Hallo!
Mein Traum ist es ein Soldat zu sein, aus dem Grund, das ich das Gefühl habe meinem Land zu dienen und behilflich zu sein. Mein Vater hat mir immer von der Kameradschaft in der Bundeswehr erzählt und das hat mich schon als kleiner Junge fasziniert. Doch, kann man sowas in die Bewerbung schreiben oder wird man gleich als Nazi abgestempelt?
Meine Eltern und Freunde stehen nicht hinter mir, mit der Entscheidung zur Bundeswehr zu gehen. Als ich ihnen erklärt habe, das ich das Gefühl habe meinem Land zu dienen, haben sie mich belächelt. Meine Freunde sagten, das sich das nach einem Nazi anhört!
Aber was ist daran schlimm an sein Land festzuhalten und dienen zu wollen?
Vielleicht kann mir einer schreiben wie er seine Familie überzeugt hat oder ob es dir egal war und dein Ding durchgezogen hast. Und ob ich in meine Bewerbung schreiben kann das ich meinem Land dienen möchte und behilflich zu sein.
Vielen Dank im vorraus.
MFG .. Chris
ZitatDoch, kann man sowas in die Bewerbung schreiben oder wird man gleich als Nazi abgestempelt?
Sie schrieben keine "Bewerbung", Sie füllen den Vordruck "Bewerbungsbogen für den freiwilligen Dienst in der Bundeswehr" und den "Zusatzfragebogen" aus. Da ist sowas gar nicht gefordert.
Naja, wenn ein Freund von mir sagen würde, er will zur Bundeswehr, weil er "seinem Land dienen" will, würd ich den zB erstmal Fragen, warum das ausgerechnet in der Bundeswehr sein muss. Ich meine, das kann man ja auch anders.
Fällt für mich sicher nicht zwangsläufig in die Kategorie Nazi, klingt aber verdächtig nach einer hohlen Phrase.
Würde das jemand im Interview zu mir sagen, würde ich ganz sicher penetrant nachhaken, was genau er damit meint...
zwei Dumme, ein Gedanke ;-)
Aso
vielen Dank KlausP
BSG
Mein Opa, mein Onkel und mein Vater sie waren alle in der Bundeswehr und haben nur positive Erinnerungen an die Bundeswehr, daher möchte auch in die Bundeswehr.
Zitat... klingt aber verdächtig nach einer hohlen Phrase.
Für mich auch. "Worthülse" ist auch so'n Begriff, der mir sofort dazu einfällt. Mir zeigt so ein Satz, dass der potentielle Bewerber sich zu seiner Motivation keine tiefgreifenden Gedanken gemacht hat.
Zitat von: KlausP am 25. Mai 2013, 13:03:36
Zitat... klingt aber verdächtig nach einer hohlen Phrase.
Für mich auch. "Worthülse" ist auch so'n Begriff, der mir sofort dazu einfällt. Mir zeigt so ein Satz, dass der potentielle Bewerber sich zu seiner Motivation keine tiefgreifenden Gedanken gemacht hat.
Genau nach diesem Wort habe ich übrigens auch ursprünglich gesucht.
Ich hätte die selbe Hypothese, die sich bestätigt, sobald der Bewerber beim Nachhaken ins Schleudern gerät.
Aber fragen wir Ihn doch selbst: Was verstehen Sie denn genau darunter, "Ihrem Land zu dienen"? Und warum sind Sie der Meinung, dass das am Besten bei der Bundeswehr, oder noch einen Schritt präziser, bei den Streitkräften, geht?
Zitat von: Huepy am 25. Mai 2013, 13:02:17
BSG
Mein Opa, mein Onkel und mein Vater sie waren alle in der Bundeswehr und haben nur positive Erinnerungen an die Bundeswehr, daher möchte auch in die Bundeswehr.
Naja wenn Ihre Verwandtschaft alle Bankräuber gewesen wären und nur beste Erinnerungen davon hätten, würden Sie auch Bankräuber werden wollen, das ist mir schon klar! Aber das erklärt den Salm mit "Land dienen" immernoch nicht.
Hmmm...
Ich denke mir immer, du lebst in diesem Land und solltest auch etwas für dieses Land tun, vorerst egal in welcher Richtung. Und da mein Vater in der Bundeswehr war, bin bei Ihr "erstmal" hängen geblieben. Oder ist das ein total falscher Gedanke?
Zudem lockt die Bundeswehr auch mit einer guten Bezahlung und da ich studieren möchte, ziehe ich die Bundwehr auch in Betracht.
Den Vergleich mit den Bankräubern sehe ich als eine Beleidigung an! Das ist eine "dumme" Aussage!
ZitatZudem lockt die Bundeswehr auch mit einer guten Bezahlung und da ich studieren möchte, ziehe ich die Bundwehr auch in Betracht.
Das ist eine Aussage, mit der ich persönlich deutlich mehr anfangen kann als mit der von Ihnen eingebrachten Phrase.
Zitat von: Huepy am 25. Mai 2013, 13:50:24
Ich denke mir immer, du lebst in diesem Land und solltest auch etwas für dieses Land tun, vorerst egal in welcher Richtung. Und da mein Vater in der Bundeswehr war, bin bei Ihr "erstmal" hängen geblieben. Oder ist das ein total falscher Gedanke?
Natürlich nicht, aber das kann man zB auch mit ehrenamtlicher Arbeit in der Nachbarschaft oder so machen. Oder politischer Betätigung. Oder mit einem Arbeitsplatz im caritativen Bereich.
Zitat
Zudem lockt die Bundeswehr auch mit einer guten Bezahlung und da ich studieren möchte, ziehe ich die Bundwehr auch in Betracht.
Ich sehe, wir kommen der Sache näher.
Zitat
Den Vergleich mit den Bankräubern sehe ich als eine Beleidigung an! Das ist eine "dumme" Aussage!
Ist es nicht. Es war ein Extrembeispiel, wie familiäre "Vorgeschichte" selbstverständlich einen Einfluss auf den persönlichen Werdegang haben kann. Nicht muss, ich meine, mancher, bei dem Die Familie nur aus Juristen besteht, macht aus ebendiesem Grund was anderes. Die Beleidigung kann ich nirgends entdecken, ich habe an keiner Stelle behauptet, dass in Ihrer Familie irgendwer kriminell wäre - das Wort WENN, mit dem ich den Beitrag einleitete, war hoffentlich nicht zu überlesen.
Im Übrigen gibt es nichts, was Sie bei einer Bewerbung (nicht Schreiben, aber dann im Gespräch) sagen SOLLEN. Die einzige falsche Antwort ist die unwahre Antwort. Sich da irgendwas aus den Fingern zu saugen, was man irgendwo gelesen hat, dass man es sagen sollte, bringt überhaupt nix, weil man spätestens bei Nachfragen anfängt rumzueiern. Machen Sie sich Gedanken, was das alles soll, warum Sie dahin wollen, was Sie da erreichen wollen, anders kann man in so einem Gespräch nicht "punkten". Wenn das überzeugt, sieht's gut aus, wenn's nicht überzeugt, haben Sie auch deshalb bei der Bundeswehr nix verloren, weil Sie da nicht glücklich werden würden. Wenn man nicht geeignet ist, bedeutet das auch, dass der Schritt zur Bundeswehr für einen selbst der falsche wäre.
Also mit meiner Phrase "meinem Land dienen" werde ich nicht weit kommen?
Hmm ich glaube dann muss ich mir noch einmal klar machen, was es bedeutet ein Soldat zu sein und ob es auch wirklich auf mich zutrifft. Doch, was muss ich alles bedenken?
- Trennung von Freunden und Familie?
- Auslandseinsatz?
- ...
Seit Ihr denn Soldaten? Und wenn ja was hat euch dazu bewegt, in die Bundeswehr zu gehen?
Zitat von: Huepy am 25. Mai 2013, 14:09:43
Also mit meiner Phrase "meinem Land dienen" werde ich nicht weit kommen?
Kommt drauf an - obs halt nur ne hohle Phrase ist, weil Sie nichtmal erklären können, was Sie damit meinen, und wie Sie das konkret ausgerechnetin der Bundeswehr tun wollen. Ich meine, was dient es beispielsweise Ihrem Land, wenn Sie in Afghanistan nen LKW durch die Gegend fahren (ich sage nicht, dass das dem Land nicht dienen würde, mich würd nur interessieren, ob Sie erklären können, warum udn auf welche Weise?!)?
Zitat
Hmm ich glaube dann muss ich mir noch einmal klar machen, was es bedeutet ein Soldat zu sein und ob es auch wirklich auf mich zutrifft. Doch, was muss ich alles bedenken?
Das sollte ein jeder, der sich entscheidet, Soldat zu werden, tun.
Was Sie bedenken sollten - ich denke, wenn Sie sich hier im Forum ein wenig umschauen, werden Sie da einiges finden.
Darüberhinaus - Sie erzählen, ihr Vater, Onkel und Großvater sind oder waren bei der Bundeswehr - wollen Sie sich nicht mal mit denen unterhalten, was das alles bedeutet?! Was man bedenken muss? Was sie da gut oder schlecht fanden?! Ernsthaft, das Internet ist nicht unbedingt der Hauptbereich, sich über die Bundeswehr zu informieren, es gibt da noch ein echtes Leben draußen...
Zitat
Seit Ihr denn Soldaten? Und wenn ja was hat euch dazu bewegt, in die Bundeswehr zu gehen?
Einige sind es, einige nicht.
Fragen Sie doch mal Ihre Verwandtschaft?! Wenn da so viele beim Bund waren, hatten die doch auch ihre Gründe?!
Darüberhinaus, ist für Ihren Bewerbungsprozess nicht wichtig, warum andere Soldaten da waren oder sind, sondern warum Sie dahin wollen!
Wie gesagt, irgendnen Kram nachplappern bringts nun nicht.
ZitatUnd wenn ja was hat euch dazu bewegt, in die Bundeswehr zu gehen?
Dazu gibt es im Forum mindestens einen Thread. Ich hab den nur auf die Schnelle nicht gefunden.
Zitat von: Huepy am 25. Mai 2013, 14:09:43
Also mit meiner Phrase "meinem Land dienen" werde ich nicht weit kommen?
Das ist ausdrücklich richtig, trifft aber nicht des Pudels Kern: Sie werden mit
keiner vorgefertigten Phrase weit kommen. Das gilt auch für die Nummer mit Ihren Verwandten, wobei da erschwerend hinzukommt, dass diese wohl noch in einer "ganz anderen" Bundeswehr dienen durften - der verfassungsmäßige Auftrag ist zwar der selbe geblieben, aber ausgelegt wird der heute völlig anders: siehe Auslandseinsätze.
Wichtig ist vor allem, dass Sie nicht nur die positiven Aspekte des Arbeitgebers Bundeswehr auswendig herunterrasseln können, sondern dass Sie die Nachteile des Soldatenberufs im vollen Aufgabenspektrum kennen (und verstehen) und für sich selbst bewerten können, inwiefern diese Sie beeinträchtigen werden (könnten).
Einen Bewerber, dem ausschließlich positives zur Bundeswehr einfällt, wird man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht einstellen.
Wenn Ihre Eltern Sie darin nicht unterstützen, würd ich mir mal nen Kopp machen, warum Ihr Vater, der ja augenscheinlich bei der Bundeswehr war, das nicht gutheißt, wenn Sie das auch machen. An der tollen Kameradschaft kanns ja nicht liegen.
Mittlerweile ist es eine sehr moderne Armee in der meiner Meinung nicht mehr viel an die damalige Geschichte erinnert. Die Kameradschaft ist von Einheit zu Einheit verschieden. Aber ich habe sie als wunderbar kennengelernt und würde die Erfahrung jedem empfehlen.
Habe es so ähnlich gehabt!
Weder Familie noch der engere Freundeskreis steht hinter mir mit meiner Entscheidung! Du solltest nicht versuchen jemanden zu überzeugen, ledeglich deinen Standpunkt überdenken und mit klaren Gründen fordern das sie deine Entscheidung aktzeptieren. Überdenke aber warum dein Umfeld so reagiert, meist ist es weil sich niemand wirklich mit dem Bund befasst und nur klischees rumgewatschelt werden wie: Beim Bund hast du nix zu tun und gammelst rum; Auffanglager von Patrioten die sich nicht trauen ihre rechte gesinnung zu outen; usw.
Diese Kommentare werden aber auch immer fein bedient, vereinzelt aus den eigenen Truppen, mehr noch von denen die an den Anforderungen beim Bund gescheitert sind oder nicht eingestellt wurden, bzw. keine Verlängerung bekommen haben. Diese Leute sollten sich an die eigene Nase fassen und nicht über den Arbeitgeber schimpfen. Wer will kann und wird auch gefördert, man hat bei der Bundeswehr ZAW's die deutlich anspruchsvoller sind als im Zivi raum. Ein anderer Grund, aus meiner erfahrung, ist der Neid über das Gehalt, hier aber gesagt es kann von heut auf morgen vorbei sein, also ist es schon gerechtfertigt. Jeder Job hat Gefahren, ein Feuerwehrmann kann auch drauf gehen (Als AGT im Innenangriff), ein Maurer kann vom Gerüst fallen, nur beim Soldaten ist die Gefahr mehr präsenter durch die aggressivere Gewalt durch den Krieg und das arbeiten in Krisengebieten, wobei hier das Bild der Bürger stark durch die Medien verzerrt wurde.
Du solltest dir viel Wissen alesen, warum der Bund durch welche Bündnisse aktiv ist, was er alles schafft und wo er präventiv Maßnahmen ergreift. Wenn du mit diesem Wissen deinen Kritikern gegenübertrittst wird der Großteil sehr schnell ruhig werden und aktzeptieren was du vor hast, denn nur die wenigstens wissen was ISAF wirklich ist oder warum es die UNIMIL oder Atalanta Einsätze gibt.
Fazit: Versuche niemanden zu Überzeugen, überdenke die Kritik und deinen Berufswunsch (Bim Bund bist du immer in erster Linie Soldat, erst dann nimmst du deinen Beruf wahr), mache dir erstmal selber klar über das *Warum*
Zitat von: DoctorHell am 27. Mai 2013, 05:45:51
Jeder Job hat Gefahren, ein Feuerwehrmann kann auch drauf gehen (Als AGT im Innenangriff), ein Maurer kann vom Gerüst fallen, nur beim Soldaten ist die Gefahr mehr präsenter durch die aggressivere Gewalt durch den Krieg und das arbeiten in Krisengebieten, wobei hier das Bild der Bürger stark durch die Medien verzerrt wurde.
Naja, das ist jetzt ein bisschen zu einfach gemacht. Die psychische Komponente würde ich mal nicht gänzlich außen vor lassen. Klar kann man auch hier in Deutschland Dinge erleben/erfahren, die einem n bisschen zusetzen - aber Krieg ist halt absolut nochmal ne andere Komponente. Die Fallzahlen hinsichtlich PTBS und co. sprechen da ne recht deutliche Sprache.
Ist mir irgendwas entgangen, gibt es einen speziellen Grund warum hier die Kurve zu mangelnder familiärer Unterstützung genommen wurde? Ich finde gerade nicht so richtig den Indikator...
Zitat von: SpitFire am 27. Mai 2013, 10:49:27
Ist mir irgendwas entgangen, gibt es einen speziellen Grund warum hier die Kurve zu mangelnder familiärer Unterstützung genommen wurde? Ich finde gerade nicht so richtig den Indikator...
Er schrieb das seine Eltern und die Freunde nicht hinter ihm stehen, darauf wollte er erfahrungswerte von anderen hören, wo ist hier das problem, wobei wir damit hier den Thread nicht voll müllen sollten!
Zitat von: DoctorHell am 27. Mai 2013, 11:05:26
Er schrieb das seine Eltern und die Freunde nicht hinter ihm stehen, darauf wollte er erfahrungswerte von anderen hören, wo ist hier das problem, wobei wir damit hier den Thread nicht voll müllen sollten!
Das hab ich doch glatt beim ersten Mal überlesen. Steht natürlich schon irgendwie im Gegensatz zu der Feststellung, dass man zur Bundeswehr will, weil der Rest der Familie das auch toll fand.