Hallo,
welche unterschiede gibt es zwischen den beiden genannten Gruppen? Habe gesehen, dass Aufklärer im Fennek unterwegs sind und Fernspäher meist zu Fuss. Ist das so richtig?
lg
Ja.
Außerdem macht die Heeresaufklärungstruppe auch viel mit Radar
Allerdings gibt es in jeder Kompanie der Aufklärer eine leichte Spähgruppe, die sich von den Tätigkeiten ziemlich an die "Fernspäherei" anlehnt. Da ist man meist zu Fuß bzw im Dingo/TPZ unterwegs
soweit meine kenntnis reicht, sind die fernspäher "ganz einfach" eine spezialverwendung innerhalb der heeresaufklärunstruppe. Sie sind soweit ich weis an das scharfschürtenwesen angelehnt und verfolgen die aufklärung tief im feindlichen hinterland über einen längeren zeitraum
Fernspäher haben mit Scharfschützen überhaupt nichts zu tun. Ein Fernspähtrupp besteht aus vier Soldaten, die auf sich gestellt weitab von den eigenen Truppen Aufklärungsaufträge wahrnehmen. Die Verbringungsart dorthin erfolgt in der Regel im Fallschirmsprung nachts und aus großen Höhen im Freifall.
Nur weil sie auch gerne Ghillies tragen... ;)
Servus,
ich habe auch eine Frage bzgl. der Aufklärer und Fernspäher und frage direkt hier, bevor ich einen extra Thread starte. Und zwar trete ich am 01.07.13 als OA für die Heeresaufklärungstruppe in die Bundeswehr ein. Da die Fernspäher ja seit 2008 keine eigenständige Truppengattung mehr sind und den Heeresaufklärern untergliedert sind meine Frage: Ist es da nach dem Absolvieren von OL1 und OL2 möglich, einen Laufbahnwechsel von der Heeresaufklärungstruppe zu den Fernspähern zu beantragen? Oder wird man da evtl. sogar automatisch zugeteilt bzw. gefragt und muss keinen Antrag stellen?
Danke schonmal für die Hilfe! :)
@ semper fi: Wollen Sie nach den OL Feldwebel oder Mannschafter werden? Dazu müssten Sie einen Laufbahnwechsel beantragen. Das wollen Sie sicher nicht.
Die "Personalhoheit" üebr die Fernspäher hat die HAufklTr, sie müssten also einen Antrag auf Verwendung als ZgFhr bei den FeSp stellen und abwarten, wie der beschieden wird. "Automatisch" wird keiner in diese Verwendung hineinversetzt, weil Sie dazu fallschirmsprungwillig und -fähig sein müssen.
Zitat von: Semper Fi am 28. Mai 2013, 15:23:24
.... einen Laufbahnwechsel von der Heeresaufklärungstruppe zu den Fernspähern zu beantragen? Oder wird man da evtl. sogar automatisch zugeteilt bzw. gefragt und muss keinen Antrag stellen?
Das wäre kein Laufbahnwechsel, Laufbahn = Mannschaften, Unteroffiziere, Offiziere ....
Hier geht es um einen späteren Verwendungswunsch innerhalb der Heeresaufklärungstruppe. Das läßt sich wohl am besten dann bewerkstelligen, wenn die Offiziersprüfung beanstanden ist, das Studium abgeschlossen und die Erstverwendung als Offizier in der Truppe ansteht.
Denn die Verwendungsplanung erfolgt mMn erst
nach dem Studium bzw. kurz vor Abschluss des Studiums. Denn zwischen Einstellung zum 01.07.2013 und dem Studiumabschluss liegen ja mal kernige 6 bis 7 Jahre. Da kann heute keiner verlässlich sagen, wie der Offizierbedarf bei den Fernaufklärern sein wird.
Da heißt es vorausschauend sportlich sehr gut dastehen und bei evtl. Truppenpraktika besonders gut abschneiden und Kontakte knüpfen. Je kleiner und spezialisierter eine Truppe, desto geringer der Regenerationsbedarf.
Dann wie von miguhamburg1 dargestellt, noch die Zusatzforderung nach Sprungwillig- und fähigkeit.
Oh tut mir Leid, ich meinte natürlich nicht Laufbahnwechsel sondern den Wechsel von der HAufklTr zu den FeSp. Muss mich noch mit dem militärischen Sprachgebrauch bekanntmachen, bin noch zivil deshalb bitte entschuldigen! :D
Aber im Grunde war die Frage genau so beantwortet wie ich es wissen wollte. Hatte nämlich eigentlich vor Fallschirmjäger zu werden, da dort aber leider keine Stellen mehr für Offiziere ohne Studium frei waren habe ich mich dann für die Heeresaufklärungstruppe entschieden, da mich diese Truppe auch sehr interessiert. Da bin ich natürlich dann auch über die Fernspäher mit den erhöhten Anforderungen wie bsp. Fallschirmspringen "gestolpert" und war direkt intressiert. Von daher werde ich dann den Antrag stellen als ZgFhr bei den FeSp eingestellt zu werden.
Den Antrag muss ich aber dann erst nach den beiden OL Lehrgängen stellen, da ja erst dann meine endgültige Truppengattung festgelegt wird, oder muss der Antrag schon vorher gestellt werden?
ZitatDenn die Verwendungsplanung erfolgt mMn erst nach dem Studium bzw. kurz vor Abschluss des Studiums. Denn zwischen Einstellung zum 01.07.2013 und dem Studiumabschluss liegen ja mal kernige 6 bis 7 Jahre. Da kann heute keiner verlässlich sagen, wie der Offizierbedarf bei den Fernaufklärern sein wird.
Studium fällt bei mir weg, hatte vergessen das zu erwähnen.
Da die Fernspählehrkompanie 200, die letzte eigenständige Fernspäheinheit, im Zuge der Bundeswehrreform aufgelöst wird, werden bald afaik keine selbstständigen Einheiten der Fernspähtruppe exisitieren. Die Masse wird nach Calw und in die verbleibende Luftlandeaufklärungskompanie 310 wechseln.
Mein Tipp: OL3 der Heeresaufklärer mitmachen, in der Truppe Erfahrung sammeln und es dann versuchen, wenn der "gewöhnliche" Dienst nicht befriedigend ist.
Alles klar, besten Dank für die Hilfe! ;)
Zitat von: Semper Fi am 28. Mai 2013, 15:53:38
Oh tut mir Leid, ich meinte natürlich nicht Laufbahnwechsel sondern den Wechsel von der HAufklTr zu den FeSp. Muss mich noch mit dem militärischen Sprachgebrauch bekanntmachen, bin noch zivil deshalb bitte entschuldigen! :D
Aber im Grunde war die Frage genau so beantwortet wie ich es wissen wollte. Hatte nämlich eigentlich vor Fallschirmjäger zu werden, da dort aber leider keine Stellen mehr für Offiziere ohne Studium frei waren habe ich mich dann für die Heeresaufklärungstruppe entschieden, da mich diese Truppe auch sehr interessiert. Da bin ich natürlich dann auch über die Fernspäher mit den erhöhten Anforderungen wie bsp. Fallschirmspringen "gestolpert" und war direkt intressiert. Von daher werde ich dann den Antrag stellen als ZgFhr bei den FeSp eingestellt zu werden.
Den Antrag muss ich aber dann erst nach den beiden OL Lehrgängen stellen, da ja erst dann meine endgültige Truppengattung festgelegt wird, oder muss der Antrag schon vorher gestellt werden?
ZitatDenn die Verwendungsplanung erfolgt mMn erst nach dem Studium bzw. kurz vor Abschluss des Studiums. Denn zwischen Einstellung zum 01.07.2013 und dem Studiumabschluss liegen ja mal kernige 6 bis 7 Jahre. Da kann heute keiner verlässlich sagen, wie der Offizierbedarf bei den Fernaufklärern sein wird.
Studium fällt bei mir weg, hatte vergessen das zu erwähnen.
Okay, Einer der "Glücklichen" die eine Zusage als OA ohne Studium bekommen haben.
Wenn es eine ausgefallene Verwendung innerhalb der Heeresaufklärungstruppe sein soll, würde ich überlegen, ggf. in die Feldnachrichtentruppe zu kommen. Das setzt allerdings eine gewisse Sporachbegabung voraus.
Ja, ich habe auch schon gehört, dass ich da wirklich glücklich sein kann eine Zusage ohne Studium bekommen zu haben. :D
Werde aber trotzdem noch einen Antrag auf ein Studium stellen sobald ich bei der Bundeswehr bin. Sollte das nicht klappen, werde ich dann ein Fernstudium in Erwägung ziehen, da ich einfach meine Chancen auf den Berufssoldaten zu erhöhen.
Mit der Sprache habe ich an sich keine Probleme, Englisch und Deutsch eigentlich keinerlei Probleme und Französisch müsste halt mal ein Auffrischungskurs her. Eigentlich ist das Studium auch nur am Mathetest gescheitert...
Kannst Du denn von der Feldnachrichtentruppe ein wenig berichten oder erzählen wie dort der Berufsalltag ausschaut? Ich bin ja mehr oder weniger nur zur Heeresaufklärung "reingerutscht", deshalb auch nur generell über die HAufklTr und dann eben noch über die FeSp informiert.
Die Feldnachrichtenzüge der Heeresaufklärer/Luftwaffensicherungstruppe/Marinesicherungskräfte betreiben vereinfacht dargestellt, abgesetzt vom normalen Dienstbetrieb "Aufklärung" bei Einheimischen, um die "Lage" vor Ort im Einsatzgebiet einschätzen zu können.
Sehr grob vereinfacht dargestellt, betreiben Sie offene "HUMINT"-Aufklärung und erstellen aus offen zugänglichen Quellen und den aus Gesprächen gewonnen Informationen ein Lage-/Bedrohungsbild.
Ein Bericht einer OA die im Feldnachrichtenzug der Lw eingesetzt wird, beschreibt es ziemlich gut:
http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9nHL9cJBsSqpecn5eagmILEnNK8kEkulFiSX5RXoF-UUlOSCZ0qIioIxeZop-pIGhi5OBmQEMGNZYeJtYmjtZWFi6eDoF6Rfk5joCANM3kbI!/Grundsätzlich sollte wohl zur Zeit die Bereitschaft bestehen, "Arabisch" zu lernen, da dies in den jetzigen Einsatzorten die überwiegende Sprache ist, je nach Entwicklung kann das auch heissen, zusätzlich ein paar Idiome/Dialekte des Arabischen oder eine weitere Sprache mehr zu lernen.
Für mich persönlich eine der herausragenden Verwendungen innerhalb der Bundeswehr. Fernspäher eben in der Regel hinter den feindlichen Linien abgesetzt und sehr autonom und klandestin agierend, Feldnachrichtentruppe eben im Einsatzgebiet und auch sehr autonom mit viel Nähe zur Bevölerung/den Locals aber eben offen.
Heeresaufklärung ist eben spannend und weit mehr, als der Name so vermuten läßt.
Das hört sich wirklich spannend und interessant an, im Grunde genommen kannte ich einzelne Aspekte der Feldnachrichtentruppe, wie bsp. den engen Kontakt zur Bevölkerung, dann doch schon, dachte aber dass sich die Heeresaufklärer generell damit beschäftigen und dafür keine weiteren Kräfte speziell ausgebildet werden. So lernt man immer wieder was dazu...
Scheint auf jeden Fall sehr abwechslungsreich und fordernd zu sein und ich bin gespannt wo mein Weg hingeht. Ich war auch sehr überrascht als ich mir die Aufgabenfelder der HAufklTr zum ersten mal angeschaut und durchgelesen habe, da sich der Name an sich, wie du ja auch schon gesagt hast, nicht sehr vielversprechend anhört. Bin im Endeffekt wirklich froh darüber, mich für diese Truppe entschieden zu haben und, besonders die Spezialverwendungen scheinen wirklich interessant zu sein.
Bleibt nur noch abzuwarten was die Zukunft bringt und wo es mich letztendlich hinverschlägt! :)
Kein Problem. Ich bin auch immer mal wieder überrascht, welch "exotische" Verwendungen es bei der Bundeswehr gibt.
Zitat von: christoph1972 am 29. Mai 2013, 11:31:55
Grundsätzlich sollte wohl zur Zeit die Bereitschaft bestehen, "Arabisch" zu lernen, da dies in den jetzigen Einsatzorten die überwiegende Sprache ist
Interessenten seien vorgewarnt: die Sprache ist verflucht mühselig zu erlernen. Das liegt nicht nur an offensichtlichen Faktoren wie der fremden Schrift (oder den "fehlenden" Vokalen), sondern auch an einer komplett anderen Grammatik und Struktur der Sprache. Ich hatte ja schon mit Französisch Probleme, weil es keine germanische, sondern eine romanische Sprache ist, aber eine nicht mal mehr indoeuropäische, sondern semitische Sprache spielt noch mal in einer ganz anderen Liga und hat schlichtweg gar nichts vertrautes oder ableitbares mehr.
Wer solche Sprachen fließend oder verhandlungssicher erlernt, hat meinen Respekt.
Das Bundessprachenamt hat sehr gute Lehrer/innen für Arabisch und die Lerngruppen sind klein und sehr effektiv. Die Sprache ist brutal und bestimmte Dinge lernt man auch am Besten vor Ort bzw. je nach Region entwickelt sich auch ein lokaler Dialekt. So ist gesprochenes Arabisch in Tunesien nicht gleich dem gesprochenen Arabisch in AFG. Aber verständigen kann man sich auf "Hocharabisch" schon in dessen Verbreitungsgebiet.
Es ist aber wirklich sehr herausfordernd die Sprache zu lernen.
Finnisch und Ungarisch sind allerdings auch die Hölle als Sprachen, und die werden in lateinischen Buchstaben geschrieben. Ein Hoch auf "Englisch" als Standardsprache bei der NATO, außer für die Franzosen und deren Anteil an der OTAN ;)
Zitat von: christoph1972 am 29. Mai 2013, 12:38:32
Finnisch und Ungarisch sind allerdings auch die Hölle als Sprachen, und die werden in lateinischen Buchstaben geschrieben.
Eigentlich sind das keine "Sprachen" im engeren Sinne, sondern kryptische Exklusionssysteme zum Fernhalten fremder Stämme und Völker ;D
Bereits zwei mal habe ich mich bei einem finnischen Kunden mächtig gewundert, als ein (nur per-Email bekannter) Ansprechpartner mit "eindeutig männlichem" Namen (meinte ich) sich plötzlich in den Mutterschutz abmeldete.
.... oder bekommen bei den Finnen die Männlein die Kindlein......
;)
Zellteilung.