Grundgesetz? Schließlich ist sie dort schon seit eh und je verankert und festgeschrieben ...
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Bernhard am 10. Oktober 2004, 17:19:19
in einer dieser bundeswehrzeitschriften stand, dass in der regel auf eine stelle 4-5 bewerber kommen derzeit. wenn nur 1/3 sich aus dem wehrdienst rekrutiert blieben immer noch ca 3 bewerber. an bewerbern für eine offiziersstelle wird ohnehin kein mangel auftreten, es sei denn wir wollen die armee auf die zehnfache größe erweitern.
da der militärische aspekt bei der begründung für die wehrpflicht weit in den hintergrund getreten ist, spricht eigentlich einiges für den vorschlag der spd verteidigungsexpertin wohlleben, denn wehrdienst auf drei monate zu verkürzen und danach eine weiterverpflichtung optional einzuführen.
beim stoiber vorschlag musste ich lachen. mit 9 monatig dienstverpflichteten polizisten gegen den internationalen terrorismus vorgehen... großartiges konzept.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 11. Oktober 2004, 08:49:13
Der Sinn eines 3-monatigen Wehrdienstes will sich mir nicht erschließen. Dann lieber komplett aussetzen.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: bernhard am 11. Oktober 2004, 14:35:43
nun ja, der 3-monatige wehrdienst erfüllt eigentlich alle vom verteidigungsminister als wichtig angesehenen funktionen des wehrdienstes.

dennoch ist, wie sie schon sagten aussetzen die bessere idee.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 11. Oktober 2004, 15:56:05
3-monatiger Wehrdienst hieße Entlassung in die Reserve nach AGA. Da der Soldat dann noch nichtmal ansatzweise eine Ausbildung in Fachrichtugn erhalten hat wäre das kompletter BS.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: bernhard am 18. Oktober 2004, 17:43:38
das reservistendasein ist doch für einen ehemaligen w9 eine rein formale sache.
wenn sie den nach ein paar jahren wieder einziehen wollten, hätte er doch sowieso das meiste vergessen und wäre unter umständen körperlich völlig außer form. der vorteil gegenüber einem kompletten laien ist sowieso nicht gerade enorm.

Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 19. Oktober 2004, 08:00:23
Zitat von: bernhard am 18. Oktober 2004, 17:43:38
das reservistendasein ist doch für einen ehemaligen w9 eine rein formale sache.

Das ist richtig.

Zitatwenn sie den nach ein paar jahren wieder einziehen wollten, hätte er doch sowieso das meiste vergessen und wäre unter umständen körperlich völlig außer form.

Ist teilweise richtig was die Form angeht, das läßt sich jedoch in ein paar Wochen beheben. "Vergessen" ist nicht ganz nachvollziehbar, die meisten (wichtigen) Sachen bleiben ewig hängen.


Zitatder vorteil gegenüber einem kompletten laien ist sowieso nicht gerade enorm.

Kann ich nicht nachvollziehen.


P.S.: ich hab immer noch nicht verstanden wo der Sinn eines 3monatigen GWD liegen soll.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: bernhard am 20. Oktober 2004, 15:26:33
nun ja, der verteidigungsminister bezieht sich bei der rechtfertigung des wehrdienstes ja meistens auf die Nachwuchsgewinnung, sowie auf die integration der bundeswehr in die gesellschaft (so  ???, oder so ähnlich jedenfalls)
beide aspekte würde auch ein kürzerer wehrdienst mit optionaler weiterverpflichtung erfüllen. vermutlich sogar besser, da sie damit mehr leute einziehen könnten.
im übrigen sollten die "alibi-stellen" gestrichen werden. was bringt ein wehrpflichtiger instler, der nach der aga und sga im panzer schläft während der dienstzeit, weil er nichts mehr zu tun hat, da die inst angeblich von externen gemacht wird?


Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 20. Oktober 2004, 16:10:00
1.) "Nachwuchsgewinnung" und "Integration" sind keineswegs die einzigen Argumente die angeführt werden, sondern Nebenaspekte. Offizielle Lesart: "wir BRAUCHEN die GWDL im täglichen Dienst"

2.) den Zweck der Nachwuchsgewinnung würden 3 Monate GWD m.E. nicht erfüllen, da dann nur die AGA erlebt würde, die doch relativ wenige GWDL zu einer Verpflichtung bewegt (warum wohl...)

3.) das wäre dann ein wirklich reiner Alibi-Wehrdienst

4.) bringen die GWDL der Bw dann gar keinen militärischen Nutzen mehr, sondern sind nur noch zusätzlicher Aufwand. Ein sinnvoller Wehrdienst wäre mit 12-18 Monaten zu veranschlagen.

5.) da dies politisch nicht durchsetzbar ist und eine weitere Verkürzung des GWD gar keinen Nutzen bringt, sondern im Gegenteil zu einer immer weiteren Lähmung der Bw führt, ist m.E. die einzig sinnvolle Lösung die Aussetzung der Wehrpflicht, Schaffung einer schlagkräftigen Berufsarmee und Aufbau einer Wiederaufwuchsfähigkeit, im Falle der Bedrohung Deutschlands dann Reaktivierung des GWD mit anständigen Zeiten (die DANN politisch durchsetzbar sind, weil ja eine Bedrohung vorliegt)
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: Timid am 20. Oktober 2004, 16:30:20
Zitat von: schlammtreiber am 20. Oktober 2004, 16:10:002.) den Zweck der Nachwuchsgewinnung würden 3 Monate GWD m.E. nicht erfüllen, da dann nur die AGA erlebt würde, die doch relativ wenige GWDL zu einer Verpflichtung bewegt (warum wohl...)

Jepp, volle Zustimmung.
Ein GWDL erlebt in drei Monaten schließlich (normalerweise) nur die Grundausbildung und hat ansonsten KEINEN tieferen Einblick in den alltäglichen Dienst in den Streitkräften. Deshalb wird man mit einer Kürzung des Grundwehrdienstes keinesfalls die Rekrutierungszahlen verbessern können.
WENN man ein solches Konzept umsetzen wollte, dann müssten die Soldaten in jedem Fall erstmal ein paar Wochen in ihrer späteren Verwendung eingesetzt werden, bevor sie sich überhaupt entscheiden könnten.
Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: bernhard am 20. Oktober 2004, 18:12:22
man sollte bei der diskussion nicht vergessen, dass auch der normale truppendienst, den ein wehrpflichtiger derzeit nach der aga machen muss, auch nicht dem entspricht was ihn ggf. erwartet, wenn er sich weiterverpflichtet als saz oder als fwdl in den auslandseinsatz geht.
wenn sich jemand nach 3 monate noch nicht entschliessen kann, kann man ihm ja die möglichkeit geben den wehrdienst wie bisher weiterabzuleisten und dann kann er ja immer noch schauen.
ich glaube kaum, dass jemand der nach der aga völlig genervt ist, sich nach sga usw.  plötzlich umentscheidet.
und sollte sowas im einzelfall mal vorkommen, ist es relativ egal, so groß ist das nachwuchsproblem nun nicht, dass der unbedingt gebraucht würde.

nun ja, ich bin allerdings auch kein befürworter dieser variante. die in den planungen vorgesehenen zahlen für wehrpflichtige liessen sich vermutlich relativ leicht durch freiwillige ersetzen. zudem stehen die planungen auch in dem verdacht relativ nutzlose stellen auch zu besetzen, um vermeintliche wehrgerechtigkeit zu erzeugen, bzw. die zahlen zu schönen. wie bereits beschrieben, der personalbedarf ist doch ohnehin so niedrig wie nie zuvor und bewerber gibt es auch reichlich. dies wird sich auch auf absehbare zeit nicht ändern, es sei den es gibt hier das wirtschaftwunder II, daran glaubt ja wohl niemand.

Titel: Re:Abbruch des Wehrdienstes?
Beitrag von: schlammtreiber am 21. Oktober 2004, 08:24:46
Zitatman sollte bei der diskussion nicht vergessen, dass auch der normale truppendienst, den ein wehrpflichtiger derzeit nach der aga machen muss, auch nicht dem entspricht was ihn ggf. erwartet, wenn er sich weiterverpflichtet als saz

Das ist richtig, aber er sieht bei seinen SaZ-Kameraden ja wie dieser Dienst aussieht  ;)