Guten Tag,
ich möchte für vier Jahre zum Bund und habe mich als Sanitätssoldat beworben ,werde also demnächst meine Einstellungstests absolvieren, jedoch ist mir noch nicht ganz klar, was ich alles genau machen kann. Mein Wunsch wäre es " Einsatzsanitäter " zu werden und später auch in Krisengebieten Menschen helfen zu können. Das Problem ist jetzt aber, dass die Voraussetzungen für den Einsatzsanitäter unterschiedlich beschrieben sind. Ich habe mich im Internet erkundigt und dort wird manchmal angegeben, dass man den Einsatzsanitäter nur mit der Unteroffiziersllaufbahn machen kann. Könnt Ihr mir genauere Informationen geben? Bin für jeden Ratschlag offen.
Zitat von: AntiDevil333 am 09. November 2013, 12:18:05Mein Wunsch wäre es " Einsatzsanitäter " zu werden und später auch in Krisengebieten Menschen helfen zu können.
Vergessen Sie das bitte ganz schnell wieder! Als Einsatzsanitäter sind Sie im Auslandseinsatz entweder im rückwärtigen Versorgungsbereich, also z. B. in einer Stabs- und Versorgungs- oder aber in einem Klinik-Kompanie oder aber im Bereich einer MedEvacKp eingesetzt, wenn Sie auch als Kraftfahrer BC1E oder BCE ausgebildet sind! Dort sind Sie dann in einem Team, das von einem SanFw/RettAss (in Zukunft SanFw/NFS!) geführt wird, und zu dem üblicherweise auch ein Arzt gehört, als Kraftfahrer und KFZ-Verantwortlicher (Sie übernehmen das Auto, der SanFw das medizinische Material!) eingesetzt und dürfen eventuell auch einmal bei der Versorgung eines Patienten mitspielen, wenn der Medizinmann und sein SanFw denn einen Handlanger brauchen. Da ist nicht viel mit "die Welt retten" ;) !
Bis vor wenigen Jahren war der Einsatzsanitäter, sehr oft auch mit dem Militärkraftfahrer BC1E oder BCE verbunden, eine Qualifikation auf der Ebene der Mannschafter. Aktuell sind die Stellen allerdings als SanUffz/EinsSan ausgeschrieben, gehören also zur Laufbahn der Unteroffiziere im allgemeinen Fachdienst und sind daher für einen SaZ 4 nicht erreichbar! Die Verpflichtungszeit ist bei den Uffz AllgFD üblicherweise acht oder neun Jahre, je nach ZAW!
Vielen Dank für Ihren Beitrag. Können Sie mir noch sagen, welche Möglichkeiten ich bei dem Sanitätsdienst habe?
Ja sicher kann ich das ;) : Das geht vom "Beamtenvierkämpfer" (Knicken, Lochen, Abheften, Kaffee kochen ;D !) in einem Stab über den Militärkraftfahrer bis hin zum Helfer im Rettungs- und Pflegedienst. Generell ist zu bemerken, dass Mannschaftsdienstgrade üblicherweise Verwendungen auf "Hilfsarbeiter-Niveau" haben, also Tätigkeiten, für die man ohne großen Aufwand angelernt werden kann!
Es ist schon traurig, was Sie da schreiben... :) Ich meine, es muss doch etwas seriöses geben, oder? Ist der Kraftfahrer das " sinnvollste " von allem?
Zitat von: Tommie am 09. November 2013, 12:32:09Generell ist zu bemerken, dass Mannschaftsdienstgrade üblicherweise Verwendungen auf "Hilfsarbeiter-Niveau" haben, also Tätigkeiten, für die man ohne großen Aufwand angelernt werden kann!
Sie haben aber schon verstanden, was ich Ihnen damit sagen wollte ;) ? Diese Tätigkeiten sind alle weder "sinnlos", noch "unseriös", es sind nur eben Tätigkeiten als Mannschaftsdienstgrade! Wenn die Bundeswehr Ingenieure benötigt, bildet sie entweder welche dazu aus oder aber stellt bereits ausgebildete ein! Und Mannschaftsdienstgrade machen nun mal in der absoluten Mehrheit Tätigkeiten auf dem erwähnten Level.
Es gibt also bei den Mannschaften keinerlei Berufe, für die man " richtig " ausgebildet wird? Mir ist schon bewusst, dass ich eine Helferrolle einnehmen werde, aber welche Vorteile werde ich davon haben, außer der vernünftigen Finanzierung?
Jepp, so isses! Und welchen Vorteil Sie haben außer dem Geld? Na ja, Sie haben nach Ihrer Dienstzeit Anspruch auf Berufsförderung durch die Bundeswehr. Die können Sie dann dazu nutzen, einen Beruf zu erlernen!
Verstanden, vielen Dank. Wie wird diese Berufsförderung aussehen, wie wird mir geholfen?
Das wird man Ihnen bei der Beratung im Karrierecenter und bei den Einstellungstests detailliert erklären!
Die häufige Verwendung des Begriffs "Hilfsarbeiter" klingt tatsächlich diskriminierend, ist aber eine relativ genaue Beschreibung dessen, was man üblicherweise macht. Die beschriebenen einfachen Arbeiten sind aber wichtig für die Arbeitsabläufe auch noch der kleinsten Einheit (und damit der ganzen Bundeswehr). So betrachtet ist man dann als jemand, der leider nicht ausreichend qualifiziert ist, doch ein wichtiges Rädchen im Getriebe und kann sich später - mit neu gewonnener Erfahrung und beruflicher Förderung - ernsthaft um berufliche Qualifizierung bemühen.
Danke für Deine Worte, StOPfr! Ich wollte ihn ja nicht diskriminieren und ich habe das böse Wort auch nur einmal gebraucht und dann in "" gesetzt! Und mit der Erklärung, dass man Tätigkeiten ausübt, für die man ohne großen Aufwand angelernt werden kann, hab ich dann hoffentlich die richtigen Worte gefunden!
Zitat von: AntiDevil333 am 09. November 2013, 12:57:03
Verstanden, vielen Dank. Wie wird diese Berufsförderung aussehen, wie wird mir geholfen?
Warum muss Ihnen geholfen werden?!
Zitat von: AntiDevil333 am 09. November 2013, 12:51:19
Es gibt also bei den Mannschaften keinerlei Berufe, für die man " richtig " ausgebildet wird?
Doch gibt es, den des Soldaten.
Die gute alte Tante Google hätte Ihnen ggf. auch geholfen ;) :
http://www.dienstzeitende.de/bfd-anspruch-fuer-saz-8-saz-11.htmlAber bitte scrollen Sie runter bis zum zweiten Teil, der da mit "
Für SaZ 4, die NACH dem 26. Juli 2012 Soldat wurden, gilt:" überschrieben ist ;) !