Hallo Kameraden,
am 1.10.2012 hatte ich meinen Diensteintritt in die Bundeswehr, am 1.1.2013 wurde ich nach der Aga in meine Stammeinheit versetzt.
Dort angekommen habe ich es mir nicht nehmen lassen meinen angestrebten Laufbahnwechsel von SaZ 4 auf SaZ 12 (Fa) den Spieß vorzuschlagen, jedoch wurde mir nur gesagt das ich in seinen Augen durch meine gedehnten Ohrlöcher niemals Feldwebel werden würde, und so fing der ganze Spaß an...
Vor etwa drei Wochen wurde ich zum Spieß gerufen auf Grund dessen, dass meine Dienstzeitfestsetzung als SaZ 4 vorraussichtlich nicht festgesetzt wird, auch durch mehrfaches nachfragen wieso, weshalb, warum wurde mir außer großes herumgerede und das er nicht reinschreiben könnte ich wäre ein Depp und das er sich ein Grund ausdenken würde, nicht viel gesagt!
Darauf hin bin ich zu meinem Zugführer gegangen der mir gesagt hat das ihm dieses Problem nicht bekannt ist und er es überprüfen möchte. Zudem hat der stellvertretende Zugführer mir zugesprochen das ich mir keine Gedanken darum machen müsste.
Eine Woche später nachdem der Hauptmann aus dem Einsatz wieder kam wurde ihm vom Spieß folgende Informationen weitergeleitet: Ich wäre überfordert, kein Respekt vor Vorgesetzten und keine große Motivation in den Ausbildungen die wir gemacht haben usw. Das war natürlich wie ein Schlag in die Fre***! Denn diese Angaben stimmen nicht und wurden mir auch nicht von meinen Zugführer gemeldet!
Um den ganzen einen drauf zusetzen musste ich in einem Gespräch mit dem Hauptmann diese oben genannten Angaben in einem Gesprächsprotokoll unterschreiben, trotz dieser falschen Inhalte.
Gestern wurde mir dann nach mehrmaligen ausreden mitgeteilt das plötzlich keine Stellen mehr in der Kompanie zu verfügung stehen und ich hab 1.4.2013 aus der Bundeswehr ausscheide!
Meine Frage ist nun: Was soll ich tun?!
Wieso unterschreibst du etwas, was nicht stimmt? Wurdest du mit Waffengewalt dazu gezwungen?
Aaaalso, erst mal vor weg, das mit den Ohrlöchern find ich auch nicht anstandsgemäß für einen Soldaten aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Wenn dem Dienstherrn da was nicht passen sollte hätte man sie wohl kaum eingestellt und das ein Spieß entscheidet wer FA wird und wer nicht wage ich zu bezweifeln. Der Antrag ist zu bearbeiten und weiter zu leiten und das zügig. Das der Spieß sich irgendwas aus den Fingern saugt weil er sie nicht leiden kann will ich nicht mal anzweifeln denn es gibt immer Soldaten die einfach unsympathisch sind egal welche Leistungen sie bringen. Böse Welt.
Das ein SAZ 4 Stufenweise festgesetzt wird war mir ehrlich gesagt gar nicht geläufig.
Wenn dies so ist, kann der Chef natürlich dazu mitwirken das diese nicht verlängert wird, genau wie ein einer Eignungsübung. Diese kann ja auch verlängert werden oder der Soldat entlassen werden wenn der DV dies in die Beurteilung einfließen lässt.
Wenn der Spieß dem DV so die Ohren voll geheult hat das sie der totale Trottel sind wird der Chef dies wohl dem Spieß glauben und dies in die Beurteilung so eingefügt haben. Klar der Chef denkt sich halt wieso sollte der Spieß ihn anlügen, allerdings wäre ich Chef, würd ich mir den Soldaten trotzdem persönlich an gucken.
Generell wüsste ich jetzt ehrlich gesagt nichts was ihre Entlassung schnell verhindern könnte allerdings sollten sie in der AGA gelernt haben was ein Soldat macht wenn er sich unrechtmäßig behandelt fühlt. Genau, er schreibt eine Beschwerde an den nächst höheren DV seines Kompaniechefes also den Kommandeur und beschwert sich über den Kompaniechef.
Das sie aus scheiden weil keine Stellen mehr frei sind ist eigentlich ne Frechheit ihnen sowas zu erzählen. Sie wurden ja immerhin vom Karrierecenter für eine bestimmte Stelle eingekauft und selbst wenn diese aus irgendwelchem ominösen Gründen weg fallen sollte werden sie nicht entlassen sondern auf eine andere Stelle versetzt.
Suchen sie schnellstmöglich das Gespräch mit ihrer VP Mannschaften vielleicht lässt sich da über den "kurzen Denstweg" noch was machen.
Der Wehrbeauftragte würde dies sicherlich auch gerne hören bzw. lesen. Oder besser gesagt ihn würde das interessieren.
Vorausgesetzt das ihre Story so stimmt. Wäre ich allerdings ihr ZugFührer und wäre nicht konform mit der Entscheidung vom Chef dann könnten sie sich drauf verlassen das ich die Geschichte regeln würde.
Wenn sich ein Soldat unrechtmäßig behandelt fühlt steht es im jederzeit frei ein Beschwerde zu schreiben. Falls du dies tust, wird sich der Bataillonskommandeur um die Beschwerde kümmern, da allen Anschein nach auch dein Disziplinarvorgesetzter Gegenstand von Ermittlungen wäre.
Es gibt keine Pflicht etwas zu unterschreiben was nicht der Wahrheit entspricht, da jetzt jedoch deine Unterschrift auf dem Blatt Papier ist, kann man dies kaum noch rückgängig machen. Spieß und Hauptmann werden behaupten du hast dieses freiwillig geleistet.
Zudem kommt mir die ganze Geschichte etwas komisch vor.
ZitatDas ein SAZ 4 Stufenweise festgesetzt wird war mir ehrlich gesagt gar nicht geläufig.
Das ist die Probezeit Rollo, die wirkt für beide Seiten.
Danke für die Antworten!
Also das mit der Unterschrift ist ein bisschen blöd gelaufen, war einfach so überrumpelt das ich gar nicht mehr nachgedacht habe zudem wurde mir immer wieder zugesprochen ich sollte mir keine Sorgen machen. Und ja die ganze Geschichte kommt mir auch komisch vor!
Danke Ralf, klar die Probezeit. Mich hat das mit der Festsetzung verwirrt.
Also an den TE
Klar könnte ich ihnen sagen das sie dumm sind weil sie was unterschreiben was einfach nicht stimmt, aber immerhin haben sie das selbst schon erkannt. Sehr gut.
Ich kann sie sogar verstehn.
Ich muss selber immer wieder mit an sehn wie junge Rekruten in meine Einheit versetzt werden nach der Grundausbildung und sofort Druck ausgeübt wird. Mensch der Bängel ist 3 Monate bei der Bundeswehr ist vielleicht 18, 19, 20 Jahre alt und kennt nichts außer die AGA. Die Jungs haben schon den Köttel in der Hose hängen wenn sie vom Spieß vor der Front vorgestelltwerden.
Die machen sich noch vor jedem höheren Denstgrad in die Hose und wenn der Mann mit der gelben Schnurr was sagt dann ist das so egal was da für ein Schwachsinn kommt.
Da werden junge Rekruten die einen Tag in der Einheit sind zu Wach und Sonderdienstenbefohlen ohne jeglichen Wachausbildung oder standortbezogene Wacheinweisung und viele andere Klamotten.
Der Rekrut hat die Buchse voll vor dem böse guckendem Spieß und nickt nur ohne überhaupt drüber nachzudenken wozu er grad genickt hat.
Kommt dann danach fast mit Tränen in den Augen zu mir und meldeten Vorfall. Sowas in der Art kommt nicht selten vor.
Also beherzigen sie das was ich oben geschrieben habe. VP, Gespräch wenn da nichts geht Papier schwarz manchen der Kommandeur möchte auch Arbeit haben.
Und Sorry für den Teil Offtopic argh. :-X
ZitatDanke Ralf, klar die Probezeit. Mich hat das mit der Festsetzung verwirrt.
Diese Festsetzung auf zunächst 6 Monate für SaZ aller Laubahnen gab es schon, als eine Probezeit in ihrer jetzigen Form noch gar nicht zu denken war. Allerdings war und ist das eine einseitige Möglichkeit des Dienstherrn, einen ungeeigneten oder unwilligen Soldaten noch rechtzeitig loszuwerden.
Echt, OK, dachte das wäre nur bei Eignungsübenden so.
Naja ich bin nicht im Personalgeschäft und kann ja nicht alles wissen.
Zitat von: Rollo83 am 08. März 2013, 21:25:55
Echt, OK, dachte das wäre nur bei Eignungsübenden so.
Naja ich bin nicht im Personalgeschäft und kann ja nicht alles wissen.
Eine Eignungsübung hat damit rein gar nichts zu tun, das was vollkommen Anderes.
Aber jetzt wird's zunehmend OT.
Der Fragesteller sollte gleich morgen früh eine Beschwerde geschrieben haben, welche sich gegen den Spieß und auch gegen den Hauptmann richtet. Er soll die Geschichte so schreiben wie hier und diese direkt beim kommandeur (bzw. im Vorzimmer) abgeben, jedenfalls auf keinen Fall in der Kompanie. Daneben sollte er den S1 ansprechen, was es mit der Stelle auf sich hat. Vermutlich hat da auch die SDBw oder wie auch immer die jetzt heißt, ein Wort mitzureden.
Im Rahmen der Beschwerde sollte pauschal die Unterschrift widerrufen werden wegen Irrtums und arglistiger Täuschung.
Das ist die einzige (!) Chance, ggf. noch etwas zu retten.
Ansonsten schließe ich mich an, dass man auf eine erneute Dienstzeitfestsetzung keinen Rechtsanspruch hat. Man sollte es aber trotzdem versuchen, weil hier offensichtlich irgendetwas nicht sauber gelaufen ist.