Welche Varianten des Fallschirmsprungs wird den angehenden Fallschirmjägern gelehrt? Wird auch in der Bundeswehr der HAHO-Sprung praktiziert?
Freifaller und Automaten. Und es heißt HALO.
Es gibt HAHO und HALO:
HAHO=High Altitude-High Opening
In der Regel aus 10 Kilometern Höhe mit Sauerstoffmaske und frühzeitiges Öffnen des Schirmes mit folgendem Gleiten zum Landepunkt.
HALO=High Altitude-Low Opening
In der Regel aus 4 Kilometer mit dem Öffnen bei etwa einem Kilometer Höhe.
HALO war im Prinzip der Vorgänger und wurde praktiziert, um die Absetzmaschine vor feindlichem Flugabwehrsystemen zu schützen.
Zitat von: Dingo19 am 02. August 2013, 23:10:05
Es gibt HAHO und HALO:
HAHO=High Altitude-High Opening
In der Regel aus 10 Kilometern Höhe mit Sauerstoffmaske und frühzeitiges Öffnen des Schirmes mit folgendem Gleiten zum Landepunkt.
HALO=High Altitude-Low Opening
In der Regel aus 4 Kilometer mit dem Öffnen bei etwa einem Kilometer Höhe.
HALO war im Prinzip der Vorgänger und wurde praktiziert, um die Absetzmaschine vor feindlichem Flugabwehrsystemen zu schützen.
Man lernt nie aus :) Danke. Bin nur Automat. Keine Ahnung was die Freifaller machen ^^
Laut einem Kameraden aus dem SpezZug lernen diese wohl HALO & HAHO . Aber im speziellen Wissen hier wohl andere Mitglieder mit weit aus mehr Dienstzeit und Erfahrung (zu wolverine rüberschiel) mehr was das Thema angeht.
Ob die Einsatzbedingungen pauschal umzumünzen sind, kann ich dir nicht sagen, es gibt aber definitiv beide Varianten. Sowas lernt man beim Lesen von einschlägiger Navy Seals-Literatur ;D Deswegen hat mich das mal interessiert, nach welchem Muster die deutschen Fallis springen. Danke :) Werde mich demnächst mal näher über beide Sprungvarianten informieren.
Danke für die weitere Information ;) Die Beiträge haben sich überschnitten...
ZitatHALO=High Altitude-Low Opening
In der Regel aus 4 Kilometer mit dem Öffnen bei etwa einem Kilometer Höhe.
HALO war im Prinzip der Vorgänger und wurde praktiziert, um die Absetzmaschine vor feindlichem Flugabwehrsystemen zu schützen.
Schwachfug.
Durch TIEFflug schützt man sich vor FlAbw (oder hohe Höhen)
4 km Höhe ist die klassische Höhe für zivile Sprünge - und keine HOHE Höhe - dies beginnt dann, wenn Sauerstoff (zusatz) notwendig wird.
Genau! Sowohl HAHO als auch HALO werden aus großen Höhen, jenseits der 4 km, mit Sauerstoffversorgung gesprungen, wobei die 10 km nicht selten erreicht werden (Absetzhöhe!). Und bei HALO kommt es schon mal vor, dass der Schirm erst deutlich unter 1000 Höhenmetern geöffnet wird ;) ! Die "klassische" Auslösehöhe bei HALO liegt bei etwa 800 Metern, 400 Meter werden nahezu nie unterschritten.
Zitat von: Tommie am 03. August 2013, 09:38:34
Genau! Sowohl HAHO als auch HALO werden aus großen Höhen, jenseits der 4 km, mit Sauerstoffversorgung gesprungen, wobei die 10 km nicht selten erreicht werden (Absetzhöhe!). Und bei HALO kommt es schon mal vor, dass der Schirm erst deutlich unter 1000 Höhenmetern geöffnet wird ;) ! Die "klassische" Auslösehöhe bei HALO liegt bei etwa 800 Metern, 400 Meter werden nahezu nie unterschritten.
Für 400 muss man schon Eier haben ,.... 400 meter vergehen schnell im frein fall :-D .
Na klar, aber das ist eben "Low Opening", alles andere ist da nur Kindergeburtstag ;D !
Zitat von: Tommie am 03. August 2013, 10:10:35
Na klar, aber das ist eben "Low Opening", alles andere ist da nur Kindergeburtstag ;D !
Mit Topschlagen 8)
ZitatSchwachfug.
Deswegen finde ich das Forum so erfrischend... einige User agieren nach folgendem Muster: (lesen), ((denken)), schreiben.
ZitatDurch TIEFflug schützt man sich vor FlAbw (oder hohe Höhen)
Hier redet keiner von Tiefflug... wäre beim Absetzen auch eher kontraproduktiv, wenn die Maschine schon auf einer Höhe von 1.000 Metern fliegt. ::) HAHO und HALO sind definitiv Sprungvarianten, die eine Gefährdung der Absetzmaschine minimieren und sie dementsprechend aus dem Feuerbereich der feindlichen Flugabwehr zu halten.
Zitat4 km Höhe ist die klassische Höhe für zivile Sprünge - und keine HOHE Höhe - dies beginnt dann, wenn Sauerstoff (zusatz) notwendig wird.
Ich hab nirgends geschrieben, dass das eine HOHE Höhe wäre. Ein Stratosphärensprung ist hoch beginnt in luftiger Höhe...
Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, gäbe es in der damaligen II. Insp. Freifalllehrgänge bis 2.800 m und über 2.800 m. Und im zweiten wurde man in das Sauerstoffsystem eingewiesen. Das war aber zu Zeiten des MT 1 C und ist lange her.
An den Fragensteller: Der normalsterbliche Fallschirmspringer der Bundeswehr - unabhängig von Dienstgrad und Verwendung - lernt und praktiziert nur Sprünge mit automatischer Auslösung.
Bestimmte, wenige Dienstposten werden im Freifall ausgebildet und auch hier gibt es verschiedene, aufeinander aufbauende Lehrgänge und bei Bestehen Berechtigungen. Das Springen mit Sauerstoffversorgung wird erst im freifalllehrgang 2 oder 3 gelernt.
Welche Sprungart hinterher praktiziert wird, richtet sich nach dem militärischen Auftrag und der Übungslage - ist m.E.n. allerdings mit Masse ohne Sauerstoffgerät.
Weiterhin sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass die Freifaller, die HALO oder HAHO springen, eine flugphysiologische Ausbildung durchlaufen müssen, die mit der Ausstellung der sog. "Blue Card" abschließt! Hierbei wird u. a. die Reaktion des Körpers auf Sauerstoffmangel in Theorie und Praxis erarbeitet und eine sog. "Höhen-Klima-Simulation" in einer Druckkammer durchlaufen, so dass die Probanden die Reaktionen ihres Körpers auf Sauerstoffmangel exakt kennen lernen. Und als Abschlussübung findet eine sog. "Rapid Decompression" statt, bei der ein rapider Druckverlust simuliert wird ...
Danke für die interessanten Antworten!
Also kann ich mir den Unterschied ganz banal so vorstellen, dass der Schirm sofort nach dem Absprung durch einen automatische Mechanismus geöffnet wird (ohne Betätigen des Fallschirmjägers). Der Freifaller öffnet seinen Schirm dann manuell?
Dann gibt es ja gewisse parallelen zum HAHO -> Automatik und HALO -> Freifaller, sehe ich das richtig?
Falsch! Freifaller = alles, was nicht "Automatik" springt, also auch HALO und HAHO, aber schon der "normale Freifaller", der aus ca. 2.800 bis 4.000 m Höhe springt!
Automatik = Absetzhöhen unter 1.000 m und keine Möglichkeit, den Schirm selbst zu öffnen, weil das eben automatisch (durch eine am Luftfahrzeug eingehängte Reißleine!) geschieht! Jetzt mal abgesehen vom Reserveschirm, wenn etwas schief gehen sollte ...
Wer HALO oder HAHO springen will, muss zunächst einmal ein sehr erfahrener Freifaller sein, sonst kommt er gar nicht zum entsprechenden Lehrgang hin ... ;) !
Ich habe aber schon durchaus von HAHO-Sprüngen gelesen, die automatisch auslösen. Kann mich nur vage daran erinnern: high altitude automatic opening? Ich glaube das hieß dann als Akronym auch HAAO...
Allerdings nicht bei der Bundeswehr ;) ! Hier gehen Sie zunächst auf den basis-Lehrgang für Freifaller, bevor Sie zur Flugphysiologie nach Königsbrück gehen und danach irgendwann einmal auf den Freifaller-Lehrgang 2 und so weiter ...
Und ob es Sinn macht, HAHO-Sprünge automatisiert abzuwickeln, wage ich zu bezweifeln! Man muss ja auch ein wenig die Richtung im Auge behalten ;) 1
Jetzt weiß ich Bescheid, danke dafür! Ich freue mich immer über konstruktive und kompetente Belehrungen ;)
Ich hab mich jetzt mal ein wenig eingelesen... ich wusste gar nicht, dass die GSG9 zu HAHO & HALO Sprüngen befähigt ist.
Bei den Freifallern sorgt ja ein kleiner Schirm der den großen raus zieht fürs öffnen.
Der Sinn eines HAHO ist ja das man noch bis zu guten 50 km in den Operationsraum rein gleiten kann.
Wenn unsere Freifaller mit Gepäck einen HAHO springen weiß ich das dort der besagte kleine Schirm vom Absetzer gehalten wird und der Schirm dann ähnlich wie beim Automaten öffnet.
Die Fernspäher nutzen nur noch die HAHO-Methode... die Fallschirmjäger der Spezialzüge benutzen (immer noch) beide?
Ich schrieb doch bereits: Die taktische (Übungs)Lage ist Grundlage für die Entscheidung, aus welcher Höhe und mit welcher Sprungtechnik die Vorauskräfte (Freifaller) in den Einsatzraum verbracht werden. Insofern ist die von Ihnen hier begonnene Diskussion/Überlegung überhaupt nicht sinnvoll. Ausgebildet wird Beides, angewendet nach Bedarf.
Lieber Tommy, "Reißleinen" gibt es überwiegend in der Politik, die Leinen für die Auslösung der Automatikschirme heißen "Aufziehleinen"-
Zitat von: Tommie am 03. August 2013, 15:08:08
Weiterhin sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass die Freifaller, die HALO oder HAHO springen, eine flugphysiologische Ausbildung durchlaufen müssen, die mit der Ausstellung der sog. "Blue Card" abschließt! Hierbei wird u. a. die Reaktion des Körpers auf Sauerstoffmangel in Theorie und Praxis erarbeitet und eine sog. "Höhen-Klima-Simulation" in einer Druckkammer durchlaufen, so dass die Probanden die Reaktionen ihres Körpers auf Sauerstoffmangel exakt kennen lernen. Und als Abschlussübung findet eine sog. "Rapid Decompression" statt, bei der ein rapider Druckverlust simuliert wird ...
*Thread entstaub*
Hat einer eine Ahnung wie lange dieser Lehrgang dauert? Eventuell eine LG Nummer? Hatte dieser Tage ein TG mit dem "LWAmt"Abt FlugMed ;allerdings ist der zuständige Bearbeiter derzeit nicht anwesend . So das man mir keine exakten Auskünfte geben konnte / wollte.
Ich hörte mal was von 2 Tagen (?)
Bitte keine Fragen nach "für was" und so...es geht grob umrissen um aerial work in FL250+
Theoretische HPL Ausbildung samt erfolgreich absolvierter Prüfungen ist vorhanden.
Und diese Lehrgänge stehen zivilen LFF im Rahmen freier Kapazitäten offen.