Moin,
ich würde gerne wissen was für Aufgaben ein Reserveoffizier der a.d.W ausgebildet worden ist in einer Beorderung / mehr wöchigen Wehrübung erhalten kann. Da die Ausbildung extrem kurz ist und man anscheindend kaum Weiterbildungsmöglichkeiten hat glaube ich das die Verwendungsmöglichkeiten doch eher sehr gering sind, oder sehe ich das falsch?
Gruß
Bundy :)
... was kann ER denn?
Wenn ER ein RO "neuer Art" ist, wird es vermutlich so sein, dass er zwar zu allem fähig, aber leider zu nichts zu gebrauchen ist ;D !
@ Bundy: Das war nicht persönlich gemeint, sondern ist als Kritik am neuen RO-Ausbildungsgang zu verstehen!
Och Tommie - die ROs neuer Art sind oft fertig Studierte - die können dann zumindest etwas, oft etwas verwertbares.
Ja, ich habe schon welche erlebt, die beim Zuschnüren der Kampfstiefel das "intellektuelle Übergewicht" bekommen haben ;) !
Zitat von: F_K am 21. März 2013, 20:55:00
fertig Studierte - die können dann zumindest etwas, oft etwas verwertbares.
ATN0815 - Mensa survival CQB (hat die Schlacht ums Buffet gesehen)
ATN4711 - Field emergency technical support (hat dem vergeistigten Philosophiedozenten 748x den Beamer angeschlossen)
ATN1337 - Badge of bureaucratic excellence & stubbornness (hat alle Papierkriege gegen Studentenkanzlei und Prüfungskanzlei eigenständig und ohne notarielle Hilfe geführt und irgendwie gewonnen oder zumindest überlebt)
Ich bin selber ResOffz a.d.W. (hatte vorher glücklicherweise noch einen Uffz d.R. gemacht).
Ich muß sagen, daß das Konzept "a.d.W." (also 2 x 2 Wochen, wie ich es kenne) nach meiner Meinung wirklich zu kurz ist.
Ich habe bereits WÜ nach der a.d.W.-Ausbildung gemacht und hatte teilweise größte Mühe, meinen Aufgaben gerecht zu werden. Ich habe einen a.d.W.-Kameraden gesprochen, der sogar seine WÜ abbrechen wollte deswegen (war bei uns beiden eine Lehrverwendung).
Naja, glücklicherweise kam es nicht so weit. Die aktiven Kameraden waren spitze in der Unterstützung :)
Es mag sicher auf die konkrete Tätigkeit ankommen, aber nach meiner Meinung hat es enorm viel damit zu tun, welche Vorverwendung man als Mannschafter hatte.
Ein anderer a.d.W.-Kamerad von mir etwa übt höchst erfolgreich in einer Stabsabteilung, wo er schon nach der AGA die Materie von der Picke auf kennengelernt hat.
Ich habe jetzt eine andere Tätigkeit als früher, wenn ich mal wehrübe. Und das läuft gut soweit.
Ich frage mich manchmal, ob die Lehrgangsinhalte auf dem a.d.W.-Lehrgang nicht etwas anders hätten gestaltet werden können. Ich will da lieber öffentlich nicht in die Details gehen. Aber bitte glaubt mir, das mir da Einiges Stirnrunzeln bereitet hat.
@ StierNRW,
könntest du grob sagen was du machst? Kann mir leider nicht viel darunter vorstellen ;)
@ Rest
nehem das alles nicht persönlich, musste auch erstmal schmunzeln als ich das hier gelesen habe ;D
Gruß
Mir scheint die Ausbildung der ROA adW beim Heer doch recht kurz zu sein. Sehe ich das richtig, daß man nach gerade 4 Wochen insgesamt zum Leutnant befördert wird? Unglaublich!
Und was fängt man dann mit diesen Leutnanten an? Scheinbar wirklich das, was schlammtreiber so geschrieben hat.
Zitat von: MarcAurel am 22. März 2013, 18:29:08
Und was fängt man dann mit diesen Leutnanten an?
Du bekommst nach der adW-Ausbildung die ATN "Offizier Landstreitkräfte". Damit kannst du dann, unter Anleitung und Aufsicht,
inder OHG ein Bier bestellen...
Es wird ja niemand zum ROA adW gezwungen. "Offizier Landstreitkräfte" kann man auch mit "AfA"-Offizier übersetzen ...
MMn hängt es wirklich stark davon ab, ob jemand später berufsnah zu seinem zivilen Beruf eingesetzt wird oder zumindest während seines hoffentlich nicht nur 6monatigen Wehrdienstes die Aufgaben seines Truppenteils näher kennengelernt hat.
Bei einer WÜ/Reservedienstleistungen ist die Unterstützung durch die aktiven Kameraden immer wertvoll und die UmP-Ratschläge als TE-Fhr darf man gerne annehmen.
Es bleibt auch jedem selbst überlassen, in den RAG Offiziere aktiv zu werden und selbstständig etwas dazu zu lernen.
Ansonsten heißt es halt üben und lernen ... und im Zweifel gilt halt das Motto von Dieter Nuhr: "Einfach mal die Fre..e halten, wenn man keine Ahnung hat."
Zitat... "Offizier Landstreitkräfte" kann man auch mit "AfA"-Offizier übersetzen ...
dass ROA a.d.W. zum ResOffz der Truppengattung ausgebildet wurden (ich rede jetzt nicht von späteren Weiterbildungen als ResOffz im Rahmen von WÜb!) muss aber schon lange her sein. Ich hab ja von 1996 bis 2006 auch damit zu tun gehabt. Zu der Zeit wurden ROA a.d.W. zum Sicherungsoffizier ausgebildet.
Ich meine mich ganz schwach erinnern zu können, dass die ROA-Ausbildung zum Offizier der Truppengattung spätestens mit dem PSM 345000 aufgegeben wurde. Da das schon eine Weile her ist, will ich jetzt nicht behaupten, das es der Zeitpunkt war. Vielleicht weiß einer der ganz alten RO da besser Bescheid.
Wann war denn das PSm 345000? Zumindest 1997 wurden die ROA noch zum Offizier der Truppengattung ausgebildet. In meinem Fall (Art) wurden wir alle BeobOffz.
Zitat von: Ari am 19. Juni 2013, 11:09:38
Wann war denn das PSm 345000? Zumindest 1997 wurden die ROA noch zum Offizier der Truppengattung ausgebildet. In meinem Fall (Art) wurden wir alle BeobOffz.
Ganz "normaler" ROA als SaZ 2 oder ROA a,d,W.? Bei Ersterem ist das nco so.
Normaler Saz 2. Derzeit (?) läuft ja der "Truppenversuch" ROA SaZ 3, angeglichen an die OA-Ausbildung. Dementsprechend werden diese ROA dann ja auch nur allgemein ausgebildet, nehme ich an.
ZitatNormaler Saz 2.
Das dachte ich mir. Hier ist aber die Rede von ROA a.d.W. - als außerhalb des Wehrdienstes. Die "normalen" ROA SaZ 2 oder 3 werden, so weit ich das verstanden habe, zum RO der TrG ausgebildet.
Zitat von: ltsamy am 19. Juni 2013, 02:00:54
Du bekommst nach der adW-Ausbildung die ATN "Offizier Landstreitkräfte". Damit kannst du dann, unter Anleitung und Aufsicht,
inder OHG ein Bier bestellen...
Du hast die Wahl: Entweder ab und zu mal ein sinnvoller Beitrag oder ganz schnell eine Verwarnung!
Zitat von: StOPfr am 19. Juni 2013, 14:53:03
Du hast die Wahl: Entweder ab und zu mal ein sinnvoller Beitrag oder ganz schnell eine Verwarnung!
Ich spreche aus eigener Erfahrung! daher ist keine Verwarnung nötig.
Zitat von: ltsamy am 19. Juni 2013, 16:02:46
Zitat von: StOPfr am 19. Juni 2013, 14:53:03
Du hast die Wahl: Entweder ab und zu mal ein sinnvoller Beitrag oder ganz schnell eine Verwarnung!
Ich spreche aus eigener Erfahrung! daher ist keine Verwarnung nötig.
Wirft einen bezeichnenden Blick auf den Reserveoffizier ...
ich bin total unzufrieden mit meiner adw-Ausbildung. Kann ich keinem empfehlen (zumindest nicht beim Heer).
Ich fühle mich nicht in der Lage nach 24 Tagen Offiziersausbildung einen Zug zu führen...
Und weiterführende Lehrgänge sind nach der Beförderung zum Leutnant eher Wunschdenken
Als adWler ist es auch nicht deine Aufgabe, einen Zug zu führen - du sollst halt in einer Fachverwendung tätig sein.
Ist bei mir ja auch so - ich bin ja auch nicht als KpChef tätig, sondern wurde für meine Fachexpertise eingekauft. OK, dass ich in gewissem Maße auch als militärischer Führer tauge, ist ein schöner nebeneffekt bedingt durch meine Vergangenheit, aber Führungsfähigkeiten werden von mir ja nicht verlangt.
Zitat von: ltsamy am 20. Juni 2013, 01:10:34
ich bin total unzufrieden mit meiner adw-Ausbildung. Kann ich keinem empfehlen (zumindest nicht beim Heer).
Ich fühle mich nicht in der Lage nach 24 Tagen Offiziersausbildung einen Zug zu führen...
Und weiterführende Lehrgänge sind nach der Beförderung zum Leutnant eher Wunschdenken
Vollkommener Mumpitz! Selbstverständlich sind die 2*12 Tage Rol1+2 viel zu wenig, um als Offizier des Truppendienstes bestehen zu können, jedoch:
- haben die meisten ROA a.d.W. meist bereits 23 Monate bis 8 Jahre hinter sich (gut, bei mir waren es 9 Monate)
- und sind die WÜ Tage mit Rol1+2, Truppenpraktika + MeFü "immerhin" 72 Tage bis zum Lt.
Das wichtigste: Was danach kommt, liegt an deinem Interesse/deiner Zeit (und deinen Fähigkeiten). GRUNDSÄTZLICH stehen Dir praktisch alle/ die meisten Türen des Truppendienstes offen (au0er natürlich Außlandseinsätzen als ZgFhr oder KpChef einer KpfEinheit). Alle Lehrgänge sind grds. auch für Reservisten geöffnet, und wenn dein MobFw es als notwendig erachtet, dass Du diesen Lehrgang benötigst, ist es auch nicht unwahrscheinlich, diesen auch zu bekommen.
Ich werde bspw. zum KpChef einer Infanteriekompanie ausgebildet, mitsamt aller notwendigen Lehrgänge inkl. Führerscheinen usw (und ich weiß, dass ich da weißgott nicht der Einzige bin). Natürlich muss man in diesem Falle dann nach der Beföderung zum Lt noch viel Engagement und Zeit in teilweise grundlegende Ausbildungen stecken, aber dass sollte dann ja auch Selbstverständlich sein.
Fazit: Alles kann, nix muss ;)
Alles richtig was meine Vorredner gesagt haben. Eigeninitiative und der richtige Ansprechpartner sind ein absolutes muss.
Du wurdest wenigstens halbwegs ausgebildet. Wir Neckermann Offze, die im Rahmen des 43. SLV zum ResOffz befördert wurden, auch wenn nur vorläufig bis zur Bestätigung, üben schon zum Teil in einem sehr hohem DG innerhalb unserer Fachverwendung und das ohne weiterführende Pflichtlehrgänge je besucht zu haben, die uns die Grundlagen des Offiziersdasein näher bringen sollen.
Militärisch gesehen sind wir Nullen (nicht alle siehe HCRenegade), fachlich, ja da können wir durchaus mithalten oder besser.
TheScientist
Zitat... Als adWler ist es auch nicht deine Aufgabe, einen Zug zu führen ...
Doch, durchaus. Du darfst den ROA a.d.W. nicht mit einem Seiteneinsteiger wie in deinem Fall durcheinanderwerfen. Der ROA a.d.W. wird ja im Heer neuerdings zum "Offizier Landstreitkräfte", früher zum "Sicherungsoffizier" ausgebildet.
Ist so nicht ganz richtig:
der adWler ist ja für gewöhnlich Student und es sollen ja später bevorzugt die zivilen Kenntnisse des kameraden verwendet werden. Klar besteht durchaus die Möglichkeit, je nach Ausbildungsstand und TrG durch lehrgänge und AAP auch Offz der eigenen TrG zu werden - ist aber primär nicht vorgesehen, sonst wäre es ja ein Bestandteil der OA-Ausb.
Für den Truppendienst gibt es ja primär die SaZ 2. IMHO kann es auch eigentlich nicht Ziel sein, einen "fertigen" Lt noch durch Lehrgänge und AAP im Rahmen von ca 100 WÜ-Tagen über 2-4 Jahre für den Truppendienst fit zu machen. dass es aber dennoch möglich ist (Verfügbarkeit und Interesse des Res vorausgesetzt), steht auf einem anderen Blatt.
Eine kurze Frage habe ich.
Ich als Seiteneinsteiger, zuerkannte ATN Biologie StabsOffz, sollte ich nicht Reserveoffizier im Fachdienst sein anstatt im Truppendienst?
Sorry für die OT Frage!
Es wird ja strikt unterschieden zwischen Fachdienst und Truppendienst, was bekannt ist, aber gilt das auch für Reserveoffiziere?
Danke!
MkG
Gibt keine "Fachdienstoffiziere", nur OffzMilFD, und die Laufbahn ist nur bis StHptm geschlüsselt und für ehemalige Fw vorgesehen.
Falsch, HCRenegade, es gibt sehr wohl Offiziere des militärischen Fachdienstes, nämlich im Sanitätsdienst (Ärzte, Zahnärzte, Apotheker - Letzteres müssten Sie ja wissen!), militärgeografischen Dienst und Militärmusikdienst.Das, was Sie meinten, sind Offiziere des militärfachlichen Dienstes.
SanOffz sind ja sowieso immer eine Sache für sich, das meinte TheScientist aber mit seiner Frage nicht.
Lieber HC-Renegade, @ the scientist fragte explizit nach dem Fachdienst. Hierauf gaben Sie ihm eine teilweise unzutreffende Antwort. Neben den Approbierten im Sanitätsdienst gehören auch die Militärgeographie- und Militärmusikoffiziere zum militärischen Fachdienst.
Insofern können wir die Frage jetzt auch korrekt beantworten: Es gibt keine BilogieOffz/StOffz bei der Bundeswehr. Weder im Truppendienst, noch im Fachdienst. Es mag sein, dass er mit seinem Abschluss einen verwertbaren Beruf hat, um als "Seiteneinsteiger" und Reserveoffizier einen Dienstposten zu bekommen.
Entschuldigt dass ich nochmals eingreife;
zuerkannte ATN Biologie StabsOffz, laut Ernennungsverfügung Nr. 475/2013-Res ...als Biologiestabsoffizier...
Es gibt uns, aber wenige halt. :)
OK, wieder was hinzugelernt, dann könnte ich mir am ehesten einen insatz im Rahmen der ABCAbw vorstellen ...
... und auch das wäre dann als Offizier der Reserve im Truppendienst.
Es gibt tatsächlich im San Dienst 4 DP.
Davon sind 2 Vet, 1 Physiker und ein reiner BiologieStOffz.
Zitat von: Ralf am 21. Juni 2013, 09:22:35
Es gibt tatsächlich im San Dienst 4 DP.
Davon sind 2 Vet, 1 Physiker und ein reiner BiologieStOffz.
Ich bin immer wieder verblüfft, was für ausgefallene Verwendungen es gibt.
Biologie-, Chemie- oder PhysikStOffzier habe ich nicht für abwegig gehalten.
Biologie- oder Chemie hätte ich eher in der ABC-Abwehr erwartet, obwohl Mikrobiologen im SanDst durchaus auch Sinn machen. Physik im SanDst wegen den Berechnungen zur Strahlentherapie bzw. Strahlenexposition. Medizinphysiker sind echt thoughe Typen, die irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn anzusiedeln sind. Mit den Strahlendosen, mit den die Leute arbeiten, wäre es bei unspezifischer Bestrahlung um die Person relativ schnell geschehen.
Der BiologieStOffz ist einmal bei InstMikroBioBw und InstRadBioBw aufgehangen.