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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: Ani__ am 08. Juni 2013, 11:54:04

Titel: Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: Ani__ am 08. Juni 2013, 11:54:04
Hi,
ich wollte gern wissen ob eine Karriere bei der Bundeswehr immer noch möglich ist wenn man in der Vergangenheit Depressionen und Borderline hatte??



Edit:
"Bundeswehr trotz" war als Betreff einfach zu wenig!
Titel: Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: BSG1966 am 08. Juni 2013, 12:06:02
An und für sich - ja.

Die Tatsache dass Sie das in der Vergangenheit hatten, ist aber eine Information, die sehr schwammig ist.
Zeitraum, Therapie, Verlauf, aktueller Zustand, soweit ersichtlich, Prognose - und am Ende entscheidet der Musterungsarzt.



Edit:
Zum Betreff s. vorstehende Anmerkung
Titel: Antw:Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: Aykut am 10. Juni 2013, 21:50:28
Wenn alles wieder gut ist, musst er das doch nicht erwähnen, oder sehe ich das falsch?
Titel: Antw:Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: mailman am 10. Juni 2013, 21:56:16
Wenn das ganze zu längeren Klinikaufenthalten, oder  Medikamten usw. geführt, muss er das selbstverständlich erwähnen.
Titel: Antw:Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: ulli76 am 10. Juni 2013, 22:12:43
Natürlich muss so eine schwere Erkrankung angegeben werden.
Die Frage ist auch, von welchem Zeitraum wir da sprechen.

Die Diagnose Borderline (oder richtig: Emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderlinetyp) soll ja eigentlich erst dann gestellt werden, wenn sich bei gesunden Menschen eine stabile Persönlichkeit ausgebildet hat (normalerweise nicht vor dem 18. Lebensjahr). Bis die Diagnose gestellt wird, braucht es dann auch noch mal ne Weile und mit nem halben Jahr ambulanter Psychotherapie ist es bei der Erkrankung auch nicht getan.
Selbst wenn eine Therapie erfolgreich ist, wird man danach noch einen gewissen Zeitraum abwarten müssen, bis man überhaupt mal daran denken kann, von Heilung zu sprechen.
Titel: Antw:Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: BSG1966 am 11. Juni 2013, 05:09:10
Wenn man das nicht angibt, ist das Einstellungsbetrug, alles weitere erübrigt sich.
Titel: Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: Cherryblossom am 11. Juni 2013, 07:54:54
Ulli; wie ist das eigentlich; sämtliche Persönlichkeitsstörungen gelten ja als "nicht heilbar" bzw. sind teilweise zwar symptomfrei zu kriegen, sie bestehen ja aber weiterhin. (So zumindest mein Verständnis aus dem Studium heraus)

Ist damit überhaupt jemals eine Einstellung möglich? Aus der 46/1 werde ich, was den Teil betrifft nicht ganz so schlau.

Bzw wie würde es eben aussehen; wenn sich bei uns jemand bewirbt mit der Diagnose BPS, diese Diagnose aber vor dem 18. Lebensjahr gestellt wurde (was man erschreckenderweise wirklich häufig hört, galt ja mal als "Modediagnose").
Wie ist das bei der Musterung zu bewerten?
Titel: Antw:Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: BSG1966 am 11. Juni 2013, 12:19:40
Nee ganz so ist das nicht, bei Persönlichkeitsstörung gibts so pi-mal-Daumen ne Drittel-Regel - ein Drittel könne wohl geheilt werden, ein Drittel muss halt weiter mit leichten Beeinträchtigungen leben, ein Drittel wäre quasi mit schlechter Prognose.

In Sachen Diagnostik gibts nach ICD und DSM an und für sich klare Kriterien und Standardisierte Diagnostiken, die EIGENTLICH ziemlich gut abgrenzen können, ob eine psychiatrische Erkrankung vorliegt oder nicht.
Titel: Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: Cherryblossom am 11. Juni 2013, 12:28:24
Ok, das mit der Drittelregel kannte ich noch nicht...

Das es im DSM und ICD klare Diagnosekriterien gibt, weiß ich. ;) Nur gibt es ja dennoch gerade zb bei der Diagnose Borderline-Persönlichkeitsstörung viele Jugendliche und teils sogar auch schon Kinder, die entsprechend diagnostiziert werden.
Was ja eigentlich nicht sein kann, denn selbst bei Erfüllung der Diagnosekriterien kann/ sollte man vor dem 18. Lebensjahr nicht von einer Persönlichkeitsstörung sprechen, mWn...
Titel: Antw:Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: BSG1966 am 11. Juni 2013, 13:12:24
Ja das mit der Drittelregel stand damals in der Dualen Reihe Zyschatrie, "durft" ich für's Seminar ausarbeiten...

Ich meinte daher ja auch bewusst das EIGENTLICH. Die Diagnostik bei Jugendlichen ist sicherlich schwierig, ich meine, jeder, der mal pubertiert hat und in dessen Umfeld noch ganz andere Extreme da unterwegs waren, weiß das. Andererseits treten behandlungsbedürftige Symptome im Sinne einer Persönlichkeitsstörung meist definitiv vor dem 18. Lj auf. Und wie sonst soll mans klassifizieren... Richtig wäre in solchen Fällen sicherlich eher die Beschreibung "im Sinne einer Borderline-Persönlichkeitsstörung"...
Titel: Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: Cherryblossom am 11. Juni 2013, 15:09:52
Ups, ich hab das eigentlich glatt überlesen... Sorry 8)

Ich glaube es gibt sogar was in der Art... Nur finde ich es recht schwierig... Ggf ist man dank "falscher" (oder falsch formulierter) Diagnose damit schnell "abgestempelt".
Von daher würde mich interessieren, wie man als Musterungsarzt mit einem solchen Fall umgeht. Bzw bei uns ist es ja so, dass die Bewerber ggf zum Facharzt ins BwK geschickt werden. Ist sicher eine Möglichkeit, nur auch da; ein Termin, vllt ne Stunde um evtl eine PS zu überprüfen?

(Sorry, bin da ziemlich interessiert, ich hab meine Diplomarbeit im Fach Psychologie u.a. über die BPS geschrieben...)
Titel: Antw:Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: wolverine am 11. Juni 2013, 15:13:22
Oder Du bist Allessandra?! :o
Titel: Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: Cherryblossom am 11. Juni 2013, 15:29:08
Aaaaaaahhhh! Das böse Wort mit A! o.O

Nee, kann dir definitiv versichern, dass ich das nicht bin! ;)
Ralf und Andi bestätigen dir das auch. ;)
Titel: Antw:Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: wolverine am 11. Juni 2013, 15:33:21
Sowie Deine E-Mailadresse...
Titel: Antw:Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: Ralf am 11. Juni 2013, 20:34:01
Zitat von: Cherryblossom am 11. Juni 2013, 15:29:08
Ralf und Andi bestätigen dir das auch. ;)
Muss ich nun eifersüchtig werden?  :-[
Titel: Antw:Borderline und Depressionen in der Vergangenheit - trotzdem Bundeswehrkarriere?
Beitrag von: wolverine am 11. Juni 2013, 21:13:56
Nicht doch; der Andi bleibt Dir treu!