Hallo.
Ich werde demnächst meinen Dienst bei der Bundeswehr antreten.
In meiner Freizeit bzw. in meinem normalen Leben bin ich Mitglied eines Rocker-/Streetgangclubs, der selbst recht klein ist, aber in direktem Kontakt mit einer großen Strasssenbande steht, die ein paar Male wegen Gewalttaten/Drogenhandel/Waffenhandel in die Schlagzeilen gelangte.
Ich möchte mich hier nicht rechtfertigen für irgendwas, euch aber versichern, dass ich niemals an einer Strafttat teilgenommen habe und auch nie in Kenntnis einer solchen war.
Bei der Einstellung habe ich dies auch nicht angegeben, da ich meine, dass derlei Dinge Privatsache sind.
Wie sieht das euerer Meinung nach aus?
Ist es möglich, guter Soldat und trotzdem Mitglied einer Bande zu sein, die schon des öfteren in die Schlagzeile gelangte?
Und inwiefern geht das die Bundeswehr etwas an ? - solange alles im legalen Rahmen bleibt?
Grüße
Wenn nichts im BZR steht, ist Privat Privat und Beruf Beruf.
Zitat von: reppesiz am 23. April 2013, 15:07:41
Wenn nichts im BZR steht, ist Privat Privat und Beruf Beruf.
Nein, alles sauber.
Frage nur deshalb, da ich auch zu meiner politischen Vergangenheit befragt wurde (NPD, ANTIFA, etc .)
Ich würde sagen: Kein Problem. Aber hören wir nochmal andere Meinungen.
Zitat von: reppesiz am 23. April 2013, 15:10:22
Ich würde sagen: Kein Problem. Aber hören wir nochmal andere Meinungen.
Immer her damit.
Was die Bundeswehr am ehesten interessieren dürfte, ist die Frage, inwieweit man was für Kontakte mit was für Menschen hatte. Wenn man selbst (BZR hin oder her), wie man so schön sagt, Dreck am Stecken hat, ist das halt nicht ganz so prickelnd. Wenn nicht - kein Problem. Wenn man selbst etwas mehr als lose Verbindungen zu Gestalten, deren Weste doch nicht mehr ganz so weiß ist, hat, könnte das insofern ein Problem für die Bundeswehr sein, wenn eben ein Abhängigkeitsverhältnis naheliegend wäre. Sprich: wenn Du/Sie ner Gestalt im Rotlichtmilieu 10.000€ schuldest, ist das ein bisschen schwierig. Oder (Klischee, Klischee) der ein oder andere halt noch nen "Gefallen" offen hat....
Politisch... stehen manche Rockergesellschaften wohl auch nicht ganz im verfassungsfreundlichen Bereich, hab ich gehört...
Privat ist privat aber wenn du mit irgendetwas in Verbindung gebracht werden solltest, wird das auch die Bundeswehr brennend interessieren und Folgen wird das natürlich auch haben.
Guter Beitrag, @BSG1966
Zitat von: Xdivine23 am 23. April 2013, 15:20:44
Privat ist privat aber wenn du mit irgendetwas in Verbindung gebracht werden sollst, wird das auch die Bundeswehr brennend interessieren und Folgen wird das natürlich auch haben.
Verständlich, aber da kann ich -gott sei dank- beruhigt mit meiner weißen Weste schlafen :P
Anmerkung: In den Niederlanden wurden beispielsweise 2008 Soldaten, die gleichzeitig Mitglieder der Hells Angels waren dazu gedrängt, ihre Kutten abzulegen oder den Diensr zu quittieren.
Ach UND - die Bundeswehr kann halt, wenn sie dafür Anhalt sieht, einiges über Menschen in Erfahrung bringen.
Ein Bekannter von mir hatte ein Gespräch mit dem MAD, wo ihm Fotos von Demos, auf denen er 15 (!!!) war, gezeigt wurden, wo ihm erzählt wurde, wie oft und mit wem er zum Fußball fährt, die Fangruppierung, in der er damals unterwegs war, wurde ihm genannt - ich bin selber dabei, bis auf einen, der im Block bisschen mehr zu sagen hat, ne absolute Normalo-Gruppierung (nix UltraUltra!). Wenn die die kennen, kennen die sicherlich auch Deinen/Ihren Verein.
Auf gut Deutsch: Nix zu verbergen? Dann interessiert's auch keinen. MAD und Co. prüfen (meines Wissens) dann genauer, wenn es hinsichtlich Sicherheitsfreigaben unentspannter wird.
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 15:09:18
Frage nur deshalb, da ich auch zu meiner politischen Vergangenheit befragt wurde (NPD, ANTIFA, etc .)
Wurdest du nur dazu befragt oder hast du eine solche Vergangenheit, wobei mich das etc. interessieren würde.
Trittst du den Dienst als FWDL an oder wirst du SaZ?
Ich halte Beziehungen ins Straßengang-Milieu für problematisch - besonders in Kombination mit NPD, Antifa, etc. - wenn man auf der anderen Seite als Soldat zum Verteidiger der verfassungsmäßigen Ordnung berufen wird.
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 15:23:10
Verständlich, aber da kann ich -gott sei dank- beruhigt mit meiner weißen Weste schlafen :P
Ist die dann aus weißem Leder?
Ansonsten: Wenn du Gott dankst besteht noch Hoffnung ;)!
In der Bundeswehr waren und sind Leute mit ganz anderen Mitgliedschaften unterwegs, teils aktiv, teils ehemalig.
1. ist es sicherlich ein Unterschied ob eben einer, der mal für die NPD Plakate geklebt hat, in der Inst nen Reifen wechselt oder ein ordentliches Kaliber in der Partei der Kaserne vorsteht.
2. kommt es sicherlich auch irgendwie hin, dass es nicht ganz das Gleiche is, ob man bei DEN Hells Angels war - oder bei den "Motorradfreunden Hintertupfing", die halt irgendwann mal gesagt haben, dass sie die Hells Angels lieber haben als die Bandidos. DENKE ich. Wie da Deine/Ihre Gruppe geartet ist, weißt Du/wissen Sie sicherlich selbst am besten.
Zitat von: StOPfr am 23. April 2013, 15:28:32
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 15:09:18
Frage nur deshalb, da ich auch zu meiner politischen Vergangenheit befragt wurde (NPD, ANTIFA, etc .)
Wurdest du nur dazu befragt oder hast du eine solche Vergangenheit, wobei mich das etc. interessieren würde.
Trittst du den Dienst als FWDL an oder wirst du SaZ?
Ich halte Beziehungen ins Straßengang-Milieu für problematisch - besonders in Kombination mit NPD, Antifa, etc. - wenn man auf der anderen Seite als Soldat zum Verteidiger der verfassungsgemäßen Ordnung berufen wird.
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 15:23:10
Verständlich, aber da kann ich -gott sei dank- beruhigt mit meiner weißen Weste schlafen :P
Ist die dann aus weißem Leder?
Ansonsten: Wenn du Gott dankst besteht noch Hoffnung ;)!
Nein, ich wurde dazu nur auf einem standartisierten Bogen befragt.
Ich habe keine Vergangenheit in Richtung NPD, ANTIFA oder wie sie sonst auch alle heißen mögen.
FWD werd ich machen, bin noch unter 20 Jahre alt, 'n netter Kerl, sauber, anständig und korrekt.
Bin Member in meinem Clun geworden, weil ich hier Zusammenhalt, Freundschaft und Respekt gefunden habe. Kurzum: Kumpels fürs leben, die in vielem Denken wie ich.
Trotzdem sind bei uns eben einige pechschwarze Schafe.
Grüße
Das ist der Punkt: Der Dienst als Soldat ist ein Bekenntnis zum Staat, seiner verfassungsmäßigen Ordnung und seiner Gesetze! Und hier sind "doppelte Loyalitäten" oft schwer vereinbar. "Outlaw Motorcycle Gangs" heißen ja nicht umsonst so. Als "One Percenter" steht man ja demonstrativ außerhalb des Gesetzes.
Hier müssen Sie halt für sich die Entscheidung treffen. Mit Freunden motoradfahren ist ok; wenn man deren Ideologie folgt wird es Probleme geben.
Zitat von: BSG1966 am 23. April 2013, 15:34:19
In der Bundeswehr waren und sind Leute mit ganz anderen Mitgliedschaften unterwegs, teils aktiv, teils ehemalig.
1. ist es sicherlich ein Unterschied ob eben einer, der mal für die NPD Plakate geklebt hat, in der Inst nen Reifen wechselt oder ein ordentliches Kaliber in der Partei der Kaserne vorsteht.
2. kommt es sicherlich auch irgendwie hin, dass es nicht ganz das Gleiche is, ob man bei DEN Hells Angels war - oder bei den "Motorradfreunden Hintertupfing", die halt irgendwann mal gesagt haben, dass sie die Hells Angels lieber haben als die Bandidos. DENKE ich. Wie da Deine/Ihre Gruppe geartet ist, weißt Du/wissen Sie sicherlich selbst am besten.
Die Bande von der ich spreche, gehört zu einer der größten und gewaltbereitesten die Baden - Württemberg zu bieten hat.
Aber nicht das jetzt ein falscher Eindruck entsteht - ich sag das nur, damit wir wissen auf welchem Level wir uns unterhalten.
Bei 'nem "MC Verein der Wochenendkomiker Hinterbeuren" würd ich euch hier nicht anquatschen.
Zitat von: wolverine am 23. April 2013, 15:37:11
Das ist der Punkt: Der Dienst als Soldat ist ein Bekenntnis zum Staat, seiner verfassungsmäßigen Ordnung und seiner Gesetze! Und hier sind "doppelte Loyalitäten" oft schwer vereinbar. "Outlaw Motorcycle Gangs" heißen ja nicht umsonst so. Als "One Percenter" steht man ja demonstrativ außerhalb des Gesetzes.
Hier müssen Sie halt für sich die Entscheidung treffen. Mit Freunden motoradfahren ist ok; wenn man deren Ideologie folgt wird es Probleme geben.
Nicht sehr einfach, weil ich eine Affinität für beides habe.
Klingt nach den Tribunes?!
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 15:35:46
FWD werd ich machen, bin noch unter 20 Jahre alt, 'n netter Kerl, sauber, anständig und korrekt.
Bin Member in meinem Clun geworden, weil ich hier Zusammenhalt, Freundschaft und Respekt gefunden habe. Kurzum: Kumpels fürs leben, die in vielem Denken wie ich.
Trotzdem sind bei uns eben einige pechschwarze Schafe.
Klingt durchaus überzeugend.
Die Antwort von wolverine macht einige grundsätzliche Bedenken deutlich. Bist du so wie du dich beschrieben hast, dann wirst du dich über kurz oder lang gegen die pechschwarzen Schafe entscheiden müssen. Vielleicht hast du ja Glück (wie so viele vor dir) und findest die "Kumpels", also die Kameraden fürs Leben bei der Bundeswehr. Meinen Respekt hättest du dann schon mal ;)!
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 15:38:58
Die Bande von der ich spreche, gehört zu einer der größten und gewaltbereitesten die Baden - Württemberg zu bieten hat.
Parkschützer gegen S21?
Zitat von: schlammtreiber am 23. April 2013, 15:47:17
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 15:38:58
Die Bande von der ich spreche, gehört zu einer der größten und gewaltbereitesten die Baden - Württemberg zu bieten hat.
Parkschützer gegen S21?
Mist, ihr habt mich erwischt.
Zitat von: StOPfr am 23. April 2013, 15:44:56
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 15:35:46
FWD werd ich machen, bin noch unter 20 Jahre alt, 'n netter Kerl, sauber, anständig und korrekt.
Bin Member in meinem Clun geworden, weil ich hier Zusammenhalt, Freundschaft und Respekt gefunden habe. Kurzum: Kumpels fürs leben, die in vielem Denken wie ich.
Trotzdem sind bei uns eben einige pechschwarze Schafe.
Klingt durchaus überzeugend.
Die Antwort von wolverine macht einige grundsätzliche Bedenken deutlich. Bist du so wie du dich beschrieben hast, dann wirst du dich über kurz oder lang gegen die pechschwarzen Schafe entscheiden müssen. Vielleicht hast du ja Glück (wie so viele vor dir) und findest die "Kumpels", also die Kameraden fürs Leben bei der Bundeswehr. Meinen Respekt hättest du dann schon mal ;)!
Das hoffe ich. Ich wäre durchaus bereit, das in Betracht zu ziehen.
Es ist so: Hier, bei meinen Jungs, bin ich etwas egal woher ich komme, unabhängig von allem, nur ich als Person und mein Charakter zählen.
Als ich die Tage bei der Bundeswehr die Tests etc. gemacht habe, hatte ich ein Gefühl, welches 180 Grad entgegengesetzt war.
Unter den Bewerbern gabs viel Hochmut - Abiturient muss ja genetisch schlauer sein als 'n Hauptschüler-, jeder nur für sich. Keine Ahnung wie ich das auf den Punkt bringen soll, immer wieder wurde aber was von Kameradschaft runtergeleiert, aber eben nur leere Phrasen.
Ich hoffe bei der Bundeswehr, in meiner Einheit, gute Typen - und Frauen :P- zu finden, mit denen man was anfangen kann. Dafür wäre ich eventuell sogar bereit, aus meiner Bande auszutreten.
Aber bisher habe ich ausserhalb meines MC's nur schlechte Menschen getroffen.
C'est la vie.
Also ganz so heilig lasse ich Ihre Kumpels da aber nicht so wegkommen: Eigentlich reden wir hier im Kern um den Sicherheitsdienst eines Bordellbetreibers, gesucht mit internationalem Haftbefehl und untergetaucht auf den Balkan, mit engen Verbindungen zu Menschenhandel und Zwangsprostitution.
Eventuell haben Sie sogar noch mehr schlechte Menschen getroffen; nicht nur außerhalb, oder?
Zitat von: wolverine am 23. April 2013, 16:02:06
Also ganz so heilig lasse ich Ihre Kumpels da aber nicht so wegkommen: Eigentlich reden wir hier im Kern um den Sicherheitsdienst eines Bordellbetreibers, gesucht mit internationalem Haftbefehl und untergetaucht auf den Balkan, mit engen Verbindungen zu Menschenhandel und Zwangsprostitution.
Eventuell haben Sie sogar noch mehr schlechte Menschen getroffen; nicht nur außerhalb, oder?
Ich kann mich nicht erinnern, etwas in Richtung der Tribunes bestätigt zu haben.
:P
Vielleicht habe ich auch nicht von den Tribunes geschrieben... Oft ist das nämlich austauschbar.
Zitat von: wolverine am 23. April 2013, 16:05:10
Vielleicht habe ich auch nicht von den Tribunes geschrieben... Oft ist das nämlich austauschbar.
Der Punkt geht an sie.
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 15:53:50
Aber bisher habe ich ausserhalb meines MC's nur schlechte Menschen getroffen.
Dann würde ich mal schön dort bleiben.
Die Bundeswehr besteht nämlich ganz überwiegend aus Personen, die außerhalb Deines MC rekrutiert wurden, mithin aus dieser monolithischen Masse schlechter Menschen stammen. Da kann man dann 1 und 1 zusammenzählen...
Zitat von: schlammtreiber am 23. April 2013, 16:07:18
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 15:53:50
Aber bisher habe ich ausserhalb meines MC's nur schlechte Menschen getroffen.
Dann würde ich mal schön dort bleiben.
Die Bundeswehr besteht nämlich ganz überwiegend aus Personen, die außerhalb Deines MC rekrutiert wurden, mithin aus dieser monolithischen Masse schlechter Menschen stammen. Da kann man dann 1 und 1 zusammenzählen...
Denke ich nicht.
Ich sagte, ich dass "bisher nur schlechte Menschen getroffen" habe. Stimmt auch.
Und es gibt Schnittstellen zwischen der Bundeswehr und einem MC.
Geht es nicht gerade um Kameradschaft, Loyalität und Zusammenhalt?
Ich denke, dass Menschen mit ähnlichen Motiven/Ansichten/Werten dort sein werden.
Oder hoffe es...
Übrigens eine schöne Allegorie, mit dem Monolithen.
Nur die einen leben (und sterben) für den Staat, seine Bürger und seine Grundordnung und die anderen leben in Ablehnung desselben (und sterben da auch manchmal).
Was ich halt bedenklich finde:
Wenn man Mitglied in einer der "größten und gewaltbereitesten Bande Baden-Württembergs" ist. Dann bin ich der Letzte, der deswegen automatisch die Weißheit der Weste in Frage stelle. Wirklich.
Man ahnt es sicher, mit welchem Wort das Weitere startet: ABER. Was der das Thema ein wenig verfolgende weiß - oder zu Wissen glaubt (!), ist, dass Kameradschaft und Loyalität bei derartigen Vereinigungen durchaus geschätzt werden. man könnte auch sagen, eingefordert. Und ich weiß, dass, wenn man Freunde (bzw Kameraden) hat, die sehr sehr schwarze Schafe sind, die Grenze der Legalität irgendwann eine werden könnte, die mit Kameradschaft und Loyalität in Konflikt stehen könnte.
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 16:12:02
Übrigens eine schöne Allegorie, mit dem Monolithen.
Ich möchte Anmerken, dass ich es sehr schätze, dass Rocker das Wort Allegorie kennen und benutzen.
Zitat von: BSG1966 am 23. April 2013, 16:17:59
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 16:12:02
Übrigens eine schöne Allegorie, mit dem Monolithen.
Ich möchte Anmerken, dass ich es sehr schätze, dass Rocker das Wort Allegorie kennen und benutzen.
Ich möchte konstatieren, dass ich sogar über die Allgemeine Hochschulreife verfüge.
Ok, weiter im Text.
Letzteres ist auch eine Sorge meinerseits, durch falsche Loyalität in krumme Dinge reinzurutschen.
Bei der Bundeswehr? Unwahrscheinlich .... ;D
Zitat von: wolverine am 23. April 2013, 16:21:43
Bei der Bundeswehr? Unwahrscheinlich .... ;D
:D Gut, wieder ein Punkt.
in Ordunung, eine Frage hätte ich aber noch.
Inwiefern ist es gestattet die Kutte in der Kaserne - z.B. wenn man am Wochenende dableibt- zu tragen?
Black Jackets?
Zitat von: VC93 am 23. April 2013, 16:28:18
Black Jackets?
;)
Mehr sag ich nicht, musste verstehen.
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 16:21:07
Ich möchte konstatieren, dass ich sogar über die Allgemeine Hochschulreife verfüge.
Wir wissen beide, dass es genug Menschen gibt, bei denen Reden und Tun trotz ebendieser sehr anders geartet sind.
Zitat
Ok, weiter im Text.
Letzteres ist auch eine Sorge meinerseits, durch falsche Loyalität in krumme Dinge reinzurutschen.
Aber das ist halt ein Punkt, der - unabhängig von der Entscheidung für/gegen die Bundeswehr - früher oder später den ein oder anderen Gedanken in Anspruch nehmen sollte. Ich fürchte ja immer, dass der Augenblick, in dem Loyalität und Legalität einander ausschließen, nicht der optimale dafür ist. Ich habe nicht vor hier in die Gestaltung der Privatleben wildfremder Menschen hereinzureden - aber ich sehe die genannte Sorge durchaus auch. Und es ist eine Sache, ne Weile mit paar halbseidenen Gestalten abgehangen zu haben und ne andere, plötzlich zu merken, dass man knietief drinsteckt.
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 16:27:35
in Ordunung, eine Frage hätte ich aber noch.
Inwiefern ist es gestattet die Kutte in der Kaserne - z.B. wenn man am Wochenende dableibt- zu tragen?
Inwieweit ist es nötig??? Ich weiß ja nicht, wie Du/Sie das siehst/sehen - aber ich lauf nicht mit nem Bekleidungsstück, was mich einer der "größten udn gewaltbereitesten Bande Baden-Württembergs" zugehörig zeigt, durch eine Kaserne, bei aller Liebe!
@Juergen22
Der Eindruck den Sie hier hinterlassen, widerspricht dem gängigen Klischee eines "Outlaws".
Und aus Ihren beschrieben Gründen nach einer Enstellung in der Bundeswehr zu streben scheint mir ebenfalls verständlich.
Fest steht aber! Die Vereinbakeit von Mitgliedschaft in einer Organisation mit krimineller Zielrichtung ( wie es im Falle der United Tribuns ja gegeben wäre) und dem Soldat sein, kann und darf meiner Meinung nach nicht sein.
Und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird der MAD diese Einschätzung teilen, ob allerdings dieser Sie überprüfen wird kann ich nicht sagen.
Wenn Sie aber, entspricht denn das durch die Medien gegebene Bild in den Gundzügen der Wirklichkeit, tatsächlich in vollem Umfang hinter ihrer vermuteten Organisation stehen, kann ich mir nicht vorstellen das Sie dem gewünschten Bild eines Soldaten entsprechen würden.
Zitat von: BSG1966 am 23. April 2013, 16:34:26
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 16:27:35
in Ordunung, eine Frage hätte ich aber noch.
Inwiefern ist es gestattet die Kutte in der Kaserne - z.B. wenn man am Wochenende dableibt- zu tragen?
Inwieweit ist es nötig??? Ich weiß ja nicht, wie Du/Sie das siehst/sehen - aber ich lauf nicht mit nem Bekleidungsstück, was mich einer der "größten udn gewaltbereitesten Bande Baden-Württembergs" zugehörig zeigt, durch eine Kaserne, bei aller Liebe!
Wäre zu umfangreich, dass hier im einzelnen auszudiskutieren. Es gibt immer pro und contra.
Anyway. Rein formal sollte es also möglich sein.
Das wollte ich wissen.
@Lodric: Stünde ich 110% hinter der "Organisation", würde ich mich nicht mit Leuten auf bundeswehrforum.de darüber unterhalten.
Nachtrag: mal ganz abgesehen davon, dass so ein Textil polarisiert und unnötigen Streit heraufbeschwören KÖNNTE. Kann man wollen - muss man aber nicht.
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 16:10:51
Geht es nicht gerade um Kameradschaft, Loyalität und Zusammenhalt?
Ich denke, dass Menschen mit ähnlichen Motiven/Ansichten/Werten dort sein werden.
Um solche Werte geht es auch bei der Mafia, oder bei Al Qaida. Trotzdem wage ich die These, dass deren personelle Schnittmenge mit der Bw eher geringfügig ausfällt - oder hoffe es zumindest.
Kurzer Exkurs...
Logischer Schluss:
- Alle Menschen sind sterblich
- Platon ist ein Mensch
-> Platon ist sterblich
Logischer Fehlschluss:
- Alle Menschen sind sterblich
- Platypus ist sterblich
-> Platypus ist ein Mensch
Rein formal sollte es möglich sein. Da habe ich schon schlimmere Kleidungsstücke gesehen. Panzergrenadierbataillon und ein sehr großer Teil Wehrdienst leistende aus Brandenburg. Kein weiterer Kommentar.
Wollte deshalb auch nicht zu den Grenadieren - nichts persönliches, aber als Jude ist mir das zu riskant.
Wenn Sie nicht Hundertprozentig hinter ihrer Organisation stehen, tun Sie sich selbst den Gefallen und wagen einen schnellstmöglichen Austritt.
Meines Erachtens nach der für Sie beste Weg.
Eine Schwiereigkeit in Verbindung zur Einstellung minimiert sich dann natürlich auch dementsprechend. ;)
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 16:49:03
Wollte deshalb auch nicht zu den Grenadieren - nichts persönliches, aber als Jude ist mir das zu riskant.
Naja gut. Idioten gibt's überall, das düfte bekannt sein.
Zitat von: Lodric am 23. April 2013, 16:50:50
Wenn Sie nicht Hundertprozentig hinter ihrer Organisation stehen, tun Sie sich selbst den Gefallen und wagen einen schnellstmöglichen Austritt.
Meines Erachtens nach der für Sie beste Weg.
Eine Schwiereigkeit in Verbindung zur Einstellung minimiert sich dann natürlich auch dementsprechend. ;)
Werde es mir durch den Kopf gehen lassen - mehrmals und gründlich.
Zitat von: BSG1966 am 23. April 2013, 16:53:08
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 16:49:03
Wollte deshalb auch nicht zu den Grenadieren - nichts persönliches, aber als Jude ist mir das zu riskant.
Naja gut. Idioten gibt's überall, das düfte bekannt sein.
Hab mir mal sagen lassen, dass sich dieses spezielle Völkchen gerne in östlicher Richtung kulminiert.
Obs stimmt - ich weiß es nicht.
Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich nicht vor hatte, den Grenadier per se als rechtsradikal hinzustellen. In der Kaserne, in deren SanBereich ich 6 Monate diente war genannte Klientel vielfach zugange - mit mir im Zug (Bahn) bei An- und Abreise recht viele junge Männer, von denen ziemlich viele ziemlich wenig geistreich waren. Viele von denen in Brandenburg politisch aber eben etwas weniger links von der Mitte.
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 16:55:43
Hab mir mal sagen lassen, dass sich dieses spezielle Völkchen gerne in östlicher Richtung kulminiert.
Obs stimmt - ich weiß es nicht.
Nun, in Dortmund beispielsweise gibt es ein Viertel, in dem ich mich auch nicht unbedingt als Jude zu erkennen geben würde...
Es gibt im Osten sicherlich Gegenden, in denen das Phänomen etwas stärker zu Tage tritt, ja. Aber auch im Rest der Republik sieht's nicht überall rosig aus, ich empfehle hierzu einen Besuch ausgewählter Bereiche im Stadion von Alemannia Aachen oder 1860 München, um nur mal ein paar Schlaglichter zu nennen (Nein, die Vereine sind nicht per se rechts, aber gewisse Fangruppierungen.........).
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 16:49:03
Wollte deshalb auch nicht zu den Grenadieren - nichts persönliches, aber als Jude ist mir das zu riskant.
Verstehe ich jetzt als ehemaliger Grenadier eines Bataillons "im Osten" nicht ...
Zitat von: KlausP am 23. April 2013, 17:07:04
Zitat von: Juergen22 am 23. April 2013, 16:49:03
Wollte deshalb auch nicht zu den Grenadieren - nichts persönliches, aber als Jude ist mir das zu riskant.
Verstehe ich jetzt als ehemaliger Grenadier eines Bataillons "im Osten" nicht ...
Na mir wurde mal gesagt, dass sich es da eben verhältnismäßig mehr Rechte gebe.
Ich sagte ja mein Freund, keine Ahnung ob es stimmt. Ausprobieren will ich es jedenfalls nicht gern.
Vielleicht auch nur ein dummes Gerücht, nachdem einer dieser NSU Kasper Panzergrenadier war.
Um es deutlicher zu machen: damals: Mellrichstadt, nicht wenige "Dorfnazis" vom Feinsten. Wehrpflicht sei Dank. - IN der Kaserne! Hätt sich ein Jude einiges anhören können. Hätt ein Ausbilder sicherlich auch mal was gesagt. Zum Thema spezielle Gruppendynamik verweise ich da zu meinen Aussagen in dem Thread zum Thema Gläubige Soldaten.....
Ich denke aber auch, dass das kein spezielles auf Panzergrenadiere bezogenes Problem war, wie ich im vorherigen Beitrag erklärt habe.
Lassen wir doch mal die vermeintlichen landsmannschaftlichen Auffälligkeiten außen vor. BSG1966 hat da schon andere Erkenntnisse beigetragen.
Viel wichtiger ist mir, dass du etwas aus dem Forum mitnimmst, was dich von deinem Vorurteil abbringen könnte: Außerhalb der Gang - und eben auch in der Bundeswehr - gibt es nämlich verständige, freundliche, hilfsbereite und kameradschaftlich denkende Frauen und Männer. Manche fahren gern Motorrad, tragen abgespeckte Kutten, interessieren sich nicht für deine Religion sondern für den Menschen in deiner Haut usw.
Vielleicht solltest du mit 20 jetzt mal einen mutigen Schritt und eine neue Lebenserfahrung machen.
Es gibt in den alten Bundesländern andererseits prozentual wesentlich mehr Angehörige einer Glaubensgemeinschaft, die in nicht wenigen Staaten, die ein Problem mit einem Staat haben, in dem recht viele Juden wohnen, ziemlich streng praktiziert wird. Von daher, ob nun von den einen oder den anderen - wie im echten Leben halt.
ZitatNa mir wurde mal gesagt, dass sich es da eben verhältnismäßig mehr Rechte gebe.
Im Verhältnis wozu?
Ich kann Ihnen versichern, dass bei Leuten mit extremistischem Hintergrund (egal aus welcher Richtung) der MAD sogar bei GWDL recht zügig nach Einberufung die zuständigen Vorgesetzten informiert hat. Die Herren haben öfter bei mir nebenan im Dienstzimmer meinem Chef ihre Erkenntnisse mitgeteilt.
Zitat von: StOPfr am 23. April 2013, 17:13:42
Lassen wir doch mal die vermeintlichen landsmannschaftlichen Auffälligkeiten außen vor. BSG1966 hat da schon andere Erkenntnisse beigetragen.
Viel wichtiger ist mir, dass du etwas aus dem Forum mitnimmst, was dich von deinem Vorurteil abbringen könnte: Außerhalb der Gang - und eben auch in der Bundeswehr - gibt es nämlich verständige, freundliche, hilfsbereite und kameradschaftlich denkende Frauen und Männer. Manche fahren gern Motorrad, tragen abgespeckte Kutten, interessieren sich nicht für deine Religion sondern für den Menschen in deiner Haut usw.
Vielleicht solltest du mit 20 jetzt mal einen mutigen Schritt und eine neue Lebenserfahrung machen.
Danke Dir :)
Ich hey - das werde ich tun.
Vielleicht begegnen wir uns ja mal, bald, beim Bund.
Bis dahin.
Salut.
Zitat von: StOPfr am 23. April 2013, 17:13:42
Viel wichtiger ist mir, dass du etwas aus dem Forum mitnimmst, was dich von deinem Vorurteil abbringen könnte: Außerhalb der Gang - und eben auch in der Bundeswehr - gibt es nämlich verständige, freundliche, hilfsbereite und kameradschaftlich denkende Frauen und Männer. Manche fahren gern Motorrad, tragen abgespeckte Kutten, interessieren sich nicht für deine Religion sondern für den Menschen in deiner Haut usw.
Absolut richtig! Sind nicht wenige mit Mopped am Start gewesen damals, wenn ich mich recht erinnere!
Zitat von: KlausP am 23. April 2013, 17:15:54
ZitatNa mir wurde mal gesagt, dass sich es da eben verhältnismäßig mehr Rechte gebe.
Im Verhältnis wozu?
Ich kann Ihnen versichern, dass bei Leuten mit extremistischem Hintergrund (egal aus welcher Richtung) der MAD sogar bei GWDL recht zügig nach Einberufung die zuständigen Vorgesetzten informiert hat. Die Herren haben öfter bei mir nebenan im Dienstzimmer meinem Chef ihre Erkenntnisse mitgeteilt.
Ich kann es nicht sagen - es wurde eben so an mich rangetragen.
Spielt eigentlich auch keine Rolle. Was kommt, kommt. Ich kann mich schon grade machen.
Auch ohne Kutte.
Zwei Dinge noch: ich tat Dienst in Zeiten der Wehrpflicht. Und da mussten auch rechtsradikale Menschen Wehrdienst leisten. Heute muss die Bundeswehr Menschen mit gewissen Ansichten nicht zwingend einstellen. Natürlich ist die Bundeswehr jetzt keine Antifa-Gruppe geworden, und es gibt nach wie vor Menschen, die Deutschland auf eine etwas unshcöne Art und Weise lieb haben - aber die spielen halt auch mit ihrer "Karriere", wenn sie die zu sehr kundtun.
Und ferner: dass wir uns bei der Bundeswehr sehen, hoffe ich auf dienstlichem Wege nicht, weil Du/Sie dich/sich dafür beim Motorradfahren beispielsweise etwas ungeschickter angestellt haben musst/müssen ;-) Viel Glück und Erfolg beim Grübeln und natürlich auch bei der Einstellung!
Zitat von: BSG1966 am 23. April 2013, 15:27:49
Ach UND - die Bundeswehr kann halt, wenn sie dafür Anhalt sieht, einiges über Menschen in Erfahrung bringen.
Ein Bekannter von mir hatte ein Gespräch mit dem MAD, wo ihm Fotos von Demos, auf denen er 15 (!!!) war, gezeigt wurden, wo ihm erzählt wurde, wie oft und mit wem er zum Fußball fährt, die Fangruppierung, in der er damals unterwegs war, wurde ihm genannt - ich bin selber dabei, bis auf einen, der im Block bisschen mehr zu sagen hat, ne absolute Normalo-Gruppierung (nix UltraUltra!). Wenn die die kennen, kennen die sicherlich auch Deinen/Ihren Verein.
Auf gut Deutsch: Nix zu verbergen? Dann interessiert's auch keinen. MAD und Co. prüfen (meines Wissens) dann genauer, wenn es hinsichtlich Sicherheitsfreigaben unentspannter wird.
Da kann man ja schon ein wenig Angst bekommen :D
Ich würde mal sagen du bist Leipziger, deine Farben sind grün/weiß und es war nicht die Fangruppierung Diablos ;)
Südbrandenburg. Damals. Heute Berlin, die BSG ist die aus Cottbus. Ja, das politische Spektrum der Anhänger der diesen hat auch seine unschönen Erscheinungen - aber Gott sei Dank gibt es auch da andere.
Zitat von: BSG1966 am 23. April 2013, 17:23:38
Zwei Dinge noch: ich tat Dienst in Zeiten der Wehrpflicht. Und da mussten auch rechtsradikale Menschen Wehrdienst leisten. Heute muss die Bundeswehr Menschen mit gewissen Ansichten nicht zwingend einstellen.
Auch zu Zeiten des GWD war die Bw weitgehend sensibilisiert, Neonazis wurden oft "abgeschoben". In vier Jahren hab ich zwei Fälle von rechtsextremen Soldaten mitbekommen, beide GWDL, beide wurden sofort auf harmlose Langweilposten ohne täglichen Waffenkontakt aussortiert - der eine als Kellner ins UffzHeim, der andere an einen Schreibtisch in der hintersten Ecke der Fahrbereitschaft.
Ach ja, einen "rechtsextremen" Vorfall hatten wir auch mal im Zug - ein UmP einer anderen Teileinheit hatte Abends nach Dienstschluss "rechtsextreme Musik, eindeutig Skinhead-Musik" aus einer unserer Stuben gehört. Also haben wir am nächsten Morgen (ja, am nächsten Morgen, denn der UmP hatte nicht die Eier, sofort einzugreifen und sich als Stabsmuckl mit den bösen Brutalos von der Sicherung anzulegen, und die Wache hielt er für "befangen", denn sie bestand teilweise aus Sicherern - kein Scherz, stand genau so im Protokoll) die Bude gefilzt und alle Tonträger geprüft (= angehört...ja, wir saßen stundenlang da und haben dienstlich Musik gehört!). Bereits bei der Durchsuchung der Bude kamen wir nicht umhin anzumerken, dass diese große Rastafari-Fahne mit Bob Marley Aufdruck an der Wand den Anfangsverdacht auf rechtsextremes Gedankengut nicht unbedingt wirkungsvoll untermauert. Die Hörprobe ergab auch fast nur harmloses Zeugs aus den Charts (was den Spieß zu der Bemerkung trieb "Sowas hören die heutzutage?!?!"), aber schließlich hatten wir dann zwei CDs im Verdacht, den Alarm ausgelöst zu haben. Diese wurden dem Zeugen vorgespielt, der auch sofort die rechtsextreme Skinhead-Musik wiedererkannte: Die Toten Hosen und Rammstein...
Der Fall war damit erledigt, lediglich die entlasteten Stubenbewohner erhielten vom Spieß den eindringlichen Hinweis, schleunigst "den Kiffer-Schmarrn von der Wand zu nehmen".
@Juergen: Halten wir mal fest, dass du mutmaßlich Mitglied in einer Organisation der organisierten Kriminalität bist (ob du das selber so siehst oder nicht spielt dabei keine Rolle).
Solltest du auf die Idee kommen deine "Kutte" in der Kaserne zu tragen würde ich dir das als dein Chef verbieten und sobald ich über deine Mitgliedschaft kenntnis habe hätte ich ein besonderes Vorkommnis zu melden, woraufhin der MAD sich umfassend mit dir beschäftigen wird.
Das Ergebnis dieser Untersuchungen wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zu begründeten Zweifeln an deiner Verfassungstreue führen und zu deiner Entlassung (gleichzeitig vermutlich auch zu guten Gründen dafür, dass du im öffentlichen Dienst nie mehr arbeiten wirst).
Ich bin auf Grund der völlig am Thema vorbei geschriebenen ca. 90% der Beiträge dieses Threads doch ziemlich irritiert. Verfassungstreue und unbedingtes Einstehen für die FDGO ist Grundvoraussetzung für die Begründung eines Dienstverhältnisses als Soldat, da gibt es keine Abstriche.
Und Grundsätzliches zu solchen "Vereinen": Die Mitglieder fühlen sich solange "gut", "aufgenommen", "akzeptiert" und "kameradschaftlich anerkannt", wie sie "mitziehen" und machen, was die Gemeinschaft macht - da nehmen sich kriminelle Rockerclubs und rechte Kameradschaften nichts - in dem Moment aber, in dem ein Mitglied "aus der Reihe tanzt" wird es lebensgefährlich. Und die "Loyalität" und "Kameradschaft" wird ab einem gewissen Punkt durch die Verpflichtung zur Teilnahme an Straftaten und die gemeinsame Mitwisserschaft gesichert - da ist nichts mehr mit Lagerfeuerromantik.
Vielleicht langsam anfangen erwachsen zu werden und die Teenienaivität ablegen?
Gruß Andi
Die ganze Zeit mein Gedanke! Danke Andi, dass Du das so ausführlich und (ohne Schwafelei drumrum) deutlich ausgedrückt hast!
Eigentlich steht das schon auf Seite 1
Zitat von: wolverine am 23. April 2013, 15:37:11
Das ist der Punkt: Der Dienst als Soldat ist ein Bekenntnis zum Staat, seiner verfassungsmäßigen Ordnung und seiner Gesetze! Und hier sind "doppelte Loyalitäten" oft schwer vereinbar. "Outlaw Motorcycle Gangs" heißen ja nicht umsonst so. Als "One Percenter" steht man ja demonstrativ außerhalb des Gesetzes.
Hier müssen Sie halt für sich die Entscheidung treffen. Mit Freunden motoradfahren ist ok; wenn man deren Ideologie folgt wird es Probleme geben.
OMCG-Mitgliedschaft und Soldat sein, dürfte sich ausschließen. Denn, von einem Soldaten wird ein aktives Eintreten für die Freiheitlich-Demokratische Grundordnung erwartet.
Das Wort "Outlaw" schließt für mich aus, dass sich jemand aktiv zur FDGO bekennen kann.
Das ist allerdings meine rein persönliche Meinung.
Der MAD ist für den personellen Geheimschutz zuständig. Ein 1-Prozenter als Member dürfte da wohl eher seine Loyalität bei seinem "Club" sehen. Das dürfte der MAD sicherlich ähnlich beurteilen.
Zitat von: wolverine am 24. April 2013, 10:58:30
Eigentlich steht das schon auf Seite 1
Ja und danach kamen Gutmenschen ins Schwadronieren, weil der TE diese Antwort nicht hören wollte...
Zitat von: Andi am 24. April 2013, 17:25:38
... Gutmenschen...
Da das ja meist diskriminierend, also negativ gemeint ist: Gibt es eigentlich auch das Gegenteil ;)?
Zyniker?
Klingt verlockend...
Zitat von: schlammtreiber am 24. April 2013, 09:05:52
Zitat von: BSG1966 am 23. April 2013, 17:23:38
Zwei Dinge noch: ich tat Dienst in Zeiten der Wehrpflicht. Und da mussten auch rechtsradikale Menschen Wehrdienst leisten. Heute muss die Bundeswehr Menschen mit gewissen Ansichten nicht zwingend einstellen.
Auch zu Zeiten des GWD war die Bw weitgehend sensibilisiert, Neonazis wurden oft "abgeschoben". In vier Jahren hab ich zwei Fälle von rechtsextremen Soldaten mitbekommen, beide GWDL, beide wurden sofort auf harmlose Langweilposten ohne täglichen Waffenkontakt aussortiert - der eine als Kellner ins UffzHeim, der andere an einen Schreibtisch in der hintersten Ecke der Fahrbereitschaft.
Ach ja, einen "rechtsextremen" Vorfall hatten wir auch mal im Zug - ein UmP einer anderen Teileinheit hatte Abends nach Dienstschluss "rechtsextreme Musik, eindeutig Skinhead-Musik" aus einer unserer Stuben gehört. Also haben wir am nächsten Morgen (ja, am nächsten Morgen, denn der UmP hatte nicht die Eier, sofort einzugreifen und sich als Stabsmuckl mit den bösen Brutalos von der Sicherung anzulegen, und die Wache hielt er für "befangen", denn sie bestand teilweise aus Sicherern - kein Scherz, stand genau so im Protokoll) die Bude gefilzt und alle Tonträger geprüft (= angehört...ja, wir saßen stundenlang da und haben dienstlich Musik gehört!). Bereits bei der Durchsuchung der Bude kamen wir nicht umhin anzumerken, dass diese große Rastafari-Fahne mit Bob Marley Aufdruck an der Wand den Anfangsverdacht auf rechtsextremes Gedankengut nicht unbedingt wirkungsvoll untermauert. Die Hörprobe ergab auch fast nur harmloses Zeugs aus den Charts (was den Spieß zu der Bemerkung trieb "Sowas hören die heutzutage?!?!"), aber schließlich hatten wir dann zwei CDs im Verdacht, den Alarm ausgelöst zu haben. Diese wurden dem Zeugen vorgespielt, der auch sofort die rechtsextreme Skinhead-Musik wiedererkannte: Die Toten Hosen und Rammstein...
Der Fall war damit erledigt, lediglich die entlasteten Stubenbewohner erhielten vom Spieß den eindringlichen Hinweis, schleunigst "den Kiffer-Schmarrn von der Wand zu nehmen".
Wer Skinheads mit Rechtsextremen gleichsetzt, hat offensichtlich einiges verfehlt...
Zitat von: KanuelM am 24. April 2013, 22:31:59
Zitat von: schlammtreiber am 24. April 2013, 09:05:52
Zitat von: BSG1966 am 23. April 2013, 17:23:38
...., der auch sofort die rechtsextreme Skinhead-Musik wiedererkannte: Die Toten Hosen und Rammstein...
Der Fall war damit erledigt, lediglich die entlasteten Stubenbewohner erhielten vom Spieß den eindringlichen Hinweis, schleunigst "den Kiffer-Schmarrn von der Wand zu nehmen".
Wer Skinheads mit Rechtsextremen gleichsetzt, hat offensichtlich einiges verfehlt...
Ich weiß jetzt nicht, wo Schlammtreiber Skinheads ausschließlich mit Rechtsextremismus in Verbindung bringt. Aus, Zitat: "... die rechtsextreme Skinhead-Musik ..." kann ich beim besten Willen nicht erkennen, dass es ausschließlich rechtsextreme Skinheads geben soll.
Ein großer Anteil setzt wohl Skinhead mit "Naziskin" gleich. Das hat Schlammtreiber gerade nicht getan.
Einmal abgesehen, dass Andis Analyse vollkommen richtig ist, muss der Ansicht von @ BSG 1966 allerdings widersprochen werden:
Bis Mitte 2012 bestand eine allgemeine Wehrpflicht, die auch vollzogen wurde. Allerdings mussten mitnichten in diesen Zeiten auch "rechtsradikale Menschen Wehrdienst leisten". Denn sobald sie als rechtsradikal auffälltg wurden, kam es zu entsprechenden Enlassugsverfahren, genau wie heute.
Zitat von: KanuelM am 24. April 2013, 22:31:59
Wer Skinheads mit Rechtsextremen gleichsetzt, hat offensichtlich einiges verfehlt...
Das tun die meisten Normalbürger, was auch verständlich ist, weil der Anteil der Redskins etc hierzulande doch eher klein ist.
Verhält sich so ähnlich wie bei den anderen zwei Verallgemeinerungen im zitierten Text (Rasta = Kiffer, Sicherer = Haudrauf), die nicht so sehr gestört zu haben scheinen.
Eigentlich waren die Spitzen in schlammis Text doch gar nicht zu überlesen... ::)
Zitat von: StOPfr am 25. April 2013, 14:00:10
Eigentlich waren die Spitzen in schlammis Text doch gar nicht zu überlesen... ::)
Doch doch, das geht. Wenn man den Fehler macht, mich ernst zu nehmen ;D
Zitat von: miguhamburg1 am 25. April 2013, 08:46:03
Einmal abgesehen, dass Andis Analyse vollkommen richtig ist, muss der Ansicht von @ BSG 1966 allerdings widersprochen werden:
Bis Mitte 2012 bestand eine allgemeine Wehrpflicht, die auch vollzogen wurde. Allerdings mussten mitnichten in diesen Zeiten auch "rechtsradikale Menschen Wehrdienst leisten". Denn sobald sie als rechtsradikal auffälltg wurden, kam es zu entsprechenden Enlassugsverfahren, genau wie heute.
Ich widerspreche hier gern: die Praxis war in den von mir erlebten Fällen eine andere. Vielleicht waren sie nicht derart auffällig, dass es zu einer Entlassung gereicht hätte, das mag sein. Fakt IST dass ich 6 Monate lang die An- und Abreise mit offen rechtsradikalen Kameraden angetreten hatte. Vielleicht nicht offen genug für ihre Vorgesetzten, mag sein. Vielleicht wären Dinge passiert, wenn ich deren Gesinnung an entsprechende Stellen gemeldet hätte. Warum hatte ich dies nciht getan?! In erster Linie erschien es mir als gängige Praxis, zu "ertragen", dass in gewissen Gegenden Gang und Gäbe ist, dass ein nicht geringer Teil der Wehrpflichtigen derart gepolt ist. Darüberhinaus allerdings auch, weil ich die Zeiten, in denen Menschen ihrer Gesinnung wegen gemeldet wurden, alles andere als miss(t)e.
Nur so am Rande:
Ich denke bei so einer Diskussion wäre es erst mal sinnvoll zwischen "rechtsradikalen" und "rechtsextremen" Soldaten / Menschen zu unterscheiden.
rechtsextrem: Rechtsextremisten sind gegen die bestehende Verfassung. Sie sind nicht demokratisch, gegen Minderheiten und Ausländer.
Sie sind verfassungsfeindlich und damit strafbar.
rechtsradikal: radikal - bis an die Wurzel.
Rechtsradikale bewegen sich in die rechte Richtung, jedoch noch im Rahmen der Grundsätze der Verfassung.
Ich will damit keine Idiologie in Schutz nehmen aber wenn man ernsthaft über das Thema reden will, muss man diese Unterscheidung treffen...
Grüße
Megawaldi
Zitat von: Megawaldi am 26. April 2013, 07:37:22
... bei so einer Diskussion wäre es erst mal sinnvoll zwischen "rechtsradikalen" und "rechtsextremen" Soldaten / Menschen zu unterscheiden.
rechtsextrem: Rechtsextremisten sind gegen die bestehende Verfassung. Sie sind nicht demokratisch, gegen Minderheiten und Ausländer.
Sie sind verfassungsfeindlich und damit strafbar.
rechtsradikal: radikal - bis an die Wurzel.
Rechtsradikale bewegen sich in die rechte Richtung, jedoch noch im Rahmen der Grundsätze der Verfassung.
Dabei ist die Grenze zwischen rechtsradikal und rechtsextremistisch allerdings fließend.
Die gefestigte Rechtssprechung des Bundesverwaltungsgerichtes zur Beobachtung von Personen, Organisationen und anderen Gruppierungen, läßt die "Annahme" einer extremistischen Bestrebung bereits dann zu, wenn "Anzeichen" einer gegen die Freiheitlich Demokratischen Grundordnung gerichteten "Gesinnung" erkennbar sind.
Grundsätzlich ist allerdings auch eine extremistische Gesinnung/Einstellung nicht strafbar, sondern nur (Straf-) Taten die sich in kämpferisch-aggressiver Weise gegen die FDGO richten.
Ergo, ein "Normal"bürger darf Extremist sein. Von Beamten, Richtern und Soldaten wird ein
aktives Bekenntnis zu den Werten des GG sowie der FDGO gefordert. Im überzeichneten Extremfall führt dies dazu, dass ein "Extremist" im öffentlichen Dienst beschäftigt werden muss, als Beamter/Richter/Soldat jedoch nicht ernannt werden dürfte.
Denn, von Angestellten/Arbeitern wird nur ein "passives" Eintreten für die FDGO gefordert, was sich dadurch kennzeichnet, dass nicht
aktiv gegen die FDGO angegangen wird.
Das ist jetzt allerdings stark verkürzt dargestellt und bedarf einer Einzelfallbetrachtung und dient wie gesagt, der Verdeutlichung!
ZitatVon Beamten, Richtern und Soldaten wird ein aktives Bekenntnis zu den Werten des GG sowie der FDGO gefordert.
Sehr richtig. Deshalb heißt es auch in § 8 Soldatengesetz:
"Der Soldat muss die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes anerkennen und durch sein gesamtes Verhalten für ihre Erhaltung eintreten."Bei Soldaten wird explizit gefordert, dass diese sich aktiv für die FDGO einsetzen. Das bedeutet, die Säulen des Grundgesetzes (Bundesstaat, Rechtsstaat, Sozialstaat, Demokratie und Republik) sowie die Menschenwürde einerseits für gut zu befinden und andererseits dies auch entsprechend zu vertreten.
Dem Soldaten wird keinerlei politische Denkrichtung vorgegeben. Als Staatsbürger in Uniform kann er politisch denken, wie er will. Aber er hat eine vorgegebene Spielwiese, die er nicht verlassen darf. Und das sind die von der Ewigkeitsklausel geschützen Artikel 1 und 20 des Grundgesetzes (FDGO).
Wer diese Spielwiese verlässt, der kann wegen Verstoßes gegen die oben genannte Dienstpflicht diszipliniert und notfalls sogar entlassen werden.
ZitatBis Mitte 2012 bestand eine allgemeine Wehrpflicht, die auch vollzogen wurde.
Ich gehe mal von einem Tipfehler aus. Die Wehrpflicht wurde bereits Mitte 2011 ausgesetzt. Letztes Jahr (also 2012) gab es schon keine Wehrpflichtigen mehr.
Zitat von: christoph1972 am 26. April 2013, 08:14:57
Dabei ist die Grenze zwischen rechtsradikal und rechtsextremistisch allerdings fließend.
Ja, die Unterscheidung ist weitgehend akademisch, für den Alltagsgebrauch wenig tauglich, und wird daher auch im sozialwissenschaftlichen Bereich kritisiert.
Lieber justice, vollkommen richtig, da geriet der Finger unbemerkt auf die Nachbartartaste ... vielen Dank für die Richtigstellung.
Noch einmal konkret, @ BSG: Es mag ja durchaus sein, dass IHNEN die rechte Gesinnung Ihrer damaligen Kameraden aufgefallen war. Wenn sie diese allerdings nicht an Stellen ausgelebt hatten, an denen sie in das Visier der Sicherheitsbehörden gerieten oder es den zuständigen Vorgesetzten auffiel/gemeldet wurde (zum Beispiel von Ihnen), dann konnte auch kein Ermittlungsverfahren gegen diese Leute eingeleitet werden. Und Ihre Einlassung "ich hielt das in gewissen Regionen für normal, dass solche Leute bei der Bundeswehr sind" empfinde ich als ziemlich laue Ausrede. Zumindest aber vollkommen ungeeignet dafür, einen signifikanten Zustand in der Bundeswehr zu beschreiben, wie Sie es hier leider taten.
Zitat von: Megawaldi am 26. April 2013, 07:37:22
Sie sind verfassungsfeindlich und damit strafbar.
Sie SIND ganz bestimmt nicht strafbar. Ihre Gesinnung ist es auch nicht. Wenn, dann ist es ihr Reden/Handeln.
Zitat von: miguhamburg1 am 26. April 2013, 10:01:52
Noch einmal konkret, @ BSG: Es mag ja durchaus sein, dass IHNEN die rechte Gesinnung Ihrer damaligen Kameraden aufgefallen war. Wenn sie diese allerdings nicht an Stellen ausgelebt hatten, an denen sie in das Visier der Sicherheitsbehörden gerieten oder es den zuständigen Vorgesetzten auffiel/gemeldet wurde (zum Beispiel von Ihnen), dann konnte auch kein Ermittlungsverfahren gegen diese Leute eingeleitet werden.
So und nicht anders habe ich es doch auch geschrieben.
Zitat
Und Ihre Einlassung "ich hielt das in gewissen Regionen für normal, dass solche Leute bei der Bundeswehr sind" empfinde ich als ziemlich laue Ausrede. Zumindest aber vollkommen ungeeignet dafür, einen signifikanten Zustand in der Bundeswehr zu beschreiben, wie Sie es hier leider taten.
Gut, es gab noch ein, zwei weitere Begebnisse, in denen ich mit Menschen in Uniform in Kontakt gekommen war, deren Gesinnung nicht ganz im Sinne des Dienstherrn war, aber NATÜRLICH lässt sich aus meinen persönlichen Erfahrungen kein Allgemeinzustand der Bundeswehr schließen, das hatte ich damit so nicht vor.
Darüberhinaus kenne ich sicherlich auch Menschen, die an anderen Standorten gedient hatten, und auch hier und da ihre Erfahrungen in der Causa gemacht hatten, die für mich ebendiesen Eindruck erweckt hatten, dass Rechtsextremismus innerhalb der Bundeswehr doch häufiger vorkommt, als der ein oder andere denkt.
Unterm Strich kämen wir sicherlich insofern auf einen Nenner, dass es nicht wenige mit einer Gesinnung, die sich mit der FDGO nur schwer vereinbaren lässt in der Bundeswehr gab und vielleicht jetzt ebenfalls gibt, diese aber eben nicht derart ausleben, dass Vorgesetzte/Kameraden eine Meldung für nötig erach(te)ten.
Der Vollständigkeit halber aber noch meine "Einlassung" im Zitat:
Zitat von: BSG1966 am 25. April 2013, 14:23:04
In erster Linie erschien es mir als gängige Praxis, zu "ertragen", dass in gewissen Gegenden Gang und Gäbe ist, dass ein nicht geringer Teil der Wehrpflichtigen derart gepolt ist.
Ich fühle mich in Deinem/Ihren Beitrag alles andere als richtig zitiert.
Können wir das Thema nicht mal schließen?
Es gibt hier 2 Problemkreise zu identifizieren:
1. Wann definiert die Bundeswehr jemand als wegen "extremistischer Tendenzen" ungeeignet?
Soweit ich mich an die entsprechenden Aussagen erinnere, regelt ein Erlass (!?) des BMVg relativ umfassend, wann ein Soldat wegen Kollision mit seinen soldatischen Pflicht zum aktiven Eintritt für die FDGO zu entlassen ist bzw. ein entsprechendes Verfahren zur Entlassung einzuleiten ist.
Die aktiven Soldaten finden den entsprechenden Erlass sicher im Intranet.
2. Wie findet die Bundeswehr Exremisten in den eigenen Reihen?
Sofern der Soldat sich nicht aktiv in Uniform engagiert, sondern als Privatperson agiert, gibt es im Regelfall keinen Anlass für den DV bzw. das MAD-Amt an dessen Bekenntnis zur FDGO zu zweifeln.
Bei der Masse an Personal in der Bundeswehr ist es schlicht wegen der Trennung von Personaldaten und Daten im NADIS nicht möglich, eine sog. "Regelanfrage" zu starten. Dank dem "Recht auf informationelle Selbstbestimmung" muss ich grundsätzlich erst einmal in die Anfrage einwilligen (SÜ). Bei Verdachtsfällen kann der zuständige MAD-Soldat/-Beamte/-Angestellte das NADIS abfragen.
Damit hat es sich in der Regel erst einmal erledigt. Wenn ich als DV den Verdacht habe, einer meiner Soldaten steht einer extremistischen Bestrebung nahe oder vertritt deren Gedankengut, dann ist er gefordert, über den S-2 den MAD darüber in Kenntnis zu setzen.
Der MAD wird dann ggf. eine Untersuchung einleiten.
@ BSG. Um mal einen brauchbaren Überblick über das tatsächliche Vorhandensein rechtsextremer Umtriebe bei der Bundeswehr als Grundlage für eine eigene Beurteilung zu bekommen, empfehle ich Ihnen eine diesbezügliche Lektüre der Berichte des Wehrbeauftragten in den letzten Jahren. Wenn Sie die dort stehenden Zahlen in Bezug zum Personalempfang der Bundeswehr setzen, werden Sie erkennen, dass es sich nicht um ein allgemeines Problem handelt.
BTW: Wenn einem Disziplinarvorgesetzten (woher auch immer) bekannt wird, dass einer der ihm unterstehenden Soldaten rechtsradikal/rechtsextrem auffällt, hat er den Sachverhalt disziplinar zu ermitteln und bei Vorliegen entsprechender Informationen eine BV-Meldung zu erstatten und die Angelegenheit an den zuständigen Wehrdisziplinaranwalt zu melden.
Ihre Vermutung, @ christoph, ist daher nur teilweise richtig: Wird ein Soldat in seiner Freizeit von den Sicherheitsbehörden aufgrund rechtsextremer/-radikaler Umtriebe erkennungsdienstlich behandelt, ein Ermittlungs-/Strafverfahren eingeleitet, erfährt dies auch die Bundeswehr, auch wenn der betroffene Soldat, wie es seine Pflicht wäre, hierüber seine Vorgesetzten nicht informieren sollte. Im Übrigen wird der DV bei Vorliegen eines Verdachtes den MAD selbst über den Sachverhalt informieren. Dafür braucht er nicht seinen S 2.
Zitatauch wenn der betroffene Soldat, wie es seine Pflicht wäre, hierüber seine Vorgesetzten nicht informieren sollte.
Sorry, dass ich mich nochmal einmische, aber migu hat mein Lieblingssteckenpferd getroffen.
Es gibt keine (!!!) Pflicht, Strafverfahren oder Ermittlungsverfahren zu melden, da es stattdessen den fundamentalen Rechtsgrundsatz gibt:
Niemand muss sich selbst belasten! Lieber migu, falls Sie noch im Büro sind: Bitte werfen Sie mal einen Blick in die ZDV 20/15 (personelles Meldewesen) und dort in die Nummer 110, 112 oder 115 (bin nicht ganz sicher, welche Nummer).
Auch die Ausführungsbestimmungen zur ZDV 20/15 betonen dies noch einmal ausdrücklich.
Zitat von: miguhamburg1 am 26. April 2013, 11:53:41
Ihre Vermutung, @ christoph, ist daher nur teilweise richtig: Wird ein Soldat in seiner Freizeit von den Sicherheitsbehörden aufgrund rechtsextremer/-radikaler Umtriebe erkennungsdienstlich behandelt, ein Ermittlungs-/Strafverfahren eingeleitet, erfährt dies auch die Bundeswehr, auch wenn der betroffene Soldat, wie es seine Pflicht wäre, hierüber seine Vorgesetzten nicht informieren sollte. Im Übrigen wird der DV bei Vorliegen eines Verdachtes den MAD selbst über den Sachverhalt informieren. Dafür braucht er nicht seinen S 2.
@miguhamburg1 Wenn ein Soldat in seiner Freizeit Kontakt mit der Polizei hat und entsprechend wegen ED-behandelt und/oder ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, weil er entsprechend seiner politischen Gesinnung gehandelt, ist dies aus Sicht des Nachrichtendienstes ein Glücksfall. Häufig genug bereitet jedoch schon die Identifikation von Teilnehmern an einer Demonstration deutlich größere Schwierigkeiten.
Gerade im Spektrum der rechtsextremistischen Gruppierungen wird inzwischen verstärkt darauf geachtet, bei Demonstrationen eben nicht auffällig zu werden. Einem in Zivil auftretenden Soldaten bei einer Rede auf einer Extremistenveranstaltung erst einmal als Soldaten zu erkennen, bedarf wohl hellseherischer Fähigkeiten. Ohne konkrete Personalangaben, spuckt das NADIS eine Vielzahl von Personen mit den Suchmerkmalen aus und PERFIS vermutlich auch.
Inwieweit das MAD-Amt nun die festgestellte Teilnahme an einer einschlägigen Demonstration zum Anlass nimmt, aktiv zu werden, entzieht sich meiner Kenntnis.
Gleiches gilt eben für die Mitgliedschaft des TE in einer mutmaßlich als kriminelle Vereinigung einzuordnenden MC. Ohne konkrete Anhaltspunkte, ist es schwierig, im personellen Geheimschutz eine Sicherheitsgefährdung im erforderlichen Maß festzustellen. Je höher die Stufe der SÜ, desto eher reichen Indizien aus, um die Sicherheitsfreigabe zu verweigern. Da das allerdings eine rechtsbehelfsfähige Entscheidung ist, will das vernünftig begründet sein.
Zitat von: christoph1972 am 26. April 2013, 12:31:03
Häufig genug bereitet jedoch schon die Identifikation von Teilnehmern an einer Demonstration deutlich größere Schwierigkeiten.
Das ist Quatsch. Egal ob links oder rechts, das zuständige LKA kennt seine Pappenheimer, weil es immer wieder die gleichen sind. Und klassische rechts oder linke "Demonstrationen" bestehen aus 5-100 Personen die im Regelfall ausnahmslos polizeibekannt sind.
Der MAD prüft übrigens routinemäßig das (jüngere) Personal der Bundeswehr mit den "Szenelisten" der LKAs ab - früher wurde so jeder GWDL zu Dienstbeginn einmal pauschal abgeklopft. Das geht dann soweit, dass Soldaten, die auf der Mailverteilerliste eines nicht näher genannten rechtsextremistischen Buchhandels stehen (z.B. weil sie da mal über ebay ein Buch erworben haben) plötzlich Besuch vom MAD bekommen.
Das "Recht auf informationelle Selbstbestimmung" kannst du mal ganz entspannt vergessen, denn dieses Grundrecht ist bei einem Soldaten (selbstredend) dermaßen eingeschränkt, dass geringfügigste dienstliche Zwecke dieses Grundrecht einschränken.
Gruß Andi
Zitat von: Andi am 26. April 2013, 18:17:44
Zitat von: christoph1972 am 26. April 2013, 12:31:03
Häufig genug bereitet jedoch schon die Identifikation von Teilnehmern an einer Demonstration deutlich größere Schwierigkeiten.
Das ist Quatsch. Egal ob links oder rechts, das zuständige LKA kennt seine Pappenheimer, weil es immer wieder die gleichen sind. Und klassische rechts oder linke "Demonstrationen" bestehen aus 5-100 Personen die im Regelfall ausnahmslos polizeibekannt sind.
Das "Recht auf informationelle Selbstbestimmung" kannst du mal ganz entspannt vergessen, denn dieses Grundrecht ist bei einem Soldaten (selbstredend) dermaßen eingeschränkt, dass geringfügigste dienstliche Zwecke dieses Grundrecht einschränken.
Gruß Andi
Hust Wenn das wie beschrieben so einfach wäre, gäbe es keine Lichtbildmappen bzw- Lichtbildvorlagen bei den Ämtern/Abteilungen für Verfassungsschutz. Denn dann würde "ich" einfach die Berichte des jeweiligen MEK anfordern. Müssten ja alle Personen von 5 -100 TN bekannt sein. Klar, die BeDo-Trupps der Polizei filmen und fotografieren.
Die Führungspersönlichkeiten bzw. gewaltbereite Personen kennen die "Szene"-Beamten namentlich. Nur die breite Masse, nenne ich sie mal "Mitläufer", identifizierst Du nicht einfach mal so.
Im Übrigen unterliegen auch die Ämter/Abteilungen für Verfassungsschutz der Länder, das BfV und des MAD-Amt der Kontrolle der Datenschutzbeauftragten. Da gibt es sehr platt gesagt,
regelmäßig auf die Fresse. Nur erscheint das nicht im Bericht der DSB.
Nach 9/11 sind einfach die Datenbestände angewachsen.
@Andi die Inlandsnachrichtendienste ersticken an Informationen und an Datenschutzbestimmungen.
Zitat von: christoph1972 am 26. April 2013, 21:41:09
Die Führungspersönlichkeiten bzw. gewaltbereite Personen kennen die "Szene"-Beamten namentlich. Nur die breite Masse, nenne ich sie mal "Mitläufer", identifizierst Du nicht einfach mal so.
Doch regelmäßig, eben weil es immer wieder die gleichen sind. Und die Daten findest du bei den Staatsschützern des LKA.
Zitat von: christoph1972 am 26. April 2013, 21:41:09
Im Übrigen unterliegen auch die Ämter/Abteilungen für Verfassungsschutz der Länder, das BfV und des MAD-Amt der Kontrolle der Datenschutzbeauftragten.
"Kontrolle" im Sinne von: Er überwacht die Einhaltung von Gesetzen und Bestimmungen hat aber selbst keine Handhabe. ;)
Das ändert aber nichts daran, dass jegliche von dir angestrebten Vergleiche Soldat=Zivilist unzutreffend sind.
Zitat von: christoph1972 am 26. April 2013, 21:41:09
Da gibt es sehr platt gesagt, regelmäßig auf die Fresse. Nur erscheint das nicht im Bericht der DSB.
Schöne Geschichte, aber was interessiert das den MAD? Der hat ausreichend Rechte, um Soldaten angemessen zu durchleuchten - und damit steht er völlig anders da, als der Verfassungsschutz gegenüber normalen Bürgern.
Gruß Andi
Die Verfassungsschützer von Bund und Ländern sind schlicht völlig ineffektiv organisiert und aufgestellt. Das sage ich auch denen, die dafür verantwortlich sind. Und dann verfällt man in genauso ineffektive Sammelwut oder hebelt über Gebühr Grundrechte aus. Beides gefällt mir nicht.
Zitat von: Andi am 27. April 2013, 00:18:05
Zitat von: christoph1972 am 26. April 2013, 21:41:09
Die Führungspersönlichkeiten bzw. gewaltbereite Personen kennen die "Szene"-Beamten namentlich. Nur die breite Masse, nenne ich sie mal "Mitläufer", identifizierst Du nicht einfach mal so.
Doch regelmäßig, eben weil es immer wieder die gleichen sind. Und die Daten findest du bei den Staatsschützern des LKA.
Zitat von: christoph1972 am 26. April 2013, 21:41:09
Im Übrigen unterliegen auch die Ämter/Abteilungen für Verfassungsschutz der Länder, das BfV und des MAD-Amt der Kontrolle der Datenschutzbeauftragten.
"Kontrolle" im Sinne von: Er überwacht die Einhaltung von Gesetzen und Bestimmungen hat aber selbst keine Handhabe. ;)
Das ändert aber nichts daran, dass jegliche von dir angestrebten Vergleiche Soldat=Zivilist unzutreffend sind.
Zitat von: christoph1972 am 26. April 2013, 21:41:09
Da gibt es sehr platt gesagt, regelmäßig auf die Fresse. Nur erscheint das nicht im Bericht der DSB.
Schöne Geschichte, aber was interessiert das den MAD? Der hat ausreichend Rechte, um Soldaten angemessen zu durchleuchten - und damit steht er völlig anders da, als der Verfassungsschutz gegenüber normalen Bürgern.
Gruß Andi
@Andi Die Berichte des Herrn Schaar gehen an den zuständigen Ausschuss (PKG/Verteidigungsausschuss). Insofern findet die Kontrolle zwar ohne direkte Konsequenzen statt, außer das Informationen wegen der Selbstbindung der Verwaltung an Recht und Gesetz dann gesperrt, geschwärzt und gelöscht werden und der SB einen "Einlauf" bekommt. Gilt im Übrigen auch für den MAD. Die jeweiligen "Innenrevisionen" freuen sich auch immer über die Berichte ;)
Der überwiegende Teil des Bundesverfassungsschutzgesetzes gelten auch für die Arbeit des MAD. Und das Verfassungsschutzgesetz ist überwiegend ein Datenschutzgesetz.
Allerdings hat der MAD wie von Dir angedeutet, den unschätzbaren Vorteil, ein Soldat ist dem MAD insoweit im Rahmen der Gesetze ausgeliefert und kann dem Gesprächswunsch des MAD auch nicht wirklich wirksames entgegensetzen. Um die Möglichkeit beneiden die Verfassungsschützer den MAD ungemein.
Zitat von: wolverine am 27. April 2013, 00:51:07
Die Verfassungsschützer von Bund und Ländern sind schlicht völlig ineffektiv organisiert und aufgestellt. Das sage ich auch denen, die dafür verantwortlich sind. Und dann verfällt man in genauso ineffektive Sammelwut oder hebelt über Gebühr Grundrechte aus. Beides gefällt mir nicht.
Tja, 16 Länder = 16 unterschiedliche Auffassungen + 1 Bundesamt. Seiner Koordinierungsfunktion kommt das BfV ja auch nicht so wirklich nach. Da stimme ich Dir voll zu. Das Problem liegt nicht in der Beschaffung, sondern in der Ver- und Auswertung der Informationen.
Zitat von: miguhamburg1 am 26. April 2013, 11:53:41
@ BSG. Um mal einen brauchbaren Überblick über das tatsächliche Vorhandensein rechtsextremer Umtriebe bei der Bundeswehr als Grundlage für eine eigene Beurteilung zu bekommen, empfehle ich Ihnen eine diesbezügliche Lektüre der Berichte des Wehrbeauftragten in den letzten Jahren. Wenn Sie die dort stehenden Zahlen in Bezug zum Personalempfang der Bundeswehr setzen, werden Sie erkennen, dass es sich nicht um ein allgemeines Problem handelt.
Das habe ich doch auch nie behauptet!!!
du bist sehr jung und wirst noch einige kenntnisse in deinem leben erlangen und wirst dich noch über einiges wundern. bleib sauber und dann bin ich überzeugt, dass du ein besserer soldat wirst als viele andere. ... aber sauber bleiben!!! viel glück alles gute kameradschaftlichen gruss