Hallo liebes Forum,
Ich heiße Philipp, bin 17 Jahre alt und mache im Juli 2014 meine "Mittlere Reife" und spiele mit dem Gedanken mich für 13 Jahre verpflichten zu lassen. Ein Beratungsgespräch mit meinem Wehrberater hatte ich letzte Woche. Dort wurde ich über mehrere Sachen, wie z.B. Afghanistan, aufgeklärt und dass ich zu 100% nicht um einen Auslandseinsatz drumherum kommen werde, da ich Sanitätssoldat werden möchte. Außerdem möchte ich während der ZAW den Rettungsassistent( ab 2014 Notfallsanitäter) erlernen. Nun stellt sich mir seit mehreren Tage die Frage, ob es sich lohnt zur Bundeswehr zu gehen. Deshalb stelle ich diese Frage in diesem Forum, da hier Soldaten sind die mir diese Frage beantworten können.
Ich bedanke mich im Vorraus.
Lohnen in welcher Hinsicht? Finanziell? für die persönliche Entwicklung? Oder wegen etwas ganz anderem? Die Frage ist so etwas merkwürdig gestellt.
ZitatNun stellt sich mir seit mehreren Tage die Frage, ob es sich lohnt zur Bundeswehr zu gehen.
Das sieht doch jeder anders.
Hängt ja ganz von der Erwartungshaltung und den Ansprüchen ab bzw. davon, wie man sich in den militärischen Dienst einbringen kann. Jeder der hier schreibenden hat andere Erfahrungen durch seine Verwendung, fachliche Ausbildung, Laufbahn, Lebensalter und Status (SaZ/BS) andere Meinungen und Ansichten.
Solche Fragen können daher nicht verbindlich beantwortet werden.
Oh ich habe einen Satz vergessen!
Welche negativen Punkte und welche positiven Punkte es gibt.
Und ob es im Fazit sich lohnt oder nicht
Auch damit können hier alle seitenweise Texte posten. Jedoch wirst du auch damit keine für DICH zweckdienlichen Erkenntnisse gewinnen.
Deine Frage hört sich für mich ein wenig so an, als hättest Du allgemein noch nicht so wirklich eine Idee, was Du mit Deinem Leben so anfangen willst. In Deinem Alter sicher für die meisten der Normalzustand - jedenfalls war das bei meinen 2 Jungs auch so - und bei mir selbst übrigens auch. Wie ein Fazit" für Dich aussieht, hängt sehr von Deinen eigenen Ansprüchen, Interessen etc. ab - da wird Dir hier keiner wirklich helfen können.
Wenn Du aber eh' noch Zeit hast bis nächsten Sommer - wie wär's mit einem Berufsinteressentest (per RIASEC oder AIST oder so)? Dann bekommst Du erstmal eine grobe Peilung, wo's so langgehen könnte. Wenns die Sanität bleibt - umso besser... und parallel dazu findest Du hier im Forum X Berichte zum Thema und (Achtung - Standardantwort) auf bundeswehr-karriere.de auch jede Menge an Infos.
...noch nachgeschoben: Bei meinem ältesten Sohn war's letztlich ein Truppenbesuch, da hat's "geklickt" und die Richtung war klar. Wäre vielleicht auch eine schöne Möglichkeit - mit Informationen aus allererster Hand.
Ja ich habe letztes Jahr im September ein einwöchiges Praktikum im FachSanZ in München gemacht und dort hatte ich dann schon ein großes Interesse.
Ja des mit der Sanität wird bleiben, mach in der Richtung viel ehrenamtlich.
Hallo Philipp,
wie die anderen schon gesagt haben ist deine Fragestellung nicht sehr konkret.
Aber ich kann dir gerne sagen, wie ich das ganze sehe bzw. wie Freunde es sehen die beim Bund waren / sind.
Ich persönlich habe nur 9 Monate Grundwehrdienst geleistet. Bin damals mit der Einstellung hin, dass wenn es mir gut gefällt ich mich länger verpflichte.
Da ich Abitur habe und eine abgeschlossene Berufsausbildung hätten mir da (je nach Eignung) die Türen offen gestanden.
Allerdings hat mich der Bund in den 9 Monaten nicht überzeugt dort länger zu bleiben. Lag vielleicht auch an mir, da ich damals sehr faul war und kein Bock auf garnichts hatte.
Freunde von mir (Hauptmann, 13 Jahre beim Bund und Oberfeldwebel, derzeit SaZ8 glaube ich) berichten überwiegend gutes.
Du musst halt deine Interessen abwägen. Wenn du dich länger verpflichtest kommst du um einen Auslandseinsatz nicht drum rum soweit ich weiß. Vorallem weil die Sanis sehr gefragt sind meines Wissen nach.
Außerdem heißt es Bundeswehr. Daher musst du damit zurechtkommen, dass du eventuell 700km von zuhause weg stationiert wirst und deine Freunde und Familie nicht dauerhaft um dich hast.
Die Bezahlung kannst du dir im Internet angucken. Soldaten werden nach dem Bundesbesoldungsgesetz bezahlt. Glaube die Dienstgrade stehen da sogar dabei.
Du verdienst natürlich nicht soviel wie in z. B. als Führungskraft in der Privatwirtschaft aber dafür ist es halt der öffentliche Dienst.
Dein Arbeitsplatz ist sicher sofern du nicht die "goldenen Löffel klaust" und das ist in der heutigen Zeit und viel Wert.
Es gibt viel Pro und Kontra was die Bundeswehr angeht, viel zu viel um es alles zu schreiben.
Aber ich denke die Bundeswehr ist ein guter Arbeitgeber der einem die Chance gibt sich zu entwickeln.
Denke du musst einfach mal mit einem der Berater im Karrierecenter sprechen und die zeigen dir die Möglichkeiten auf die du hast.
Und dann kannst du immernoch entscheiden.
Meine Aussagen haben keinen Anspruch auf Richtigkeit. Ist nur meine Erfahrung die ich hier mitteile.
Hoffe es hilft dir ein wenig.
Stimme dem zu, nur hier
Zitat von: ResiOG am 20. November 2013, 08:27:08
[...]Dein Arbeitsplatz ist sicher sofern du nicht die "goldenen Löffel klaust" und das ist in der heutigen Zeit und viel Wert.[...]
würde ich halt nicht vergessen, dass die allermeisten Arbeitsplätze bei der Bundeswehr "sicher auf Zeit" sind. Danach findet man sich als SAZ in genau dem gleichen Haifischbecken wieder wie alle anderen auch... ::)
Man hat aber Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung, die -sofern entsprechend genutzt- nicht dazu führen, dass man zum DZE genau wieder so da steht, wie vorm Dienstantritt - nur älter. BFD-Ansprüche richten sich nur nach der Verpflichtungsdauer und nicht nach Laufbahn. Minderungen wegen Meister oder ZAW sind gesondert zu betrachten.
also ,
von meiner sicht gesehen lohnt es sich , ich war auch beim bund und hätte bleiben sollen im nachhinein kann ich sagen das wärs gewesen .
Wenn man es schafft, sich auf alles, was zum Soldatsein gehört, einzulassen, dann lohnt es sich.
Wenn man das nicht will, dann sollte man es lassen.
Zitat von: ulli76 am 22. November 2013, 20:37:00
Wenn man es schafft, sich auf alles, was zum Soldatsein gehört, einzulassen, dann lohnt es sich.
Wenn man das nicht will, dann sollte man es lassen.
Amen...
Nein, das stimmt so schon. :)
Nur - weiß ich mit 17 / 18 wirklich, worauf ich mich da einlasse? Kann ich das mit einer zwangsläufig beschränkten Lebenserfahrung überhaupt abschätzen? Dem Karriereberater aufmerksam (!) zuzuhören könnte dabei natürlich schon mal weiterhelfen. Trotzdem: Mögliche Auslandseinsätze erscheinen zu dem Zeitpunkt endlos weit weg, der Hinweis auf berufsbedingte Umzüge wird schulterzuckend registriert (und ist in der Lebensphase auch wirklich kein Thema), mögliche persönliche Risiken betreffen natürlich nur die Anderen... etc. pp.
Aus meiner Sicht der wichtigste Punkt: Hinterher nicht jammern wenn man's vorher gesagt bekommen hat!
Jeder legt sich doch in diesem Alter grob beruflich fest. Wer Maler lernt wird wahrscheinlich kein Koch. Und gewisse Grundlagen sollten einem doch klar sein. Man ist nun einmal bundesweit versetzbar und die Bundeswehr verwendet einen dort und so wie sie Bedarf hat. Es ist kein Weiterbildungsinstitut, keine Selbstfindungs- und Selbsterfahrungsgruppe und kein Sozialverein.
Man stellt sich in den Dienst des Staates. Die Konditionen stehen weitestgehend im Gesetz oder auf Papier; mündliche Aussagen genügen nicht den Formerfordernissen.
Wenn man das bedenkt und damit leben kann ist es ok.
Auch wenn man es sich mit 17/18 noch nicht konkret vorstellen kann, wie das ist, weg von zu Hause zu sein oder im Einsatz kämpfen zu müssen, sollte man sich zumindest mal gedanklich damit beschäftigt haben.
Wer dann eben sehr heimat- und familienverbunden ist, könnte auf die Idee kommen, dass es evtl. doch besser ist, die Lehre bei Maler Müller im gleichen Dorf zu machen, als zur Bundeswehr zu gehen.
Wer ein Problem damit hat, sich auf Neues und Ungewohntes einzulassen, Härten zu ertragen, zu beissen, wenn es schwer wird, oder auch mal vom Vorgesetzten angeschrieen (oder auch überhaupt mal kritisiert) zu werden, der sollte evtl. eher Waldorflehrer werden und die Finger von der Bundeswehr lassen.
Und das kann man auch mit 17/18 schon wissen. Aber dazu sollte man sich mal vorher Gedanken machen.
Volle Zustimmung zu all dem.
Nur das
Zitat von: wolverine am 23. November 2013, 10:43:42
Jeder legt sich doch in diesem Alter grob beruflich fest. Wer Maler lernt wird wahrscheinlich kein Koch
ist inzwischen nicht mehr grundsätzlich so.
Philipp96,
ab in die BW. Es gibt nichts besseres.....!
Versuche die Feldwebel Fachdienstlaufbahn zu bekommen.
Ich bin mit 17 angetreten und war fast 3 Jahre -incl. ZAW- auf Lehrgänge. Überall neue Freundinen. Das alleine war schon eine super geile Zeit. Kohle stimmt auch. Kindergeld bekommst Du noch extra. Kannst also richtig sparen.
Und das sau starke ist, dass Du mit 20, ich seit 1 Okt. als 20 jähriger GrpFhr auf Dienstposten bin/bist. Alle Uffze u. StUffze sind ällter! Ist schon ein geiles Gefühl wenn die zu Dir ins Büro kommen und Dich als 20 jährigen mit Herr Feldwebel ansprechen.
Also warte nicht lange, raus die Bewerbung.........
Und das sind genau die Feldwebel die wir brauchen...
Ich stell mich morgens extra vor die Stuben der Mannschafter um mir den Tag zu versüßen und mein Ego zu pushen wenn diese an mir vorbeigehen & grüßen müssen. Dieses "Guten Morgen Herr Feldwebel" geht runter wie Öl. ::)
Firli, lese ich bei Dir Neid raus?. Neid muss man sich hart erarbeiten.
Keine Ahnung wo Sie da Neid herauslesen aber das ist mir auch vollkommen schnuppe. Wüsste auch nicht weshalb ich neidisch sein sollte. 8)
Bei diesem User wundert mich das nicht. Nach seinen bisherigen Beiträgen war nicht viel Anderes zu erwarten.
ZitatFw1993
NBDW 06/13
::)
Hab mir mal die Beiträge durchgelesen und ab dem "dynamischen Pistolenschießen" = "wie im realen Kampf" war bei mir Ende.
Mein Glaube in die Fähigkeiten der Prüfoffiziere und Psychologen an den KCs ist bis ins Mark erschüttert :-[
Bald wird es den Thread geben: Hilfe- meine TE mobbt mich.
Ja, immer als junger Feldwebel den Dienstgrad gegenüber älteren Kameraden raushängen lassen. Da wird man dann so richtig ernst genommen.
Eigentlich sollte man als Vorgesetzter mit persönlicher und fachlicher Autorität glänzen aber bei manchen ist es halt nur die Amts Autorität.
Die stehen in der Truppe immer sehr gut da....
Ich weiss nicht, ob sowas in der Truppe vom den UffzKorps und besonders den Spießen und auf den Lehrgängen nicht mehr vermittelt wird, dass man sich als Vorgesetzter Autorität und Kompetenz hart und immer wieder neu erarbeiten muss. Die Verlagerung der Ausbildung in die UA/FA-Bataillone im Heer lässt mich in dieser Beziehung Böses erahnen. Ich hoffe, dass ich mich irre.
Nach anderen Erzählungen lernen die ja auch nicht mehr die Körperpflege ihrer Mannschaften zu überwachen bis die zu faulen anfangen. Aber bei solchen armseligen Gestalten wie unserem 1993er Fw wundert mich da gar nichts mehr. Wenn gegrüßt werden heute das einzige ist was den Dienstgrad ausmacht .... Ist wie der Kopf zum Haarewaschen. ::)
Es soll ja auch Dienstgrade geben, die meinen, dass man Fahrzeuge nach einem Einsatz nicht wieder einsatzbereit machen muss, weil es schon spät abends ist oder der Auftrag anstrengend war.
Zitat von: ulli76 am 23. November 2013, 16:40:18
Es soll ja auch Dienstgrade geben, die meinen, dass man Fahrzeuge nach einem Einsatz nicht wieder einsatzbereit machen muss, weil es schon spät abends ist oder der Auftrag anstrengend war.
Bist du als Arzt auf einem BAT nicht höchster Dienstgrad ?
Der RA ist aber der Kommandant und TrpFhr.
Der Arzt ist nur Vorgesetzter, wenn es um medizinische Fragen geht- an sich nicht anders als im zivilen Rettungsdienst.
Naja gut aber da es auch dein "Werkzeug" ist mit dem du arbeiten musst...
Ich hoffe mal das hat der Vorgesetzte des RA's gesehen wie du.
@Firli:
Du machst dich gerade sehr beliebt... :D!
@ulli:
Wenn du moralische Unterstützung gegen "führende" Nachwuchskräfte brauchst, melde dich ;)!
Ich sag´s mal so: Die Beteiligten konnten ohne Einschaltung der Vorgesetzten von der Notwendigkeit der Maßnahme überzeugt werden.
Zitat von: StOPfr am 23. November 2013, 16:55:12
@Firli:
Du machst dich gerade sehr beliebt... :D!
:-[ Was hab ich falsches gesagt?
Mir wird halt immer eingehämmert das die Einsatzbereitschaft des Materials vor der Ruhe des Soldaten steht.
Stimme da ja ulli zu. Mit der Aussage das es auch ihr "Werkzeug" ist wollte ich lediglich fragen ob man in dem Rahmen nicht den Befehl geben könnte das Fahrzeug JETZT fertig zu machen. Aber da greift das mit der Zuständigkeit anscheinend nicht.
Passt doch ;):
Zitat von: Firli am 23. November 2013, 16:58:37
Mir wird halt immer eingehämmert das die Einsatzbereitschaft des Materials vor der Ruhe des Soldaten steht.
Zitat von: ulli76 am 23. November 2013, 16:56:00
Ich sag´s mal so: Die Beteiligten konnten ohne Einschaltung der Vorgesetzten von der Notwendigkeit der Maßnahme überzeugt werden.
Also wenn ich hier die Aussage von Fw93 so lese brauche ich mich nicht mehr über die Geschichte mit den Mongos zu wundern. Der Typ war genauso!
Hi Philipp,
ich bin damals mit 17 zur Bundeswehr gegangen und habe mich direkt für 12 Jahre verpflichtet.
Ich würde nicht sagen, dass ich es bereue, da ich absolut nicht weiß wo ich heute im Leben stehen würde, hätte ich es damals nicht getan.
Jedoch würde ich es mit meinem heutigen Wissen definitiv nicht nochmal machen!
Meiner Einschätzung nach, sowie der der Prüfer im Zentrum für Nachwuchsgewinnung, hatte ich damals schon einen ausreichenden Reifegrad für den Dienst bei der BW.
Im nachhinein würde ich jedoch meine damalige Einstellung zum Leben als sehr naiv beschreiben. Was sich natürlich auch auf meine damalige Entscheidung ausgewirkt hatte.
Du solltest dir wirklich sehr genau bewusst machen, was es bedeutet Soldat zu sein und sich für einen längeren Zeitraum zu verpflichten. Versuche so viele Eindrücke zu sammeln wie möglich, bevor du eine Entscheidung triffst, welche du vielleicht in wenigen Jahren nicht mehr treffen würdest.
Ich kenne viele Soldaten, die SOFORT ihren Dienst quittieren würden, wenn sie könnten und ich gehöre mittlerweile dazu.
Grüße
Oberfeldwebel im IT Dienst der Bundeswehr (seit 6 1/2 Jahren Soldat)
PS: Dies schrieb ich schon in einem anderem Thread, aber dachte mir es könnte hier auch "behilflich" sein.
Zitat von: Fw1993 am 23. November 2013, 12:19:08
Philipp96,
ab in die BW. Es gibt nichts besseres.....!
Versuche die Feldwebel Fachdienstlaufbahn zu bekommen.
Ich bin mit 17 angetreten und war fast 3 Jahre -incl. ZAW- auf Lehrgänge. Überall neue Freundinen. Das alleine war schon eine super geile Zeit. Kohle stimmt auch. Kindergeld bekommst Du noch extra. Kannst also richtig sparen.
Und das sau starke ist, dass Du mit 20, ich seit 1 Okt. als 20 jähriger GrpFhr auf Dienstposten bin/bist. Alle Uffze u. StUffze sind ällter! Ist schon ein geiles Gefühl wenn die zu Dir ins Büro kommen und Dich als 20 jährigen mit Herr Feldwebel ansprechen.
Also warte nicht lange, raus die Bewerbung.........
Ach du schei... wenn ich das schon lese -.- und so etwas von einem Feldwebel, tut mir leid das ich das jetzt sage, aber soetwas gibts nur leider zu oft und meiner Meinung nach gehört so jemand irgendwo in eine VS Registratur wo nicht so häufig Besuch von Kameraden erwartet wird....
Zitat von: Steve87 am 23. November 2013, 12:36:58
Und das sind genau die Feldwebel die wir brauchen...
Traurig aber leider wahr....