Guten Morgen.
Für meine angestrebten Tätigkeiten benötige ich eine SÜ2 oder 3. Allerdings ist es so dass ich zeitweise einen relativ schwierigen Werdegang hatte. Daher habe ich für manche Phasen keine wirklichen Referenzpersonen. Teils wegen Einsamkeit nach Ortswechseln, teils wegen späteren Kontaktabbrüchen mit einem negativen Umfeld. Was macht man in diesem Fall? Ich bin dadurch für einige Zeiträume, auch im jungen Erwachsenenalter, schlecht überprüfbar, und kann diesen Umstand nur mit sehr persönlichen Informationen erläutern. Letzteres wäre ein saurer Apfel in den ich beißen würde, aber reicht das auch?
Ich weiß dass hier niemand den Ausgang der Sache voraussagen kann, aber es wäre hilfreich für mich, zu wissen wie Kandidaten wie ich in der SÜ gehandhabt werden. Vielleicht weiß ja jemand etwas generelles zu sagen. Es geht letzten Endes um ziemlich bescheidene Lebenserfahrungen die ich mir nicht selber ausgesucht habe, und es wäre bitter wenn mir das nun auch noch Jahre später meine Berufswünsche verhagelt. Vielen Dank.
ganz einfach - alles so reinschreiben wie es ist
- nix auslassen
- nix verheimlichen
- nix schönen
und wenn zeiträume nicht belegbar sind - dies auch reinschreiben
und mehr tipps zu SÜ werden hier nicht gegeben - bzw darfst du von dir auch nicht schreiben - soll ja keiner rausbekommen / wissen das du einen DP bekommst der eine braucht ;)
Zum Werdegang und der Überprüfbarkeit.
1. medizinisch - ALLES angeben. Sollte irgendwas gewesen sein, was irgendwie Folgeschäden macht/machen könnte, und die BW rauskriegt, dass da was nicht angegeben wurde - Einstellungsbetrug, richtig Ärger.
2. strafrechtlich - was irgendwie in irgendeiner Weise in irgendeiner Staatsanwaltschaft behandelt wurde, ist nachprüfbar und WIRD nachgeprüft. Angeben.
3. negatives Umfeld. Ich habe jetzt keine Ahnung, wie im einzelnen dieses Umfeld geartet war. Wenn wir zB jetzt hier ein Umfeld haben, was politisch etwas fragwürdig eingestellt war, braucht es da keine Referenzpersonen zum angeben, die hat der Staatsschutz schon ganz von selbst bereitgestellt. Auch in Sachen Kriminalität kann es sein, dass Dein/Ihr Name im Zuge der Ermittlungen in irgendeiner Akte aufgetaucht ist (das kann auch ohne Tatbeteiligung passieren - ordnet einen aber einem Umfeld zu) und dann KANN es sein, dass der MAD im Zuge einer Sicherheitsüberprüfung auf gewisse Details stößt, die Du/Sie für "schlecht überprüfbar" hältst/halten.
Interessant vielleicht auch, was ich ein einem anderen Thread schrob:
ZitatEin Bekannter von mir hatte ein Gespräch mit dem MAD, wo ihm Fotos von Demos, auf denen er 15 (!!!) war, gezeigt wurden, wo ihm erzählt wurde, wie oft und mit wem er zum Fußball fährt, die Fangruppierung, in der er damals unterwegs war, wurde ihm genannt - ich bin selber dabei, bis auf einen, der im Block bisschen mehr zu sagen hat, ne absolute Normalo-Gruppierung (nix UltraUltra!). Wenn die die kennen, kennen die sicherlich auch Deinen/Ihren Verein.
Und wer sich was wie aussucht oder ausgesucht hat, gut, das sind psychologisch-philosophische Dimensionen, von denen ich jetzt mal die Finger lasse...
Für Details, die nicht offen stehen sollen, empfehle ich btw die PN-Funktion.
Vielen Dank.
Es geht weder um medizinisches, Straftaten noch um politisches. Allgemein gehalten geht es um mein Herkunftsmilieu und persönliche Schwierigkeiten, diesem zu entwachsen. Dadurch Zeiten wie sie vielleicht der Durchschnitt nicht unbedingt erlebt. Diese sind in Einstellungsverfahren dann nicht so leicht zu erklären und, wenn man doch genommen wird, bei eingehenderer Untersuchung eben erst Recht nicht. Denn es geht ja um Abweichungen vom normalen/erwünschten/bekannten.
Alles eher im Bereich persönlicher Probleme (nichts psychiatrisches). Sollte es ausreichen, diesbezüglich die Hosen runterzulassen, ist alles gut.
Zitat von: Tgv320 am 11. Mai 2013, 11:29:19
Alles eher im Bereich persönlicher Probleme (nichts psychiatrisches). Sollte es ausreichen, diesbezüglich die Hosen runterzulassen, ist alles gut.
Was heißt "reichen". Wenn das, was da zu Tage kommt, dem Dienstherrn nicht passt, reicht es eben nicht.
Der Lebenslauf, der da eingereicht wird sollte lückenlos sein. Sogenannte Lücken im Lebenslauf werden natürlich Fragen aufwerfen, klar.
Darüberhinaus, und das muss man einfach so ehrlich sagen, hat ein Bewerber mit lückenhaftem Lebenslauf und unklarem Umfeld/Hintergrund in der Regel natürlich Nachteile gegenüber dem Bewerber, dessen Lebenslauf die berühmte klare Linie erkennen lässt, und dessen Umfeld absolut solide und geordnet ist, insbesondere, wenn es um Laufbahnen geht, die irgendwo doch auf ne führende Position hinführen. Wie gesagt, das ist hart und nicht immer fair, aber Realität.
Auf der anderen Seite gibt es nicht Umsonst in manchen Einstellungs- bzw Auswahlverfahren ein Gespräch mit dem berühmten Psychologen, der sowas sicherlich besser einschätzen kann, als wir alle hier. UND ich persönlich rede jetzt in erster Linie von der Einstellung per se.
Mit "reichen" meinte ich, ob dem Dienstherrn das als Urteilsgrundlage dann ausreicht. Wie das Urteil ausfällt steht ganz richtig auf einem anderen Blatt.
Ich habe auch keine Illusionen darüber, dass die Notwendigkeit klarer Kriterien zulasten einer differenzierteren Betrachtung des Einzelnen gehen kann, und daher generell Leute im Vorteil sind, die eher weniger grundlegende Hürden nehmen mussten. Ich weiß trotzdem dass ich in meinem Leben schon wesentlich mehr Strecke gemacht habe als so mancher, der auf den ersten Blick weiter vorne liegt und gar nicht ahnt dass sein Startblock auch weiter vorne stand. Egal ob mir das nun was nützt (der Erfahrung nach: nein).
Vielen Dank für die Erläuterungen. :)
Soweit ich das beurteilen kann ist es bei der Bundeswehr zumindest nicht so, dass jede Bewerbung die nicht der Norm entspricht von vorneherein in Ablage P landet. Und es ist nunmal so, das in der Regel mit den Menschen schon auch gesprochen wird. Das fängt im Karrierecenter an und geht im Auswahlverfahren weiter. Wichtig ist eben offen und ehrlich zu sein, denn rumgeeier und Zweifel an dem, was der Gegenüber da grad von sich gibt, machen den Eindruck nicht unbedingt gut. Das dürft klar sein.
Von daher - Versuch macht kluch. Und in Sachen Strecke machen - wer was taugt, macht auch Strecke. Ist alles gar nicht so kompliziert, wie man denkt. Viel Erfolg - vielleicht sieht man sich denn demnächst in gleichem Textil.
Und: auf der anderen Seite hat man auch das ein oder andere Argmunet für sich, wenn man schon gewisse Hürden genommen HAT. Denn bewiesen hat mancher mit straightem Lebenslauf ja erstmal noch gar nix. Aber das ist natürlich jetzt sehr theoretisch.
Man muss dabei aber 2 Dinge unterscheiden: Zum einen die Eignung an sich und zum anderen die Sicherheitsüberprüfung.
Bei letzterer können nicht nachweisbare Lücken durchaus ein Problem darstellen.
Wie sieht es bei dir denn mit Vorstrafen aus?
Es gibt meines Wissens nach die Möglichkeit, im Zuge der Einstellung ein Gespräch mit einem Mitarbeiter des MAD zu führen (ich konnte das jedenfalls ankreuzen) - ich weiß jetzt nicht, wie freigiebig die mit Informationen sind à la "Stufe soundso - kein Ding, Stufe soundso - auf keinen Fall". Auch hier - probieren. Vielleicht ist man dann schlauer.
@Tgv320
Hast du denn schon eine Eignung für Mansch/Fw/Offz?
Hast du schon einen Posten der eine SÜ erfordert?
Ansonsten würde ich mir jetzt erst mal keinen Kopf machen?
Wenn Ja dann rede einfach mal mit deinem S2 darüber oder beantrage ein gespräch mit dem MAD...
Grüße
Megawaldi
Die von ihm angestrebte Verwendung ist sicherheitstechnisch nicht ganz ohne, schrob er doch.
Zitat von: BSG1966 am 11. Mai 2013, 15:46:11
Die von ihm angestrebte Verwendung ist sicherheitstechnisch nicht ganz ohne, schrob er doch.
ja angestrebt...was heisst das schon?
Ich strebe auch viel an...vieleicht hat er ja noch gar keine Eignung als soldat....
-.-
Die Frage ist aber doch nicht die, ob er eine Eignung als Soldat hat, sondern ob er bei der SÜ Probleme bekäme.
Dass letzteres nicht automatisch vorausgesetzt werden kann, ist klar, aber danach hat der TE doch gar nicht gefragt.
Also auf gut Deutsch: Wenn er zur Imbissbude geht und sagt, ich hätt gern ne Pommes, und die Bedienung sagt, nö, aber hier hast ne Bockwurst - dann ist dem Kunden unter Umständen nicht wirklich geholfen.
Und es ist ABSOLUT sinnvoll, bevor man überhaupt zur Bundeswehr geht, zu prüfen, ob die Vorstellungen, die man hat, überhaupt realistisch sind!
DENN: am Ende auf irgendnem Posten rumzusitzen und seine Zeit abzusitzen, ist unter Umständen a) wenig befriedigend und b) für die Bundeswehr auch weniger hilfreich, da bekanntlich ein solcher Dienst selten zur Zufriedenheit des Dienstherrn ausgeführt wird.
Mir ist schon klar was du meinst, aber ich halte es eben nicht für sinnvoll das wir uns hier rund um die SÜ den mund fusselig reden. Es ist doch überhaupt nicht klar ob der TE sich nur nen Kopf um ungelegte Eier macht...
Hier im Forum sind sehr viele die gerne zum KSK, Kampfschwimmer oder wie im aktuellen Fall wohl zur Eloka oder MAD wollen. Bei vielen hängt es dann schon an der Eignung zum Soldaten/Dienstposten.
Generell sollte man aber in einem öffentlichen Forum die Details über die SÜ so gering wie möglich halten.
Aufklären sollte hier der S2 und der MAD!
Aus diesem Grunde erging ja auch der Hinweis an den TE, es einfach zu probieren und im Zuge dessen ein Gespräch mit dem MAD zu suchen. Problem gelöst.
Wird denn nicht bei allen SaZ- und BS-Bewerbern im Vorfeld durchleuchtet??
Ok, die SaZ sind wohl zahlenmäßig zu aufwändig, aber BS?
Was ist denn ein BS-Bewerber?
Ein "BS-Bewerber" ist wohl ein Kamerad, der den Antrag auf Übernahme in das Dienstverhältnis eines Berufssoldaten (= BS!) gestellt hat ;) ! Und nein, diese werden nicht "standardmäßig" durchleuchtet, sondern nur dann, wenn sie eine sicherheitsempfindliche Tätigkeit ausüben!
Zitat von: Niederbayer am 12. Mai 2013, 23:38:58
Wird denn nicht bei allen SaZ- und BS-Bewerbern im Vorfeld durchleuchtet??
Ich empfehle mal eine Blick in das Sicherheitsüberprüfungs
gesetz (SÜG). Dort ist festgelegt, wer unter welchen Voraussetzungen einer SÜ unterzogen werden muss (und darf). Damit Sie sich im Netz nicht zu Tode suchen:
http://www.gesetze-im-internet.de/s_g/