Bundeswehr
Neue deutsche Veteranen http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/asien/bundeswehr-neue-deutsche-veteranen-12088272.htmlZitatDie Bundeswehr ist zur Einsatzarmee geworden. Doch die Deutschen zollen ihren Rückkehrern aus dem Kosovo oder Afghanistan oft wenig Anerkennung. Der Verteidigungsminister meint, da könne der Begriff des Veteranen helfen. Ausgerechnet die Grünen beschäftigen sich als Erste mit der Idee.
(...)
Dem Grünen-Außenpolitiker Tom Koenigs ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass Verteidigungsminister Thomas de Maizière altgediente Bundeswehrsoldaten künftig als ,,Veteranen" klassifizieren will. ,,Das ganze Schwüle" dieses Begriffs, seufzt Koenigs, habe er schon in den Erzählungen seiner Großeltern so furchtbar gefunden - damals, als die Wehrmachtsveteranen ihre Weltkriegserlebnisse im Erinnerungsregal zwischen Schuld und Stolz einordneten.
Ob man nicht etwas Neues erfinden könne, fragt Koenigs in die Runde von Fachleuten, die sich auf Einladung der Grünen in einem Bundestagssitzungssaal versammelt haben, um über den Veteranenbegriff zu debattieren. Altgediente, Einsatzrückkehrer, Zurückgekehrte lauten einige Bezeichnungen, die im Verlauf des Nachmittags Verwendung finden; keine davon erfährt allgemeine Billigung.
Als ich den Artikel heute früh in der FAZ gelesen habe, drehte sich mir fast ein wenig der Magen um. Natürlich sind die Grünen dafür bekannt, generell gegen Krieg oder gar nur Waffeneinsatz eingestellt zu sein (Joschka Fischer mag da eine opportunistische Ausnahme bilden), aber aus dem Einsatz zurückgekehrte Soldaten als "Zurückgekehrte" zu bezeichnen hat immer den Beigeschmack von "es hat nur am Glück gelegen, dass er/sie zurückgekehrt ist".
Auf der anderen Seite weiß man schon beim ersten lesen des Wortes Veteran, dass jemand im Ministerium zu viele amerikanische Nachmittagsserien geschaut hat und sich den weithin bekannten U.S.-Pathos nun auch für Deutschland wünscht. Dieses Gebaren wiederum steht meiner Meinung nach in krassem Gegensatz zum Dogma der Inneren Führung. Die Bundeswehr kämpft schließlich nicht bedingungslos für die Bundesrepublik, sondern für die Freiheit in der Bundesrepublik und insgesamt.
Was sind Eure Meinungen dazu?
wieso
bei uns werden die Kriege und Soldatenkameradschaft auch landläufig noch als
"Veteranaverein"
genannt
Meine Meinung ist, dass hier sehr preiswert (denn Politiker werden ja ohnehin bezahlt, ob sie solche Stücke abliefern oder nicht) dadaistische Unterhaltung allerhöchster Qualität geboten wird. Ich meine, man sehe sich allein diesen Satz, dieses Meisterwerk subversiven Humors, an:
ZitatOb man nicht etwas Neues erfinden könne, fragt Koenigs in die Runde von Fachleuten
Mal ehrlich, etwas derartig absurdes könnte sich kein Comedian für viel Geld ausdenken, oder würde sich nicht trauen diesen Höhepunkt überzogener Realsatire auf der Bühne zu bringen, aus Angst, man würde es für unrealistisch oder überkandidelt halten.
Chapeau, Respekt, Gute Arbeit, weiter so ::)
Ich zitiere mal unseren damaligen Bundespräsidenten Dr. Richard von Weizäcker anlässlich seines Antrittbesuches bei der Bw in Bergen am 04.10.1984; Wo für ein Soldat dient: "Niemand weiß beser als ein Soldat, dass der Friede kein kostenfreies Geschenk ist, dass man bereit sein muss, etwas für ihn einzusetzen. Das ist es, was der Soldat tut, nicht allein und primär für sich selbst, sondern für die Gesellschaft und das Land im ganzem."
Letztenendes geht es darum, um die gesellschaftliche Anerkennung der Leistung der Soldaten im Einsatz, die durch das Volk vertreten durch den Bundestag in diese Einsätze geschickt werden. Diese Anerkennung fehlt in unserem Land zurzeit völlig. Vielleicht ändert sich das im Laufe derzeit wieder, deshalb finde ich die angestoßene Diskussion sehr gut. Ende daher völlig offen.
Falls es irgendwann mal opportun wird die Kultusministerkonferenz in die Abteilung "Neusprech" des Wahrheitsministeriums umzuwandeln, wüßte ich jetzt einen geeigneten Vorsitzenden...
Das sind keine Veteranen das sind
Helden der Nation
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"Helden der Nation" - naja - bleiben wir mal auf´m Teppich.
Ein Soldat macht sein Job und bekommt dafür seinen Sold.
Daß das kein Beruf wie jeder andere ist, darüber müssen wir nicht diskutieren, und auch nicht daß es einer der wenigen Berufe ist, wo man aktiv sein Leben und seine Gesundheit in Gefahr bringt.
Dafür haben sie auch Anrecht auf Anerkennung und Respekt gegenüber ihrem Handeln, aber von "Helden der Nation" reden - ich weiß nicht.
Das Wort "Held" wird m.M.n. eh viel zu inflationär gebraucht ....
Was ist mit einem "Helmut Kohl"; Michael Gorbatschow, etc. Sind dies auch Helden? - Ich finde sie haben auch zigtausend Leben durch ihr Handeln gerettet. Ist Bush im Gegenzug ein Antiheld?
.... und jetzt - Feuer frei .... :-)
De Maizière: "Soldaten gieren nach Anerkennung"
Zitat"Sie haben den verständlichen, aber oft übertriebenen Wunsch nach Wertschätzung.
Sie sind vielleicht geradezu süchtig danach", sagte de Maizière. Er forderte die Soldaten auf:
"Hört einfach auf, dauernd nach Anerkennung zu gieren."
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-02/bundeswehr-maziere-wertschaetzung
Zitat"Sie haben den verständlichen, aber oft übertriebenen Wunsch nach Wertschätzung.
Sie sind vielleicht geradezu süchtig danach", sagte de Maizière. Er forderte die Soldaten auf:
"Hört einfach auf, dauernd nach Anerkennung zu gieren."
Und sowas ist in Deutschland Verteidigungsminister. Solche Äußerungen sind in höchsten Maße anmaßend gegenüber den Soldaten im Einsatz.
Das habe ich mir beim lesen auch gedacht. Ich war recht sprachlos, wie der oberste Vorgesetzte aller Soldaten sich in solch einer Weise äußern kann. Diese "Gier nach Anerkennung" ist schon eine miese Unterstellung. Jeder Mensch hätte gerne Anerkennung für das was er leistet. Die Wortwahl ist aber hier eher so, als dass Soldaten gar nicht genug davon bekommen wären, einer Sucht ähnlich. ???
Das ist, finde ich, nicht ganz der Realität entsprechend. Und als Verteidigungsminister sollte man sich doch auch hinter seine Untergebenen stellen.
Ich hoffe de Maizière hatte nur einen schlechten Tag oder hat sich in der Wortwahl vertan, denn diese Äußerung hätte ich von ihm nicht erwartet.
>:(Da meldet sich der Richtige. Er hat sein Erbe dem Vietcong geschenkt und seine Partei hat mit dem Ja zum damals fragwuerdigen Kosovo -Einsatz (Luftschlaege ohne UN-Mandat) die Buechse der Pandora geoeffnet. Soldaten werden heute von sog. Pazifisten (die in den 80ern die Kasernen blockierten und DDR-treu waren) in fragwuerdige Einsaetze mit open end geschickt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Politiker teilweise gar nicht wissen, wovon sie reden. Bsp. Claudia Roth (Gruene), die fuer den Tuerkei-Einsatz ein UN-Mandat forderte, obwohl Deutschland nach NATO-Vertrag hierzu verpflichtet ist.
???
[gelöscht durch Administrator]
Zitat von: Freikorps1918.1923 am 26. März 2013, 13:46:52
Erschwerend kommt hinzu, dass die Politiker teilweise gar nicht wissen, wovon sie reden.
Ja, das geht aber auch anderen so, z.B. nicht näher genannten Usern, die nicht wissen, dass die Nato-Mitgliedschaft keinerlei Verpflichtung zu Patrioteinsätzen mit sich bringt... ;D