Hey Leute,
habe schon paar Threads durchgelesen aber nichts hat so richtig auf das gepasst was ich suche.
Ich bin 24 und ca in einem Jahr mit dem Studium (Maschinenbau an der Uni) fertig.
Da ich inzwischen aber gemerkt habe, dass das nicht wirklich das ist was ich machen möchte, würde ich gerne anschließend zur Bundeswehr und zwar in Richtung Infanteriezugführer.
Nun hab ich ein paar Fragen:
- Gibt das mit dem Alter Probleme?
- Ist es überhaupt möglich als "Quereinsteiger" Infanteriezugführer zu werden?
Wäre klasse wenn ihr mir weiterhelfen könntet.
Grüße
Zuerst mal ist Infanteriezugführer eine Verwendung, kein Laufbahnziel. Auf dieser Verwendung dürfte der Durchschnittsinfanterieoffizier um die 2 Jahre sitzen - eine Verpflichtung für 13 Jahre mit dem Motiv, Infanteriezugführer zu werden, ist also nicht wirklich sinnvoll.
Und über die "klassische" Offizierlaufbahn wird das ganze auch laufen müssen, also mit Einstellung im niedrigsten Mannschaftsdienstgrad im Ausbildungsgang mit oder ohne Studium über 13 Jahre. Wollen Sie tatsächlich als Seiteneinsteiger, mit Einstellung im höheren Dienstgrad unter Berücksichtigung Ihrer wissenschaftlichen Ausbildung, anfangen, wird das mit dem Infanteriezugführer wohl nichts, da Sie dann auch entsprechend Ihrer Ausbildung eingesetzt werden - beispielsweise als technischer Offizier.
Über die Chancen zu letzterem könnte ich nur mutmaßen. Fakt ist jedenfalls, dass die Bundeswehr an den beiden Unis selbst Maschinenbau-Ingenieure "heranzüchtet".
Für verbindliche Aussagen wird es das zielführendste sein, Sie wenden sich per Mail an EinplanungSeiteneinsteiger@bundeswehr.org
Viel Erfolg.
Nachtrag: Mit dem Alter dürfte es keine Probleme geben, die Grenzen sind mittlerweile etwas liberaler als noch vor einigen Jahren. Aber das können Sie selbst unter mil.bundeswehr-karriere.de recherchieren.
Erstmal danke für die schnelle und informative Antwort.
Ist es denn noch möglich über 25 als Offizier im niedrigsten Mannschaftsdienstgrad eingestellt zu werden? Ich meine gelesen zu haben, dass dort die Grenze bei 25 liegt.
Sehe ich das richtig, dass ich dann als Quereinsteiger nicht damit rechnen kann in den "aktiven Dienst" zu kommen?
Zitat von: Barricade am 30. Juli 2013, 00:07:52
Ist es denn noch möglich über 25 als Offizier im niedrigsten Mannschaftsdienstgrad eingestellt zu werden?
Einfacher gehts jetzt aber wirklich nicht mehr: https://mil.bundeswehr-karriere.de/portal/a/milkarriere/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK93Myc7MSioszUolS9zIyiVDgnMSmzpLRIvyDbUREAxWwdTg!!/
Was verstehen Sie denn jetzt unter "aktivem Dienst"? Sie versehen als Seiteneinsteiger eben den Dienst in Fachverwendungen, die Ihrer Ausbildung entsprechen. Und ein Maschinenbaustudium qualifiziert nicht in ungewöhnlich hohem Ausmaß zu einer infanteristischen Teileinheitsführerverwendung - genausowenig würde die sie fachlich weiterbringen; Und das Motiv, Seitensteiger mit wissenschaftlicher Ausbildung einzustellen, ist nunmal, Spezialisten zu haben, die man dann auch entsprechend Ihrer Expertise einsetzen und entwickeln wird.
Zur grundsätzlichen Überlegung würde ich heranziehen, dass bei Offizieranwärtern regelmäßig ein Studium vorgesehen ist und die nichttechnischen Fächer relativ begehrt sind.
Wenn ich mit fertigem Maschinenbaustudium als MSc/Dipl.-Ing. als Seiteneinsteiger eingestellt werde bzw. im niedrigsten Mannschaftsdienstgrad, welches Interesse sollte die Bundeswehr daran haben, Sie nochmals studieren zu lassen!?
Du kannst dich auch einfach so bewerben (also nicht als Seiteneinsteiger), dann müsstest du halt nochmal studieren.
Wenn das Studium verwendet werden soll, würdest du auch irgendwo eingesetzt wo dein Studium was nützt.
Aber da die BW-Unis selbst Maschinenbau anbieten, stehen die Chancen als Seiteneinsteiger eher schlecht, da nehmen die lieber ihre eigenen Leute. Das hat mir der Karriereberater gesagt, weil ich Wirtschaftsmathe studiert hab und er gemeint hat, Leute mit Wirtschaftsstudium habe die BW schon selbst. (Ich hab jetzt zwei Bewerbungen abgegeben, einmal als Seiteneinsteiger und einmal "normal", bin aber auch nicht besonders auf ne bestimmte Verwendung festgelegt.)
ZitatDu kannst dich auch einfach so bewerben (also nicht als Seiteneinsteiger), dann müsstest du halt nochmal studieren.
Das können Sie belegen, dass er noch mal studieren
muss? Dass auch Bewerber für die Offizierlaufbahn ohne Studium eingestellt werden, ist Ihnen dann wohl entgangen.
Zitat von: Dandartabornok am 30. Juli 2013, 08:41:49
Aber da die BW-Unis selbst Maschinenbau anbieten, stehen die Chancen als Seiteneinsteiger eher schlecht, da nehmen die lieber ihre eigenen Leute. Das hat mir der Karriereberater gesagt, weil ich Wirtschaftsmathe studiert hab und er gemeint hat, Leute mit Wirtschaftsstudium habe die BW schon selbst.
Finde den Unterschied.
Wirtschaftsstudium = BWL/VWL/Wiwi!?
Wirtschaftsmathematik = Mathematik mit Schwerpunkt auf wirtschaftswissenschaftliche Anwendungen!?
Der Unterschied liegt wohl schon in der grundsätzlichen Ausrichtung.
Aber egal, muss ein KB auch nicht unbedingt wissen. Der Unterschied ist der Masse aller Studierenden vermutlich auch nicht ganz geläufig.
... der von Ralf gesuchte Unterschied beruht eher in der erhöhten Schwierigkeit eines MaschBauStudiums (im Vergleich zu einem BWL Studium) und der daraus resultierenden Tatsache das Quereinsteiger mit MaschBauStudium prinzipielle Chancen haben, während z. B. BWL ausreichend durch "Interne" abgedeckt ist.
Zitat von: SpitFire am 30. Juli 2013, 00:28:52
Was verstehen Sie denn jetzt unter "aktivem Dienst"?
Damit meine ich z.B. sowas:
https://mil.bundeswehr-karriere.de/portal/a/milkarriere/!ut/p/c4/DcWxDcMwDATAWbKA2KfzFok7KqCYhy1KeBMO4OljXHGyyi30hGtihO7ykvcHz_orHfumJIxWlNWQbtVYBv1r9z1rciaPoog2WrvQtbkhjnk5LYZ2mdvy-AMnc1PT/
Das Thema ob die BW überhaupt Bedarf an Msb Studenten hat, das ist ein anderes Thema und das wird hier vermutlich auch keiner genau wissen.
Möchte hier nur ein paar allgemeine Dinge erfragen ;)
Der "Alltag" eines Offiziers besteht aber nicht nur, aus Auslandseinsatz, sondern in der Aus- und Fortbildung der ihm unterstellten Soldaten sowie in Materialerhalt und -pflege. Von den üblichen bürokratischen Arbeiten einer Führungskraft ganz zu schweigen.
Auslandseinsatz ist dann eben eher Kür als Alltag.
Jeder Soldat (also auch jeder Offizier) der in der Bundeswehr Dienst leistet ist aktiv - egal in welcher Verwendung und auf welchem Dienstposten. Ehemalige Soldaten sind nach Ende ihrer Dienstzeit nicht aktiv sondern Angehörige der Reserve (d.R.) oder "außer Dienst" (a.D.). Also nicht die Begrifflichkeiten durcheinanderwürfeln.
Nach dem, was ich hier bisher zu lesen bekommen habe, rate ich dem TE dringend dazu, sich vor der Bewerbung auch ein wenig mit dem Offizierberuf auseianderzusetzen. Und damit meine ich nicht mit der Verwendung als Infanteriezugführer.
Zitat von: SpitFire am 30. Juli 2013, 09:59:52
Nach dem, was ich hier bisher zu lesen bekommen habe, rate ich dem TE dringend dazu, sich vor der Bewerbung auch ein wenig mit dem Offizierberuf auseianderzusetzen.
Zitat von: christoph1972 am 30. Juli 2013, 09:52:04
Der "Alltag" eines Offiziers besteht aber nicht nur, aus Auslandseinsatz, sondern in der Aus- und Fortbildung der ihm unterstellten Soldaten sowie in Materialerhalt und -pflege. Von den üblichen bürokratischen Arbeiten einer Führungskraft ganz zu schweigen.
Ja da bin ich schon dabei ;) Finde die BW Karriereseite was dies angeht etwas unübersichtlich. So wie ich das dort zunächst verstanden habe, wird man auf einen Bereich spezialisiert und bleibt dort dann auch. Das ist jetzt ja offenbar nicht so. Habt ihr irgendwelche Links die mir hier etwas weiterhelfen könnten?
Das hab ich jetzt wirklich sehr ausführlich und besonders dieses Online Tagebuch hat mir weitergeholfen:
https://mil.bundeswehr-karriere.de/portal/a/milkarriere/!ut/p/c4/FcXBDYAwCAXQWVwA7t7cQr2B-UHS2hpCdH1r3uHxzkOTx03Se5PKK2-Hz_rS5bVIhCNAEgpPgyKoh50Yp-k_32WZPqRlvJQ!/
Das war im Prinzip das was ich gemeint habe.
Trotzdem habe ich eine Sache noch nicht so ganz verstanden.
Ist es möglich nach erfolgreichem Abschluss der Offiziersausbildung beim Heer zu den Fallschirmjägern zu gehen, oder kann man direkt dort zum Offizier ausgebildet werden? (Jetzt mal die Tauglichkeit außen vor gelassen)
Zuerst: Eine Editierfunktion habe ich nicht gefunden, übersehen oder gibt es keine?
Habe gerade noch einen sehr interessanten Beitrag gelesen, allerdings von 2001.
Ehrlich gesagt habe ich wirklich ein falsches Bild vom Offiziersberuf. Durchaus finde ich aber auch die Tätigkeit eines Offiziers sehr spannend, zumindest so wie sie hier beschrieben ist:
"Als Beispiel: Wenn wir im Angriff sind folge ich, im Normalfall, der Sturmgruppe 1 mit meinem ZgTrp in die Einbruchstelle, aber ich werde nur in quasi "Notwehr" selbst schießen. Anderenfalls verliert man selbst einfach viel zu schnell den Überblick und der Angriff wird zum Selbstläufer und damit oft genug zum Fehlschlag. Und diese Art des Führens (Von Vorn und mit Vorbild) setzt sich weiter fort bis mind. Brigardeebene. Wobei natürlich der Teil mit der Einbruchstelle dann irgentwann mehr oder weniger wegfällt.
Und auch die Offiziere im KSK sind nicht der erste Mann im Sturmtrupp 1 der Sturmgruppe 1 sondern eben auch ZgFhr und KpChef. Man macht in der Ausbildung zum Offizier natürlich auch das mal in einer Übung, aber nur um zu lernen wie man es richtig macht und es dann später richtig ausbilden zu können bzw. Fehler erkennen und abstellen zu können. "
Also nachdem ich jetzt im Bilde bin hab ich noch eine generelle Frage zu den Fallschirmjägern.
Habe auch gelesen dass diese in die Jäger eingegliedert werden sollen, was ist da dran?
Zitat von: Barricade am 30. Juli 2013, 22:38:20
Zuerst: Eine Editierfunktion habe ich nicht gefunden, übersehen oder gibt es keine?
Kostenpflichtiges DLC oder inklusive bei exklusiver Premium-Gold-Mitgliedschaft im Abo ;D
@ Barricade:
(http://img.uthinkido.com.s3-external-3.amazonaws.com/army-officer-8e35d674453d6c076b0520381ce9e6.jpg)
... und so sieht die Realität aus. ;D
:D ziemlich gut