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Sonstiges => Archiv => Laufbahn und Karriere => Thema gestartet von: graf_de_sade am 16. Oktober 2005, 16:26:13

Titel: Kriegsdienstverweigerung Rückgängig machen...
Beitrag von: graf_de_sade am 16. Oktober 2005, 16:26:13
Hallo zusammen,

eine ungewöhnliche Frage in solch einem Forum.
Hoffe einer von euch kann mir helfen.

Folgendes: Ich bin in meinem ersten Monat als Zivildienstleistender (also annerkanter KDV) und würde das ganze nun gerne Rückgängig machen und nun doch gerne zur Truppe gehen.

Aus Privaten Gründen(wg. einer Beziehung) hatte ich (dumm wie ich war) den Kriegsdienst verweigert. Meine Bewerbung bei der Marine (als Fachunteroffizier lief nebenher auch noch).

Das Problem ist das ich nicht weis in wie weit man überhaupt chancen auf eine Aktive Laufbahn bei der Bundeswehr hat wenn man KDV war.
Vielleicht weis jemmand von euch wie sich das verhält.

Um mir ein Bild über die Bundeswehr zu bilden hatte ich mehrere Termine mit meinem Wehrdienstberater und einen Truppenbesuch bei der Marine. Ich bin mir also durchaus über die Auswirkung einer Anstellung bei der Bundeswehr bewusst. Mehr als alles andere will ich zur Truppe.

Ich bitte um konstruktive Hilfe zu meinem Dilemma :-)

Danke im Vorraus...

Andy
Titel: Re:Kriegsdienstverweigerung Rückgängig machen...
Beitrag von: wolverine am 16. Oktober 2005, 16:45:56
"Rückgängigmachen": Ich würde ganz einfach einen schlichten schriftlichen Antrag an den Bundesbeauftragten für Zivildient und das zuständige KWEA schicken. Eine Gewissensentscheidung ist zu akzeptieren selbst wenn sie unverständlich erscheint.
Rein praktisch muss ich natürlich zu bedenken gben, dass dies eine Verwaltungsentscheidung ist und diese immer etwas Zeit brauchen. Möglicherweise verstreiochen also bis zur Entscheidung ein paar Monate. Und ob eine freiwillge Meldung als FWDL oder gar SaZ noch große Chancen hat, ist ebenfalls fraglich. Zwar dürfen aus der Verweigerung selbst keine Nachteile entstehen. Man darf aber den plötzlichen Sinneswandel als "mangelnde Entschlusskraft, Sprunghaftigkeit oder Unreife" werten. Das sind aber ermessensentscheidung des Einstellungsprüfers und die kann ich nicht vorhersehen. Gestiegen sind die Chancen durch solches Vorgehen aber sicher nicht!
Titel: Re:Kriegsdienstverweigerung Rückgängig machen...
Beitrag von: T5-Breft am 16. Oktober 2005, 18:33:37
Bei deinem Schreiben solltest du die wahren Gründe ansprechen die du in deinem Post^^ angedeutet hast. Fraglich ist auch ob du bei einer Verpflichtung erneut durch einen KDV-Antrag aus dem Dienstverhältnis rauskommen könntest.

An deiner Stelle würde ich die "Option-Bw" nochmals überdenken.  ;)
Titel: Re:Kriegsdienstverweigerung Rückgängig machen...
Beitrag von: mailman am 16. Oktober 2005, 19:42:46
Wie schon geschrieben ist es kein Problem den Status "KDVler" wieder wegzubekommen.

Aber du solltest du auf extreme Schwierigkeiten beim Test einstellen. Die Prüfoffiziere werden diesen Punkt gezielt auslegen.

Und was ist wenn du wieder in die Situation kommst die zu deinem ersten KDV geführt hat?
Titel: Re:Kriegsdienstverweigerung Rückgängig machen...
Beitrag von: graf_de_sade am 17. Oktober 2005, 16:55:22
Herzlichen Dank für euer engagment und die vielen konstruktiven Beiträge.Habt mir echt weitergeholfen.

Ich werde wohl zuerst mich telefonisch mit dem für mich zuständigen Kreiswehrersatzamt in Verbindung setzen um das ganze mit einem Ansprechtpartner dort nocheinmal zu erörtern.
Danach ziehe ich in den sprichwörtlichen Papierkrieg ;-)

@mailman
Das wird nicht geschehen da mir meine Karriere (jetzt) wichtiger ist als alles andere.

Ich habe einen Freund der Leutnant bei der Luftwaffe ist. Dessen Vater wiederum ist Hauptmann in der Personalabteilung. Ich werde mich der Option des Vitamin B (eziehung) bedienen und es aufjedenfall versuchen.
Es ist halt nun mal mein Traumberuf und dafür werde ich kämpfen.
Mehr als verlieren kann ich nicht.

Ich glaube das wenn ich die Chance bekomme mit denjenigenwelchen  in einen Dialog zu tretten diese dann auch überzeugen kann mir doch die Chance als SAZ bei der Marine zu geben.

Ich bin mir über die blöde Situation bewusst. Ihr müsst mich wohl für "balabala" halten :-)
Aber wenn man einmal in so ner Lage ist Karriere oder Familie hat man echt ein Problem sich für das "richtige" zu entscheiden. Ich weiss für mich nun definitiv was das richtige ist.
Titel: Re:Kriegsdienstverweigerung Rückgängig machen...
Beitrag von: Fitsch am 18. Oktober 2005, 07:58:25
Nur weil Dein Daddy S1 Offz ist kann der gleich gar nichts für Dich tun.
Den Psychologen mußt allein Du überzeugen. Und mit Antworten bzw. Hinweisen auf Deine Verwandtschaft schadest Du Dir evtl. mehr als es Dir hilft.

Sei ehrlich, sag daß Du es im jugendlichem Leichtsinn wg. ner Schnalle gemacht hast.
Die nächste Frage des Psychologen wird allerdings sein was Du machen würdest wenn Deine nächste Frau / Freundin mit einem bevorstehenden Auslandseinsatz nicht einverstanden ist.

Horrido
Titel: Re:Kriegsdienstverweigerung Rückgängig machen...
Beitrag von: mailman am 18. Oktober 2005, 19:41:26
Meine Antwort wird lauten

Das wird es nicht geben da ich Berufssingle bin.
Und die Steuerklasse 1 gehört halt dazu
Titel: Re:Kriegsdienstverweigerung Rückgängig machen...
Beitrag von: graf_de_sade am 20. Oktober 2005, 16:55:09
@Horrido

Das geht doch auch wohl ein wenig höfflicher oder ;-)
Vermutlich bin ich auch älter als du  :o

Desweiteren: Wer lesen kann ist klar im Vorteil oder?

Wie dem auch sei. Ich bin mir sicher das ich die Psychologen durchaus von der aufrichtigkeit von meinen Motiven überzeugen kann wenn ich die chance dazu bekomme.

Werd euch auf dem laufenden halten :-)
Titel: Re:Kriegsdienstverweigerung Rückgängig machen...
Beitrag von: wolverine am 20. Oktober 2005, 18:48:37
Was glauben Sie in welcher Tonart die Psychologen Sie aus der Reserve locken? Wenn Ihnen das hier bereits zu unhöflich ist, viel Spass.
Titel: Re:Kriegsdienstverweigerung Rückgängig machen...
Beitrag von: graf_de_sade am 20. Oktober 2005, 19:33:09
@Wolverine

Ich danke Ihnen für Ihren freundlichen Hinweis bzw. Tipp. Ich bin ich mir über die Schwierigkeiten die das Gespräch mit den Psychologen und den Offizieren mit sich bringt durchaus bewusst.
Wenn sie möchten können wir uns gerne mal im Chat treffen und uns darüber unterhalten. Ihre Erfahrungen bezüglich dieses Themas würde mich sehr interessieren.
Ich habe hier und da einige lustige Anekdoten die ich Ihnen gerne zum besten geben würde :-)
Titel: Re:Kriegsdienstverweigerung Rückgängig machen...
Beitrag von: graf_de_sade am 18. November 2005, 16:13:20
Hallo zusammen,

der erste Schritt ist geschaft  :)
am 30.11. werde ich vom Kreiswehrersatzamt bei der Truppe eingeteilt d.h. ab dem 1.12.05 bin ich offiziell kein Kriegsdienstverweigerer mehr.

Und so wird`s gemacht:

Um die Verweigerung zurückzuziehen ist es nötig dem Bundesamt für den Zivildienst (Köln) schriftlich über die Beweggründe für diese Entscheidung zu informieren. Wichtig ist, laut dem für mich zuständigen Kreiswehrersatzamt, die Flosskel "Ich habe mein Gewissen erneut erforscht..." zu verwenden. Zusätzlich sollte man den Vermerk "eilt" aufführen und auf die sogenannte Sperrfrist (Widerspruchsfrist, das sind 4 Wochen!!!) verzichten jedoch nur wenn man sich absolut sicher ist. Dann das schreiben eintüten und fertig ;-)

Der nächste Schritt wird die wiederaufnahme der Bewerbung sein,  wünscht mir Glück  :D

Ich halte euch auf dem laufenden, machts gut bis dahin...