Salve,
in meinem Einplanungsgespräch bei der OPZ Köln, entschied ich mich für die (vorgesehene) Truppengattung der Pioniere.
Da die Bundeswehr ein sehr großes Aufgaben/Truppen-Spektrum anbietet, ist der "Reiz" nach etwas "neuem" natürlich sehr groß.
Ich nahm Kontakt zu meinem EinPlOffz auf und erkundigte mich, welche Truppengattung mir alternativ angeboten werden.
Da ich das Gefühl habe, dass mein EinPlOffz von mir bereits sehr genervt* ist, wende ich mich an euch und dieses Forum um meine Fragen zu beantworten.
* Ich hatte regelmäßigen Email-Kontakt zu meinem EinPlOffz und auch viele Fragen, obwohl ich Wiedereinsteller bin, aber mir war nicht bewusst, dass Antworten z.T aus Ironie bestehen müssen.
1. Wie läuft ein Truppengattungswechsel ab und was ist dafür nötig?
2. Verändert sich der Status der Einstellungszusage durch einen Truppengattungswechsel?
3. Ist es sinnvoller vor Dienstantritt zu wechseln oder auch während der Ausbildung zum Offizier möglich bzw. sinnvoll?
MkG Papa_India
... die endgültige Truppengattung wird bei Offizieren ja erst NACH dem Studium festgelegt, also erst in einigen Jahren.
Warte diese Zeit ab.
Wobei der Pionier (bei der Luftwaffe) Bauingenieurwwissenschaft studieren müsste und somit auch nur im Pionierdienst eingesetzt werden könnte. Beim Heer wird das nicht ganz so eng gesehen, ggf. ist das aber bei so einem Spezialistenstudium doch ein Punkt.
Zitat von: F_K am 09. Januar 2013, 13:14:04
... die endgültige Truppengattung wird bei Offizieren ja erst NACH dem Studium festgelegt, [...].
Warum wird denn den Offiziersanwärtern im vorhinein eine Truppengattung
zugeordnet?
MkG Papa_India
... damit man das Barettabzeichen bestimmt hat.
Oh man.
Zitat von: F_K am 09. Januar 2013, 20:27:04
... damit man das Barettabzeichen bestimmt hat.
Oh man.
Der Sinn dieser Antwort geht leider gegen NULL!
Ich wüsste nicht, warum meine Frage unberechtigt war...!
Es ist doch möglich, dass es um eine Art Vorauswahl/Wunsch/Bedarfsdeckung geht?!
Dennoch danke für deine Antworten.
Zitatvon mir bereits sehr genervt* ist,
Ich kann es sehr gut verstehen.
Zitatdass Antworten z.T aus Ironie bestehen müssen
Du anscheinend nicht.
Zitatdass es um eine Art Vorauswahl/Wunsch/Bedarfsdeckung geht?!
Selbstverständlich geht es darum.
Was hast Du für ein Studium?
Wie willst Du ansonsten erfolgreich Offizier werden, wenn Du nicht mal ein wenig an einer einmal getroffenen Entscheidung festhalten kannst?
Zitat von: F_K am 09. Januar 2013, 21:51:27
Zitatdass Antworten z.T aus Ironie bestehen müssen
Du anscheinend nicht.
Ich bin einfach der Meinung, dass Ironie in diesem zusammenhang nicht angebracht ist.
(aber egal)ZitatWie willst Du ansonsten erfolgreich Offizier werden, wenn Du nicht mal ein wenig an einer einmal getroffenen Entscheidung festhalten kannst?
Ok ja ... muss ich mir eingestehen, sogesehen hast du recht!
(Meine Fragen hatten eine rein informative Bedeutung)
Die Truppengattung ist nicht so wahllos, wie einige meinen. Grundsätzlich soll die Truppengattung nicht gewechselt werden, sondern nur wenn verschiedene Faktoren zusammen kommen (vor allem veränderter Bedarf!) - soweit zumindest die Aussage von P uns (82. OAJ) gegenüber.
zu 1. vor Dienstantritt durch Anfrage beim Einplanungsoffizier, der erklärt alles weiter (insbesondere ob er dich in einer anderen Truppengattung einplanen würde)
zu 2. inwiefern sollte sich der Status ändern? SaZ 13 werden alle erstmal, unabhängig von der Truppengattung.
zu 3. bei uns wurden alle Anträge während des OAL abgelehnt. Ob dann ein Wechsel zum Termin der endgültigen Zuweisung (3. Studienjahr) möglich ist, lässt sich jetzt schlecht einschätzen
ZitatDie Truppengattung ist nicht so wahllos, wie einige meinen.
Wenn ich mir meinen OAJ anschaue ist ein Wechsel der Truppengattung zum Ende des Studiums sehr häufig. So haben eine Vielzahl von Kameraden zum Ende des Studiums ihre Truppengattung gewechselt, solange es im Einklang mit der Bedarfsdeckung ist. Selbst der Wechsel der TSK war für einige Kameraden möglich. Dies mag dem Umstand geschuldet sein, dass man sich während und gerade zum Ende des Studiums intensiv mit den verschiedenen Truppengattungen auseinandersetzt.
1. Erfolgreiches Studium bzw. erreichen des letztes Studienjahres
2. Nein
3. Bekomme erstmal Einblicke in deine Truppengattung (Truppenkommando und an den TSK Infotagen an der Uni), dann kannst du während des letztes Studienjahres immer noch den Antrag auf Wechsel stellen.
Mir persönlich ist kein Kamerad bekannt, bei dem der Wechsel abgelehnt wurde, diese Fälle wird es aber mit großer Wahrscheinlichkeit auch geben. Aber dazu kann Ralf bestimmt mehr sagen.
Ein Wechsel der ursprünglichen TrG im letzten Studienjahr ist nicht unüblich. I.d.R. ist das auch kein Problem, wenn es der Bedarf zulässt und auch der Studiengang passt (falls er mit einer Verwendung verknüpft ist).
Ein Wechsel gleich zu Beginn wird je nach TSK anders gesehen. Oftmals sagt sich der PersFhr auch, dass während des Studiums die TrG eh egal ist und er somit auch keinen Überblick hat, wieviele wie wechseln wollen. Deswegen wird das auf das letzte Studienjahr geschoben, weil dann alle Anträge vorliegen und er Lagebild hat.
Aber es kommt natürlich auch vor, dass dienstl. Gründe dem entgegen stehen. Häufig ist es dann, dass in der TrG ein hoher Bedarf herrscht; hier wird dann auch nicht mehr geschaut, wie der Bedarf in der aufnehmenden TrG ist, da es keinen dienstl. Grund zum Wechsel gibt. Weiterer Grund kann auch eine fehlende Tauglichkeit für die WunschTrG sein, dass vergessen auch viele, was in der Musterung festgestellt wurde. Oder Studium und TrG korrelieren nicht miteinander.
Vorab vielen Dank für die sehr informativen Antworten!
Es ist zu bemerken, dass die Meinungen leicht auseinander gehen.
Summa summarum schließe ich aus euren Antworten, dass ein TrG-wechsel:
- grundsätzlich nicht vorgesehen ist
- während des OAL nicht möglich ist
- im letzten Studienjahr üblich und nicht problematisch ist (sofern es der Bedarf zulässt)
Der entscheidende Punkt ist, dass mir von meinem EinPlOffz, die TrG angeboten wurde, welche ich favorisiere.
Wichtig ist auch an dieser Stelle zu sagen, dass ich zunächst ohne Studium eingeplant bin.
Sehe ich es richtig, dass in diesem Zusammenhang ein Wechsel vor Dienstantritt optimaler wäre?
MkG Papa_India
Die Personaler mögen mich berichtigen, aber sind OAs ohne Studium nicht fest für eine Truppengattung eingeplant?
Zitat von: Marc am 13. Januar 2013, 21:39:21
Die Personaler mögen mich berichtigen, aber sind OAs ohne Studium nicht fest für eine Truppengattung eingeplant?
Möglichweise (
Antwort abwarten)
Allerdings habe ich eine ganze Liste von möglichen Truppengattungen von meinem EinPlOffz bekommen.
Auch hier kann noch ein Wechsel stattfinden, ist jedoch seltener und eigentlich nur während des OffzLehrganges möglich. Aber die Verwendungsmöglichkeiten sind ja hier auch eingeschränkter.
Nachdem ich nun reichlich Input bekommen habe, weiß leider immer noch nicht, wie ich das Problem am besten bewerkstellige.
1. TrG-Wechsel vor Dienstantritt via EinPlOffz (wohl möglich)
2. TrG-Wechsel nach Dienstantritt im OAL (geteilte Meinungen)
3. TrG-Wechsel nach Dienstantritt im Offz-Lehrgang (wohl ausschließlich hier möglich)
Sind OA's ohne Studium allgemein immer "eingeschränkter", oder gibt es für diese auch den einen oder anderen Vorteil?
Thx for the many replies!
Zitat von: Papa_India am 13. Januar 2013, 21:20:16
Sehe ich es richtig, dass in diesem Zusammenhang ein Wechsel vor Dienstantritt optimaler wäre?
...
Sprich doch einfach mit deinem Einplaner, wenn es geht und noch nicht alle Quoten in deiner Wunsch TrG vergeben sind, ist gut, wenn nicht, musst du es während des Offz-Lehrganges versuchen, aber halt mit der Möglichkeit, dass du doch in deiner TrG bleibst.
Personalführung findet im dialogische Prinzip statt und sind immer Einzelfallentscheidungen. Somit auch hier leicht abweichende Antworten, zumal die TSK das unterschiedlich sehen.
Nochmal:
ZitatDer entscheidende Punkt ist, dass mir von meinem EinPlOffz, die TrG angeboten wurde, welche ich favorisiere
ZitatPersonalführung findet im dialogische Prinzip statt und sind immer Einzelfallentscheidungen.
... und wenn man dann eine ENTSCHEIDUNG getroffen hat (freiwillig, ohne Zwang, nach verschiedenen Angeboten) - dann sollte man diese erstmal UMSETZEN - und sich nicht dauernd "umentscheiden".
.. aber jeder ist seines Glückes Schmied - und ein "sauer gefahrener Personalführer" ist natürlich durch nichts zu ersetzen und auch nicht zu bezahlen.
Zitat...und ein "sauer gefahrener Personalführer" ist natürlich durch nichts zu ersetzen und auch nicht zu bezahlen.
Dann lieber jetzt fragen, der Einplaner ist ja später nicht mehr der PersFhr :D
Zitat von: Ralf am 14. Januar 2013, 12:43:46
Zitat...und ein "sauer gefahrener Personalführer" ist natürlich durch nichts zu ersetzen und auch nicht zu bezahlen.
Dann lieber jetzt fragen, der Einplaner ist ja später nicht mehr der PersFhr :D
Ok vielleicht liegt genau "da" der kleine
Vorteil den TrG-Wechsel vor Dienstantritt durchzuführen.
Obwohl es doch sicherlich aus irgendeiner Akte ersichtlich ist, dass ich vor Dienstantritt nochmal gewechselt habe, oder?
(sodass der zukünftige PersFhr es sowieso weiß)
MkG Papa_India
Zitat von: Papa_India am 15. Januar 2013, 13:12:53
Ok vielleicht liegt genau "da" der kleine Vorteil den TrG-Wechsel vor Dienstantritt durchzuführen.
Der liegt vor allem darin, dass der Einplaner mit einem Mausklick alles ändern kann und der Einplaner direkt mit dem Bewerber kommuniziert. Dauert im Zweifelsfall 5 Minuten und alles ist durch. Der Vorteil liegt vor allem darin, dass man vorher weiß wohin es gehen soll.
Eine Änderung später in der Truppe ist vom Ablauf weit komplizierter und kann Monate dauern.
Aber wie schon gesagt: Einfach mal eine Entscheidung treffen, dazu stehen und die Welt nicht mit der eigenen Entscheidungsunfähigkeit belasten.
Gruß Andi
Zitat von: Andi am 15. Januar 2013, 13:31:27
Aber wie schon gesagt: Einfach mal eine Entscheidung treffen, dazu stehen und die Welt nicht mit der eigenen Entscheidungsunfähigkeit belasten.
Der Nachwuchs von heute... So langsam verstehe ich durch reines Mitlesen die genervte Haltung des Einplaners.