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Sonstiges => Archiv => Laufbahn und Karriere => Thema gestartet von: Maria am 16. August 2005, 15:38:37

Titel: Grundausbildung abbrechen?
Beitrag von: Maria am 16. August 2005, 15:38:37
Mich würde interessieren, ob man aus der Grundausbildung (dem Bund, ect.) als SAZ irgendwie wieder herauskommt wenn man nach ein paar Wochen festgestellt hat, dass man den Dienst an der Waffe nicht leisten will, bzw. niemals in der Lage wäre auf Menschen zu schiessen.

Wenn man aus verschiedenen Gründen einfach nicht weitermachen will, sondern nur da raus will..

Gibt es Anträge die man stellen kann? Überhaupt Möglichkeiten?
Hoffe es gibt Antworten auf meine Frage, vielen Dank im vorraus,
mit freundlichen Grüßen
Titel: Re:Grundausbildung abbrechen?
Beitrag von: Timid am 16. August 2005, 15:46:23
Kommt drauf an ...

Prinzipiell steht jedem Soldaten der Weg offen, den Kriegsdienst zu verweigern. Dazu schreibt man einen entsprechenden KDV-Antrag, wird dann durch die entsprechende Kommission gehört und ist nach recht kurzer Zeit nicht mehr bei der Bundeswehr.

Daneben hat man als SAZ meist eine Art Probezeit. Wenn man in dieser nun feststellt, dass das nichts für einen ist, kann man im Prinzip kündigen und wird dann auch schnellstmöglich ausgeschleust oder, als Mann, auf den Status eines Wehrdienstleistenden zurückgestuft und nach den 9 Monaten entlassen.

Möglichkeiten gibt es also; sprich das am besten mit dem Spieß und am besten auch dem Zugführer durch. Der Spieß wird auf jeden Fall weiterhelfen können, notfalls wendet der sich an die S1-Abteilung und knobelt das mit denen zusammen aus.
Titel: Re:Grundausbildung abbrechen?
Beitrag von: mailman am 16. August 2005, 15:47:59
Da du deine Frau bist solltest du von deinem Wiederrrufsrecht gebrauch machen dann kannst du von sehr schnell gehen.
( uns wurde erzählt alle Frauen hätten automtisch ein Wiedrrufsrecht)

Ansonsten Antrag auf Entlassung aus dem Dienstverhältnis stelln oder Kriegsdienstverweigerungsantrag stellen.

Ich weiß nicht wie das bei Frauen aussieht aber ich denke die können in den ersten Monaten einfach gehen weil sie sind ja nicht wehrpflichtig.
Titel: Re:Grundausbildung abbrechen?
Beitrag von: Maria am 16. August 2005, 16:00:06
Habe wohl vergessen zu erwähnen dass ich diese Frage weiterleite, da sie von meinem Freund gestellt wurde, der sich zZ in der Grundausbildung befindet und diese auf keinen Fall weiter durchstehen will.
Er hatte schon mit seinen Offizieren ct. gesprochen die ihm geraten haben sich durchzubeissen ect. aber das steht für ihn nicht mehr zur Auswahl.

Kann mir eventuell jemand erklären was man bei solch einem Antrag beachten muss?
Wie der ganze prozess abläuft?
Titel: Re:Grundausbildung abbrechen?
Beitrag von: Timid am 16. August 2005, 16:13:08
Das einfachste ist es in der Tat, sich durchzubeissen - diese 3 Monate sollen den Soldaten nunmal auch in einem gewissen Maße ihre Leistungsgrenzen aufzeigen und sind keineswegs repräsentativ für die restliche Dienstzeit. Eventuell geht ihm also ein Job durch die Lappen, der ihn doch interessieren würde, wenn er jetzt aufgibt.

Prinzipiell gibt es die oben beschriebenen Möglichkeiten: Wenn er SAZ auf Widerruf ist, kann er diesen jetzt tätigen und wird dann normaler Wehrdienstleistender und muss den Rest der 9 Monate ableisten. Ist er das nicht, muss er wohl oder übel einen KDV-Antrag stellen.

Ansonsten bliebe höchstens die Möglichkeit, auf eigenen Antrag entlassen zu werden - und dafür sieht der Gesetzgeber als einzige Rechtfertigung "besondere Härte" (aus "persönlichen, insbesondere häuslichen, beruflichen oder wirtschaftlichen Gründen") an. Es wird also trotz allem nicht einfach werden.

Wie gesagt sollte er dazu einfach zum Spieß gehen, diesem den Fall schildern und ganz klar sagen, dass er aus seinem Dienstverhältnis entlassen werden möchte, mit ausreichender Begründung. Und zusammen können die beiden dann alles weitere erledigen.

Aber, nochmal: Nach den 3 Monaten wird es wesentlich einfacher werden und er verpasst möglicherweise einen sehr interessanten Job.
Titel: Re:Grundausbildung abbrechen?
Beitrag von: schlammtreiber am 16. August 2005, 16:27:10
Ich widerspreche den Kameraden ja selten, aber hier liegt m.E. ein Mißverständnis vor. "Durchbeißen" mag richtig sein im Falle von "keinen Bock mehr" und so, aber in diesem Falle:

Zitat von: Maria am 16. August 2005, 15:38:37
...wenn man nach ein paar Wochen festgestellt hat, dass man den Dienst an der Waffe nicht leisten will, bzw. niemals in der Lage wäre auf Menschen zu schiessen.
...

Da gibt´s nur eins. Verweigern. Wer pazifistische Anwandlungen bekommt ist ein Sicherheitsrisiko für die Kameraden und hat in einer Armee nichts, aber auch gar nichts verloren.

My two cents...
Titel: Re:Grundausbildung abbrechen?
Beitrag von: Timid am 16. August 2005, 16:41:14
Zitat von: Maria am 16. August 2005, 15:38:37[...] wenn man nach ein paar Wochen festgestellt hat, dass man den Dienst an der Waffe nicht leisten will, bzw. niemals in der Lage wäre auf Menschen zu schiessen.

Wenn man aus verschiedenen Gründen einfach nicht weitermachen will, sondern nur da raus will.. [...]

Bei solchen Fragestellungen gehe ich allerdings nicht mehr unbedingt davon aus, dass es sich nur um einen einfachen Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen handelt ;)
Titel: Re:Grundausbildung abbrechen?
Beitrag von: mailman am 16. August 2005, 17:07:27
Wenn KZH nicht mehr gehen sollte kann man auch den weg über die Dienstunfähigkeit gehen, das zieht sich war länger hin dafür ist man aber fast ständig KzH
Titel: Re:Grundausbildung abbrechen?
Beitrag von: schlammtreiber am 16. August 2005, 17:08:24
"Wehrdienstverweigerer handeln niemals aus Gewissensgründen, sondern aus Gewissenlosigkeit"

 ;)

(sagte unser HFw während der AGA)
Titel: Re:Grundausbildung abbrechen?
Beitrag von: Fitsch am 18. August 2005, 09:03:38
Thema durch, Möglichkeiten aufgezeigt, dicht ....