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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: Jägerlein1 am 21. November 2012, 17:51:17

Titel: Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Jägerlein1 am 21. November 2012, 17:51:17
Nabend zusammen,
Ich hab da mal kurz eine Frage zum Verhalten des Soldaten, wenn er zum Wochenende hin die Kaserne verlässt.
Uns wurde letzten Freitag gesagt, dass wenn wir mit Uniform nach Hause fahren, wir das ab 30km mit dem Barett auf dem Kopf zutun haben. Desweiteren dürfen wir keine zivilen Taschen mitführen und müssen deshalb das private Zeug in die Kampftragetasche packen. Zudem sei es Verboten den Kampfrucksack mitzunehmen.

Jetzt würde ich gerne wissen, ob das überall genauso gehandhabt wird, bzw wenn es sogar in einer ZDv steht, in welcher ich das nachlesen kann.

Danke schonmal im Vorraus
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Andi am 21. November 2012, 17:54:24
Zitat von: Jägerlein1 am 21. November 2012, 17:51:17
Jetzt würde ich gerne wissen, ob das überall genauso gehandhabt wird

Nein.
Und in einer Vorschrift braucht es nicht zu stehen, denn du hast ja offenbar eine "Anweisung zu einem bestimmten Verhalten, die ein militärischer Vorgesetzter einem Untergebenen schriftlich, mündlich oder in anderer Weise, allgemein oder für den Einzelfall und mit dem Anspruch auf Gehorsam erteilt" bekommen - im Soldatensprech auch "Befehl" genannt. :)
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Jägerlein1 am 21. November 2012, 18:32:34
Es war lediglich ein Hinweis, den noch nichtmal jeder mitbekommen hat. Wir gaben das an unsere Kameraden weiter, doch nicht alle haben sich daran gehalten, weil es nicht von einem unmittelbarem Vorgesetzten zu allen gesagt wurde.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: KlausP am 21. November 2012, 18:33:43
Zitatweil es nicht von einem unmittelbarem Vorgesetzten zu allen gesagt wurde.

Von wem denn sonst?
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Andi am 21. November 2012, 18:34:25
Was ist denn ein "Hinweis"?
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Jägerlein1 am 21. November 2012, 18:49:50
Er Fähnrich des anderen Zuges legte dies 3 von uns nahe...er sagte wir sollen nur so und so die Kaserne verlassen. Zuvor hatte man uns darüber aber nicht aufgeklärt, weswegen mehr als 2/3 unseres Zuges sich nicht dran gehalten haben, weil sie es nicht mitbekommen/gehört haben im allgemeinen Freitags-Feierabendstress.
Jetzt fragen wir uns, ob as jetzt ein befehl war oder nur ein nettgemeinter Rat, bevor es vom Chef ärger gibt oder sowas.
Titel: Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: justin_k am 21. November 2012, 18:57:16
Nur mal zum Vergleich: Bei uns gibt's dazu auch Befehle, aber andere: Bw-Taschen/Rucksäcke sind alle erlaubt. Private müssen unauffällig sein, also eine schwarze Reisetasche ist in Ordnung, ein pinker Rucksack nicht :) Die Uniform muss die beste und sauberste sein. Kopfbedeckung (bei uns Mütze/Schiffchen) ist egal - Hauptsache auf dem Kopf!
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: miguhamburg1 am 21. November 2012, 18:58:57
Jägerlein, wo ist denn das Problem, das Sie haben?

Zunächst einmal ist dies für diejenigen Soldaten, die es erreicht hat (auch über "Umwege") ein Befehl, dem sie zu folgen haben. Auch der Fähnrch aus dem Nachbarzug ist Ihr Vorgesetzter, der Ihnen Befehle erteilen darf (ich nehme an, Sie sind Mannschafter).

Der Befehl, keinen Kampfrucksack für private Zwecke zu gebrauchen, ist ebenfalls vollkommen richtig und deckt sichüberdiens mit der Vorschriftenlage.

Der Befehl, in Uniform außerhalb der Kaserne erst ab 30 km Entfernung das Barett zu tragen, ist in der Sache Humbug. Das Barett gehört zum vorschriftsmäßigen (Denst-) Anzug und ist außer in geschlossenen Räumen oder Kfz immer zu tragen, es sei denn, ein Vorgesetzter befiehlt explizit, es abzunehmen.

Der Befehl, keine privaten Reisetaschen zur Uniform zu tragem ist zwar verbindlich (das heißt, sie müssen ihn ausführen), aber ich sehe hier zumindest keinen direkten dienstlichen Grund, ihn zu erteilen. Wenn dies so wäre, dürfte ein Vorgesetzter ihn auch nicht erteilen, und Sie könnten sich ggf. gegen diesen Befahl beschweren.
Titel: Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: justin_k am 21. November 2012, 19:10:43
Ich hatte das so verstanden, dass unter 30 km auch die Feldmütze getragen werden darf. Einen Befehl in der Richtung gab es bei uns auch mal. Die Idee war wohl, dass man das im Standortbereich etwas lockerer handhabt als bei einer "richtigen" Reise.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Jägerlein1 am 21. November 2012, 19:12:33
Ich hab kein Problem und bin übrigens FA.
Wollte das nur aus reiner Neugier mal fragen, weil ich das so, von anderen Freunden noch nie gehört habe, bei denen gelten andere Kaserneninterne Regelungen.
Also kein Grund zur Aufregung ;-)
Ich befolge die Anweisungen ja auch, wollte halt nur nochmal scher gehen.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Anachron101 am 21. November 2012, 19:16:42
Ist ja interessant: Bei uns wurde damals (Grundwehrdienst) befohlen, dass ab 30km Entfernung zivil getragen werden muss, also nix
mit Heimreise in Uniform, egal in welcher Gestaltung - war das nur für dumme Wehrdienstleistende oder hat sich da etwas geändert?
(Luftwaffe)
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: miguhamburg1 am 21. November 2012, 22:26:11
Ach, Anachron, für das Tragen der Uniform beantwortet die ZDv 37/10 eigentlich alle Fragen vollkommen erschöpfend...
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Anachron101 am 21. November 2012, 22:43:57
Zitat von: miguhamburg1 am 21. November 2012, 22:26:11
Ach, Anachron, für das Tragen der Uniform beantwortet die ZDv 37/10 eigentlich alle Fragen vollkommen erschöpfend...
Freut mich, auch wenn ich weder eine Frage gestellt, noch einen Sollzustand dargestellt habe.

Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: miguhamburg1 am 21. November 2012, 22:50:24
Stimmt, aber Sie haben einen Kommentar zur ursächlichen Frage abgegeben, der auch auf Vorschriftsunkenntnis hindeutet...
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: justice005 am 22. November 2012, 06:13:23
ZitatDesweiteren dürfen wir keine zivilen Taschen mitführen und müssen deshalb das private Zeug in die Kampftragetasche packen. Zudem sei es Verboten den Kampfrucksack mitzunehmen.

Meine Vorredner haben zwar zitiert, was der Definition nach ein Befehl ist, haben allerdings übersehen, dass es für die Verbindlichkeit eines solchen Befehls darauf ankommt, dass dieser auch einen dienstlichen Zweck hat. Der Befehl, dass keine zivile Tasche zur Uniform getragen werden darf, steht - zumindest meines Wissens nach - nicht in der entsprechenden Vorschrift. Ich sehe daher weit und breit keinen dienstlichen Zweck. Daher braucht der Befehl nicht befolgt zu werden.

ZitatDer Befehl, keine privaten Reisetaschen zur Uniform zu tragem ist zwar verbindlich (das heißt, sie müssen ihn ausführen), aber ich sehe hier zumindest keinen direkten dienstlichen Grund, ihn zu erteilen.Gleiches gilt für die Kampftragetasche. Warum sollte man die nicht mitnehmen dürfen?

Lieber miguhamburg, Befehle, die keinen dienstlichen Zweck haben, sind nicht verbindlich. Ein Befehl, der keinen dienstlichen Zweck hat, ist unverbindlich und braucht nicht befolgt zu werden.

Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: miguhamburg1 am 22. November 2012, 07:44:48
Ich bin mir darüber schon klar, lieber Justice, deshalb formulierte ich da auch vorsichtig. Es mag ja sein, dass es aufgrund der Umstände vor Ort doch einen dienstlichen Zweck gab/gibt.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: bayern bazi am 22. November 2012, 08:02:14
und wenn derdienstliche zweck nur das erscheinungsbild der BWin der öffentlichkeit  bewirkt ;)
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Andi am 22. November 2012, 12:31:22
Zitat von: justice005 am 22. November 2012, 06:13:23
Der Befehl, dass keine zivile Tasche zur Uniform getragen werden darf, steht - zumindest meines Wissens nach - nicht in der entsprechenden Vorschrift. Ich sehe daher weit und breit keinen dienstlichen Zweck. Daher braucht der Befehl nicht befolgt zu werden.

Das ist mit Verlaub das absolute Highlight unter all dem realitäts- und damit auch sachfremden Unsinn, den du bisher so gepostet hast.

Ich persönlich bekomme mehr und mehr den Eindruck du solltest dir überlegen einen großen Bogen um das Thema Wehrrecht zu machen. Probiers doch mal mit Steuerrecht, da sind deine kreativen Interpretationen vielleicht brauchbar...
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: BulleMölders am 22. November 2012, 12:48:00
Zitat von: Andi am 22. November 2012, 12:31:22
Probiers doch mal mit Steuerrecht, da sind deine kreativen Interpretationen vielleicht brauchbar...
Auch nicht wirklich, wird zwar immer wieder regelmäßig versucht, geht aber auch genauso regelmäßig in die Hose.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: justice005 am 22. November 2012, 12:56:35
Anstatt hier unflätig und ausfallend zu werden, solltest Du vielleicht lieber darstellen, was du inhaltlich an meinem Beitrag auszusetzen hast.

Das Verbot, keine private (Reise-)Tasche zur Uniform zu tragen, hat schlichtweg keinen dienstlichen Zweck. Punkt. Aus. Ende. Genau deswegen braucht der Befehl nicht befolgt werden. Sollte jemand ein Diszi kriegen, weil er eine private Tasche trägt, dann möge der Betroffene dies vors TDG bringen, spätestens dann wird der Chef rechts und links abgewatscht. Auch darüber gibt es nichts zu diskutieren.

Was dem Erscheinungsbild der Bw in der Öffentlichkeit gut tut und was nicht, entscheidet der Chef auch nicht nach Lust und Laune. Den Rahmen hierzu liefert die ZDv 37/10. Weitere Abweichungen können zwar vom Chef befohlen und genehmigt werden, das bedarf aber einer einleuchtenden Begründung, und darf den Kern der Vorschrift auch nicht verletzen. Eine solche Begründung sehe ich hier weit und breit nicht und ist auch gar nicht erst genannt worden. Der Fragesteller kann daher getrost seine private Reisetasche mitnehmen.

Weitere unflätige Bemerkungen verbitte ich mir. Entweder du bist in der Lage, Deine Meinung argumentativ zu vertreten, oder du bist besser still.


PS.: Gleiches gilt übrigens für deinen Beitrag in dem anderen Thread (HVR), wo Du auch nur Halbwissen ausgespuckt hast, ich mir aber bewusst eine Diskussion verkniffen habe, weil das wirklich zu sehr ins Detail gehen würde.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: bayern bazi am 22. November 2012, 13:06:30
Zitat von: justice005 am 22. November 2012, 12:56:35


Was dem Erscheinungsbild der Bw in der Öffentlichkeit gut tut und was nicht, entscheidet der Chef auch nicht nach Lust und Laune. Den Rahmen hierzu liefert die ZDv 37/10.

Weitere Abweichungen können zwar vom Chef befohlen und genehmigt werden, das bedarf aber einer einleuchtenden Begründung, und darf den Kern der Vorschrift auch nicht verletzen. Eine solche Begründung sehe ich hier weit und breit nicht und ist auch gar nicht erst genannt worden. Der Fragesteller kann daher getrost seine private Reisetasche mitnehmen.


und wo steht in der  37/10 das das mitführen privater taschen erlaubt ist ;) -dafür gibts ja die dienstlich gelieferten taschen

die soldaten sollen doch froh sein nicht mehr mit den seesäcken reisen zu müssen
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: BulleMölders am 22. November 2012, 13:07:25
Nichts gegen Seesäcke.  >:(
Titel: Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: justin_k am 22. November 2012, 15:39:17
Ich meine, in der ZDv steht doch auch, dass man keine Schlüsselanhänger und iPods und so an der Uniform sehen darf. Die Vorschrift wäre ja ziemlich komisch wenn ich mir dafür einen rosa Hello Kitty Rucksack umhängen darf...
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: AriFuSchr am 22. November 2012, 15:45:00
ZitatAuch nicht wirklich, wird zwar immer wieder regelmäßig versucht, geht aber auch genauso regelmäßig in die Hose.

na immerhin hat die Kreativität eines Teils der am Steuerrecht Beteiligten dazu geführt, dass der BFH nun die Verfassungsmässigkeit des gesamten Erbschaftsteuerrechts in Frage gestellt und das BVerfG angerufen hat  ;)
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Andi am 22. November 2012, 16:05:35
Zitat von: justice005 am 22. November 2012, 12:56:35
Anstatt hier unflätig und ausfallend zu werden, solltest Du vielleicht lieber darstellen, was du inhaltlich an meinem Beitrag auszusetzen hast.

Da du mir in der Vergangenheit dann immer wieder bewiesen hast dass dir die Abholpunkte aus der Praxis fehlen werde ich meine Zeit leider nur noch anderweitig - also sinnvoll - verbringen.
Aber das man für die normenzweckgemäße Auslegung und Praktizierung von Wehrrecht viel Ahnung von der Materie und der Praxis braucht die - selbst innerhalb der Bundeswehr - nur wenig Juristen haben (was sich aber leider die wenigsten eingestehen - sie haben ja studiert) hat immerhin dazu geführt dass ich mich gar nicht mehr aufrege, wenn ich so einen Unsinn à la "man darf nur befehlen, was in Vorschriften steht" lese. Ich kann halt nur deine Beiträge nicht mehr ernst nehmen.

Gruß Andi
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: LuftwaffenSLD am 22. November 2012, 16:37:52
Mal ein Beispiel aus der Praxis der Luftwaffe: Wenn man als Flightcrew eines Airbus A340 von Airport zum Hotel fährt, sagen wir mal in Saudi Arabien, und alle in akurater Uniform mit seriösem Gepäck reisen, nur einer durch die rosa Hello Kitty Tasche aus der Reihe sticht, mag das zwar für die HUT lustig sein, aber der Eindruck des Gastlandes ist absolut daneben.

Besonders wenn jeder weiß, dass man den Außenminister begleitet. Mag extrem klingen, aber es gibt auch Dinge die nicht unbedingt in einer ZDv stehen müssen.

Ich finde, man sollte sich immer dem Anlass entsprechend kleiden und geben. Ebenso Accessoires wie Taschen mitführen. Die ZDv 37/10 hilft dabei schon releativ gut. Dieses Selbstverständnis erwarte ich von jedem Soldaten und hier sollte der Hinweis genügen, ohne dass direkt Beschwerde geführt wird und sich Gerichte mit sowas quälen dürfen.

Das leidige Thema mit den Händen in den Taschen hatten wir ja auch bereits. Hier gehen die Meinungen ja ebenfalls weit auseinander. Aber spätestens wenn ein 3 Sterne General des Heeres (!!!) mit Händen am Stick rumläuft, sollte auch der letzte Bürokrat wieder in die Realität zurückfinden. ;-)
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Paramedic am 22. November 2012, 16:42:00
ZitatMal ein Beispiel aus der Praxis der Luftwaffe

Gibts auch nen militärisches Beispiel?  :(
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: LuftwaffenSLD am 22. November 2012, 17:01:14
Bei der Luftwaffe habe ich leider nur Transall und Flugbereitschaft kennen gelernt. Wir können uns natürlich eine Luftwaffensicherungsstaffel aus einer Transall steigend konstruieren;-)
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: justice005 am 22. November 2012, 17:32:41
ZitatDa du mir in der Vergangenheit dann immer wieder bewiesen hast dass dir die Abholpunkte aus der Praxis fehlen

Das ist deine Privatmeinung, die ich zwar natürlich als solche respektiere, die aber gleichwohl ebenfalls durch keinerlei Realitätsbezug getrübt ist.

ZitatAber das man für die normenzweckgemäße Auslegung und Praktizierung von Wehrrecht viel Ahnung von der Materie und der Praxis braucht die - selbst innerhalb der Bundeswehr - nur wenig Juristen haben (was sich aber leider die wenigsten eingestehen - sie haben ja studiert) hat immerhin dazu geführt dass ich mich gar nicht mehr aufrege

Ich fasse das mal zusammen: Wie man Gesetze zu lesen, zu verstehen und anzuwenden hat, kapiere weder ich, noch die Juristen der Bundeswehr, vermutlich auch nicht die Richter an den TDGs oder dem BVerwG. Der einzige, der wirklich Ahnung von den Gesetzen  und deren Anwendung hat, bist Du. Habe ich das richtig zusammengefasst? Ob das noch unter gesundes Selbstbewusstsein fällt, oder vielleicht doch schon unter den Begriff Selbstüberschätzung zu subsumieren ist, das bewerte ich nicht. Denn das bedarf ggf. medizinischer und/oder psychologischer Kenntnisse, um dies zu bewerten.

Wie auch immer, es bleibt mir auch nichts anderes übrig, als Deine Meinung mal unkommentiert stehen zu lassen. Gleichwohl bedanke ich mich für das Kompliment, dass meine Ansichten wohl auch von Juristen der Bundeswehr geteilt wird...  8)

Und damit klinke ich mich aus diesem Thread auch aus, und wünsche Dir Andi, aber auch allen anderen, einen wunderschönen gemütlichen und friedvollen Abend....  ;)



PS.: Luftwaffensoldat: Du hast völlig recht und ich stimme dir absolut zu. In dem von dir geschilderten Beispiel wäre natürlich ein entsprechender Befehl sinnvoll und rechtlich ok. Etwas anderes gilt aber bei einem pauschalen Befehl im Inland, nicht eine private Reisetasche nach Hause tragen zu dürfen. Der Unterschied sollte eigentlich für jeden klar sein...


Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Andi am 22. November 2012, 17:51:19
Zitat von: LuftwaffenSLD am 22. November 2012, 17:01:14
Wir können uns natürlich eine Luftwaffensicherungsstaffel aus einer Transall steigend konstruieren;-)

Das passt nicht. STAN-mäßig sind das viel zu viele für eine... ;D

Zitat von: justice005 am 22. November 2012, 17:32:41
Und damit klinke ich mich aus diesem Thread auch aus, und wünsche Dir Andi, aber auch allen anderen, einen wunderschönen gemütlichen und friedvollen Abend....  ;)

Danke !!!111
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: itschie am 22. November 2012, 19:19:55
Aber mal zurück zum Fragesteller im ursprünglichen! Der Befehl ist erstmal gültig, weil er den Dienstlichen zweck hat die Bundeswehr ordenlich nach außen dazustellen. Alles weitere solltet ihr vor der nächsten Heimreise mit euren Gruppen- bzw. Zugführer klären, die werden schon wissen was gut bzw. weniger ungut ist im Auge des Chefs. Ich würde mich ja gerne noch im allgemeinen zu den Zauberlehrlingen (OA's) äußern aber ich denke das wirst du früher oder später selber mal feststellen ;-) Das ganze hört dann irgend wann so ab Oberleutnant auf ;-)
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Anachron101 am 22. November 2012, 19:29:56
Zitat von: itschie am 22. November 2012, 19:19:55
Ich würde mich ja gerne noch im allgemeinen zu den Zauberlehrlingen (OA's) äußern aber ich denke das wirst du früher oder später selber mal feststellen ;-)
Hey, die müssen auch lernen  :)
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: schlammtreiber am 23. November 2012, 10:59:39
Zitat von: Andi am 22. November 2012, 17:51:19
Zitat von: LuftwaffenSLD am 22. November 2012, 17:01:14
Wir können uns natürlich eine Luftwaffensicherungsstaffel aus einer Transall steigend konstruieren;-)

Das passt nicht. STAN-mäßig sind das viel zu viele für eine... ;D

Das geht schon. Im Gegensatz zu den Gentlemen der Upper Class Air Force sind die Quoten-Plebs der Sicherung weder Sitzplätze noch sonstigen Komfort gewöhnt und können zu 3-4 Mann/qm verfrachtet werden.

Überhaupt werden Objektschützer und FlaRakis nur in Lw-Uniformen geduldet, weil jede noch so vornehme und exklusive Gesellschaft einen proletarischen Bodensatz braucht, auf den man herabblicken kann. Du weißt schon, Gruppenstärkung durch Abgrenzung und so... in-group, out-group... bla bla
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: LuftwaffenSLD am 23. November 2012, 20:04:49
Zitat von: schlammtreiber am 23. November 2012, 10:59:39
...weil jede noch so vornehme und exklusive Gesellschaft einen proletarischen Bodensatz braucht, auf den man herabblicken kann. Du weißt schon, Gruppenstärkung durch Abgrenzung und so... in-group, out-group... bla bla

Ach deswegen gibt es beim Heer neben den coolen Offizieren und Feldwebelen auch Unteroffiziere und Mannschafter. Werde mich auch mal für getrennte Essbereiche und Wartezimmer beim Arzt stark machen und meinen Wortschatz reduzieren.

Schön, dass es "Feldtagebuch" Feldtagebuch - Allein unter Männern 1/5 gibt, da kann man sich entspannt zurücklehnen und genießen.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Anachron101 am 23. November 2012, 21:22:34
Der HFw ist der Beste  :D
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: ulli76 am 23. November 2012, 21:26:56
Klugsch***modus an: HptFw, sonst wäre es ja nen Heeresfeldwebel  ;)
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Anachron101 am 23. November 2012, 21:48:50
*Zivilistenmodus an*

Solange jeder sich denken kann was gemeint war -> = Kommunikation erfolgreich  ;D
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: StOPfr am 23. November 2012, 22:57:04
Zitat von: Anachron101 am 23. November 2012, 21:48:50
*Zivilistenmodus an*

Solange jeder sich denken kann was gemeint war -> = Kommunikation erfolgreich  ;D

Vergiss es, damit kommst du hier nicht durch  :D!
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: LoggiSU am 23. November 2012, 23:29:04
ich mag ihn, d :)en Hauptfeldwebel Fortenbacher
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Rollo83 am 24. November 2012, 03:31:34
Der ist jetzt OSF und ich hab vor nicht all zu länger Zeit im Intranet einen Bericht über den Kameraden gelesen.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: justice005 am 24. November 2012, 07:58:44
Die Zeit vergeht.... der Film ist auch schon wieder über 10 Jahre alt... Soweit ich weiß, gab es gegen den HptFw damals ein Beförderungsverbot, aber ich habe keine Ahnung, wie lange. Scheint zumindest dem Enddienstgrad nicht geschadet zu haben...

Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: miguhamburg1 am 24. November 2012, 09:07:52
Der Enddienstgrad konnte ja auch nichts dafür...:)
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: justice005 am 24. November 2012, 09:13:44
oje... was ein Kalauer am frühen Morgen.....  ;D

Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: LoggiSU am 24. November 2012, 10:30:37
... aber gut  :)
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Rollo83 am 24. November 2012, 12:25:50
Ok es kann auch SF gewesen sein da würd ich mich jetzt nicht festnageln. Aufjedenfall war im Intranet ein Bild wo er hinterm Schreibtisch saß. Ich musste mehrere Minutennauf das Bild und den Namen starren bis mir eingefallen ist wer er denn ist.
Aber danach hat das ganze Büro gefeiert.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Stefan1994 am 25. November 2012, 12:43:38
Von wann ist eigentlich dieses Video, sieht aus als ob es schon zehn Jahre alt ist.

Und ist die Tonart Standard in der Bw oder ist Hr. fortenbacher nur ein "ganz harter Hund".
Oder liegt es daran, dass die Rekruten sich nicht besonders gut anstellen.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: ulli76 am 25. November 2012, 12:45:52
Ja, das Video ist tatsächlich schon so alt.
Sagen wir mal so- es ist ein Beispiel, wie es nicht laufen soll (und als schlechtes Beispiel mussten wir uns das im Rahmen einer Fortbildung reinziehen)- allerdings sollte es von beiden Seiten nicht so laufen.

Mit einem rauhen Ton muss man schon rechnen- aber der war noch nichtmal das primäre Problem in dem Film.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: RekrKp8 am 25. November 2012, 12:52:13
Was genau war denn da, was nicht so laufen soll? Außer der kurzen Exkursion von OSF F. als Truppenarzt im Fachbereich Knie war eigentlich kaum etwas dabei, was nicht so laufen sollte. Vom StUffz abgesehen, der eine Beretta haben wollte und nicht erklären konnte, wie ein Rucksack zu packen ist?
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Stefan1994 am 25. November 2012, 13:22:33
Ganz einfach der Umgang, der geht z. B. Auch mit den OFw sehr hart um.
Ich würde mich ja nicht für 12 Jahre Fw allgFD bewerben, wenn ich nichts aushalten würde.
Aber wenn mir auch als OFw alles vorgegeben wird sehe ich schwarz, vor allem wenn ich an die Zeit nach der Bw denke, denn in der Wirtschaft wird in Zukunft immer mehr Kreativität und Eigeninitiative gefordert.

Aus diesen Gründen bin ich momentan am überlegen, erst mal FWD abzuleisten um mir das mal anzuschauen. Denn ich glaube während der viermonatigen Eignungsübung hat man nicht so ein umfassendes Bild, dass man entscheiden kann, ob es einem liegt oder nicht. Aber vor der Option zuerst FWD abzuleisten, obwohl man eine Laufbahn als SaZ einschlagen möchte, hat ja jeder Soldat oder Karrierberater eine "Allergie" dagegen. Entschuldigung, falls der Ausdruck Allergie jemandem sauer aufstößt.

Und noch was: Im Bundeswehr-Karriere Forum hat auch einer mal die Frage gestellt, ob es bei der Armee so zugeht wie in diesem Video. Antwort von einem studierenden LwOffz und auch von Ralf waren: im Normalfall nicht. Wenn dies so wäre verstärkt dies meine Meinung, dass auf der Karriereseite alles geschönt und durch die rosarote Brille gesehen wird.

Ich glaube, liebe Forumsgemeinde, sie sehen, dass ich mich sehr mit dem des Soldaten auseinandergesetzt habe, und ich bin froh über aufschlussreiche Antworten.

Gruß,
  Stefan
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: ulli76 am 25. November 2012, 13:24:43
Für die Diskussion haben wir schon nen sehr ausführlichen Thread.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Stefan1994 am 25. November 2012, 13:28:47
Okay danke, ich habe leider keinen Plan wie der heißen könnte.
Könnten sie mir bitte den Link posten.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: justice005 am 25. November 2012, 13:31:47
Bei diesem Film sind unfähige Rekruten mit einem unfähigen Zugführer zusammengeknallt. Das Ergebnis war ein kurzes aber heftiges Medienecho und ein gerichtliches Disziplinarverfahren. Damit war das Thema aber auch durch. Das Prinzip der "inneren Führung" ist halt bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger ausgeprägt.

Weder die Rekruten noch der Zugführer sind repräsentativ. Außerdem ist der Film schon 10 Jahre alt und seitdem ist eine Menge passiert, z.B. die Aussetzung der Wehrpflicht und die Erkenntnis, dass alle Rekruten freiwillig da sind und auch entsprechend zu behandeln sind.

Dieser Film sollte einen nicht davon abhalten, sich bei der Bundeswehr zu verpflichten. Es mag gelegentlich etwas rauer zugehen und das ist auch gut so. Aber wie gesagt, repräsentativ ist der Film nicht.

Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: ulli76 am 25. November 2012, 13:34:31
Keine Ahnung- müsste den Thread selber suchen. Evtl. mal "Feldtagebuch" in der Suche eingeben.

Inzwischen ist es so, dass viele der "Pflegefälle" frühzeitig kündigen weil sie selber einsehen, dass es nichts bringt. Mit dem Rest muss man leben oder sie entlassen, wenn sie die Anforderungen dauerhaft nicht erfüllen.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: bayern bazi am 25. November 2012, 13:48:58
bei dem film muss auch beacht werden - das hier damals TM 2 welten aufeinadner getroffen sind

es waren die ersten frauen die damals bei der kampftruppe ihre aga gemacht haben und der raue ton ja in der truppe noch relativ üblich war


anderseits war da der uffz noch ein kleiner gott als gruppenführer
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: F_K am 25. November 2012, 18:50:28
... wer Zugang zu einem Dienstrechner hat, schaue sich den aktuellen Befehl zur Verbesserung der GA mit den Sofortmaßnahmen an - die hohen Abbrecherzahlen spiegeln sich da wieder.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: RekrKp8 am 25. November 2012, 21:19:04
... die sich dennoch nicht geändert haben. Es bleibt bei etwa 25% im Mittel. Wie in der zivilen Wirtschaft auch.

Die Sofortmaßnahmen sind ein Witz. Damals (TM) hat man noch darüber gelacht, als ein Vorgesetzter es "etwas" lockerer haben wollte im Umgang mit Rekruten und Dinge wie "Frühstück ans Bett" usw. gesagt. Heute sind wir so sehr deutlich nah dran an dieser Sache, was niemand tatsächlich so für möglich gehalten hätte. Es ist nicht alles falsch, aber wenn die meisten Rekruten sich schon "beschweren", dass alles viel unmilitärischer und vieles so lockerer ist, als gedacht, dann weiß ich nicht, ob wir in der GA noch das grundsätzlich Militärische vermitteln.

Vieles davon ist schlicht nicht durchführbar, was an sich kein Wunder ist, da sich ja das Heer im Umschwung befindet, personell vor allem. Das das Ding dann aber SOFORT-Maßnahme heisst, lässt das Ding schon vorab als Makulatur abstempeln. 8 Stunden Schlaf? 2 Mann-Stuben? Nur Fw als GrpFhr? Allerhöchstens 12 Mann pro Gruppe? Geht alles nur mit Ach und Krach. Von wegen, in den ersten beiden Wochen ist der Gruppenführer ÜBERALL dabei. Ein Witz, wenn er stets ausgetauscht wird, damit´s immer ein Fw ist. Was ist mit dem SU(FA), der für eine Woche den Fw vertritt? Wieso nicht? Was ist, wenn ich 3 Gruppen habe mit 12 und eine mit 13? Geht nicht, neue Gruppe aufmachen, aufteilen! Na danke! Nach zwei Wochen, wenn der Abschaum gegangen ist, zerfleddere ich die in den zwei Wochen zusammen gewachsene Gruppe mit ihrem ÜBERALL-Fw wegen der Gruppenstärke? NICHT durchdacht.
Zweitens wäre es gut gewesen, den Chefs eine Anleitung mitzugeben für die sinnvolle und ausbildungsorientierte Organisation einer modernen, vernünftigen und prägenden Grundausbildung im Heer. Ok, ich träum weiter.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: Ralf am 26. November 2012, 08:04:01
Interessant ist, dass die Luftwaffe nicht diese Abbrecherzahlen hat, sie schwanken in 2012 so zwischen 15 und 11%.
Das liegt sicherlich nicht daran, dass alle Lw-Soldaten mit der Sänfte getragen werden oder nur am Pool mit Cocktaisl sitzen (ja ich kene das Bild  ;) ). Die Masse will auch gerne fordernde Aubsildung und meldet sich für dne ObjSLw.
Eines der Puzzleteilchen ist hier aber, dass ein Personalentwicklungsteam in die Grundausbildung fährt und dort mit jedem FWDL (2 mal, einmal in der 4. Woche zum Wünsche aufnehmen und in der 9. Woche zur entgültigen Einplanung) spricht, ihn infomiert über Möglichkeiten in der Bundeswehr und darüber hinaus versucht, wunschgemäße Umplanungen hinsichtlich Stammverband und -verwendung vornimmt. das immerhin in Größenordnungen von über 30% jedes Quartal. Anschl. werden die FWDL i.d.R. auch so verwendet, wie sie eingeplant wurden und nicht durch Chefs ungeachtet der Wünsche und Neigungen eingesetzt.
Da die Stellen ja auch vorher durch die Verbände so ausgeschrieben werden, muss sich die Einheit schon vorher Gedanken machen, wo sie die FWDL auch einsetzen will.
Das schafft Transparenz und Zufriedenheit.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: schlammtreiber am 26. November 2012, 08:26:47
Zitat von: Stefan1994 am 25. November 2012, 13:22:33
Im Bundeswehr-Karriere Forum hat auch einer mal die Frage gestellt, ob es bei der Armee so zugeht wie in diesem Video. Antwort von einem studierenden LwOffz und auch von Ralf waren: im Normalfall nicht. Wenn dies so wäre verstärkt dies meine Meinung, dass auf der Karriereseite alles geschönt und durch die rosarote Brille gesehen wird.

Der Normalfall ist eben eine sehr subjektive Sache: kommt vor allem auf die Einheit(en) an, in denen man gedient hat oder dient, denn was in der Kampftruppe als "rauh" durchgeht wird evtl im Stab schon nicht mehr toleriert.

Oder, um es mal praktisch zu sagen: bei uns in der Sicherungsstaffel wäre man mit diesem Ton nicht sonderlich aufgefallen, ein Stockwerk höher, bei der Stabskompanie, hätte man sich in einer Vernehmung wiedergefunden.  ;)
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: LwPersFw am 26. November 2012, 17:34:22
Ich verstehe nicht, warum immer aus "Mücken" "Elefanten" werden, wenn man doch nur

- die Vorschrift lesen muss
- und diese sachgerecht und im Rahmen der Ermessensspielräume fehlerfrei
- als Vorgesetzter und Untergebener anwendet...

Die ZDv 37/10 führt aus:

"105. Wird außer Dienst Uniform getragen, ist außerhalb umschlossener militärischer Anlagen
grundsätzlich der Dienstanzug (Nrn. 229-240) oder bei bestimmten Anlässen (Kapitel 3) der
Gesellschaftsanzug (Nrn. 252-255) zu tragen. (...)

Als Ausnahmeregelung wird bis auf Weiteres das Tragen eines sauberen Feldanzuges, Tarndruck, genehmigt:

 auf dem Weg vom und zum Dienst (Dienstort/Wohnort/Wochenendheimfahrt),
 auf dem Weg zwischen militärischen Liegenschaften im Standortbereich,
 zur Erledigung privater Angelegenheiten auf dem Weg vom und zum Dienst sowie
 zur Erledigung privater Angelegenheiten während der Dienstzeit, die die bzw. der zuständige Vorgesetzte genehmigt hat.

Die Disziplinarvorgesetzten können Abweichungen anordnen."

Auf die (Wochenend-) Heimfahrt bezogen bedeutet dies:

1. Der Soldat darf die Feldmütze auf der gesamten Strecke tragen (da Grundform des Feldanzuges)
2. Wenn der Disziplinarvorgesetzte anordnet, dass ab 30 km das Barett getragen wird ... dann ist dies so!
3. Private Taschen (diese fallen unter das Stichwort "Ausrüstungsgegenstände") sind erlaubt, da nicht verboten.

Denn :

"117. Uniform- und dienstliche Ausrüstungsteile dürfen nicht zur Zivilkleidung, zivile Oberbekleidung darf nicht zur Uniform getragen werden,
ausgenommen handelsübliche Schutzbekleidung bei der Benutzung eines privaten Fahr-/Kraftrades."

D.h. nur zivile Oberbekleidung ist verboten.

ABER :

Der Soldat hat immer folgenden Grundsatz zu beachten :

"103. Jede Soldatin bzw. jeder Soldat ist für den ordnungsgemäßen Zustand seiner Uniform
selbst verantwortlich. Die Soldatin bzw. der Soldat in Uniform muss sich bewusst sein, dass er die
Bundeswehr in der Öffentlichkeit sichtbar nach außen vertritt und dass seine Haltung, sein
Auftreten und sein äußeres Erscheinungsbild das Ansehen der Bundeswehr mit prägen
."

Deshalb

- verbietet sich das Tragen von auffälligen Taschen

Erkennen dies die Soldaten nicht von selbst und bedürfen der "Erziehung zu soldatischem Handeln..."

- kann der Disziplinarvorgesetzte auch hier Festlegungen treffen (z.B. nur farblich unauffällige Taschen)

"103.  (...) Es ist Aufgabe aller Vorgesetzten, die Einhaltung der Anzugordnung durchzusetzen."
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: itschie am 26. November 2012, 22:35:08
Das größte Problem ist doch, es kommen heutzutage junge Menschen zum KWEA, Unterschreiben für FWD oder gar im Zentrum für Nachwuchsgewinnung einen Vertrag und so ca. 10% erscheinen nicht zum Dienstantritt, weiter 15-20% verschwinden noch vor der Einkleidung, schon ist fast 1/3 raus bevor es überhaupt losgegangen ist. Die tollsten Helden fand ich noch die zu einen Gruppenführer gesagt haben, wie wir müssen schießen mit echten Waffen, das wollen wir nicht und sind weg. Sry wenn ich irgendwo anfange informiere ich mich doch über das Unternehmen und sage nicht nach ein paar Stunden das paßt nicht ich gehe... aber weiter zur erklärung verluste in der AGA, 20 % stellen dann fest, das sie den körperlichen Anfordungen nicht gewachsen sind. Desweiteren raffen viele nicht das die AGA erst im Nachhinein Spaß gemacht hat, auch wenn einen so manches mal einen die Gruppenführer am Rand des Wahnsinns gebracht haben ("Nochmal", "auf die Stuben weg -paar Sek später- "auf den Flur antreten" usw.). Ich glaube jeder Soldat denkt mit Freude zurück an seine AGA und ist stolz darauf die gemacht zu haben und jeder hatte natürlich die härteste überhaupt ;-)

Aber letzten Endes egal wo es der eine leichter hatte und der andere schwerer irgendwo hat es sich immer Umgekehrt und gelernt haben wir schließlich alle die Grundfertigkeiten des Soldaten, wie auch immer.
Titel: Antw:Verhalten außerhalb der Kaserne
Beitrag von: F_K am 30. November 2012, 17:30:33
Naja, es gibt auch wohl Beispiele mit Ausfallraten von 50%.

Mit allen "Abgängern" müssen jetzt Einzelgespräche geführt werden - wie sagte der Hptm (FD) Staffelchef zu mir - ich habe mit dem geredet (dem FWDL der nach 5 Monaten gekündigt hat) - Ergebnis: War GENAUSO VORAB geplant - 6 Monate "Bund", dann 3 Monate Animateur - dann Studium - egal was die Bw "geboten" hätte - er hatte seinen Plan.

So what?