Hallo Leute,
Wollte mal ganz blöd Nachfragen wie es ist, wenn ich mich jetzt mit 16 Jahren bei der Bundeswehr Bewerbe und ich am 14.02.1996 17 werde ?
1. Geht das ?
2. Wäre mir das mit dem Jungen Alter zu empfehlen oder eher abzuraten ?
Danke im Vorraus :)
Nein das geht nicht, dass du am 14.02.1996 17 wirst ;)
Besser ist es immer einen Beruf zu lernen, gerade, wenn man jung ist, damit vergrößerst du deine Chancen auf Einstellung.
Aber prinzipiell kannst du das machen was du vorhast, das ist möglich.
Zitat1. Geht das ?
Unabhämgig vom Datum: Bei Dienstantritt müssen Sie das 17. Lebensjahr vollendet haben. Dann können Sie bei nachgewiesener Eignung mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten Soldat werden.
Zitat2. Wäre mir das mit dem Jungen Alter zu empfehlen oder eher abzuraten ?
Nach meiner Erfahrung mit so jungen Rekruten ein klares NEIN. Beenden Sie die Schule mit ordentlichen Ergebnissen, erlernen einen Beruf und bewerben sich mit mehr Lebenserfahrung. Das macht es für alle Beteiligten einfacher.
Oh also würdest du mir das abraten ?
Welche Gründe gibt es dafür ?
Soweit ich weiß Ist der Sold sehr anständig und wenn man sich für MIN. 8 Jahre Verpflichtet ?
ZitatWelche Gründe gibt es dafür ?
Weil ich in meiner langen Dienstzeit schon genügend davon erlebt haben. Bis auf Einen gab es nur Probleme. Die gingen soweit, dass in einem Fall Mutti angerufen hat, wir sollten doch bitte Rücksicht nehmen, weil Sohni doch erst 17 und noch nicht so reif wie ein 18jähriger (!) wäre. Meine Antwort: "Wenn Sie das wissen, hätten Sie Ihre Zustimmung nicht geben dürfen." Wie ich mir anmaßen könnte, in meinem Alter so mit ihr zu reden! Als ich sie darauf hinwies, dass ich 42 und mein Sohn auch 17 wäre, hat sie aufgelegt.
Ich will damit nicht sagen, dass alle in diesem Alter so wären. Aber es macht schon einen Unterschied, ob jemand schon ein wenig Erfahrung gesammelt hat. Lassen Sie sich meinen Rat noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen: Schule beenden, Beruf lernen und dann bewerben. Sie steigern damit auch Ihre Möglichkeiten bei der Bundeswer. Dass Sie nämlich eine Berufsausbildung bei der Bw bekommen, ist keineswegs sicher. Eher landen Sie in der Mannschaftslaufbahn und stehen nach 4 Jahren wieder auf der anderen Seite des Kasernenzauns.
Das hatte ich eigendlich vor ! :)
Mannschaft wäre was für mich !
Ja, und dann? Nach 4 Jahren ist Schluss. Dann stehen Sie draußen und haben immer noch keinen Beruf gelernt. Jeder potentielle Arbeitgeber freut sich über einen 21jährigen Bewerber, der 4 Jahre bei der Bundeswehr war und, wenn es gut gelaufen ist, einen Panzerführerschein erworben hat. Gibt ja auch so viele Panzer in Zivilfirmen ...
Zitat von: JoelKieven am 20. November 2012, 14:25:25Oh also würdest du mir das abraten ?
Welche Gründe gibt es dafür ?
Soweit ich weiß Ist der Sold sehr anständig und wenn man sich für MIN. 8 Jahre Verpflichtet ?
Auch ich würde Ihnen abraten, weil Ihnen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, genauso wie der Mehrheit Ihrer Altersgenossen, die sittliche Reife fehlt, um als Soldat vernünftig zu agieren! Das ist kein Abenteuerspielplatz für verwöhnte Kinder, ruck-zuck sind Sie in Afgnanistan und liegen als Panzergrenadier im Feuergefecht mit irgendwelchen Taliban! Und dann kann man nicht, wenn man tödlich getroffen wurde, das Spiel neu starten und halt nochmal von vorne beginnen! Das ist kein Spiel, sondern tödlicher Ernst!
Und ganz ehrlich: Im Schützengraben fühle ich mich besser, wenn ich nicht nebenher noch als Kindermädchen agieren muss ;) !
dass
Zitatich 42 und
......
jetzt hat ich irgendwie ein älteres Bild von Dir vor meinem geistigen Auge...
;)
Zitat von: KlausP am 20. November 2012, 14:45:52
Ja, und dann? Nach 4 Jahren ist Schluss. Dann stehen Sie draußen und haben immer noch keinen Beruf gelernt. ...
Aber es bildet den Charakter. Hoffe ich.
Sonst hätte ich im Leben nicht viel gehabt, was mich reifer hätte machen können ;D
Zitat von: AriFuSchr am 20. November 2012, 15:44:12
dassZitatich 42 und
......
jetzt hat ich irgendwie ein älteres Bild von Dir vor meinem geistigen Auge...
;)
Das ist 17 Jahre her, war bei der letzten AGA, die ich als aktiver Spieß erlebt habe, IV. Quartal 1995.
Erzählst Du schon wieder Geschichten von früher, vom Krieg :D ?
Zitat
Das ist 17 Jahre her, war bei der letzten AGA, die ich als aktiver Spieß erlebt habe, IV. Quartal 1995.
ALTER SACK
Zitat von: Tommie am 20. November 2012, 17:52:58
Erzählst Du schon wieder Geschichten von früher, vom Krieg :D ?
Nein, dann hätte ich was aus meiner Dienstzeit von 71 bis 90 geschrieben. (http://wuerziworld.de/Smilies/mx/mx43.gif) :D
Na ja, das war wohl mehr ein "Kalter" ... der Krieg meine ich ;) !
ZitatAber es bildet den Charakter. Hoffe ich.
Sonst hätte ich im Leben nicht viel gehabt, was mich reifer hätte machen können
Ich sehe das auch so und würde immer auf den Einzelfall bezogen entscheiden. Auch mit 21 oder 22 Jahren kann man sich eine Ausbildungsstelle suchen und einen Beruf erlernen. Vielleicht hilft die Lebenserfahrung bei der Bundeswehr auch bei der Ausbildungssuche später.
Problematisch finde ich nur diejenigen, die 30 sind, wenn sie Ihre Dienstzeit hinter sich haben und dann was völlig neues sich suchen müssen. Mit Anfang 20 ist das aber kein größeres Problem als mit 18.
Wenn man wirklich nur die Mannschaftslaufbahn machen will, braucht man auch keine Berufsausbildung. Und mit 22 findet man genauso viel oder wenig Ausbildungsstellen wie mit 18.
Außerdem kämpft kein 17jähriger gegen die Taliban. Das würde - by the way - sogar einen Verstoß gegen das Völkerrecht darstellen, was sich Deutschland nicht leistet.
Es kommt immer auf die persönliche Reife an. Das sollen aber die Psychologen im ZNwG entscheiden...
Du hast natürlich recht, Justice005, dass keine 17-jährigen Soldaten gegen die Taliban kämpfen!
Aber lass uns jemanden als Beispiel nehmen, der kurz nach seinem 17. Geburtstag bei der Bundeswehr eingestellt wird, nach der AGA alle notwendigen Vorausbildungen durchläuft und kurz nach seiner Beförderung zum Hauptgefreiten, also mit gerademal 18 Jahren in den Einsatz verlegt! Und dann sind wir genau bei dem Szenario, das ich oben beschrieben habe ;) !
Ja, das ist richtig. Aber es gibt 20jährige, die sind viel eher "Kind" als mancher 17jähriger. Daher sollte man das im Einzelfall bewerten... Auch dafür sind die Psychologen ja schließlich da...
Persönlich kann ich davon nur abraten. War damals auch S (UA) mit 17 als ich meinen Dienst angetreten habe. Wir waren in unserem Zug sage und schreibe 5 UA mit 17 Jahren.
Nur einer von damals ist heute in seinem letzten Dienstjahr. Und der nicht ich... Viele gingen in der AGA einige haben in der Stammeinheit eine falsche Entscheidung getroffen. 1 Mädel war dabie die ist heute Oberfeldwebel, aber hat mehr Befreiungen als sonst was..
Besonders bitter wenn deutlich iene Uffzeignung erkennbar war.
Im Nachhinein muss man einfach sagen, das es schon verdammt früh war und man in dem Alter die Folgen von Entscheidungen für die Zukunft noch nicht einschätzen kann. Wenn dann noch äußere Faktoren hinzukommen, die einen beeinflussen dann ist das noch mehr ein Problem.
Mit 18. hätte es auch nicht besser ausgesehen. Jetzt fast 10 Jhare später hätte ich mir gewünscht ich hätte damals eine Ausbildung gemacht und mich dann beworben denn dann:
hätte ich besser in den Altersschnitt der Kompanie, der Gruppe gepasst
wäre viel reifer gewesen und hätte mehr Lebenserfahrung
hätte mir aufgrund meines Berufs die Verwendung besser aussuchen können
hätte ich bessere Chancen als Fw oder hätte in den Truppendienst gehen können.
Aber hinterher ist man immer schlauer.
Zitat von: justice005 am 20. November 2012, 18:03:05
Außerdem kämpft kein 17jähriger gegen die Taliban. Das würde - by the way - sogar einen Verstoß gegen das Völkerrecht darstellen, was sich Deutschland nicht leistet.
Natürlich wäre es hochgradig unfair, die CoD-gestählten 17jährigen mit hochgezüchteten Headshot-Reflexen auf die armen Taliban loszulassen und diese damit quasi zur Killstreak zu degradieren ;D
Zitat von: Tommie am 20. November 2012, 14:47:16Und dann kann man nicht, wenn man tödlich getroffen wurde, das Spiel neu starten und halt nochmal von vorne beginnen!
Tja, früher hiess es immer: "Lernen durch Schmerz, Motivation durch Entsetzen!" :D :D :D ! Aber anscheinend lernen manche nur auf die ganz harte Tour ;) !
Zitat von: justice005 am 20. November 2012, 18:03:05
Außerdem kämpft kein 17jähriger gegen die Taliban. Das würde - by the way - sogar einen Verstoß gegen das Völkerrecht darstellen, was sich Deutschland nicht leistet.
Ein immer wieder vorkommendes Missverständnis. Das Völkerrecht erlaubt den Einsatz ab 15. Anderes wäre weltweit gar nicht konsensfähig.
EDIT:
Und um den zu befürchtenden endlos und sinnlos pseudorechtswissenschaftlichen Diskussionen vorzubeugen natürlich auch noch die Norm dazu:
UN-Kinderrechtskonvention:
"(2) Die Vertragsstaaten treffen alle durchführbaren Maßnahmen, um sicherzustellen, dass Personen, die das fünfzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet haben, nicht unmittelbar an Feindseligkeiten teilnehmen.
(3 ) Die Vertragsstaaten nehmen davon Abstand, Personen, die das fünfzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet haben, zu ihren Streitkräften einzuziehen. Werden Personen zu den Streitkräften eingezogen, die zwar das fünfzehnte, nicht aber das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben, so bemühen sich die Vertragsstaaten, vorrangig die jeweils ältesten einzuziehen."
Die Briten bilden Soldaten beispielsweise ab 16 aus und es ist auch bereits vorgekommen, dass ein 16 jähriger britischer Soldat in Afghanistan eingesetzt wurde (hat seinerzeit in Gutmensch-Deutschland einiges an Medienecho gebracht).
Gruß Andi