Guten Abend Kameraden.
Hab ein kleines Problem.
Soll in meiner Abteilung die Dienstvorschriftenstelle als SaZ 4 Mannschafter (Hauptgefreiter)übernehmen.
Das man Material als Mannschafter übernehmen muss, dass weis ich.
Wie sieht es bei einer ganzen Vorschriftenstelle aus?
Meine Ausbildung als MatBewSdt SK habe ich schon okay, allerdings steht in meiner Stellenbeschreibung , dass ich zur Unterstützung eingesetzt werde, nicht aber zur Führung einer ganzen Vorschriftenstelle!
Der Stuffz, der das vorher geleitet hat ist neuerdings im Gezi eingesetzt, jez würd ich gerne wissen, inwiefern dies legitim ist "und ob ich das machen muss", weil ist so?
Bitte rasch um Antwort, hab nämlich keine Lust hier übern Tisch gezogen zu werden und für irgendwelche Sachen haften zu müssen, für die ich nicht verantwortlich bin. Denn Inventur wird ja gemacht, klar, dass große Problem ist, auf den Ausleihkarten sind Leute eingetragen, die schon ewig nicht mehr in der BW sind und das kann ich so nicht nachvollziehen, wenn ich die übernehmen soll und damit haftbar gemacht werden.
Zitat... auf den Ausleihkarten sind Leute eingetragen, die schon ewig nicht mehr in der BW sind und das kann ich so nicht nachvollziehen, ...
Dann würde ich die Übernahme verweigern. Wer hat überhaupt befohlen,, dass Sie die Vorschriftenstelle verantwortlich übernehmen sollen?
gespräch mit dem chef suchen und ihn auf diese missstände hinweisen
- übernahmen müssen ja von ihm genehmigt/kontrolliert werden
mit einer "neutralen" person den bestand überprüfen - alles was ausgegeben ist vermerken und schriftlich festhalten
Ich kann dir aus der Erfahrung eines Stubenkameraden auch nur raten: Unterschreib nichts, was du nicht verstehst! Und wenn dir jemand einreden will "das geht schon so in Ordnung, stell dich nicht so an" dann sag einfach, dass du es trotzdem lieber melden willst. Wenn alles in Ordnung ist, ist das ja auch kein Problem, wenn der Chef informiert wird...
Bei solchen Übergaben sollte man auch nie davon ausgehen, dass der eigene Nachfolger das schon später irgendwie von einem übernehmen wird, ohne Schwierigkeiten zu machen. Irgendwann kommt immer der erste, der sich weigert, und dann ist es besser, man ist nicht der Vorgänger von dem!
Dem kann ich mich nur 100% anschließen!
Unterschreibe auf keinen Fall (!!) für Material, welches nicht vorhanden oder nicht sorgfältig nachgewiesen ist!! Ein entsprechender Befehl, trotzdem zu unterschreiben, ist rechtswidrig und unverbindlich. Lass Dich insbesondere von Deinem Vorgänger nicht bequatschen, denn der hat ja schließlich das größte Interesse daran, dass es nicht an ihm hängen bleibt.
Daher solltest du das gesamte Material bis ins Detail durchgehen und nur für solches unterschreiben, welches entweder vor Ort ist, oder sorgfältig nachweisbar ausgeliehen ist. Bei den ausgeliehenen Sachen muss ein Datum dabei stehen, wann es ausgeliehen wurde und an wen.
Bei so einem Job sollte man übrigens - trotz aller Sorgfalt - eine Diensthaftpflichtversicherung haben.
Guten Abend zusammen.
Mich würde auch mal interessieren ob ein mannschafter eine komplette Vorschriftenstelle übernehmen darf.
Für einen "Hilfsarbeiter"(ich hasse diesen Vergleich :-S - bin auch selbst OG d.R. ) ist das doch ein wenig viel, oder irre ich mich.
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Es spricht nichts dagegen, dass ein Mannschaftsdienstgrad Material übernimmt. Das passiert tagtäglich auf einer Mat-Ausgabeliste. Und eine Vorschriftenstelle sind ja auch nur ein paar Bücher. Nur bei der Übernahme würde ich dafür sorgen, dass ein unabhängiger Aufsichtsführender - z. B. der VersDstFw - dabei ist. Der Bestand wird geprüft und Mängel - wie etwa an längst entlassene oder versetze Soldaten Ausgegebenes - abgestellt. Danach sorgfältig Vereinnahmen und Ausgeben oder den Änderungsdienst führen. Das ist eigentlich ein Geschäft, dass ein Mannschaftsdienstgrad machen können sollte.
Meines Wissens nach müsste so eine Stelle doch Uffz/StUffz geschlüsselt sein, mit einem Mannschafter als Gehilfen.
Zumindest kenne ich es so. Hab einige Male in ner DV-Stelle geübt.
Oder lieg ich da falsch?
Schrieb er doch:
Zitat... allerdings steht in meiner Stellenbeschreibung , dass ich zur Unterstützung eingesetzt werde, nicht aber zur Führung einer ganzen Vorschriftenstelle!
Der Stuffz, der das vorher geleitet hat ist neuerdings im Gezi eingesetzt, ...
@wolverine natürlich sollte er das können, sprech ich ihm auch nicht ab. Es ging mir eben darum dass die stelle sicher nicht mannschafter geschlüsselt ist. Bei uns haben damals auch HGs den VU gemacht.
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Von was für einem Umfang an Vorschriften sprechen wir überhaupt? In den meisten Dienststellen ist das doch deutlich abgespeckt, nachdem die alle online sind.
Aber ich muss den anderen zustimmen: Unterschreib nix, was du nicht geprüft hast. Unterschreib nix, was du nicht verstehst. Lass dir alles, was die Übernahme angeht von eurem Versorger erklären.
Und wenn einer rumzickt und/oder du das Gefühl hast, dass man dich über den Tisch ziehen will, dann wende dich an deinen Chef.
Bei uns macht das nen Zivilist.
Ich finde es ok, wenn das ein ordentlicher Hauptgefreiter macht. Warum auch nicht?
Ich habe keine Ahnung, wie das heute ist, aber früher hat ein kleiner Mannschafter durchaus Verantwortung für Material übernommen. Als Wehrpflichtiger habe ich damals nach meiner AGA den CE-Führerschein gemacht, und dann habe ich einen 10 to übernommen. Diese Kiste besteht aus Unmengen an Material (sollte man gar nicht meinen, auf jeden Fall im 3stelligen Bereich). Das fängt beim Ersatzrad an und hört beim Eiskratzer auf. Da ist man anhand der Listen jeden einzelnen Schraubenschlüssel durchgegangen und hat jedes Einzelteil abgehakt bzw. jedes Fehlteil gemeldet. Das hat zwar Stunden gedauert, aber man hat sich Mühe gegeben, weil man wusste, dass man notfalls ggf. haften muss. (Damals hatte ich noch keine Ahnung von Jura...)
Dann ist man eigenverantwortlich mit dem Tonner den ganzen Tag oder manchmal auch mehrere Tage durch die Gegend gefahren und hat andere Kasernen mit Material beliefert. Dazu war es erforderlich, Transportlisten und Nachweise zu führen und sich mit den Leuten in den Depots auseinanderzusetzen.
Das haben bei uns alle Wehrpflichtigen gemacht, die grade mal ganz frisch Gefreiter geworden sind. Das hat auch alles gut geklappt. Es wäre auch kein Problem gewesen, eine Vorschriftenstelle zu übernehmen. Ich bin davon überzeugt, das hat damals irgendein anderer Wehrpflichtiger auch sicherlich gemacht.
Unser Zug wurde übrigens damals von einem Feldwebel (!) geführt, weil der Zugführer für mehrere Monate nicht da war. Aber der Fedwebel war in dem Geschäft ein absoluter Profi. Der hat die Planung souverän durchgeführt.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass man heute meint, für die allerkleinste Verantwortung sofort mindestens einen Unteroffizier oder womöglich einen Portepee einsetzen zu müssen für Jobs, die früher ein Gefreiter im 4. Dienstmonat gemacht hat.
Woran liegt das ?
Werden die Ansprüche höher?
Werden die Soldaten dümmer?
Oder bilde ich mir das alles nur ein?
Zitat von: justice005 am 13. November 2012, 22:38:36
Ich werde das Gefühl nicht los, dass man heute meint, für die allerkleinste Verantwortung sofort mindestens einen Unteroffizier oder womöglich einen Portepee einsetzen zu müssen für Jobs, die früher ein Gefreiter im 4. Dienstmonat gemacht hat.
Woran liegt das ?
Werden die Ansprüche höher?
Werden die Soldaten dümmer?
Oder bilde ich mir das alles nur ein?
Dazu ein schlichtes Ja ;)!
Im Zivilen ist es doch auch so. Automechaniker war mal ein Ausbildungsberuf für Hauptschüler. Heute werden Abiturienten eingestellt, während Realschüler im Einzelhandel landen oder sich in Pflegeberufen versuchen dürfen. Heutige Schulabgänger dürften mehr gelernt haben als jede Generation vor ihnen, aber mit den Ansprüchen, die "draußen" gestellt werden kommen die Lehrpläne nicht mit. Das ist die Chance für sogenannte Überqualifizierte.
Dies führt dann schnell dazu, dass "man" sich einbildet, Verantwortungsbewusstsein würde mit der Dauer der schulischen Ausbildung zunehmen. Du bildest dir nichts ein, du bist der Mainstream :D.
als ich zu meiner Stammeinheit kam, waren die Truppführer der FuSchrTrp SU oder Uffz - dann kam die Heeresstruktur 4 und damit die Umgliederung der Artillerieregimenter. Der StUffz ging ab - und TrpFhr des 2. FuSchrTrp wurde der jeweils dienstälteste OG mit entsprechender ATN. Somit übernahm ich für 3 Monate den 2. Trp mit allem Material, für das Fz hatte ich als MKF eh schon unterschrieben.
Wo ist da das Problem? Man macht eine Übergabe und hält schriftlich fest, was da ist, vergleicht SOLL-IST und hält fest. Bei der nächsten Übergabe das Ganze wieder. Wenn man zwischenzeitlich den Stromgenerator oder Funkschreibmaschine verloren hat, hat man ein Problem logo. Aber das ist vermeidbar, indem man auf sein Material achtet.
Wir waren übrigens Wehrpflichtige W15
Es geht um ca 4-5000 vorschriften
@ migel24:
Das ist eigentlich kein Problem. Wenn man die Übernahme wirklich sorgfältig macht und wirklich nur für die Dinge unterschreibt, die auch nachweislich da sind, dann klappt das auch.
@StOPfr:
ZitatHeutige Schulabgänger dürften mehr gelernt haben als jede Generation vor ihnen,
Das ist die Frage... Ich bin mir da nicht so sicher... Als ich damals noch in einer Kanzlei war, habe ich immer mitbekommen, wie mein Kollege Auszubildende gesucht hat für die Ausbildung zum/zur Rechtsanwaltsfachgehilfe/in. Bei einem Test-Arbeitstag sollten die Bewerber mal einen Zinssatz ausrechnen oder eine einfache Prozentrechnung machen.
Da kam regelmäßg GAR NICHTS, und zwar ungeachtet der Mathenoten im Zeugnis.
Die Rechtschreibung in einem Übungsdiktat war auch üblicherweise ein Desaster, ungeachtet der Deutsch-Noten.
Irgendwann resigniert man dann und stellt einfach die hübscheste Bewerberin ein... ;D
Wann war denn da die letzte Prüfung nach § 78 BHO? Würde ich mich an Ihrer Stelle mal erkundigen. Man kann nämlich auch einen Blick in den Bericht dazu werfen und prüfen, ob die Mängel abgestellt worden sind. Das betrifft besonders Ausleihen an schon entlassene oder versetzte Soldaten sowie nicht oder mangelhaft durchgeführten Änderungsdienst. Wenn sich in irgend einer Ecke die Änderungen stapeln ist was faul im Staate Dänemark.
Der Paragraph kommt ja im März.
Mein Stuffz will jetzt an mich übergeben.
Inventur wird gemacht.
Meldung an KpChef wird gemacht.
Diensthaftpflicht ist gegeben.
Was mich trotzdem interessiert: Wie ist die Vorschriftenstelle STAN mäßig zu besetzen ist?
Denn darauf kann ich mich ja berufen! Und dass ich das ganze als Mannschafter übernehmen "kann" , das weis ich .Hätte auch kein Problem , die zu leiten,wenn alles i.O.wäre.
Aber es gibt einfach zu viele Mängel.Deswegen bräuchte ich feste Paragraphen auf die ich mich berufen könnte um dies nicht zu übernehmen.
Bitte um Unterstützung.
PS: Ich kann Prozentrechnung,Dreisatz,Zinsrechnung und Zinseszins und bin trotzdem kein Verwaltungsfachangestellter geworden trotz Bewerbung^^ ...
Einen §, der es verbietet, dass Sie die Vorschriftenstelle übernehmen, gibt es nicht. Nur können Sie natürlich alle Mängel vor Übernahme feststellen und abstellen lassen - sonst schreiben Sie diese alle in das Übernahmeprotokoll.
ZitatPS: Ich kann Prozentrechnung,Dreisatz,Zinsrechnung und Zinseszins und bin trotzdem kein Verwaltungsfachangestellter geworden trotz Bewerbung^^ ...
Das war nicht auf Sie gemünzt... ;)
Wie gesagt, sämtliche Mängel müssen entweder vor der Übernahme abgestellt werden oder aber die Mängel gehören ins Übernahmeprotokoll. Dann kann nichts passieren...
wenn der § im märz kommt - kannst ihn ja nachher übernehmen - oder noch besser mit der überprüfung ;) -
und zur überprüfung der vollständigkeit/ und auch aktuallität der Vorschriften sollte der VU S4 dir zur kontrolle durch den TVB abgestellt werden - der kennt auch sämltiche schliche ;)
Der VU der im Gezi hockt, ist gerade nach seiner ZAW!
Der hat von DV garkeine Ahnung.
Der Stuffz, der bei mir drinsaß und mir das übergeben soll,soll mir helfen bei der Übernahme.Er hat Ahnung darin.
Das ganze bei der Überprüfung durch den Paragraphen zu übernehmen ist ne klasse Idee; Ob mir das gelingt, ist ne andere Sache,bleibe aber am Ball.
Hab einiges an Tipps mitgenommen und denke, dass ich zumindest etwas vorbereitet bin.
Hierführ ein kräftiges Dankeschön Kameraden
ZitatDer Stuffz, der bei mir drinsaß und mir das übergeben soll,soll mir helfen bei der Übernahme.
Das kann aber nicht Sinn und Zweck der Übung sein, dass derjenige, der vielleicht was verbockt hat (ich will hier nix unterstellen, jeder hat einen Vorgänger und einen Nachfolger), seinem Nachfolger bei der Materialübernahme "behilflich" sein soll. Bei Vorschriften ist erstmal der S4 in der Pflicht, für die nötige fachliche Unterstützung zu sorgen!
Das sehe ich auch so. Von allen Soldaten im Bataillon ist der Vorgänger wohl der allerletzte, der einem bei einer Materialübernahme "behilflich" sein sollte....
Dem kann ich nur zustimmen! Ich kenne einen Kameraden, der ist bei sowas kräftig auf die Nase geflogen... :(
Bei der Bundeswehr gibt es für fast alles Papier und bei einer Vorschriftenstelle ist es glaube ich nicht so ganz schwer es nachzuvollziehen was da ist und da sein soll, aufschreiben was ist, entsprechende Liste mit ist nicht da bzw. verbleib nicht nachvollziehbar, soll dein Stuffz dann beide unterschreiben, fertig!!! Also selber machen die Inventur, auch wenn es eine Scheiß arbeit ist!!!
Als Mannschafter sollte man allerdings schon bei der Übernahme und später bei der Bewirtschaftung Unterstützung bekommen. Er ist nicht direkt dafür ausgebildet und es besteht die Gefahr, dass er über den Tisch gezogen wird.
Zitat von: itschie am 15. November 2012, 18:46:33
Bei der Bundeswehr gibt es für fast alles Papier und bei einer Vorschriftenstelle ist es glaube ich nicht so ganz schwer es nachzuvollziehen was da ist und da sein soll, aufschreiben was ist, entsprechende Liste mit ist nicht da bzw. verbleib nicht nachvollziehbar, soll dein Stuffz dann beide unterschreiben, fertig!!! Also selber machen die Inventur, auch wenn es eine Scheiß arbeit ist!!!
In wie weit haben Sie denn schon mal Einblick in eine Vorschriftenstelle gehabt? Einschließlich der Festlegungen zur Nachweisführung der Vorschriften, Änderungsdienst, Aussonderung, Sperrbestände, dazu Entleiher, die schon seit Monaten nach außerhalb kommandiert oder lange versetzt oder entlassen worden sind?
Zitat von: itschie am 15. November 2012, 18:46:33
Bei der Bundeswehr gibt es für fast alles Papier und bei einer Vorschriftenstelle ist es glaube ich nicht so ganz schwer es nachzuvollziehen was da ist und da sein soll, aufschreiben was ist, entsprechende Liste mit ist nicht da bzw. verbleib nicht nachvollziehbar, soll dein Stuffz dann beide unterschreiben, fertig!!! Also selber machen die Inventur, auch wenn es eine Scheiß arbeit ist!!!
genau diese ratschläge sind dann schuld, das ein unerfahrer soldat einen schaden von mehreren tsd € wegen schadensbearbeitung an der backe hat
und genau aus dem oben genannten grund habe ich ihm empfhohlen den VU S4 dazu zuziehen