Ich habe mal eine - mir wichtige - Frage: Wie hoch ist die Trennungsquote bzw. Scheidungsrate bei Angehörigen der Bundeswehr?
Wir wissen alle, dass es nicht leicht ist mit einem Polizisten/IN oder einem Soldaten/IN liiert zu sein.
Es interessiert mich, da ich von Freunden gehört habe, dass diese über 50 Prozent sein soll. Ein Freund, der bei der Bundeswehr in den 90er Jahren war, hat mir gesagt, dass die Hälfte der Wehrpflichtigen, die er kannte, nach den 10 Monaten keine Freundin mehr hatten. Und das Offiziere, durch Standortwechsel, Fernbeziehung etc. eine hohe Scheidungsrate haben.
Stimmt das, welche Erfahrungen haben Sie/Ihr gemacht? Ist das übertrieben? Gibt Partnerschaften innerhalb der Bundeswehr?
Danke fürs Feedback!
Post Skriptum: Ich hoffe, es gibt auch positives zu berichten? ;-) Schließlich sind es immer noch Menschen, die den Dienst an der Waffe tätigen und täglich miteinander Umgang haben.
Ich frage mich gerade, in wie fern Ihnen eine Statistik zu dieser Fragestellung weiterhelfen könnte ;) ?
Es gibt Soldaten, die in einer Beziehung leben und solche, die dies nicht (mehr) tun! Und es gibt sowohl geschiedenen als auch glücklich verheiratete Soldaten!
Und Statistiken von Freunden sind irgendwie ... für die Füße :D ! Allerdings halte ich die erwähnten 50% für eindeutig zu hoch!
Man muss auch daran denken, dass wer nur für wenige Jahre oder kürzer beim Bund ist, normalerweise noch ziemlich jung ist. Ich denke, dass man sich mit Anfang 20 sowieso noch leichter trennt als mit 30 oder 40, auch wenn man kein Soldat ist.
Und bei den Wehrpflichtigen kam früher ja noch dazu, dass sie sich die Situation nicht aussuchen und noch schlechter planen konnten. Das stelle ich mir noch härter für eine Beziehung vor. Meine Schätzungen für heute wären also auch etwas optimistischer.
Zitat von: roberts2012 am 17. Dezember 2012, 15:33:20
Ein Freund, der bei der Bundeswehr in den 90er Jahren war, hat mir gesagt
Ich war auch in den 90er Jahren bei der Bundeswehr und kann diese Phantasiezahlen nicht bestätigen ;D
Es ist nicht nur für Soldatinen Mutterschutz möglich, sondern auch für Soldaten.
Weiß nur nicht ob das da auch Mutterschutz heißt bei den Männern ^^
In so fern ist das schon mal ein wenig entgegenkommend für eine Familiengründung.
Ich habe festgestellt, das ein Großteil der Soldaten über 35 oft verheiratet oder schon in einer
langjährigen Beziehung sind.
Ich sehe das Problem auch nicht unbedingt am Soldat sein.
Viele, die länger dienen, leben meist auch in der nähes des Dienstortes.
Es gibt dann halt Menschen die können damit leben ihren Lebenpartner nicht jeden Tag sehen zu können.
Und dann gibt es die, die können das nicht.
Genau so gibt es Frauen die stehen auf dicke Männer und welche die stehen auf sportliche....
Auch hier hätte ein Blick zu Wikipedia nicht geschadet :D :
http://de.wikipedia.org/wiki/MutterschutzWas Sie meinen heisst Elternzeit ;) !
Wenn man sich in der Partnerschaft blind vertraut und sich auch wirklich liebt und auch abgesprochen hat, dass man zur Bundeswehr geht, dann kann da nichts schief gehen meiner meinung nach!
Ninjarider du bist echt unglaublich, wenn es dir nicht passt das jemand dich korrigiert, dann schreib nicht ins Forum oder überleg vorher genau.
Dieses persönliche Angreifen halte ich für das Letzte >:(
btt: Ich hab auf nem Lehrgang gehört, dass Offiziere in Generalsrängen eine Scheidungsquote von 50% haben, aber ob das stimmt, keine Ahnung
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überflüssige Spambeiträge ebenfalls gelöscht
Bei Männern heißt es übrigens: Vaterschaftsurlaub. ;)
Warum mich das interessiert? Nun ja, 1. ist es doch eine recht interessante Frage, glaube ich, und 2. möchte ich eventuell einen Beitrag über Beziehung und Partnerschaft schreiben, auch mit einem Exkurs zu Fernbeziehungen (da spielt auch die Bundeswehrzeit mit hinein).
Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich damals bei der Bundeswehr während des Grundwehrdienstes (in einem Zug von rund 40 Mann), sich die Hälfte der Beziehungen gelöst hat, die vor dem Antritt zum Dienst in einer Beziehung standen. Das rede ich nicht von 2 Leuten, sondern schon um die 20 Mann. Ich hatte Glück, es hat gehalten. Ist dann später auseinander gegangen und hat nicht an der Bundeswehr gelegen. ;)
Sicherlich trennt man(n) und Frau sich nicht so schnell, wenn man älter wird und länger zusammen ist, aber das ist so auch nicht richtig, denn wenn es nicht mehr passt, dann geht es nicht mehr und dann ist es egal wie alt man ist (finanzielle Situation, Familie mal ausgenommen - also, wenn man halt keine Verpflichtungen hat und kann).
Ein Kamerad von mir bei der SDBw meinte das die Scheidungsrate bei UmP bei knapp 70% liegt. Ich habe keine Quelle, sondern nur seine mündliche Aussage. Also lasse ich den Wahrheitsgehalt der Aussage mal offen.
Ich selber könnte es mir sogar vorstellen...
Ja, das trifft auch mein Umfeld ganz gut. Interessanter Weise sind diejenigen, bei denen es seit 20 Jahren und länger hält fast ausnahmslos Stabsoffiziere - vielleicht haben ständige Versetzungen ja auch was gutes. ;)
Bei den Wehrpflichtigen kann ich es allerdings nicht so ganz nachvollziehen- das können eigentlich nur Beziehungen gewesen sein, die eh nicht auf Dauer angelegt waren. Immerhin handelte es sich dabei um einen sehr überschaubaren Zeitraum.
Beim Rest ist es schwer zu sagen: Natürlich ist es schwieriger- gerade wenn man eben nicht weiss, wann es zu Versetzungen kommt und wohin, so dass man eben nicht so gut mit ner Familie planen kann. Und auch die Auslandseinsätze sind natürlich eine große Belastung.
Ein großes Problem, was ich hier im Forum allerdings immer wieder sehe, ist die Unfähigkeit der Partnerinnen mit auch nur zeitweisen Trennungen zurecht zu kommen (selbst wenn es sich nur um die ersten 2 Wochen der AGA handelt). Da hat man den Eindruck, dass da eine erhebliche Abhängigkeit besteht und die Partnerinnen irgendwie kein eigenes Leben zu haben scheinen.
Gibt aber auch viele Soldaten, die längere Zeit an einem Standort bleiben mit funktionierenden Beziehungen.
Aus dem Bericht des Wehrbeauftragten 2011
Auffällig ist, dass die Zahl der Klagen über heimatferne Verwendungen und eine zu wenig familienfreundliche Verwendungs- und Lehrgangsplanung jedes Jahr ansteigt. Auch auf Truppenbesuchen wird die Thematik von den Soldatinnen und Soldaten immer wieder angesprochen. Sie beklagen neben den Einschränkungen des Familienlebens auch den Verlust der Einbindung in das soziale Gefüge in ihrem Heimatort. Soziales Engagement und aktive Mitgliedschaften in Vereinen verkümmerten zunehmend oder seien gar nicht mehr möglich.
Immer wieder ist zu hören, dass die Arbeitsbedingungen bei der Bundeswehr ursächlich für das Scheitern von Ehen und Partnerschaften seien.
Offizielle Zahlen dazu gibt es nicht.
In einzelnen Verbänden werden aber Trennungsquoten bis zu 75 Prozent, in einem Fall sogar von 90 Prozent genannt.
Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium der Verteidigung eine Anregung des Wehrbeauftragten aufgegriffen
und für das Jahr 2012 eine breit angelegte Studie zu Soldatenfamilien angekündigt,
in der auch den Ursachen der Scheidungs- und Trennungsquoten nachgegangen werden soll. Das ist sehr zu begrüßen.
Dazu aus der Forschungsplanung 2011 – 2013 des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr
5.8 Soldatenfamilien
Bei diesem wichtigen neuen Projekt werden, auch im Vergleich zu Familien ohne
Angehörige in der Bundeswehr, die dienstlichen und familiären Belastungen
untersucht, denen Soldatinnen und Soldaten vor dem Hintergrund eines gewandelten
Aufgabenspektrums der Bundeswehr und im Kontext der Neuausrichtung
der Bundeswehr ausgesetzt sind. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf
einsatz- und einsatzvorbereitungsbedingten Belastungen der Soldatenfamilien
liegen. Wichtige Forschungsfelder sind hierbei u. a.
die Berufszufriedenheit und
die Vereinbarkeit von Familie und Dienst (Work-Life-Balance).
Projektskizze und Untersuchungsdesign werden derzeit mit dem BMVg abgestimmt.
Das Projekt selbst soll noch im Jahr 2012 begonnen werden und wird in
Modulen durchgeführt. Erste Ergebnisse sollen Ende 2012 vorgelegt werden.
Projektdauer: 03/2012 – Ende nicht festgelegt; Auftragsforschung
Hallo zusammen,
mein Freund ist seit knapp 3 Monaten bei der Bundeswehr und fast mit seiner Grundausbildung fertig. Wir sind über ein Jahr zusammen und er hat sich beworben, bevor wir zusammen kamen. Ich muss sagen es fällt mir sehr schwer sich daran zu gewöhnen oder damit klar zu kommen, was er jetzt beruflich macht. Unter der Woche haben wir kaum Kontakt und am Wochenende ist er kaputt und ich muss sagen er hat sich auch verändert seit er bei der Bundeswehr ist. Wenn er dann am Wochenende zu Hause ist, freut er sich vor allem auf sein Bett, TV, PC. Ich habe all diese Sachen unter der Woche und deswegen habe ich auch das Gefühl, dass ich mich mehr auf ihn freue wie er auf mich, da bei ihm ja noch die anderen Sachen wären. Am meisten habe ich jedoch Angst vor einem Auslandseinsatz.
Dazu kommt noch dass ich überhaupt nicht weiß ob er an Weihnachten nach Hause kommt. Er ist heute in seine Stammkaserne gefahren und weiß noch gar nicht bescheid ob er morgen nach Hause kann. :'(
Lg xXxXx
Entspannen Sie sich ;) ! Dass ein Rekrut in seiner Grundausbildung am Wochenende müde bis schlapp nach Hause kommt, ist vollkommen normal! Und dass ihm in seiner Grundausbildungseinheit niemand sagen kann, ob er in der Stammeinheit Dienst hat, ist ebenso normal. Und jetzt beantworten Sie mir folgende Frage: Was sollte seine Stammeinheit mit ihm anfangen? Er kennt sich dort nicht aus, ist nirgendwo eingewiesen, etc. Mehr als ein telefonposten-Dienst ist nicht drinnen und der dauert maximal 24 Stunden!
Locker bleiben, der Knabe kommt schon nach Hause ;) 1
Und nach der AGA wird der Dienst in der Regel etwas entspannter- aber zumindest berechenbarer bzw. er wird sich schlicht dran gewöhnen.
Genauso wird er wahrscheinlich so Dinge wie Fernsehen und Internet in der Stammeinheit organisiert bekommen. Und er wird sich wahrscheinlcih auch unter der Woche mehr melden können.
Wahrscheinlich, Wahrscheinlich?
Ich kenne Soldaten, die gucken während der Dienstzeit mehr TV als am Wochenende ^^
Das liegt ja wohl an diesem bescheidenen System.
HEy, fühle mit dir.
Aber es wie die anderen sagen: man spricht sich ab und wenn der andere ja sagt, dann sollte es auch so bleiben.
Natürlich kann man gegen die neuen Gefühle nichts machen. Hier und da tut es weh, die Ungewissheit.
Ja denke auch dass es normal ist, dass er kaputt ist. wollte damit eigentlich auch nur sagen dass es fuer mich zum beispiel sehr schwer ist damit klar zu kommen. aber es war sein wunsch dort anzufangen und das akzeptiere ich auch.
ich denke mir auch die nichts mit ihm in der neuen stammeinheit anfangen koennen. jedoch durften seine kameraden von der AGA, die in eine andere kaserne sind gestern schon nach hause.
danke fuer eure antworten :)
Edit:
Doppelpost gelöscht.
Frisch aus der AGA eingetroffene Rekruten werden über Weihnachten sofort wieder heim geschickt. Man kann nichts mit ihnen anfangen, sie können noch nicht mal Wache schieben weil die Einweisung fehlt. An dieser Stelle also Entwarnung.
Zitat...sie können noch nicht mal Wache schieben weil die Einweisung fehlt. ...
Das würde ich so pauschal aber auch nicht stehen lassen. Bei Versetzungen innerhalb eines Bataillons bzw. innerhalb der Kaserne wäre das durchaus möglich, immerhin haben die Rekruten dort ja ihre Wachausbildung durchlaufen.
Zitat von: KlausP am 21. Dezember 2012, 09:33:49
immerhin haben die Rekruten dort ja ihre Wachausbildung durchlaufen.
Wenn (!) sie das während der AGA durchlaufen haben.
Ich denke auch, dass sich das mit der Müdigkeit gibt. Die Erfahrung machen die meisten und die Grundausbildung ist ja kein Campingurlaub! Da sollte etwas Verständnis beim Partner da sein. Natürlich sollte sich dies auch nicht zum Dauerzustand generieren.
Veränderungen in der Persönlichkeit, wenn man in der AGA an seine physischen und psychischen Leistungsgrenzen gelangt, sind normal. Die Bundeswehrzeit prägt junge Männer, das gibt sich aber, sobald sie andere Lebenserfahrungen machen, denke ich.
Für eine Beziehung sind Trennungen immer eine Bewährprobe. Gerade Bundeswehralltag und ziviler Alltag korrelieren oft miteinander, da es - meiner Meinung nach - zwei unterschiedliche Systeme sind. Daher ist es oftmals schwierig einen Konsens mit dem Partner zu finden, der "ein anderes Leben" führt.
Zitat von: roberts2012 am 21. Dezember 2012, 11:02:03
Gerade Bundeswehralltag und ziviler Alltag korrelieren oft miteinander, da es - meiner Meinung nach - zwei unterschiedliche Systeme sind.
Ich verstehe die Kausalität nicht - die Korrelation zweier Systeme lässt sich doch nicht hinreichend ursächlich durch die Ungleichheit der Systeme begründen?
Oder war gemeint "kollidieren miteinander"?
Zitat von: schlammtreiber am 21. Dezember 2012, 11:19:49
Ich verstehe die Kausalität nicht - die Korrelation zweier Systeme lässt sich doch nicht hinreichend ursächlich durch die Ungleichheit der Systeme begründen?
Doch doch, denn die Ungleichkeit hat eine sehr hohe Korrelation... ;D
Dann ist ja alles gut.
Die Scheidungsquote für Deutschland betrug 2011 49,66 %.
Der Höchststand war bisher 2005 mit 51,92 %.
Quelle: statistisches Bundesamt
Denn wäre eine Scheidungquote von 50 % bei der Bundeswehr eigentlich nur vollkommen im Trend.
Ich würde mir darüber also keinerlei großen Gedanken machen, daß diese Partnerschaften risikobehafteter
oder gefährdeter wären als andere.
lg
Plüsch
Zitat von: Plüsch am 19. Januar 2013, 00:51:30
Die Scheidungsquote für Deutschland betrug 2011 49,66 %.
Der Höchststand war bisher 2005 mit 51,92 %.
Quelle: statistisches Bundesamt
Denn wäre eine Scheidungquote von 50 % bei der Bundeswehr eigentlich nur vollkommen im Trend.
Vorsicht. Diese Scheidungsquote berechnet sich durch das zahlenmäßige Verhältnis geschiedener Ehen im Jahr XY und
neu geschlossener Ehen im selben Jahr XY. (es wurden doppelt so viele Ehen geschlossen wie geschieden)... Es besteht kein Bezug zur Menge aller
vorhandenen Ehen (dann wäre die Quote wohl irgendwo zwischen 1% und 10% vermute ich mal), aber eben letzteres ist die Grundgesamtheit, von der hier im Thread meistens gesprochen wird.
Huhu,
also ich kann dir natürlich nur von meiner Sichtweise berichten..
Mein Mann ist selbst Soldat..und wir kennen uns nun seit einem Jahr..
Im Grunde wusste ich worauf ich mich einlasse..allerdings ist die BW schon echt oft ein Thema..
Einfach weil er nicht oft zu Hause ist..wir leben zusammen, aber die Woche über ist er in Hagenow..ca 180km von hier, was ja (erstaunlicherweise) noch immer als heimatnah deklariert wird..
Ganz ehrlich?Wenn die Liebe stark genug ist, dann kann man zusammen alles überstehen.
Es ist sicher nicht einfach und klar brauchen beide einen starken Willen..
Aber wer will, findet Wege..
Wer nicht will findet Gründe...