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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: AlteZoepfe am 11. März 2013, 21:02:55

Umfrage
Frage: Ist die Moral der Truppe gesunken?
Antwort 1: Ja, deutlich Stimmen: 14
Antwort 2: Ja, ein wenig Stimmen: 8
Antwort 3: Nein Stimmen: 5
Titel: Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 11. März 2013, 21:02:55
Die Moral der Truppe verkommt. Was ist mit der Truppe den los. Wo sind wir hingekommen? Als erfahrener Feldwebeldienstgrad fällt mir seit längerem der zerfall der Moral auf. Wird die Innere Führung nicht mehr beachtet oder sogar nicht mehr angewannt? Was ist mit dem jungen Kameraden los, die sich vor Übungsplätzen, Sonderdiensten oder sogar Einsätzen drücken? Ich bitte euch, hier eure Erfahrung aufzuschreiben. Nennt Beispiele. Geht es euch genau so? oder bin ich ein Einzelgänger der alles zu genau nimmt. Es geht hier nicht um die Hosengummis, die über den Stieflschaft sitzen müssen. Es geht hier auch nicht darum ob der SMOG getragen werden darf oder nicht. Ich meine das es um etwas viel wichtigeres geht. Kamerdaschaft, Vertrauen und Leistung.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: miguhamburg1 am 11. März 2013, 21:12:34
... und woher nehmen Sie Ihre Meinung?? Woher nehmen Sie die Behauptung, dass sich HEUTZUTAGE junge Kameraden vor allerlei drücken, obgleich sie ALLE FREIWILLIG Dienst tun und dabei im Gegensatz zu den GWDL-Zeiten allesamt gutes Geld verdienen?

Es geht hier nicht um "genau nehmen", wie Sie schreiben, sondern vielmehr um Ihre Pauschalisierungen, die, mit Verlaub, im Niveau nicht über die Höhe oder wahlweise Größe der Stammtischplatte nicht hinausgehen.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 11. März 2013, 21:21:41
Meine Aussage geltet nicht an alle junge Kameraden. Wir haben heutzutage noch genügend junges Potenzial. Trotzdem fällt es mir in der sogenannten "Schlammzone " vermehrt auf das der Wille nicht mehr da ist. Vielleicht liegt es auch daran das ich Jahre lang nur das gleiche gesehen habe. Vielleicht bin ich einseitig geworden. Aber vieleicht liegt es aber auch daran das die Einstellung zum dienst in der Truppe sich gewandelt hat. Denken Sie mal drüber nach. Wo sehen Sie jeden Tag junge spritzige, motivierte Soldaten, die ihr Handy auf der Stube lassen. Oder sich melden sobald diese den Auftrag ausgeführt haben.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 11. März 2013, 21:29:15
Ich möchte mit meinem Thema eine Diskussion über die "Neue Bundeswehr" anregen.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Firli am 11. März 2013, 21:30:18
Und was ist die "Neue Bundeswehr" Ihrer Meinung nach?
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 11. März 2013, 21:33:38
Die Neue Bundeswehr ist die Armee ohne einen Grundwehrdienst. Eine Armee die als Konkurenz die freie Wirtschaft hat. Eine Armee die attraktiv sein muss um Personal zu bekommen und (das ist das wichtigste) zu halten.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Rollo83 am 11. März 2013, 21:37:03
Ich kann dem TE in vielen Punkten zu stimmen ohne das ganze zu pauschalisieren.
Möchte mich aber auch direkt aus der Disskusion wieder zurück ziehn.
Ich hab auch manchmal das Gefühl das vielleicht der ein oder andere Offizier im höheren Dienstgrad nicht unbedingt hautnah mit bekommt was so in den einzelnen Einheiten so ab geht. Können die Kameraden ja auch nicht. Ich hoffe es fühlt sich jetzt keiner hier angegriffen. Fakt ist das man als Feldwebel hautnah alles mit bekommt wie die "Scheisse" von oben kommt und man es nach "Unten" wie Gold weiter verkaufen soll.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Firli am 11. März 2013, 21:43:13
Zu letzterem kann ich nur aus eigener Erfahrung aus dem Freundes- und Bekanntenkreis sprechen. Viele lehnen den Dienst in der Bundeswehr ab weil die Vereinbarkeit von Dienst und Familie nicht so machbar ist wie in einem 0815 Job.Durch die Reform wird das nicht einfacher. Fast niemand kann 100%ig sagen das er 10 Jahre an einem Standort bleibt. Der andere Punkt der genannt wurde ist er Einsatz im Ausland. Viele haben Anscheinend "Angst" vor dem längeren Aufenthalt fernab der Heimat. Was aber auch wieder mit dem ersten Punkt zusammenhängen kann.

Ich habe mich bewusst für die Bundeswehr entschieden.Auch in dem Wissen der oben genannten Problematik. Bin weiterhin der Überzeugung das nicht jeder Soldat solo/kinderlos/ohne Freunde ist. Es wird halt seltener von glücklichen Beziehungen mit Soldaten berichtet als von negativen Statistiken betreffs Trennung.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 11. März 2013, 21:49:38
zu Angst vor dem Auslandseinsatz: Liegt es dann daran das der Soldat heutzutage falsch beraten wird. Oder kommt er mit einer falschen Einstellung zum Dienst? Sagt niemand zu dem jungen Soldaten " Hey, Wache wird auch am Wochenende geschoben"? Das schlimme ist, dass man es nicht an einer Dienstgradgruppe festmachen kann. Vom kleinen Mannschaftssoldaten bis zum Offizier. Wir sitzen alle in einem Boot. Und sollten auch alle an einem Strang ziehen.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Firli am 11. März 2013, 21:52:58
Im Gegenteil: Die Karriereberater weisen eindeutig darauf hin das man als SaZ in den Auslandseinsatz muss.

Wochenenddienst ist mittlerweile auch ausserhalb der Bundeswehr ja keine Seltenheit mehr.Kann mir nicht vorstellen dass das ein Kriterium ist.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 11. März 2013, 21:56:08
Aber woher kommt diese Angst? Das sich Soldaten krank melden wenn es auf den Übungsplatz geht ist ja keine Weltneuheit. Aber es waren noch nie so viele. Kompanien mit teilweise 40 Mann Tagesantrittstärke auf einem Übungsplatz. Was bleibt da als Schießende Abteilung übrig.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: miguhamburg1 am 11. März 2013, 22:04:58
Ich halte weder von Pauschalisierungen, noch von der Frage insgesamt etwas. Das führt in jedem Fall zu überwiegend emotional geführten Auseinandersetzungen, weil kaum jemand wirklich Überblick über mehr als den eigenen Tätigkeitsbereich hat und sich sonst auf Erzählungen Dritter - oder noch schlimmer! - Darstelllungen in den Medien verlassen muss.

Ich gebe zu, dass ich gewiss oft beschriebenen "Schlammzone" entwachsen bin. Dennoch ist auch dies oft mit der Pauschalisierung verbunden, dass man nicht mehr wüsste, was an der Basis so alles geschieht. Aus eigener Erfahrung rate ich auch hier zur Differenzierung und Zurückhaltung, um letztlich der zugrundeliegenden Sachfrage gerecht zu werden.

Dem Fragensteller möchte ich zu bedenken geben, dass das Thema "Moral in der Truppe", seit Mitte/Ende der 1970er Jahre, seitdem ich meinen Dienst antrat, immer wieder vor dem Hintergrund der jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse diskutiert wurde. Zu der Zeit gab es beispielsweise Begleitbatterien in den Korpsartilleriebataillonen, die für die Bewachung der in US-Liegenschaften eingelagerten Atomsprengköpfe zuständig waren. Hier hinein wurden mit Masse mehrfach disziplina aruufällig gewordene Mannschaften versetzt. Die "NATO-Rallyes" in den Bundesbahnzügen samt "hingebungsvoller" Feldjägerbegleitung sind heute Geschichte - vergleichen kann man das nur noch mit Fanzügen bei Fußballspielen, die von Bundespolizisten begleitet werden. Der Anteil an Eigenmächtigen Abwesenheiten bis hin zur Fahnenflucht einschließlich intensiver Nachforschungen und Vorführungen durch Feldjäger. Oder einige Jahre vor meinem Dienstantritt die Haarnetze, die der damailie Verteidigungsminister Schmidt nur deshalb einführen musste, um die Unfallgefahren zu reduzieren.

Will sagen: Selbstverständlich gibt es heute Kameraden, deren Berufsmotivation (stark) zu wünschen lässt. Damit haben sich die Vorgesetzten zu allen Zeiten herumschlagen müssen, das nervt und das ist unnötig wie ein Kropf (bei Menschen). Aber daraus allgemein zu schließen, dass dies eine deutlich wahrzunehmende Tendenz oder gar Fakt ist, der die ganze Bundeswehr betrifft, bezweifel ich doch stark. Im Verhältnis zu den "wilden 70er und 80er Jahren" der Bundeswehr dürfte der Anteil solcher Erscheinungen tatsächlich deutlich niedriger liegen.

Im Übrigen - und da dürfen wir alle uns einschließen, haben sich unsere gesellschaftlichen, beruflichen und persönlichen Rahmenbedingungen in den letzten 20 Jahren deutlich verändert, was einen Vergleich mit "Früher" eben auch schnell wackeln lässt.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 11. März 2013, 22:23:46
Ich möchte Sie bitten dieses Thema weiter zu beobachten. Es ist auch für Sie interessant welche Beiträge Soldaten schreiben oder beschreiben. Jeder Mensch bildet sich seine Meinung selbst. Man sollte ihn bei der Meinungsfindung auch nicht beeinflussen. Aber es ist gerade für mich interessant(da ich nur auf mein Tätigkeitsfeldblicken kann), ob die Armee sich im Wandel befindet (wie schon mehrmals in ihrer dienstzeit) und wir uns an neue gegebenheiten anpassen müssen, oder ob es nur ein Eindruck von einer Einezlperson (mir) ist. Fakt ist : Die Schlammmzone mault schon immer. Aber so laut hat sie noch nie gemault.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: miguhamburg1 am 11. März 2013, 22:53:38
Sie können ganz sicher sein, dass ich dieses Thema im Blick hatte und behalten werde. Wie gesagt, ich bin weit davon entfernt zu behaupten, alles wäre in Ordnung. Es liegt so Manches im Argen, allerdings sind dies keine Bestandteile der von Ihnen bezeichneten Moral, sondern vielmehr Vorgesetzte (übrigens aller Ebenen!), die sich ihrer Aufgaben und Verantwortungen nicht bewusst sind, sich permanent nach oben absichern, ihren Untergebenen keine Orientierung geben, missverständliche Befehle erteilen und bei Fehlverhalten ihrer Soldaten nicht einschreiten zum Beispiel. Auch dies hat verschiedene Gründe.

Ihrer Auffassung, die Meinungsfindung (-bildung) anderer nicht beeinflussen zu sollen, kann ich als Staatsbürger und Staatsbürger in Uniform allerdings nicht nachkommen. Für mich als militärischem Vorgesetzten ist dies zu tun sogar Pflicht, als Staatsbürger mein Teil der Verantwortung, zu einer für mich begründbaren guten Wahl zu kommen. Wer sich seine meinung nur selbst bildet, läuft Gefahr, nur in der eigenen Suppe zu kochen und sich nicht weiter zu entwickeln.

Ja, unsere Bundeswehr befindet sich gewiss - mal wieder - im Wandel, sogar in einem Wandel, wie es ihn so tiefgreifend noch nicht gab. Das hat in erster Linie finanzielle Gründe, in zweiter Hinsicht folgt diese Veränderung aber auch einem Wandel in unseren (europäischen) Gesellschaften, die ja unsere Armeen personell bestücken. Ja, junge Menschen im Alter von 18 bis 30, die heute im Beruf stehen, haben deutlich andere Wertvorstellungen, Ziele und Verhaltensweisen, als möglicherweise Sie, auf jeden Fall aber ich im selben Alter hatte. Das allerdings betrifft nicht nur die Bundeswehr allein, sondern alle Arbeitgeber (um es einmal so pauschal auszudrücken). Darin habe ich durch meine beiden Töchter, von denen eine ebenfalls Soldat ist, und deren beider Freunde nun wirklich unmittelbare Kenntnis. Hierauf haben wir Ältere, zumal als Vorgesetzte, uns einzustellen, damit auseinanderzusetzen und nicht zu erwarten, dass wir in Allem heute genauso vorgehen können, wie wir es aus unserer entsprechenden Zeit automatisch barufen können. Wir müssen zumindest versuchen, uns in die Gedankengänge dieser jungen Kameraden hineinzuversetzen, um sie als Vorgesetzte vom Richtigen zu überzeugen, sie also dort abzuholen, wo sie sind und sie mitzunehmen, wohin wir sie haben müssen als Soldaten.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 11. März 2013, 23:07:57
Ich stimme Ihnen zu ihren Punkten vollkommen zu. Leider sehe ich mich in meiner Position allein auf weiter Flur. Eingesetzt als Zugführe bekomme ich durch meine Vorgesetzte wenig Rückendeckung. Da kann man es den ganzen Tag versuche wie man will, aber es geht trotzdem nicht. Ich befehle meine Untergebenen mit Hirn, Herz und Humor. Klassisch nach dem Befehlsschema. Ich erziehe meine Unteroffizier dazu dieses Befehlsschema weiter anzuwenden. Hauptsache weit weg vom modernen Micromanagement. Schauen wir aber mal nach oben und zur Seite. Von oben bekomme ichBefehle die mit Befehlen wenig oder auch nichts zu tun haben. Ein bierdeckel ist eben kein Meldeblockzettel den man an einen Feldwebel weitergeben kann. Auch wennn ein Meldeblock daneben liegt. Mit "Machen Sie es schön und Bunt" ist heutzutage die 3 a gemeint? Zugführer lehnen sich zurück in ihren Bürostuhl und befehlen ihren Unteroffizieren " Du machst das Material und du führst das Personal". Ist das schon immer so gewesen. Es tut mir leid. Aber da kann ich mich nicht in die Gedankengänge von jungen Kameraden hineinversetzen. Eine Frage hätte ich noch an Sie: In welcher Position sitzen Sie?
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: miguhamburg1 am 12. März 2013, 00:10:01
Nun sieht die Situation, die Sie erleben, aber schon wesentlich anders aus. Jetzt liegt Ihr Schwerpunkt auf falsche/nachlässige/fehlerhaftem Führungsverhalten Ihrer Vorgesetzten (womit ja nur Ihr Chef oder Kommandeur, ggf. bezüglich des Innendienstes Ihr Spieß gemeint sein kann. Allerdings macht mich etwas stutzig, dass Sie selbst als Zugführer-Feldwebel (nach Ihrer Darstellung) von "Ihren Unteroffizieren" sprechen, die dann folglich wohl Gruppen-/Truppführer sein werden. Denn in diesen Funktionen gibt es keine Unteroffiziere mehr, sondern ebenfalls Feldwebel...
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: -NIC- am 12. März 2013, 00:47:45
Zitat von: miguhamburg1 am 11. März 2013, 22:53:38Wir müssen zumindest versuchen, uns in die Gedankengänge dieser jungen Kameraden hineinzuversetzen, um sie als Vorgesetzte vom Richtigen zu überzeugen, sie also dort abzuholen, wo sie sind und sie mitzunehmen, wohin wir sie haben müssen als Soldaten.

Ich möchte jetzt nicht direkt etwas zu diesem Diskurs beitragen (Was ich höchstens zu sagen hätte wäre, dass er in der Tat müßig ist. Natürlich gibt es Faulenzer die versuchen mit dem minimum durchzukommen. Aber ebenso gibt es Engagierte die sich ins Zeug legen. Was daran wirklich bemäkelt werden könnte ist, dass die eine Gruppe unter der Anderen zu leiden hat. Im Sinne von "Wenn einer Mist baut, werden alle bestraft.")
Was ich eigentlich sagen wollte, gilt dem Satz den ich fett makiert habe. Also, miguhamburg1, ich finde das sehr malerisch ausgedrückt und diese emphatische Weise zu Denken kommt auch selten vor.
Wollte das einfach mal loswerden. Hoffe es stört euren Dialog nicht.  :)
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Ralf am 12. März 2013, 06:32:28
ZitatIm Übrigen - und da dürfen wir alle uns einschließen, haben sich unsere gesellschaftlichen, beruflichen und persönlichen Rahmenbedingungen in den letzten 20 Jahren deutlich verändert, was einen Vergleich mit "Früher" eben auch schnell wackeln lässt.
Ein wichtiger Satz, der im Zuge der Diskussion, die sich in klein-klein verzettelt, ist der o.a.
Junge Menschen haben heute ein ganz anderes Verständnis von Beruf, Leben, Freizeit. Fast an jeder Ecke liest man von "work-life-balance". Sogar Offizieranwärter stellen diese Frage im ACFüKrBw, was die Bw ihnen hier bieten kann.
Die Bw als Arbeitgeber darf sich dem nicht verschließen und muss sich mit ihrem Verständnis dem öffnen. Sonst fällt sie im Kampf um die klügsten Köpfe und geschicktesten Hände hinten runter.
Dass für viele ältere das als erst einmal als fremd anmutet, halte ich für nicht verwerflich, man muss sich jedoch auch der neuen Situation stellen, sich mit dem Denken seines "Nachwuchses" auseinandersetzen und versuche sich in die Lage hinein zu versetzen.
Tut man das nicht, kommt man schnell in eine Ecke des ewig gestrigen.
Ich will damit nicht sagen, dass mir als ältere Kamerad die neue Art zu Leben gefällt. Völlig wertneutral: man muss sie akzeptieren und dann versuchen daraus das Beste für den Auftrag herauzuholen.
Ja es ist seltsam, man wird da teilweise zum Entertainer um junge Soldaten zu motivieren während "früher" ein geblaffter Befehl ausreichte (tut er heute zwar auch noch, aber ich verliere die jungen Menschen schneller als früher). Gleichwohl kann ich auch heute meine Soldaten "mitnehmen", sie motivieren und zu guten Soldaten erziehen. Ich muss da nur anders rangehen.
Und hier muss (und hat bereits) auch der Arbeitgeber umgedacht. Eine TK Familie und Dinest vor 25 Jahren wäre ins Leere gegangen.
Neu heißt nicht immer schlechter, aber es heißt anders. Warum sich als Vorgesetzter dann nicht auf die neue Situation einstellen?

P.S.
Zur Überschrift: Diese polarisiert bereits, ist bewertend und lässt eine Diskussion auf der Sachebene nur schwerlich zu. Wer legt eine "Moral" fest? Was ist gut, was ist schlecht? Sind wir älteren Vorgesetzten das? Oder sind es die jungen Menschen? Ist es die Bevölkerung insgesamt?
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: FrankP am 12. März 2013, 09:00:57
Zitat von: Ralf am 12. März 2013, 06:32:28
Junge Menschen haben heute ein ganz anderes Verständnis von Beruf, Leben, Freizeit. Fast an jeder Ecke liest man von "work-life-balance". Sogar Offizieranwärter stellen diese Frage im ACFüKrBw, was die Bw ihnen hier bieten kann.
Die Bw als Arbeitgeber darf sich dem nicht verschließen und muss sich mit ihrem Verständnis dem öffnen. Sonst fällt sie im Kampf um die klügsten Köpfe und geschicktesten Hände hinten runter.
Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Was im Bereich Bundeswehr zu beobachten ist, spiegelt lediglich eine übergreifende gesellschaftliche Tendenz wider. Mit "Moral der Truppe" hat das allerdings wenig zu tun, mehr mit einer klaren eigenen Position zu dem, was jemand im Leben will. Und die qualifizierten jungen Leute wissen das heute meist ganz gut. Und sie wissen, dass sie die Demographie auf ihrer Seite haben. Der Faktor "Familienfreundlichkeit" ist meiner Meinung nach dabei der "Zentralschlüssel" zu einer erfolgreichen "Personalpolitik". Wenn's hier nicht weitergeht, sieht's duster aus...

Ein guter Übersichtsartikel zum Thema grad' von letzter Wochen findet sich übrigens hier:
http://www.zeit.de/2013/11/Generation-Y-Arbeitswelt
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: schlammtreiber am 12. März 2013, 09:02:24
Ohh, es ist schon wieder alles schlechter als früher. Na, wer hätte das gedacht.
Dabei war doch früher schon alles schlechter und schlaffer als früher. Und davor auch. Vor 15 Jahren hat man mir erzählt, es sei alles Scheiße geworden und in den 80ern (Kalter Krieg) wäre alles viel besser und härter gewesen. Und in den 80ern durften sich die jungen Soldaten anhören, wie Scheiße doch alles geworden sei, verglichen mit 1956-1960 als der eigene Ausbilder noch jung war und dessen Ausbilder noch kriegsgediente Wehrmachtsveteranen. Obwohl die ihm damals natürlich erzählt haben, wie Kacke der Verein doch sei, verglichen mit ihrer Wehrmacht damals. Und die Wehrmachtsrekruten mussten sich anhören (kein Witz), wie verlottert der neue Wehrmachtshaufen doch sei, verglichen mit der professionellen Reichswehr. Und die kam natürlich seinerzeit nicht gut weg im Vergleich zur glorreichen Kaiserzeit. Obwohl auch damals z.B. 1890 die Rekruten gesagt bekamen, dass ihr Haufen von heute ja keine gescheite Armee mehr sei, verglichen mit den Helden, die "Siebzig-Einundsiebzig" mit dabei waren.
Und so weiter. Und so weiter.

Entspannt Euch, Leute. Wartet einfach 10-20 Jahre ab. Dann ist 2013 schon die gute alte Zeit, und dann war heute alles härter und besser und reiner als eben dann.  ;)
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 12. März 2013, 09:56:37
also liegt es an den alten, die nicht akzeptieren können das die juengeren mit einer anderen einstellung zum dienst nachziehen?
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: justice005 am 12. März 2013, 10:19:34
Ich glaube auch nicht, dass alles schlechter geworden ist. Allerdings ist es Teil des heutigen Denkens, dass jeder meint, in allen Bereichen mitreden zu müssen, ungeachtet dessen, ob man etwas davon versteht oder nicht. Es ist durchaus möglich, dass jemand in der Truppe "unten" Befehle "von oben" vielleicht nicht nachvollziehen kann oder sie schlecht findet. In diesem Fall emphielt es sich - bevor man pauschal Kritik übt - erstmal zu hinterfragen, was sich ggf. der Vorgesetzte dabei gedacht hat. Ich stimme miguhamburg vollumfänglich zu. In einer einzelnen Einheit hat man nicht den Blick über den Tellerrand und kann nicht seriös einschätzen, warum manche Befehle geben. Das heißt aber nicht, dass deswegen nur "scheiße von oben" fällt, wie es so nett formuliert wurde.

Ich stimme ebenfalls schlammtreiber zu, dass es dieses Problem schon immer gab.

Daher gab es auch schon im Jahre 1781 diese nette preußische Militärverordnung:

Bedenke Er stets und ueberall:

Dem Untergebenen geziemt es nicht, seinen eigenen beschraenkten Maßstab an die wohldurchdachten Anordnungen seines Vorgesetzten zu legen und sich in duenkelhaftem Uebermut ein Urteil über dieselben anzumaßen.



In unserer heutigen aufgeklärten Gesellschaft, in welcher jeder meint, bei allem mitreden und alles bewerten zu können, gilt dies um so mehr.

Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: miguhamburg1 am 12. März 2013, 10:23:34
Lieber Schlammtreiber, Sie haben es schön auf den Punkt geracht, was ich dem Fragensteller aus eigenem Erleben einer über 30-jährigen Dienstzeit an Beispielen aufschrieb.

Lieber Fragensteller, ich glabe, dass es weniger darum geht, dass Sie (und andere Betroffene) die Einstellung vieler junger Kameraden nicht akzeptieren können. Vielmehr glaube ich, dass in den meisten Fällen eine differenzierte, sachliche Auseinandersetzung mit diesen Einstellungen und deren Umsetzung im Alltag fehlt. Mit anderen Worten: Oft bestehen Vorurteile anstelle einer begründeten eigenen Positionierung.

Nur am Rande: Auch ich - und vermutlich Sie - und meine Kameraden bereiteten unseren Ausbildern zu Beginn unserer Dienstzeit manches Unverständnis. Eben weil auch wir andere Vorstellungen von unserem Dasein und Leben hatten als viele von ihnen.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: schlammtreiber am 12. März 2013, 10:26:13
Zitat von: miguhamburg1 am 12. März 2013, 10:23:34
Auch ich - und vermutlich Sie - und meine Kameraden bereiteten unseren Ausbildern zu Beginn unserer Dienstzeit manches Unverständnis.

Allerdings. Ich war wahrscheinlich einer der schrägsten und verkommensten Vögel, die meine Ausbilder jemals gerade biegen mussten  ;D
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Ralf am 12. März 2013, 10:42:11
Zitat von: AlteZoepfe am 12. März 2013, 09:56:37
also liegt es an den alten, die nicht akzeptieren können das die juengeren mit einer anderen einstellung zum dienst nachziehen?
Dann hast du meinen Beitrag nicht verstanden, denn man kann da snicht auf einen Satz reduzieren, wenn man sich mit diesem Sachverhalt beschäftigt. Es sind eine Vielzahl von Faktoren, die eine Rolle spielen, sowohl bei den "Alten", wie auch bei den "Neuen".
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: bayern bazi am 12. März 2013, 11:11:43
was mir allerding auch auffällt das grundsätzliche fragen, die eine armee ausmachen, in frage gstellt werden ;)

nur mal ein paar beispiel ;) :

Befehl und gehorsam (diskusionen ob  und weshalb)
wochenenddienste
auslandseinsatz
heimatnähe - nicht versetzungswillig
24h am tag erreichbarkeit (mami schreibt ja hier schon um 20.00 wenn bubi sich nicht meldet in der aga)
is ja schon so das nichtmal mehr stuben und revierreinigen "standesgemäß" ist nd dementsprechend kontrolliert werden darf
ecc

haben wir hier ja jede woch x-anfragen im board

glaub für viele ist militär "nur" ein job
Mo-Fr
0700-1600

und da fehlt die grundeinstellung
im gefecht kann man ja auch nicht sagen - sorry ich muss jetzt mein kind  holen
wobei wir dann wiede bei der frage sind - ist die bundeswehr eine armee mit soldaten
oder nur eine ansammlung von verteidigungsbeamten
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Ralf am 12. März 2013, 11:19:53
Ich denk aber nicht, dass das ein Problem in den Einsätzen darstellt.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Stefan1994 am 12. März 2013, 12:37:51
Zitat von: bayern bazi am 12. März 2013, 11:11:43
was mir allerding auch auffällt das grundsätzliche fragen, die eine armee ausmachen, in frage gstellt werden ;)

Wenn du so denkst, dann werden heute aber auch grundsätzliche Dinge, die das Arbeitsleben allgemein ausmachen infrage gestellt.
Z. B. Pünktlichkeit, Leistungsbereitschaft,etc.

Meine Meinung als Noch-Nicht-Soldat ist, wenn sich die zivile Wirtschaft erheblich verändert, muss sich auch das Militär wenigsten ein bisschen ändern.
 
Gruß,
    Stefan
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: bayern bazi am 12. März 2013, 12:57:17
Zitat von: Stefan1994 am 12. März 2013, 12:37:51
Meine Meinung als Noch-Nicht-Soldat ist, wenn sich die zivile Wirtschaft erheblich verändert, muss sich auch das Militär wenigsten ein bisschen ändern.

etwas - aber nicht grundlegend

- und ein Soldat muss damit rechnen mit dem höchsten Gut das er hat für die FDGO  einzustehn - mit seinem Leben

und wenn er nicht lehrnt zu gehorchen / befehle auszuführen ist er einfach fehl am platz, weil es im Gefecht unter umständen sein - und das Leben seiner Kameraden gefährden kann

ZitatIch denk aber nicht, dass das ein Problem in den Einsätzen darstellt.   

auch da hab ich erlebt mir unterstellte Soldaten in der Betr. dienst lt dienstplan haben wollten und sich beschwert haben  weil sie sonntagvormmitag auschlafen wollten wie andere -

leider hat der TE fhr befohlen (im Rücksprache mit chef) das wenn die anderen vormittag frei haben die btr einrichtugn natürlcih geöffnet ist - die jungs wollen ja dann kaffeetrinken und gemütlich beinand sitzten wenn sie wach sind -  und nicht auf cem conti versauern

das sind alles so kleinigkeiten wo wir früher(TM) uns niemals getraut hätten nur zu fragen
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Ralf am 12. März 2013, 13:11:37
Zitat von: bayern bazi am 12. März 2013, 12:57:17...das sind alles so kleinigkeiten wo wir früher(TM) uns niemals getraut hätten nur zu fragen
Da hast du völlig recht, ich hab mich "damals" auch nicht getraut zu fragen, warum ich um 22.30 in Badeschlappen und Schlafanzug auf dem Gang Formaldienst machen muss, weil die Reviere nicht ausreichend gereinigt waren.

Gegen Fragen habe ich auch nichts einzuwenden, wenn es der äußere Rahmen zulässt, so wie in der von dir geschilderten Situation, das, bzw. die Erklärung bringt uns letztendlich auch weiter, manches Tun zu hinterfragen, selbst zu reflektieren, ob das so Sinn macht, was wir da angeordnet haben.

Aber ja, manchmal ist das störend und mir fehlt auch das Verständnis wie man ausgerechnet dies oder das hinterfragen kann.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Andi am 12. März 2013, 13:31:07
Das erinnert mich an die VP-Diskussion im Einsatz - angestoßen von der Gleichstellungsbeauftragten - einen zweiten reinen Frauentag für die Sauna zu schaffen... ;)
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: miguhamburg1 am 12. März 2013, 14:06:09
Richtig, für uns erfahrenere Dienstgrade ist so etwas schon oft nervig, keine Frage. Auf der anderen Seite haben wir "nur" den Berufsnachwuchs, den uns unsere Gesellschaft und unser Schulsystem bietet. In vielen Elternhäusern und in allen Schulen wird jedoch das Thema "Hinterfragen" und "Reflektieren" vermittelt und so zum stabilen Faktor der Sozialisierung. Damit müssen wir zurechtkommen und angemessen umgehen können - wenn wir denn wollen, dass unsere jungen Soldaten bei uns bleiben.

Letztlich ist dies aber keine neue Herausforderung für die Innere Führung. Ich entsinne mich an meine OffzAusbildung, in der uns vermittelt wurde, unseren Soldaten im normalen Ausbildungsbetrieb immer wieder zu erläutern, warum was gemacht werden muss/soll, um ihr Verständnis für soldatisch notwendiges Handeln zu entwickeln, um dann in Übung und Einsatz mit kurzen Befehlen dafür zu sorgen, dass der Auftrag im Sinne des Führers umgesetzt wird.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: schlammtreiber am 12. März 2013, 14:43:33
Zitat von: miguhamburg1 am 12. März 2013, 14:06:09
Auf der anderen Seite haben wir "nur" den Berufsnachwuchs, den uns unsere Gesellschaft und unser Schulsystem bietet.

:o

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 12. März 2013, 17:57:33
An die Vp- diskussionen erinnern sich alle daran. Die Frage ist doch aber: Warum klavt eine riesige Spalte zwischen alten und jungen Soldaten ( besonders in der Schlammzone) auf. Moral und Korpsgeist liegen doch na beinander oder gehören sogar zusammen.

Zitat von: miguhamburg1 am 12. März 2013, 14:06:09
Letztlich ist dies aber keine neue Herausforderung für die Innere Führung. Ich entsinne mich an meine OffzAusbildung, in der uns vermittelt wurde, unseren Soldaten im normalen Ausbildungsbetrieb immer wieder zu erläutern, warum was gemacht werden muss/soll, um ihr Verständnis für soldatisch notwendiges Handeln zu entwickeln, um dann in Übung und Einsatz mit kurzen Befehlen dafür zu sorgen, dass der Auftrag im Sinne des Führers umgesetzt wird.

Auch in meiner Führerausbildung wurde mir nichts anderes beigebracht. Meiner Meinung nach liegt es aber an fielen Faktoren das die Armee so geworden ist, wie sie ist. Ja ich weis. Jetzt kommt wieder der Spruch das der alte Wehrmachtsoldat über die Reichswehr gesagt hat........ Ich bilde in meinem Tätigkeitsfeld soldaten aus. Heutzutage kann man aber nicht mehr so ausbilden wie vor einigen Jahren. die Anforderungswege wurden bürokratisiert. Der kleine Dienstweg exestiert kaum mehr. Geldmittel ist knapp. Zu all diesen Faktoren kommen noch Aussagen wie : Freizeit muss planbar sein usw. Traditionen werden gebrochen. Marsch mit Gesang ist peinlich. Unteroffieraufnahmen werden von beiden Seiten geblockt ( der Spieß hat Angst das sich beschwert wird und der Aufzunehmende weis nicht warum er in ein Unteroffizierkorp soll). Die Pflicht zur Dienstaufsicht kann und will nicht mehr war genommen werden, da die Zeit fehlt oder es einfach das falsche Wetter dazu hat. Und wenn man sein eigenen kleinen Laden sauber halten will ist man ein ewiger Gestrieger oder auch ein querulant. Aber gerade diese Soldaten halten einen  Zug oder auch nur einen Gruppe am laufen. Fazit: Die Armee hat sich in meinen Augen schwer gewandelt. Der Beruf ist in meiner Postition (mittlerer Dienst) nicht mehr attraktiv. Sobald man einen Soldaten hat der nicht mitzieht(egal welche Dienstgradgruppe) wird der Zug gebremst. Es beginnt eine langes prozedere: Der soldat wird belehrt. Der soldat wird erneut belehrt. die erste Schriftliche ausarbeitung ( in der meine Freizeit drauf geht). Meldungen an den Chef. der chef meldet weiter usw. usw. Es geht bis zum Ausdrücklichen hinweis. Und dieser wird dann von jemanden abgelehnt der in einer division sitzt. Der keinen Blick in die Schlammzone hat und der nicht sieht wie es Menschen (aber in erster Linie Kameraden) schwer gemacht wird. Wir sitzen doch alle in einem Boot und ziehen doch alle an einem Strang?
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: miguhamburg1 am 12. März 2013, 18:02:48
Sind Sie jetzt jemand anders? In keinem Ihrer vorherigen Beiträge sind so viel Wort- und Rechtscheibfehler.

Im Übrigen ist doch nun wirklich alles geklärt und bedarf keiner weiteren Geschichten. Schließlich gilt auch für einen ZgFhrFw: Wer sich durch das Verhalten seiner Vorgesetzten beschwert fühlt , der ....
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: StOPfr am 12. März 2013, 18:08:49
Zitat von: AlteZoepfe am 12. März 2013, 17:57:33
...Wir sitzen doch alle in einem Boot und ziehen doch alle an einem Strang?
Jetzt sind wir wirklich bei den Gemeinplätzen gelandet, die eine vernünftige Diskussion unmöglich machen... ::)
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: wolverine am 12. März 2013, 18:15:20
Vielleicht wurde früher einfach nicht so viel gejammert wie heute. Und zwar von allen! Von den Jungen wie von den Alten! Ziel erkannt und aufgefasst?
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 12. März 2013, 18:16:57
Zitat von: miguhamburg1 am 12. März 2013, 18:02:48
Sind Sie jetzt jemand anders? In keinem Ihrer vorherigen Beiträge sind so viel Wort- und Rechtscheibfehler.

Im Übrigen ist doch nun wirklich alles geklärt und bedarf keiner weiteren Geschichten. Schließlich gilt auch für einen ZgFhrFw: Wer sich durch das Verhalten seiner Vorgesetzten beschwert fühlt , der ....

Ich merke schon das Sie ihre heile Armee schützen wollen. Sie wirken sehr provokant. Wann waren sie auf ihrem letzten Truppenbesuch? Haben Sie vom Offiziermangel in der Truppe gehört? Haben Sie vom allgemeinen Personalmangel gehört? Davon, dass Truppengattungen wie unsere Feldjäger im Sechsmonate Rhythmus im Einsatz sind. Wann waren sie das letzte Mal für 6 Monate im Einsatz?  (So, jetzt stimmt es wieder mit der Rechtschreibung. Dem Schwerpunkt in einem Forum)
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: KlausP am 12. März 2013, 18:18:35
ZitatUnteroffieraufnahmen werden von beiden Seiten geblockt ( der Spieß hat Angst das sich beschwert wird und der Aufzunehmende weis nicht warum er in ein Unteroffizierkorp soll).

Dann hat aber jemand Einiges falsch gemacht - nämlich der Spieß. Er ist der Führer des UffzKorps und er formt das UffzKorps. Dazu gehört auch, seinem Unteroffizier- und Feldwebelnachwuchs die Bedeutung des UffzKorps in der Einheit und die Stellung der Unteroffiziere und Feldwebel immer wieder nahezubringen. Was die Uffz-Aufnahmen angeht: auch hier legt nur einer den Ablauf fest - der Spieß! Und auch hier gilt: vorher mit den aufzunehmenden Uffz/Fw reden, niemals die Würde verletzen, niemals jemanden zum Saufen zwingen. Das müssen aber gerade auch die Alten (um nicht zu sagen die "ganz Alten") begreifen, dass sowas wie es noch vor 15 bis 20 Jahren als "normal" angesehen wurde (obwohl es das in vielen Fällen nicht war) heute ein absolutes "no go" ist.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: miguhamburg1 am 12. März 2013, 19:13:34
Kamerad, ich will gar nichts schützen. Wie Sie sehen, stelle ich mich im Gegenteil der Diskussion. Zu Ihren Anmerkungen möchte ich Sie bitten, auch nur eine Quelle zu benennen, die belegt, dass es in der Bw einen allgemeinen Personalmangel gebe, wie Sie behaupten.

Sie werden keine finden. Denn das Gegenteil ist der Fall: Es gibt Beides: Sehr gute Bewerberzahlen bei Offz und Fw, Personalüberhänge in vielen Verwendungen und gleichzeitig Mangel in einzelnen Verwendungen.

Was das Thema "Einsatz" anbelangt, machen Sie sich mal um mich genausowenig Sorgen, wie meine Kontakte in hier etwas oft besungene "Schlammzone".
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: justice005 am 12. März 2013, 19:58:01
ZitatDa hast du völlig recht, ich hab mich "damals" auch nicht getraut zu fragen, warum ich um 22.30 in Badeschlappen und Schlafanzug auf dem Gang Formaldienst machen muss, weil die Reviere nicht ausreichend gereinigt waren.

Mich würde in dieser Diskussion eines interessieren:

- Ist es denn wirklich besser, wenn "früher" solche Dinge kommentarlos ertragen wurde?
- Ist es wirklich schlecht, wenn "heute" die Soldaten mehr wert darauf legen, rechtlich korrekt behandelt zu werden?
- Ist eine Armee besser, wenn die Soldaten klaglos alle sinnlosen Schikanen ertragen? Wo genau liegt der militärische Vorteil (außer beim persönlichen Spaß des Ausbilders)?
- Wie vereinbart sich das mit unseren Werten, für die wir doch - wie es so schön gesagt wurde - notfalls mit unserem Leben einstehen?

Zu guter Letzt würde ich auch ganz stark bezweifeln, dass "früher" tatsächlich so vieles anders gemacht wurde. Der Wehrbauftragte beschreibt Schikanevorfälle schon seit Jahrzehnten, die Schleifer-Nagold-Affaire war in den 60igern, also 40 Jahre vor Coesfeld. Ich kenne auch niemanden, die ernsthaft bestätigt, dass in den 70igern und 80igern derart dummes Zeug gemacht wurde. Das waren damals ebenso wie heute Einzelfälle, denen entsprechend begegnet werden muss.

Vielleicht war aber sogar damals das Unrechtsbewusstsein bei Vorgesetzten stärker ausgeprägt als heute. Das ist aber zugegebenermaßen reine Spekulation.


Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: wolverine am 12. März 2013, 22:47:12
Coesfeld mit Nagold zu vergleichen ist blanker Unsinn.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Stefan1994 am 13. März 2013, 18:47:18
Also mal die Meinung von mir als NOCH-Nicht-Soldat, wenn Sie euch interessiert.
Es kann auch sein, das ich jetzt was erzähle, wovon ich keine Ahnung habe, dies bitte ich zu entschuldigen.

Zum ersten Mal ging es vorher um den Spieß.
Pikanterweise habe ich in dieser Woche zwei Threads gelesen, wo der Spieß meiner Meinung nach vorsätzlich versagt hat.
Erstens: FWDler wollte im sechsten Monat kündigen, Spieß wollte ihm weismachen, dass man da nicht mehr kündigen darf oder so ähnlich...
Zweitens: Mannschafter wollte sich weiterverpflichten, wurde vom Spieß mehr oder weniger gezwungen eine negativ formulierte Stellungnahmewie das Ding auch immer heißt zu unterschreiben.
Die Links zu beiden Threads finde ich leider nicht mehr.

Trotzdem: Das darf doch nicht sein, der Spieß kennt sich doch mit solchen Dingen bestens aus. Dann macht er es wohl vorsätzlich. Solchen Spießen möchte ich mal nicht begegnen, weil laut Wikipedia der Kp-Fw einerseits ein Ermahner, aber andererseits auch ein vertrauenswürdiger Ansprechpartner sein soll.

Nun das zweite (wichtigere) Thema: Die "Weiter-So-Mentalität" einiger "Haudegen" hier im Forum und die gleichzeitige "Propaganda" auf der Bundeswehr-Karriere-Seite und im YouTube-Kanal. Dort wird ja alles als Heile Welt dargestellt. Nun gut, jeder weiß dass Werbung immer positiv sein muss, aber ich denke dass hier propagierte Bild und Realität driften weit auseinander. Da darf man sich nicht wundern wenn manche mit der falschen Vorstellung zur Bw gehen.

Deshalb mache ich auch erstmal FWD, obwohl ich im KC relativ problemlos, ich will nicht ja arrogant klingen, die Fw-Eignung bekommen habe.
Aber da wird einem ja auch immer abgeraten (ja gut die (80/20-Quote, ich kenn Sie). Aber lieber einen Soldaten der weiß was ihn erwartet, denn in dem halben Jahr Probezeit oder noch schlimmer in der viermonatigen Eignungsübung sieht man meiner Ansich nach nicht allzu viel.

Ich hoffe keinen persönlich angegriffen zu haben, und bin natürlich auch froh wenn auf meine Meinung als Externer ausführlich eingegangen wird.

Freundliche Grüße,
  Stefan
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: KlausP am 13. März 2013, 18:58:35
ZitatSolchen Spießen möchte ich mal nicht begegnen,

Ich auch nicht. Aber es gibt sie - leider. Zum Glück sind das Ausnahmen. Ach ja: die Bezeichnung "Spieß" muss man sich meiner Meinung nach im täglichen Dienst (v)erdienen.

ZitatDort wird ja alles als Heile Welt dargestellt. Nun gut, jeder weiß dass Werbung immer positiv sein muss, aber ich denke dass hier propagierte Bild und Realität driften weit auseinander.

Andersrum sind aber gerade die "Alten" hier im Forum, wenn sie auf die Schattenseiten des Soldatseins hinweisen, Miesmacher die sowiesom keine Ahnung haben.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Ralf am 13. März 2013, 20:11:02
ZitatPikanterweise habe ich in dieser Woche zwei Threads gelesen, wo der Spieß meiner Meinung nach vorsätzlich versagt hat.
Man sollte auch nie vergessen, dass wir hier immer nur eine Sichtweise lesen! Unreflektiert eine Meinung als die Wahrheit anzunehmen kann in die Irre führen.

Wenn du die Fw-Eignung hast und dann nur FWD machst, ist dir nicht mehr zu helfen. Trotz der vielen kompetenten Ratschläge hier das in den Wind zu schlagen...dann ist dir wirklich nicht zu helfen. Hat für mich einen touch von Besserwisserei. Schade, dass du das Risiko eingehst, dein Potential so zu verschwenden.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: itschie am 13. März 2013, 20:57:18
Aber ich glaube vielleicht sollte man mal wo ganz anders Ansetzen, die ganze unzufriedenheit geht von Berlin aus, dort werden Dinge beschlossen die den Dienst immer schwerer machen. Dazu kommt ein Verteidungsminister der häufig wo auch immer er Auftaucht unruhen Stifftet (aktuell Türkei), sich teilweise auch noch unmenschlich Verhält und dieses fällt einfach immer weiter runter durch die mechamismen der Bundeswehr und kommt dann irgendwann in den Standorten, Kompanien und beim Soldaten der sein Dienst gerne tut an, nur irgendwann ist bei jeden einfach mal ein Maß erreicht da geht es nicht mehr, entsprechend wird man fahrlässig, scheißegal Stimmung usw. das steckt die Kameraden an und so zieht sich das dann durch die ganze anwesende Truppe!

Das beste ist aber noch ein FWDL'er der eigenlich Spaß am "dienen" hat, werden Steine ohne ende in den Weg geworfen zur Weiterverpflichtung... die Scheiden aus, evt. kommt das Glück dazu und ein guter zivilwirtschaftlicher Job fällt einen in die Hände, der denkt doch gar nicht mehr dran sich wieder neu zu Verpflichten, weil dann kommen nämlich dazu noch die häufig angesprochenen Standort Sicherheiten, die man sich einfach mal bewußt machen muss dann. Alleine das Argument die Kohlen kommen pünktlich kann einen dienenden mit Familie nicht wohlgesonen Stimmen.

Und schon alleine für so sprüche von der ein oder anderen Kompanie sprüche, du willst weiter dienen lass dich auskleiden und gehe zum Zentrum für Nachwuchsgewinnung, da bekommste dann auch wirklich was du haben möchtest (was Teilweise auch wirklich wohl Stimmt) sind wirklich zum kotzen.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: miguhamburg1 am 13. März 2013, 21:13:28
Schade, @ itschie, vom Niveau her sind wir jetzt leider durch Ihren Beitrag auf Stammtischhöhe gelandet...

Wenn Sie weniger pauschal Schuld zuweisen würden, lohnte es sich jedenfalls, darauf einzugehen. Aber so ...
Titel: Die Moral der Truppe
Beitrag von: Stefan1994 am 13. März 2013, 22:27:51
Zitat von: Ralf am 13. März 2013, 20:11:02
Wenn du die Fw-Eignung hast und dann nur FWD machst, ist dir nicht mehr zu helfen. Trotz der vielen kompetenten Ratschläge hier das in den Wind zu schlagen...dann ist dir wirklich nicht zu helfen. Hat für mich einen touch von Besserwisserei. Schade, dass du das Risiko eingehst, dein Potential so zu verschwenden.

Das kann gut sein, vielleicht ärgere ich mich später auch noch wenn ich verlängern will und keine passende Stelle mehr finde. Aber ich habe einen IT-Beruf gelernt, da werden meine Chancen auch nicht so ganz schlecht sein.

Ich habe mich für den FWD entschieden, weil mir die Probezeit doch sehr kurz erscheint, vor allem meine viermonatige Eignungsübung.
Ich habe mir es wirklich gut überlegt, mich auf zwölf Jahre zu verpflichten.
Letzten Endes ist mir dann aber nach dem KC immer klarer geworden, dass ich doch heimatverbunden bin. Deswegen will ich mich jetzt erst mal selbst testen, ob mir ein Leben abseits von Familie und Freunde Spaß macht. Und lieber FWD durchgezogen als in der Eignungsübung abgebrochen, oder noch schlimmer, zwölf Jahre unmotiviert absitzen zu müssen.

Ich denke auch ein wenig mehr Heimatnähe und weniger Versetzungen wären auch ein Attraktivitätspunkt für die Bw. Aber das müssen wir hier nicht unbedingt noch mal diskutieren. Das ist halt einfach so, vor allem werden Standortentscheidungen oft von der Politik diktiert, so wie ich das mitbekommen habe.

Ich hoffe meine Beweggründe sind einigermaßen nachvollziehbar und wünsche euch noch einen schönen Abend.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: miguhamburg1 am 13. März 2013, 22:47:23
Ja, das Thema "Standorte" ist ganz sicher ein Negativaspekt der Bundeswehr seit nun über 10 Jahren. Allerdings ist hier ein Vergleich zum Zivilleben durchaus angebracht: Nicht für jeden erlernten Beruf findet sich im Einzugsgebiet des gegenwärtigen Wohnorts ein passendes Unternehmen. Und es gibt diverse Berufe, die ebenfalls mit langen Abwesenheiten von zu Hause verbunden sind: Schiffsbesatzungen, Monteure, Umzugsspediteure, Reisebusfahrer etc.

Damit die Bundeswehr überall in Heimatnähe ihrer Soldaten Arbeitsplätze für Viele anbieten könnte, müsste sie stärkemäßig größer als zu Zeiten der Wiedervereinigung sein. Das ist nicht realistisch.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Ralf am 14. März 2013, 06:17:21
Darüber hinaus wirst du als Fw SaZ i.d.R auch nicht versetzt und verbleibst auf deinem Dienstposten. Durch die Bündelung F-HF ist eine Versetzung innerhalb der Verpflichtungszeit aus laufbahnrechtlicher Sicht nicht mehr notwendig.
Ich hoffe nur, dass du auf deiner FWD-Stelle genügend Einblick bekommst um die Situation richtig einschätzen zu können.
Fürwahr, im IT-Bereich hast du gute Chancen, da sind auch derzeit viele Stellen zu besetzen. Die Frage ist halt, ob dann auch noch heimatnah Stellen zur Verfügung stehen.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 14. März 2013, 20:45:26
Zitat von: itschie am 13. März 2013, 20:57:18
Aber ich glaube vielleicht sollte man mal wo ganz anders Ansetzen, die ganze unzufriedenheit geht von Berlin aus, dort werden Dinge beschlossen die den Dienst immer schwerer machen. Dazu kommt ein Verteidungsminister der häufig wo auch immer er Auftaucht unruhen Stifftet (aktuell Türkei), sich teilweise auch noch unmenschlich Verhält und dieses fällt einfach immer weiter runter durch die mechamismen der Bundeswehr und kommt dann irgendwann in den Standorten, Kompanien und beim Soldaten der sein Dienst gerne tut an, nur irgendwann ist bei jeden einfach mal ein Maß erreicht da geht es nicht mehr, entsprechend wird man fahrlässig, scheißegal Stimmung usw. das steckt die Kameraden an und so zieht sich das dann durch die ganze anwesende Truppe!

Man kann es kaum fassen. Aber in diesem Punkt bin ich das erste Mal mit migahamburg1 konform. Es liegt nicht an Berlin, das der Tagesdienst in der Truppe so schlecht ist. Es liegt an uns selbst, die jeden Tag Steine sammeln, um sie jemanden anderem in den Weg zu legen. Wieoft mischt sich irgendjemand in ein der aber zu dem Thema gar nichts zu sagen hat. Aber er macht es trotzdem. Traurig, nicht. Was mir aber hier als Fragesteller auffiel, ist das die Bundeswehr ein zu großer Mechanismus besitzt. Der kleine Landser im Dreck könnte (auch wenn er wollte) es niemals verstehen, warum Berlin so entschieden hat. Da liegen so viel Welten dazwischen.
Weiter fiel mir hier auf, das die klügsten Sprüche von den Alten kamen. Diese meinen, dass wir eine moderne Armee sind und auch bräuchten, dass der Wandel normal sei. Aber gerade diese erwarten Disziplin wie zu einer preußischen Zeit. Es geziemt sich nicht.............. wenn schon, denn schon. Ich glaube das Ich da unten, als Befehlsempfänger, ganz unten an der Nahrungskette, einfach nicht für die Moral in der Truppe tun kann. Leider.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 14. März 2013, 20:57:17
Ach, ich habe ja noch eine Sache. Ein Zug der über 40 Dienstposten besitzt und nur 22 besetzt hat ist nicht unterbesetzt? Ich steigere die Frage. Eine Kp zu 40% offene Dienstposten hat ist einsatzbereit?
Ein Bataillon, das weit unter seinen Soll ist, hat kein Personalmangel? Die Bewerberzahlen für Offz und Fw-Laufbahnen sind zwar gut. Aber was ist mit dem einfachen Dienst? Mannschaftssoldaten werden krampfhaft versucht auf 12 Jahre zu verlängern. Meist haben diese Menschen keinen Schulabschluss oder einen Berufsabschluss. Wo bleibt da die Fürsorge? Wo bleibt das positive "Grundrauschen"?
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: Ralf am 14. März 2013, 21:02:49
"Unterbesetzung" heißt nicht automatisch Unterbesetzung.
Es gibt eine ganze Reihe von Einheiten, deren Personal wird nicht aufgefüllt, weil deren Reduzierung unmittelbar bevor steht. Es würde auch keinen Sinn machen, hier alles aufzufüllen und dann Unterbringungsfälle zu haben. Gerade bei Msch wären Versetzungen außerhalb des derzeitigen räumlichen Zusammenhanges eine schwerwiegende Personalmaßnahme.
Einheiten im Übergang sind hier gesondert zu betrachten und werden oftmals deswegen auch von Aufträgen teilweise entbunden.
Titel: Antw:Die Moral der Truppe
Beitrag von: AlteZoepfe am 14. März 2013, 21:16:03
Einheiten im Übergang sind hier gesondert zu betrachten und werden oftmals deswegen auch von Aufträgen teilweise entbunden.

Aufträge haben wir genügend. Wir waren 2012 das unbeliebte ORF Bataillon. Das immer nur gemault hat. Und seit Januar bereiten sich unsere Soldaten auf den anstehenden ISAF-Einsatz vor. Ach und da war da noch was. Zwei weitere Auslandseinsätze stehen für 2013 noch auf dem Plan. Na dann warten wir mal ab wie viel Mannschaften aus den zu auflösenden Einheiten an unseren Standort versetzt werden.