Ist ein wenig untergegangen, dass wir seit 01.07.2013 eine neue KdB haben.
ZitatBerlin, 10.07.2013.
Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat am 1. Juli 2013 die Konzeption der Bundeswehr erlassen – ein weiterer Meilenstein der Neuausrichtung. Die Konzeption beschreibt, wie die Bundeswehr ihren in den Verteidigungspolitischen Richtlinien festgelegten Auftrag und ihre Aufgaben erfüllt.
http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYuxDsIgFEX_6D0YHOrWBmNcdajtBoUgpkDzfLSLHy8M3puc4Z5cnLE26T14zSEnveITpyWczQEm7h7euVBdwZRk3edwL8KxXayDJSfHjewSh0pPmjPBlonXZgpRNRAsTkKqQUjxj_x23VU9LkKc1G244xZj_wPhcFgs/
Jetzt fehlt nur noch ein Konzept zur Konzeption... ;D
Ich habe es gestern mehr per Zufall entdeckt und es mal versucht zu lesen.
Ich bin wirklich ein geübter Leser und kann mich gut auf Texte konzentrieren. Aber die KdB liest sich ungefähr so flüssig wie Diesel am Polarkreis. Das haben Grundsatzpapiere leider so an sich.
Das ist wirklich Stoff für Positionen ab A 14 aufwärts und Interesse an Gold mit Eichenlaub auf den Schultern oder eben schon Gold mit Eichenlaub auf den Schultern bzw. entsprechende "Kolbenringe".
Am besten fängt man mit dem Glossar an, da sich dann viel im Kontext der KdB erschließt.
Ich hoffe, es gibt ein "Abstract" zur KdB ....
Zitat von: christoph1972 am 11. Juli 2013, 14:40:36
Ich hoffe, es gibt ein "Abstract" zur KdB ....
Da kann ich mich nur anschließen, vermute aber, es bleibt bei der Hoffnung ;-)
Zitat von: christoph1972 am 11. Juli 2013, 14:40:36[...]Aber die KdB liest sich ungefähr so flüssig wie Diesel am Polarkreis. Das haben Grundsatzpapiere leider so an sich.
Das ist wirklich Stoff für Positionen ab A 14 aufwärts und Interesse an Gold mit Eichenlaub auf den Schultern oder eben schon Gold mit Eichenlaub auf den Schultern bzw. entsprechende "Kolbenringe".[...]
Find`jetzt nicht, dass die KdB "schwere Kost" ist.
Wenn ich da im Gegensatz an Shamanes Texte hier im Forum lese... ;D
Habe mich mal in die ersten Seiten rein gelesen. So wirklich schwer finde ich das bisher auch nicht. (Weiß allerdings auch nicht, ob sich das im Laufe des Dokumentes noch ändert ^^).
Im Wesentlichen war es bis Ende Seite 6 (Ich weiß, nicht wirklich weit gelesen) viel Text um wenig Inhalt.
Meine Augenbraue ging jedoch bei folgendem Satz hoch:
ZitatDie Bundeswehr genießt im In- und Ausland hohes Ansehen und großes Vertrauen. Ihre
Leistungen werden anerkannt; sie wird geschätzt
Wenn ich das mit folgendem Artikel vergleiche:
http://www.welt.de/politik/ausland/article117156165/Die-Bundeswehr-Deutschlands-ungeliebte-Armee.htmlDort heißt es:
ZitatNur in der Truppe selbst, sagt Thomas de Maizière dann, da sähen das viele ganz anders. Da höre er viel zu oft Klagen über mangelnde Anerkennung und den Wunsch nach mehr Wertschätzung. Und dann sagt der Verteidigungsminister jene beiden Sätze, deren Ton er inzwischen zwar öffentlich bedauert, deren Kern er aber bis heute nicht zurücknehmen mag. "Wir sind süchtig nach Anerkennung." "Hören wir auf, nach Anerkennung zu gieren."
Das widerspricht sich doch nicht. Das ist ja gerade der Punkt, den der BMVg meint. Wir wären geschätzt, wollen es aber nur immerfort hören.
Ich glaube mein letztes Zitat von de Maizière ist zu sehr in den Vordergrund gerückt.
Mein Gedanke hierzu war, dass wenn de Maizière hinter seine Aussage steht, dass die Bundeswehr große Anerkennung bekäme,
er es ja auch so hätte sagen können, statt darauf hin zu weisen, dass mit dem "Gieren" aufgehört werden solle.
Am besten machen wir aus
ZitatDort heißt es:
ein
ZitatDort heißt es weiterhin:
Sollte eigentlich nur noch ein Zusatz sein, da habe ich mich falsch ausgedrückt.
Mein Fokus lag eher auf der aus der KdB zitierten Passage, im Vergleich zu dem Artikel von Welt.de, den ich vor kurzem erst gelesen hatte.
Denn:
ZitatDie Bundeswehr genießt im In- und Ausland hohes Ansehen und großes Vertrauen. Ihre
Leistungen werden anerkannt; sie wird geschätzt
und
ZitatFehlende Anerkennung:
Die Bundeswehr, Deutschlands ungeliebte Armee
kann sich für mich nicht mehr widersprechen.
Dann wollen wir doch auch
diese pointierte Kommentierung der Mehrheit der Bevölkerung nicht vorenthalten sondern verbreiten!
Ich freue mich, dass es offenbar einige Kameraden gibt, die den Text der Konzeption lesen und verstehen können. Wer Konzeptionen für grundlegende Dinge aus anderen Berufsfeldern kennt, weiß, dass es aufgrund der großen Flughöhe, sprich: Metaebene, der Betrachtung eben nicht im detail erläutert wird, was beabschtigt ist. Dies erfolgt dann in der weiteren Umsetzung.
Ungleich mehr scheint mir der letzte Aspekt interessant zu sein. Tatsächlich genießt die Bundeswehr bei unseren Verbündeten und Partnern ein hohes Ansehen. Also bei den betroffenen Fachleuten und den für sie politisch Verantwortlichen. Dies kann im Übrigen auch in der verschiedenen öffentlich zugänglichen Publikationen nachgelesen werden.
Dass wir Deutschen mehr oder minder große Probleme mit der Fremdwahrnehmung der Ansicht anderer auf uns haben, scheint mir allerdings nicht bundeswehrspezifisch zu sein. Heute erschien dazu ein sehr interessanter Artikel in der "Süddeutschen", der dies für ein ganz anderes, viel weiter gefasstes Thema m.E. sehr treffend beleuchtet. Die BBC führt seit vielen Jahren eine Studie durch, in der das Ansehen verschiedener Länder abgefragt wird. Hierbei landet seit vielen Jahren Deutschland unangefochten auf Platz 1. Zum selben Ergebnis kommt der "Economist", das weltweit größte Wirtschaftsmagazoin. Letzterer kommt zum Schluss, dass Detschland "The reluctant Hegemon", also eine widerwillige Hegemonialmacht Europas wäre und von uns Deutschen verlangt, dass wir das Faktum, die bedeutendste Nation in Europa zu sein, endlich zu akzeptieren und (politische) Führung zu übernehmen. Nur wir Deutschen gefallen uns demnach darin, uns selbst klein zu schreiben, zu reden oder eben in Vielem mehr Probleme als Chancen zu erkennen...
Zitat von: miguhamburg1 am 12. Juli 2013, 11:04:58[...]und von uns Deutschen verlangt, dass wir das Faktum, die bedeutendste Nation in Europa zu sein, endlich zu akzeptieren und (politische) Führung zu übernehmen.[...]
Wobei eine Forderung nach politischer Führung dann regelmäßig gern mit dem Anspruch auf ein entsprechend "führendes" finanzielles / personelles / etc. Engagement verknüpft wird. Es wundert (mich) nicht, wenn gerade der "Economist" als führende Wochenzeitschrift der Nation mit dem altbekannten Euro-"Britenrabatt" so argumentiert.
Ausgeschlafen und konzentriert bei einem Becher Kaffee liest sich die KdB deutlich flüssiger.
Die Konzentration von Fähigkeiten und die Finanzierbarkeit sowie die kritische Würdigung von (zukünftigen) Rüstungs(groß-)projekten wird wohl bedeuten, dass das eine oder andere (Groß-)Waffensystem der Zukunft der Finanzierbarkeit zum Opfer fällt bzw. Wert auf die erkannten zukünftigen asymmetrischen Bedrohungspotenziale und deren Aufklärung und Bekämpfung gelegt wird.
Ich warte gespannt, auf die Feinkonzeptionen für die einzelnen TSK und milOrgBer.
Wenn Sie den Artikel lesen, dann kommt gerade dieses Argument NICHT vor, diese Zeitschrift ist da durchaus in der Lage, zu differenzieren. Das finanzielle Engagement Deutschlands zur Bewältigung der so genannten "Schuldenkrise" wird von den Befragten explizit gelobt und führt eben mit zur sehr positiven Bewertung über unser Land. Nein, "Führung" war im tatsächlichen, gestaltenden, vorschlagenden, ggf. auch durchsetzenden Verhaltensweise der politisch Verantwortlichen gemeint.
Zitat von: FrankP am 12. Juli 2013, 11:37:27
Wobei eine Forderung nach politischer Führung dann regelmäßig gern mit dem Anspruch auf ein entsprechend "führendes" finanzielles / personelles / etc. Engagement verknüpft wird.
Beides ist ja schon Fakt, wir zahlen überall mit Abstand am meisten und haben dementsprechend auch Stellen für Führungspersonal, die wir besetzen.
Zitat von: Andi am 12. Juli 2013, 12:38:32
Beides ist ja schon Fakt, wir zahlen überall mit Abstand am meisten und haben dementsprechend auch Stellen für Führungspersonal, die wir besetzen.
...die wir besetzen
könnten, träfe es meines Erachtens besser.
Aber vielleicht gelingt im nächsten Jahr mal wieder ein großer Wurf mit der Berufung des Verteidigungsministers zum Nato-Generalsekretär. Vorher könnte Thomas Bach eventuell beim IOC auf dem Spitzenposten ankommen
*. Auch dort zahlen wir sicher einen Beitrag in der Spitzengruppe.
*sozusagen als Ausgleich für den abgetretenen Pontifex ;)!