Servus Zusammen.
Ich möchte euch mal etwas schildern und eure Meinung dazu hören.
Ich befinde mich grad wegen meiner MilFD Ausbildung auf einem Lehrgang. Der Hörsaal besteht zu Großteilen aus OFR und einem L und einem M.
Wir mussten jetzt gerade während unserer Verfügungszeit mit Handschuhen und Müllbeutel bewaffnet ein riesiges Außenrevier der Kaserne säubern.
Ich bin niemand der sich vor irgendwelchen Arbeiten drückt, aber ich kam mir schon ziemlich komisch vor in der Kaserne Müll zu sammeln wenn mir dann anderen Soldaten, meist im Dienstgrad deutlich niedriger, entgegen kommen. Als Major sieht das ganze noch eklatanter aus.
Was denkt sich wohl ein Gefreiter oder Obergefreiter wenn er einen Major Müll sammeln sieht.
Dies soll keine Beschwerde oder ähnliches seien, aber ich muss einfach zu geben das ich mir doch ziemlich komisch vor kam.
Mich würden mal eure Meinung dazu interessieren, ganz wertungsfrei.
Dies ist kein "rumgeheule" und ich will auch nicht auf den Arm.
Über Befehlmund Gehorsam muss hier auch nicht diskutiert werden.
Bräuchte ich mehr Details.
Ganz grundsätzlich: Wenn eben diese Inspektion das Revier hat und sonst keiner verfügbar ist; einer muss es ja machen.
Kommt drauf an, was der Hintergrund war und wie genau das durchgeführt wurde, aber meist kommt das bei Dienstgradniedrigeren sogar gut an.
Das ist ganz klar das es jemand machen muss und wie gesagt, ich persönlich Zweifel den Befehl auch überhaupt nicht an.
Ich find es einfach irgendwie komisch wenn wir als Hörsaal mit Dienstgraden bis Major Müll sammeln während zB Mannschaftssoldaten oder auch Unteroffiziere im GeZi sitzen und am Handy spielen.
Dann wird es in der Tat schräg.
Och Jungs,
diese "Aufgabe", die hier von einem Hörsaal wahrgenommen wird, kann durch einen Gezi Soldaten nunmal nicht bewältigt werden (3 Stunden für einen Hörsaal ist halt ne Wochen- / Monatsaufgabe für einen Einzelnen).
Ich habe (damals als Hptm) im Rahmen eines Hörsaales auch schon an einer solchen Aktion teilgenommen - der OFw (Hörsaaldienst) "meinte" dann zu mir, ich müßte daran nicht teilnehmen - war natürlich weit gefehlt, ich gehörte zu dem Hörsaal, also mache ich da auch VORBILDLICH mit.
Ganz wertungsfrei:
- Dienst ist Dienst, Schnapps ist Schnapps und Befehl ist Befehl (oder eine Rose ist eine Rose um meine Bildung zu belegen).
- Befehle werden, gerade von Vorgesetzten, beispielhaft vorbildlich umgesetzt.
Zitat von: Rollo83 am 14. November 2013, 13:41:14
Dies ist kein "rumgeheule" und ich will auch nicht auf den Arm.
Keine Sorge, wir kennen Dich ja nun lange genug um das einschätzen zu können ;)
Ich schließe mich Ulli an in der Einschätzung, dass man sich bei dienstgradniederen Kameraden dadurch eher Respekt erwirbt (weil man sich offensichtlich nicht zu fein ist, um sich schmutzig zu machen), allerdings fände ich es auch seltsam, wenn nicht wirklich explizit dieses Revier dieser Inspektion zugeteilt ist.
Zitat von: F_K am 14. November 2013, 13:57:53
3 Stunden für einen Hörsaal ist halt ne Wochen- / Monatsaufgabe für einen Einzelnen
Zitat von: Rollo83 am 14. November 2013, 13:48:40
Mannschaftssoldaten oder auch Unteroffiziere
Das sind Plurales ;)
Zitat von: F_K am 14. November 2013, 13:57:53
um meine Bildung zu belegen).
Und zum Rest müsste man die Situation wirklich kennen. Im Grundsatz aber kein Widerspruch.
Deine Einstellung auf jeden Fall in allen Ehren ! Find ich bemerkenswert...
Auf jeden Fall sollte der Hörsaal diesen "Einsatz" für das Vaterland ;) nochmals in einer kleinen Runde reflektieren. Es gibt immer welche, die sich über sowas aufregen und das nicht nach außen kommunizieren. Nicht das nachher noch der große Einschlag mit Beschwerde / Eingabe oder was auch immer kommt...
(Lieber Herr Königshaus, ich musste während meines Offz-Lehrganges Müll aufsammeln. Dafür werd ich nicht Offizier... und soweiter und sofort....)
Jetzt wertungsfrei meine Meinung ;)
Es wird in Zukunft nicht besser werden... Die wenigen Mannschaftssoldaten, die es noch gibt, sind immer irgendwie unabkömmlich oder was auch immer. "Arbeitskommandos" gerade für solche Angelegenheiten kann man nicht mehr aus dem Hut zaubern. Reinigungs- oder Aufräumkommandos müssen organisatorisch von langer Hand geplant werden. Ich spreche da aus Erfahrung aus dem Frühjahr (zwei Wochen Vorlauf um eine große Insthalle von Computerkartonagen zu befreien, welche seit Mitte der 90er dort "eingelagert" wurden)
.. andere Anekdote:
Ich war mit einem befreundeten Fw d. R. auf einem DVag Schießen "weit weg" - ich war neben dem Leitenden bei ca. 50 Soldaten der einzige Stabsoffizier (und wie alle anderen Res auch "Teilnehmer", nicht mehr).
Als es dann ans Aufbauen ging, haben der Fw und ich zügig und "ohne Wegdrücken" die erste Transportaufgabe übernommen, die Wandattrappe weggebracht und sind zügig (ohne Hast) zurückgegangen, um das nächste Stück zu befördern - zu dem Zeitpunkt hatten immer noch nicht alle Soldaten eine Aufgabe übernommen - wir haben uns das nächste Teil genommen ... als wir im Abtransport waren, konnte man im Weggehen hören, wie der Kamerad Stabsoffizier "seine" Res "angespitzt" hat, wie es sein könnte, dass ich nunmehr das zweite Stück transportieren würde ...
Insoweit stimme ich Schlammtreiber zu: Die Übernahme auch "solcher" Aufgaben zeigt eine zutiefst soldatische Einstellung - Nachteilig ist das nie.
ZitatInsoweit stimme ich Schlammtreiber zu: Die Übernahme auch "solcher" Aufgaben zeigt eine zutiefst soldatische Einstellung - Nachteilig ist das nie.
Im Prinzip gebe ich Dir da recht, aber anders argumentiert kann da mangelndes Delegieren ausgelegt werden.
ZitatIm Prinzip gebe ich Dir da recht, aber anders argumentiert kann da mangelndes Delegieren ausgelegt werden.
@ MMG:
Grundsätzlich (im Prinzip) gebe ich Dir da ebenfalls Recht - Deine "Ausnahme" gilt aber nur in begründeten Ausnahmefällen.
Beispiel:
- Als Angehöriger eines Hörsaales bin ich "Soldat", da die gesamte Aufgabenverteilung in der Kaserne anders zu organisieren, ist nicht meine Aufgabe.
- Als (Stabs-) Offizier auf einer Standortschießanlage hätte man natürlich auch Befehle geben könen - der Leitende war ja vor Ort - es war dessen Aufgabe, diese Befehle zu geben.
Dies hat er zwar aus meiner Sicht nicht wirklich nachdrücklich gemacht - aber da gibt man besser ein Vorbild (im Sinne von Führen durch Vorbild), als hier mit offener Kritik an seinen Führungsstil anzufangen ...
- anders ist es, wenn ich selber in der "Bütt stehe" - dann bringt man erst das "Orchester ans spielen", bevor man überhaupt auf die Idee kommt, selber etwas zu machen ..
viel interessanter finde ich an dieser Stelle mal die Frage, warum ein H und ein M an einer Massnahme zum OffzmilFD teilnehmen??? :o
Sprachenlehrgang?! ???
Ich finde es auch ziemlich abgedreht. Teilweise werden auf Lehrgängen sogar die Stuben ab dem DG Fw durch Putzkräfte gereinigt.
Dass jetzt ein Major Müll aufsammeln muss, gibt es glaube ich auch nur bei den deutschen ;-)
Sicher, Mit-Anpacken fördert die Kameradschaft und das Ansehen bei dienstgradniedrigeren Soldaten, aber für meinen Geschmack ist sowas "too much".
ZitatSicher, Mit-Anpacken fördert die Kameradschaft und das Ansehen bei dienstgradniedrigeren Soldaten, aber für meinen Geschmack ist sowas "too much".
Sehe ich persönlich genauso, aber rein rechtlich spricht wohl nichts dagegen.
Wenn ein Herr Major sich nicht zu schade ist auch Müll zu sammeln, ist es für mich, egal in welche Position er grade ist, eine Vorbildperson und ich denke für die meisten anderen Soldaten auch und somit ist es obwohl er nicht in der führenden Position ist, trotzdem noch ein Stück weit "Führen durch Vorbild"! Gut ich weiß Stabsoffiziere sind nicht immer einfach aber letzten Endes sind es auch nur Soldaten / Menschen. gibt auch bestimmt welche die den Aufstand geprobt hätten, frei dem Motto mal sehen ob die Führung vor Ort einknickt.
Natürlich ist es jetzt ein sehr krasses Beispiel hier mit den Müll sammeln. Ich denke darüber muss man nicht streiten.
Ich würde mich eher fragen, was diejenigen in der Zeit sonst getan hätten.
Nicht dass man Stabsoffiziere auf teure Lehrgänge schickt damit sie dann da Müll sammeln gehen.
Vertiefungsstunde Englisch halt.
ZitatVertiefungsstunde Englisch halt.
Wobei ich genau hier das Problem sehe. Wenn der Chef gemäß Dienstplan Zeit zum Lernen zur Verfügung stellt, dann kann der Dienstplan nicht ohne Genehmigung des Chefs geändert werden. Damit der Befehl zulässig wäre, müsste auf dem Dienstplan "Stuben-Revierreinigen etc." etc. gestanden haben.
Diese Vertiefungsstunden, in denen Selbststudium betrieben werden soll, haben durchaus ihren Sinn. Sollte der Befehlsgeber also gegen den Befehl des Chefs verstoßen haben, liegt diesbezüglich ein Ungehorsam vor.
Als Chef würde ich da durchaus mal nachfragen, was dem Befehlsgeber einfällt, gegen meinen Dienstplan zu verstoßen.
Das ändert aber nichts daran, dass für die Lehrgangsteilnehmer der Befehl verbindlich ist, also ausgeführt werden muss.
Doch, doch- das war ein methodisch-didaktisches Mittel.
Ich hatte im Rahmen des SLP den Auftrag einen Aufsatz über das Mülltrennungssystem und Umweltschutz in Deutschland zu schreiben.
Solange die Kameraden sich während des Müllsammelns auf Englisch darüber unterhalten hatten, war es also im Sinne des Lehrgangsziels.
;)
Vokabeltraining: Find the english Expression of every Piece of waste you pick up. ;)
Zitat von: wolverine am 15. November 2013, 09:58:56
Vokabeltraining: Find the english Expression of every Piece of waste you pick up. ;)
...and use modern bad simple online slang.
"WOOOOOOOOOT look at that epic can I found!!!!1111"
"OMG OMG OMFG your awesome!!111111111oneone"
;D
[gelöscht durch Administrator]
Ich räume ein, dass ich an diesen Argumenten nicht vorbei komme und sie überzeugend finde...
;D ;D ;D ;D ;D
... ein weiterer Beleg für den Sittenverfall bei Wolve durch seine "Dienstreisen" nach Las Vegas.
Ich bin geschockt.
Zähneputzen ist wichtig!
Erinnert mich eher an den Kechtupflaschenwitz.
Das Bild hat noch eine humoreske Geschichte: Ich las letztens im Flieger vor Langeweile den Feuilleton und die Dame betätigt sich aktuell nicht mehr als Schauspielerin sondern als Autorin und wurde darin gefeiert. Da ich sie nicht kannte, fragte ich meine Frau und die war natürlich voll im Bild. ;D
Du liest den SPIEGEL? Schäm Dich! ;D
Die "Welt" lass ich Dir noch durchgehen, in dubio pro reo ;D
Zitat von: F_K am 15. November 2013, 12:44:09
"Dienstreisen" nach Las Vegas.
Ich bin geschockt.
Ich könnte anbieten einen Kalender mitzubringen um Dich etwas zu besänftigen. ;)
2014 Magpul Calendar Shoot"This year a portion of the proceeds from the calendar will go to the USMC Reconnaissance Foundation. The foundation provides assistance to wounded Reconnaissance Marines and Marine Reconnaissance families. Last year's calendar raised over $20,000 for charity. We hope to far exceed that amount this year."
Das Motorrad sah ja mal richtig genial aus!
Danke für den Tipp wolverine. Muss ich doch gleich mal Google bemühen. :D
Magpul "Ronin"