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Fragen und Antworten => Reserve => Thema gestartet von: Der Reservist am 29. November 2012, 09:34:27

Titel: Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Der Reservist am 29. November 2012, 09:34:27
Ich denke, der Frage muss keine weitere Erklärung hinzugefügt werden. Habe im  Netz und in der Forensuche nichts sinnvolles finden können.

MkG
Der Reservist
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Tommie am 29. November 2012, 10:47:51
Prinzipiell ist der Anteil der Reservisten, die in UN-Militärbeobachtermissionen eingesetzt sind, sehr klein! Von diesen Reservisten sind dann wiederum ein erheblicher Teil Ex-BS, die zum Beispiel als Offz MilFD mit 53 Jahren in Pension gegangen sind und schon während ihrer aktiven zeit zum UNMO (United Nations Military Observer) ausgebildet wurden. Aus diesem Personenkreis sind mir persönlich mehrere Kameraden bekannt! Der erste Einsatz als UNMO muss vor dem erreichen des 50 Geburtstages erfolgen. Wenn der gemacht wurde, steht einem weiteren Einsatz, auch mit einem Alter über 50 Jahren, nichts im Wege!

Eine andere Variante ist die, Spezialisten als sog "Experts on Mission" in den Einsatz zu schicken, die dann nicht zwingend die Ausbildung als UNMO brauchen, auch wenn sie im Einsatz den Status eines UNMOs haben! So geschehen im Falle eines mir bekannten Kameraden, Major d. R., beim UN-Einsatz im Darfur (UNAMID). Der war nicht beim UNMOC in Hammelburg gewesen. Ich war auch als "Expert on Mission" im Einsatz, hatte aber vorher den UNMOC mitgemacht! Das war aber wieder ein anderer Sonderfall, weil wir "damals(TM)" noch ein "German Medical Team" in einem UN-Einsatz hatten (UNOMIG in Georgien), das aus drei Ärzten und sechs SanFw/RettAss bestand.

Fazit: Nichts ist unmöglich ;) ! Aber ... nachdem der Bedarf an UNMOs derzeit gut aus dem vorhandenen Pool gedeckt werden kann und sich viele Kameraden um diese Missionen geradezu reissen, ist die Wahrscheinlichkeit, einen Reservisten, der noch nie in einer solchen Mission war, auf den UNMOC zu schicken, aktuell relativ gering! Aber das kann sich auch wieder ändern ...
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Tommie am 29. November 2012, 10:55:56
Ach ja, ergänzen sollte man vielleicht noch, das das EinsFüKdo, Dez. BeobMiss, großen Wert darauf legt, dass die Bewerber für UN-Militärbeobachtermissionen zunächst auch über Erfahrungen aus den Kontingenteinsätzen der Bundeswehr (KFOR, ISAF, etc.) verfügen. Weiterhin muss eine Perspektive erkennbar sein! Heisst im Klartext, dass man wohl eher einen OLt d. R. auf den UNMOC schicken wird, so dass er dann als Hauptmann in einen Beobachtereisatz gehen kann, als dass man einen Major dorthin schickt, für den es schon als OTL nur noch sehr wenige Verwendungen bei der UN gibt, weil die Führungsposten, z. B. der Sector Commanders (OTL-DP!) meist national gecoded, also einer oder mehreren bestimmten Nationen im Wechsel zugewiesen sind!

Ich kann mir jetzt schon die Aussage des Dezernatsleites des Dez. beobMiss vorstellen, wenn dort jemand anruft, der noch nie in einem Einsatz war und nach dem UNMOC oder einem Einsatz als UNMO fragt ;) !: "Jetzt machen Sie mal einen Kontingenteinsatz, meinetwegen auch bei KFOR, dann gehen Sie mit einem OMLT für sechs Monate nach Afghanistan und dann meden Sie sich mal wieder bei mir!"
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Der Reservist am 29. November 2012, 11:55:10
Danke für die schnellen und fundierten, und wie ich auch finde, positiven Antworten. Solange eine Chance besteht, liegt es nun an jedem selbst, diese zu nutzen. Dass sie einen Resi ohne jedwede Erfahrung in den Einsatz schicken würden, war ja auch nicht zu erwarten. Die zu erbringenden Vorleistungen liegen doch noch im (äußersten) Rahmen des Möglichen.

Horrido
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: ulli76 am 29. November 2012, 12:40:47
Wo willst du denn als UN-Beobachter hin?
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Der Reservist am 29. November 2012, 13:44:48
Das ist mir ehrlich gesagt vollkommen egal. Ich habe mal an der OSH einen Vortrag über eine UN-Beobachtermission im Sudan gehört und fand die vorgestellte Arbeit einerseits wahnsinnig spannend, andererseits ebenso die Aufgaben der Männer (und Frauen) vor Ort höchst löblich. Des Weiteren studiere ich Politik und VWL, wo die Themen auch hin-und wieder behandelt wurden. Außerdem spreche recht gut Englisch und Französisch, was ja in den meisten afrikanischen Ländern von Vorteil ist. Demnächst werde ich erst einmal die Führungslehrgänge 1A Heer und allgemein militärischer Teil absolvieren und danach mit Hammelburg mal Verbindung aufnehmen.

Halte euch dann auf dem Laufenden.

MkG 
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Tommie am 29. November 2012, 13:50:16
Und die anderen Voraussetzungen erfüllst Du? Wie ist Dein SLP in Englisch? Wie der in Französisch? Warst Du schon in einem Kontingenteinsatz? Warst Du schon mal unter ähnlich widrigen Umständen weg, also zum Beispiel mit einem OMLT?

Ach ja, Hammelburg, also genauer gesagt das VN-Ausbildungszentrum BW ist nicht Dein Ansprechpartner, die sind lediglich Ausbildungseinrichtung und haben keinen Einfluß darauf, wer für die angebotenen Lehrgänge eingeplant wid. Du solltest Dich bei Vorliegen aller Voraussetzungen an das Dezernat Beobachtermissionen im Einsatzführungskommando der Bundeswehr wenden. Von dort kommen die Entscheidungen!
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Balz am 18. Februar 2020, 16:52:45
Grüß Gott in die Runde,

da dieses Thema seit 8 Jahren geruht hat, aber noch nach wie vor spannend ist für aufgeweckte und international eingestellte Reservisten, möchte ich nachfragen, ob es neuere Erkenntnisse oder Erfahrungen gibt?

Freue mich über jede Rückmeldung.

MkG,
Balthasar
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Tommie am 18. Februar 2020, 17:44:34
Die Fragen sind immer noch die gleichen: Waren Sie schon an einem Kontingenteinsatz der Bundeswehr beteiligt?  Wenn die Antwort "Nein" lautet, ist an dieser Stelle das Gespräch schon zu Ende!

Dienstgrad sollte mindestens Hauptmann sein, die Sprachkenntnisse sollten durch ein aktuell gültiges SLP nachgewiesen werden und wenn das alles passt, dann kann man einmal darüber nachdenken, Sie zum "MEoM" auszubilden! Dann kommen Sie in den "UNMO-Pool" und man wird bei Bedarf auf Sie zurück kommen.

Weitere Voraussetzungen sind eine Auslands- und Tropendienstverwendungsfähigkeit, die Sie vor der Ausbildung zum "MEoM" abgeschlossen haben müssen, einige Impfungen, die spätestens einen Monat vor der Verlegung abgeschlossen sein sollten und natürlich die Verfügbarkeit! Und wer natürlich am Anfang eine Jahres angerufen und gefragt wird, ob er ab August in den Einsatz gehen kann, und der dann absagt, weil in diesem Zeitraum sein Goldhamster Geburtstag hat, der rutscht so weit nach hinten auf der Liste, dass  er wahrscheinlich die Altersgrenze erreicht, bevor er nochmal gefragt werden wird!

Ach ja, rechnen Sie mal damit, dass sich die Ausbildung zum "MEoM" über ein bis zwei jahre in mehreren RDLs hinzieht!
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: ulli76 am 18. Februar 2020, 19:12:05
Englisch sprichst du fließend? Wie sieht´s mit Französisch aus?
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: wolverine am 18. Februar 2020, 21:20:59
An der FüAk gibt ein zertifiziertes Training dazu. Wenn man den SFL Res hat, sollte das möglich sein.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: LwPersFw am 19. Februar 2020, 06:25:50
Wer daran Interesse hat ... bei der nächsten RDL einmal hier einlesen:

B-200/4 Auswahl, Ausbildung und Vorbereitung des Personals für Beobachtermissionen

C1-200/4-4000 Auswahl, Ausbildung und Vorbereitung des Personals des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr für Beobachtermissionen

C1-160/0-1 Ausbildung von Military Experts on Mission und zum Vorhalten von Personal für Beobachtermissionen

A1-221/0-9 Streitkräftegemeinsame lehrgangsgebundene Ausbildung für den Einsatz in Beobeachtermissionen
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: ulli76 am 19. Februar 2020, 06:44:31
Als EoM geht einiges. Hängt aber extrem vom Dienstposten ab.
Ich hatte damals weder den UNMOC noch den Russischkurs, sondern nur die eine Woche Einweisung in Potsdam. Und dazu noch die alte Basisausbildung und eine ZA EAKK für KFOR (weil irgendjemand entschieden hat, dass man für den Einsatz irgendwas mit EAKK braucht und die lange EAKK wurde vor dem Einsatz nicht mehr angeboten und es war keine Zeit mehr).
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Tommie am 19. Februar 2020, 10:51:23
Gemäß Anlage 9.2 zur C1-160 / 0-1 sind "reine" ResOffz, also Leute, die als ROA i. W. als Fähnrich ausgeschieden sind, quasi ausgeschlossen von der Ausbildung zum "MEoM", weil eine Erfahrung von fünf Jahren als aktiver Offizier vorausgesetzt wird! Das erfüllte in der Regel der (ehemalige) ROA (egal ob adW oder iW!) nicht! Nachdem von Seiten der aktiven Soldaten so viele geeignete Kandidaten zur Verfügung stehen, entsendet das EinsFüKdoBw, Dez. BeobMiss, aktuell niemand zur Ausbildung zum "MEoM", der nicht an mindestens einem regulären Kontingenteinsatz teilgenommen hat. Weitere Zulassungsvoraussetzungen sind ein aktuell gültiger SLP in Englisch von mindestens 3-2-3-2! Wer den nicht (aktuell!) hat, kann sich quasi auch mehr darauf konzentrieren, die Voraussetzungen zu erfüllen, weil er vorher nicht zur Ausbildung zugelassen wird.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Eisensoldat am 20. Februar 2020, 15:10:52
Also ein paar Anmerkungen meinerseits, es sind Erfahrungen aus 2016/2017. Die hat ein mir sehr gut bekannter ResOffz gemacht. Der ResOffz war Stabsoffizier, hatte den SFL (Res), hatte als ResOffz einen vorherigen Einsatz in einem Kleinstkontingent (also direkt geführt vom EFK, ohne Leitverband). und wurde dann für einen MeOM Einsatz eingeplant BEVOR er dann für 2 Monate nach Hammelburg ging. ELUSA und Impfschema usw war alles vorhanden. Also grundsätzlich kann ein ResOffz (beordert!) schon in den MeoM -Einsatz. Wie heute der Bedarf ist, weis ich nicht, aber damals (2017) war es leicht eine Einplanung für den Einsatz zu bekommen.
Noch was: eine Aufteilung des MeoM -Lehrganges war explizit NICHT möglich, es müssen alle Module am Stück durchlaufen werden. Im o.a. Fall hat der Teilnehmer sogar den Ersthelfer-Bravo Teil in Hammelburg mitmachen müssen, obwohl er noch "gültiger" EEH-B war.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: F_K am 20. Februar 2020, 15:22:30
@ Eisensoldat:

Anmerkung: Aus einem einzelnen "bekannten" Einzelbeispiel würde ich nicht auf "grundsätzlich" schließen.

Im Gegenteil: Ein Reservist (Wehrverwaltung mal außen vor) im Einsatz ist schon die Ausnahme - insoweit ist diese Voraussetzung schon eher schwierig zu erreichen (auch wenn ich mehrere Einzelfälle kenne, die (mehrfach) im Einsatz gewesen sind).
Reservisten, die die Zeit für einen Einsatz und die Vorausbildung haben, sind auch eher Ausnahmen.

... genau wie die Res, die Elusa, Impfungen und den ganzen anderen "Quatsch" up to date haben.

Also insgesamt eher wie z. B. ein Springerlehrgang als Res - zwar möglich, aber eher (sehr) unwahrscheinlich ..
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Eisensoldat am 21. Februar 2020, 10:36:40
QF-K und TE: Das habe ich noch vergessen: völlig richtig dass den von mir beschriebenen Werdegang nur "Berufsreservisten" machen können, die also die 10 Monate am Stück ausschöpfen. Mit ein paar Wochen pro Jahr RDL kommt man nicht zur UN, und auch nicht in irgendwelche anderen Einsätze.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: F_K am 21. Februar 2020, 10:45:22
@ Eisensoldat:

So haben wir doch Übereinstimmung.

Der "in die Pension entlassene" BS der als Reservist erneut einen Einsatz absolviert, ist "technisch" eher als BS / SAZ zu sehen.
Gleiches gilt für einen Reservist, der regelmäßig bis zu 10 Monate im Jahr "übt", faktisch hat der alle Möglichkeiten wie ein SaZ / BS.

Am "unteren Ende" dieser "Art" von Reservisten, ist sicherlich z. B. ein Vielübender (z. B. regelmäßig 4 - 8 Wochen im Jahr übt), und dann für das Jahr des Einsatzes "etwas mehr macht".

Auf der "anderen Seite" kommt ein Reservist (ggf. "nur" ROA a. d. W.) mit wenigen RDL Tagen nicht auf dieses Level ...
Titel: UN-Militärbeobachter MEoM UN VN OSZE Beobachter
Beitrag von: LwPersFw am 21. Februar 2020, 10:55:31
Zitat von: LwPersFw am 19. Februar 2020, 06:25:50
Wer daran Interesse hat ... bei der nächsten RDL einmal hier einlesen:

B-200/4 Auswahl, Ausbildung und Vorbereitung des Personals für Beobachtermissionen

C1-200/4-4000 Auswahl, Ausbildung und Vorbereitung des Personals des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr für Beobachtermissionen

C1-160/0-1 Ausbildung von Military Experts on Mission und zum Vorhalten von Personal für Beobachtermissionen

A1-221/0-9 Streitkräftegemeinsame lehrgangsgebundene Ausbildung für den Einsatz in Beobeachtermissionen


Und aktuell überarbeitet auf "dem Markt" ...

A-1300/51 Personalbedarfsdeckung in besonderen Auslandsverwendungen und Verwendungen in anerkannten Missionen

Die zentrale Dienstvorschrift regelt die Grundsätze in den Verfahren und Zuständigkeiten der Personalbedarfsdeckung in besonderen Auslandsverwendungen und für Verwendungen in anerkannten Missionen

Ersetzt : B-1300/51 Personalangelegenheiten in Auslandseinsätzen



Für Reservisten gilt grundsätzlich, dass eine Heranziehung nur dann erfolgt, wenn kein oder nicht genügend aktives Personal zur Auftragserfüllung zur Verfügung steht.
Das EinsFüKdoBw legt dabei im Einzelfall fest, ob DP mit Reservistinnen bzw. Reservisten besetzt werden können.

Also gilt das alte Prinzip ... Ausnahmen bestätigen die Regel  :D   ... siehe z.B. unsere Kameraden von der Feldpost ... oder die hier genannten Einzelfälle in Missionen

Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: BerlinBoy am 12. Februar 2021, 15:04:40
Grundsätzlich ist es wohl heute so, dass keine Reservisten mehr die Ausbildung durchlaufen.

Da die UN den Einsatz von Reservisten als UNMO (wurde letztes Jahr wieder in den alten Begriff überführt) untersagt hat.
Somit ist ein Einsatz von Reservisten ausgeschlossen, zumal die Verpflichtung UNMO mittlerweile erst genommen wird.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: VictorBravo am 12. Februar 2021, 17:46:22
Zitat von: BerlinBoy am 12. Februar 2021, 15:04:40
Grundsätzlich ist es wohl heute so, dass keine Reservisten mehr die Ausbildung durchlaufen.
Auf Deutschland bezogen - ja! Grundsätzlich ...

Zitat von: BerlinBoy am 12. Februar 2021, 15:04:40
Somit ist ein Einsatz von Reservisten ausgeschlossen, zumal die Verpflichtung UNMO mittlerweile erst genommen wird.
Nominierung ist faktisch nationale Zuständigkeit. Das Bundesheer entsendet noch immer hauptsächlich Milizoffiziere als UNMOs. Daran wird sich auch nichts ändern.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Eisensoldat am 12. Februar 2021, 17:49:21
Toll dass sich nach fast einem Jahr wieder jemand dazu meldet! Mich interessiert jetzt mal aber die Quelle für die Behauptung, die UN würde Reservisten ablehnen.
Soweit ich mich an meine Zeit zurückerinnern kann, wurde der Status gar nicht abgefragt, die UN will eigentlich nur Dienstgrad, Alter, und die durchlaufenen Ausbildungen wissen. Von deutscher Seite aus ist  ja der Reservist gegenüber der UN ja dem Aktiven in Rechten und Pflichten gleichgestellt.
Es kann jetzt höchstens sein, dass die Bundeswehr genug ausgebildete Beobachter unter den Aktiven hat, und sich deswegen den Stress mit den Reservisten nicht mehr machen will. Der muss ja nicht nur den dreimonatigen Lehrgang in Hammelburg durchlaufen, sondern IGF/KLF, neuSAK, ELUSA, eventuell Einweisungsfahrt Geländewagen, ELSA im Einsatzführungskommando etc durchlaufen, so dass der Aufwand sehr hoch ist.
Und wer nimmt jetzt plötzlich die Verpflichtung wieder ernst?
tststs
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: F_K am 12. Februar 2021, 18:01:38
Rechtlich sind Res im Einsatz Soldaten.

Es gibt sogar DEU Kontingentführer, die Res sind.
Ein US General ist, wie "seine" Truppe, Nationalgardist, also auch "Reservist" - wenn auch für 15 Monate "aktiv" - so what?
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Eisensoldat am 12. Februar 2021, 18:12:12
Genau, und die UN kriegt das gar nicht mit, und die ist nur im Höchstalter extrem streng, vieles andere ist "verhandelbar". Und die finnischen Soldaten die ich bisher in Einsätzen gesehen habe, waren in der großen Masse Reservisten, ebenso Kanadier. Dei dürfen sicher noch alle bei der UN mitspielen
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: DeltaEcho am 20. Februar 2021, 22:29:51
Zitat
Der muss ja nicht nur den dreimonatigen Lehrgang in Hammelburg durchlaufen, sondern IGF/KLF, neuSAK, ELUSA, eventuell Einweisungsfahrt Geländewagen, ELSA im Einsatzführungskommando etc durchlaufen, so dass der Aufwand sehr hoch ist.
Alleine der MilBeobachter Lehrgang setzt mittlerweile einen gültigen SLP oder die entsprechende Punktanzahl im 200 Punktetest voraus, auf die Einhaltung der Voraussetzungen wird wohl mittlerweile sehr stark geachtet.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Eisensoldat am 21. Februar 2021, 14:41:57
Dit stimmt, als ich da war, wurden sogar Kameraden mitten im Lehrgang abgelöst, weil kein gültiger SLP da wr..
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Tommie am 21. Februar 2021, 16:53:24
Stichwort: SLP ;) ! Mein SLP in Englisch läuft gegen Jahresmitte aus, daher habe ich schriftlich eine Sprachsonderprüfung beantragt, die auch auf der Stelle mit der Begründung "dienstlich nicht zwingend notwendig" abgelehnt wurde! Meine beiden SLP in Italienisch und Russisch sind mittlerweile abgelaufen und da sehe eine dienstliche Notwendigkeit zur Verlängerung definitiv als nicht gegeben an! Aber Englisch ...

Na ja, was macht der Soldat, wenn er sich ungerecht behandelt fühlt ;) ? Richtig, er beschwert sich! Schriftlich in korrektem Deutsch bei seinem Disziplinarvorgesetzten und Angabe mehrerer Befehle von TSK/OrgBer-Inspekteuren und dem GenInsp, die quasi fordern, dass wir mehr Soldatinnen und Soldaten mit gültigem SLP benötigen! Nachdem mein Disziplinarvorgesetzter der Stufe 2, immerhin ein B3-er, dies absolut genauso sieht wie ich, hat er meine Beschwerde noch mit seiner Stellungnahme versehen und diese dann auf dem Dienstwege weiter geleitet!

To make a long story short ... weniger als drei Wochen nach Abgabe meiner Beschwerde bei meinem Vorgesetzten kam der Bescheid, übrigens von genau der gleichen Stelle, die vorher die Ablehnung versandt hatte, dass meine Unterlagen an das BSpA weiter geleitet wurden und ich von dort mehr erfahren würde. Zwei tage später war alles in trockenen Tüchern und ich erhalte die Sprachsonderprüfung an der Außenstelle des BSprA in München, die auf der anderen Straßenseite meiner Dienststelle liegt! Zeitaufwand für die Sprachsonderprüfung: Zwei Vormittage mit jeweils 2 Tests (Einmal H und L, einmal L und S!) zwischen 09:00 Uhr und 12:00 Uhr. Und das ist ein sehr großzügiger Zeitansatz der Quasi noch die Wegstrecke inkludiert ...
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Tommie am 21. Februar 2021, 17:20:46
Zitat von: Tommie am 21. Februar 2021, 16:53:24Zwei Vormittage mit jeweils 2 Tests (Einmal H und L, einmal M und S!) zwischen 09:00 Uhr und 12:00 Uhr.

Richtig ist, dass am ersten Test-Tag Hörverstehen und Leseverstehen (H und L) getestet werden, am zweiten dann mündlicher und schriftlicher Sprachgebrauch (M und S)!

Zitat von: Eisensoldat am 12. Februar 2021, 17:49:21Mich interessiert jetzt mal aber die Quelle für die Behauptung, die UN würde Reservisten ablehnen.

Das tut die UN gar nicht, insofern ist diese Behauptung schlicht und ergreifen falsch! Deutschland hat eine Armee mit genügend Zeit- und Berufssoldaten, so dass hier der Einsatz von Reservisten nicht wirklich nötig ist! Andere Armeen, Beispiel: Schweiz, haben wesentlich mehr Milizionäre als aktive Berufssoldaten und benötigen daher andere Lösungsansätze! Und da es Deutschland mit den Voraussetzungen zur Zulassung recht genau nimmt, ist es in der Tat so, dass Reservisten hier nur unter wirklich immensen Schwierigkeiten die notwendigen Voraussetzungen erfüllen können. Da hat man dann von Seiten des EinsFüKdo eben entschieden, dass man hier eben keine (neuen!) Reservisten mehr zulässt. Denn das Problem mit den ehemaligen BS, die als Reservist noch als UNMO in den Einsatz gingen, "eitert auch langsam heraus", weil dann doch sehr viele die Altersgrenze von 65 für eine Reservistentätigkeit erreichen!
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: VictorBravo am 21. Februar 2021, 21:08:55
Ist vielleicht etwas off-topic, aber umgekehrt verhält es sich ähnlich. Zivile Stellen in EU CSDP, UN DPKO oder OSZE werden so gut wie gar nicht mehr mit aktiven Soldaten besetzt. War früher schon eher möglich.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Eisensoldat am 22. Februar 2021, 09:20:29
@ Tommie

das mit den UNMO eitert schon ab 55 raus, weil das die Hoechstgrenze der UN ist...
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Tommie am 22. Februar 2021, 16:49:29
Der erste Einsatz als UNMO musste bisher immer vor dem 50. Geburtstag stattfinden, der zweite war dann egal! Und wenn ein ehemaliger BS und Offz MilFD mit 56 pensioniert würde, könnte er demnach nicht mehr in einen UN-Einsatz gehen! Das passt aber nicht dazu, dass ein solcher ex-BS, der mir persönlich noch aus seiner aktiven Zeit bekannt ist, als Pensionär und Reservist noch drei mal nach seiner Pensionierung im Sudan war: Einmal UNMIS, einmal UNMISS und einmal UNAMID ...
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Eisensoldat am 23. Februar 2021, 16:18:17
Also mich hat das selber betroffen, ich haette noch mal Interesse gehabt, aber ueber 55, also Schluss. Als UNMO, vielleicht (!) gibt es ja eine Ausnahme bei Offizieren im Stab, oder im Rahmen Troop Contributing Nation. Ich war z.B. in Mali, und habe dort wieder stolz das blaue Barett getragen
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Tommie am 23. Februar 2021, 19:19:08
Na ja, MINUSMA ist nicht der klassische Einsatz eines UN-Militärbeobachters, wie das Z. B. bei mir bei UNOMIG der Fall war! Wir waren tatsächlich "nur" Beobachter und definitiv unbewaffnet!
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: InformationCollector am 13. März 2021, 12:35:31
Ich habe auch mal eine Frage, ich dachte immer man muss mindestens Hptm sein für einen solchen Einsatz bzw. eine bestimmte Dienstzeit als Offizier nachweisen.

Daher war ich sehr überrascht dies hier auf Twitter zu sehen:

https://twitter.com/NariR5/status/1369610790907637760?s=19

Kann mir jemand mehr dazu erzählen?
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Eisensoldat am 13. März 2021, 20:10:31
Na die Dame ist doch Korvettenkapitän. oder?
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Thomi35 am 13. März 2021, 20:52:20
Nein, offensichtlich Leutnant zur See.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Tommie am 13. März 2021, 22:09:32
Die Dame wird wohl zeitnah noch Oberleutnant zur See werden ;) ! Und das geht durchaus! Aber sie wird sich umschauen, die Gute, UNMISS im Südsudan ist kein Kindergeburtstag, in Wau, oder in Malakal geht es schon mal ab ...
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: särsch am 13. März 2021, 22:18:12
Zitat von: InformationCollector am 13. März 2021, 12:35:31
Ich habe auch mal eine Frage, ich dachte immer man muss mindestens Hptm sein für einen solchen Einsatz bzw. eine bestimmte Dienstzeit als Offizier nachweisen.

Daher war ich sehr überrascht dies hier auf Twitter zu sehen:

https://twitter.com/NariR5/status/1369610790907637760?s=19

Kann mir jemand mehr dazu erzählen?

Bei UNMISS gibt es nicht nur DEU MILOB.
Vllt ist sie irgendwo im Stab eingesetzt.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: ulli76 am 13. März 2021, 22:54:21
Sie hat auch offenbar einen Migrationshintergrund. Vielleicht bringt sie in dem Zusammenhang besondere Kenntnisse oder Fähigkeiten mit die dort gebraucht werden.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: PzPiKp360 am 13. März 2021, 23:47:10
Irgendwie beschleicht mich hier der Eindruck, die Kameradin Nariman Hammouti sei bisher unbekannt. Ok, man muss nicht gleich ihr Buch gelesen haben, aber mit etwas Google könnte man herausfinden, was sie für diesen Einsatz qualifiziert: Seit 2005 dabei, mehrsprachig inkl. Arabisch, zwei Einsätze in Afghanistan, mittlerweile BS und in der Laufbahn OffzMilFD.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: DeltaEcho am 14. März 2021, 09:13:28
@PzPiKp360 dein letzter Kommentar löst bei mir etwas Kopf schütteln aus.
Wie qualifizieren deiner Meinung zwei Einsätze in Afg als Teil von EW (Electronic Warfare) und auf der Ebene UmP für einen Einsatz als Offizier für die UN?

Was die Voraussetzungen für einen UN Beobachter sind dir aber bewusst oder?
Um den Einsatz als UNMO scheint es hier wohl zu gehen, wenn man Google und Twitter glauben darf.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: PzPiKp360 am 14. März 2021, 09:54:40
Du hast recht, das "qualifiziert" war nicht richtig, die entsprechenden Lehrgänge und Ausbildungen für UNMO sind natürlich zu leisten. Ich gehe davon aus, daß das auch geschehen ist. Ich wollte auf die weiteren Fähigkeiten abheben, die möglicherweise nicht so einfach zu finden sind in der Truppe, wie eben die Sprachkenntnisse.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Eisensoldat am 14. März 2021, 12:38:46
Ist die Frage, ob ihr ihre Arabischkenntnisse im Süd-Sudan viel Nutzen..... Und Englisch (und teils auch Französisch) kann jeder der dort hingeht....
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Tommie am 14. März 2021, 17:58:23
Zitat von: särsch am 13. März 2021, 22:18:12Bei UNMISS gibt es nicht nur DEU MILOB.
Vllt ist sie irgendwo im Stab eingesetzt.

Wofür soll "MILOB" die Abkürzung sein? Aber doch wohl nicht für Militärbeobachter, oder ;) ? Und selbst wenn sie in einen Stab geht, wird sie rein statusrechtlich den Status eines "UNMO" (United Nations Military Observer) haben. So war es "damalsTM" auch in Georgien für die Feldwebel-Dienstgrade des German Medical Team! Auf meiner Military ID-Card aus dem UNOMIG-Einsatz steht als "Title" UNMO drauf!
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: ICC am 02. Mai 2021, 14:07:20
https://twitter.com/Bw_Einsatz/status/1388087280116674562?s=19

Tatsächlich Lt und als Militärbeobachter eingesetzt.

Kann mir jemand erklären wie das funktioniert, ich dachte immer min. 5 Jahre Dienst als Offizier und min.Hptm?
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Tommie am 02. Mai 2021, 14:27:11
Laut ZVDBw (PS20) ist sie mittlerweile OLt z. S. und sie sitzt auf eine Stelle, die explizit für eine Frau mit fließenden Arabisch-Kenntnissen ausgeschrieben wurde! Und aus diesem Grunde und weil es da bei der Suche schon mal eng werden kann, ist sie eben ausgebildet und in diesen Einsatz geschickt worden! Merke: Ausnahmen  ... äh, bestätigen die Regel ;) !
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: ulli76 am 02. Mai 2021, 14:29:39
Das Thema hatten wir schon vor ein paar Beiträgen.

Die Dame bringt spezielle Kenntnisse mit die für den DP gebraucht werden.

Boah Tommie- kann du dir deine dummen Sprüche vielleicht einfach mal verkneifen. Es ist einfach nur noch peinlich und nervt.
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: Andi8111 am 02. Mai 2021, 15:24:08
MilFD und offenbar qualifiziert dafür, Frau obendrein. (soll nicht negativ klingen) Also warum nicht. Keine Regel ohne Ausnahme.
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Beitrag von: IcemanLw am 02. Mai 2021, 15:33:08
Na hoffentlich drückt sie sich besser aus als an dem Tag an dem sie bei uns war, so macht man sich nicht viele Freunde.
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Beitrag von: HL am 03. Mai 2021, 13:37:06
Womit man sich auch unbeliebt macht ist im Internet über Kameraden herzuziehen...

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Beitrag von: Eisensoldat am 03. Mai 2021, 14:50:18
@ HL: Trefferblitz, Volltreffer.
@alle: urspruenglich ging es hier mal drum, ob RDL als UN-Beobachter ausgebildet werden. Die Kameradin ist aber doch  aktive Soldatin....
Titel: Antw:Ausbildung zum UN-Militärbeobachter als ResOffz grundsätzlich (un)möglich?
Beitrag von: HelloThere am 07. Mai 2021, 21:12:55
Zitat von: Eisensoldat am 23. Februar 2021, 16:18:17
Also mich hat das selber betroffen, ich haette noch mal Interesse gehabt, aber ueber 55, also Schluss. Als UNMO, vielleicht (!) gibt es ja eine Ausnahme bei Offizieren im Stab, oder im Rahmen Troop Contributing Nation. Ich war z.B. in Mali, und habe dort wieder stolz das blaue Barett getragen

Gilt das auch für UNSOC Verwendung (also die Altersgrenze)?

Zitat
urspruenglich ging es hier mal drum, ob RDL als UN-Beobachter ausgebildet werden.

Was die Reservisten angeht, es ist nach meinem Kenntnisstand wohl möglich. Der Reservist muss aber eine 5- jährige Dienstzeit ohne Unterbrechung als Offizier vorweisen können, dass können dann nur ehemalige SaZ OffzTrDst sein.
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Beitrag von: Tommie am 08. Mai 2021, 09:17:11
Zitat von: HelloThere am 07. Mai 2021, 21:12:55Der Reservist muss aber eine 5- jährige Dienstzeit ohne Unterbrechung als Offizier vorweisen können, dass können dann nur ehemalige SaZ OffzTrDst sein.

Wie erklären sich dann die ehemaligen BS und Offz MilFD, die nach Ihrer Pensionierung noch des Öfteren als UN-Militärbeobachter im Einsatz waren? Ich kenne sogar "richtige" Reservisten, also solche, die niemals Als SaZ und Offizier gedient haben, sondern die klassische ROA adW-Karriere hinter sich hatten, die bei damaligem Bedarf und entsprechenden Qualifikationen in solche Einsätze gegangen sind?

Beispiel: Für eine Mission in Afrika wurde ein deutscher Soldat im Dienstgrad Major oder Oberstleutnant gesucht, der neben fließend Englisch (SLP mindestens 3-3-3-2) auch fließend Französisch (SLP ebenfalls mindestens 3-3-3-2) spricht und Grundkenntnisse in Kiswahili hat (hier ohne SLP!). Hier wurde ein geeigneter Reservist identifiziert, hat seine SLPs aufgefrischt durch Sprachsonderprüfungen, hat die Ausbildung zum UNMO durchlaufen, damals noch den UNMOC, und wurde eingeplant.

Merke: Bedarf schafft Eignung ;) !
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Beitrag von: IcemanLw am 08. Mai 2021, 09:37:42
Zitat von: HL am 03. Mai 2021, 13:37:06
Womit man sich auch unbeliebt macht ist im Internet über Kameraden herzuziehen...

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Die Kameradin ist Autorin und eine Person die in der Öffentlichkeit steht. Es ist nichts verwerfliches daran seine Meinung über eine Person des öffentlichen Lebens zu schreiben nur weil sie auch Soldatin ist.

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Beitrag von: HellloThere am 08. Mai 2021, 10:10:09
@Tommie,

ich weiß nicht wie die Regeln früher waren, Sachstand ist wie ich es dargestellt habe. Dies sind die offiziellen Vorgaben aus NYC, diese finden sich auch in der jeweiligen Job Description und werden vom EFK entsprechend umgesetzt.
Der Personenkreis der 5 Jahre als Offizier gedient hat ist überschaubar, Älter müsste ich in dem Dokument nochmal nachschauen.

Der MEOM heißt jetzt bzw. seit 2019 wieder UNMO und damit der Kurs auch UNMOC.

Meine Frage bezog sich mit der Altersgrenze auf UNSOC Offiziere, vielleicht weiß dort jemand mehr.
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Beitrag von: F_K am 08. Mai 2021, 10:12:19
Ich hatte da gerne eine Quelle - ggf. ein Missverständnis.

5 Jahre als Offizier gedient bedeutet nicht "durchgehend ".
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Beitrag von: ulli76 am 08. Mai 2021, 10:15:07
Man wird hier nicht jeden Sonderfall mit Spezialqualifikation klären können.
Wenn du mit Ü55 Interesse an einem entsprechenden Dienstposten hast, dann bewirb dich doch einfach.
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Beitrag von: Der Reservist am 13. Mai 2021, 14:01:49
Gem. EFK sind die fünf Jahre zusammenhängender Dienst (min. SaZ 5) derzeit ZWINGENDE Voraussetzung für die Ausbildung und den Einsatz als UNMO. Die Vorgabe macht die VN. SaZ 4 und anschließend 3.000+ RDL-Tage zählen nicht.
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Beitrag von: Tommie am 13. Mai 2021, 14:27:13
Schönen Gruß aus Potsdam, das ist blanker Unsinn! Denn ... erstens fallen die raus, die schon als UNMO im Einsatz waren, also zum Beispiel ich, und ich bin nicht mal Offizier, zweitens fallen diejenigen raus, die bereits komplett ausgebildet sind, und drittens, wenn man einen Spezialisten hat, der unbedingt auf eine bestimmte Stelle gehen soll, dann geht er halt als EoM und fertig ist die Laube!

Fakt ist aber, dass "neue" Reservisten gerade nicht zum Militärbeobachter ausgebildet werden! Warum das so ist, das hat mannigfaltige Gründe und ist nicht so sklavisch mit "Vorgaben der UN-DPKO zu erklären!
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Beitrag von: Der Reservist am 13. Mai 2021, 14:47:20
Kamerad, bitte erst lesen und sich dann die Finger heiß tippen!  ;) ;) ;)

Bei den von Ihnen genannten Gründe/ Ausnahmen haben die Kameraden ja bereits die Ausbildung durchlaufen, dementsprechend fallen sie aus meinem Beispiel raus. Und ein EoM ist eben kein UNMO.
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Beitrag von: Tommie am 13. Mai 2021, 18:54:21
Ich zitiere hier mal den entscheidenden und definitiv falschen Teil Ihrer Aussage:

Zitat von: Der Reservist am 13. Mai 2021, 14:01:49... ZWINGENDE Voraussetzung für die Ausbildung und den Einsatz als UNMO. ...

Was sozusagen "extra-falsch" ist, habe ich fett markiert! Ich kann als UNMO in einen Einsatz gehen, also stimmt das nicht! Aktuell sind zwei mir persönlich bekannte Offz MilFD, ehemalige BS im Ruhestand, als UNMOs in einem Einsatz bei UNMISS im Südsudan! Ach ja noch etwas: Dass EoM keine UNMOs sind, ist mir durchaus bekannt, denn ich war ja selbst schon ein UNMO! Aber ... nicht für jede Position in einem Stab oder, wie z. B. früher bei MOVCON UNAMID brauche ich einen UNMO, da kann man recht gut auch EoMs schicken ... "klassische" UNMO-Positionen haben wir aktuell in den SBLs der entsprechenden Einsätze nur sehr sehr wenige!

Und ... ich kann in IAMS buchen und sehe erstens, welche Lehrgänge überhaupt angeboten werden, in der Regel mit einem aktuelleren Stand als im Trainingskatalog Bw, und zweitens, was mit entsprechenden Buchungen passiert! Und wenn ich versuchen würde, einen Reservisten auf einen Lehrgang am VNAusbZBw zu buchen, der auch nur im entferntesten etwas mit UNMOs zu tun hat, wird mir sofort eine Buchung auf einen freien Lehrgangsplatz (Buchungsart 50) zu einer Buchung auf Warteliste (Buchungsart 90) umgeswitcht, und ich erhalte den Hinweis, dass diese Buchung erst vom Lehrgangsplaner des VNAusbZBw "scharf geschalten" wird, wenn die dazu notwendige Sondergenehmigung vom EinsFüKdoBw da ist! Die wird es allerdings in Anbetracht der aktuellen Lage nicht geben, weil im Pool des Dez BeobMiss am EinsFüKdoBw genügend ausgebildete UNMOs sind, so dass hier nicht mit Reservisten gearbeitet werden muss!