Sorry, ist etwas off topic, ich weiß.
Neulich sprach ich mit jemandem, der noch vor ein paar Jahren überzeugter Kriegsdienstverweigerer war. Nun denkt er an eine Bewerbung bei der Bundeswehr im zivilen Bereich (ich habe keine Ahnung, wo genau).
Meinem Argument, das Thema Verweigerung würde dem wohl ziemlich entgegenstehen, hielt er entgegen, er habe sich dabei doch nur auf den Dienst an der Waffe bezogen. Meinen Hinweis darauf, dass er die militärische Seite durch seine zivile Arbeit direkt unterstützt, und dass das mit einer Verweigerung kaum kompatibel sei, ließ er nicht gelten.
Ich persönlich finde das ziemlich schräg. Hat hier irgendwer zufällig Erfahrungen mit diesem Thema?
Och, ich seh das inzwischen etwas entspannter, seitdem hier immer wieder anerkannte KDVer plötzlich ihr Herz für die Bundeswehr entdecken und ihre früheren Gewissensgründe (oder wohl besser: gewissen Gründe) so gar nicht mehr wahrhaben wollen und unbedingt den SuperduperSniperKSKler geben wollen. da ist das interesse für eine Beamten- oder Angestelltenlaufbahn ja noch die "harmlosere" Variante. ;)
"schräg" muss man das nicht finden, immerhin ist das Recht auf KDV ja im Grundgesetz verankert. Und ich glaube wir alle hier wissen, das die Gewissensgründe oft nur "vorgeschoben" waren.
Aber was will man daran ändern. Manch einer hat sich sicher seine Gewissensgründe aus den Fingern, bzw. dem Internet gesaugt, (meine stark religöse Erziehung). Und Jahre später wird die Bw dann interessant. Aber derjenige muss immer noch eingeladen werden, für geeigent befunden werden, und auch noch eine Stelle bekommen. Zu guter letzt muss er auch mit dem "Alltag" klarkommen.
Da sind viele "wenns" dabei wo es einen raushaut. Und wenn er es weiter schafft wird man damit in der Regel wohl nicht hausieren gehen, und es wird sicher auch nicht jeder mitbekommen.
Änderen können wir da wie gesagt nix und darüber rege ich mich schon lange nicht mehr auf. Wer wirklich "keinen Bock" auf gar nix hatte, hätte sich ausmustern lassen, und wer seine Gewissensgründe nur vorgeschoben hat, wird evtl beim Prüfgespräch aussortiert.
Na, ich hab' ihm schließlich auch gesagt, dann versuch's halt mal...
Ich warte noch auf die umgekehrte Variante:
"Ich habe jahrelang militärische Drohnen entwickelt, die zur Bekämpfung von Insurgenten und Terroristen dienten, aber nun soll diese Drohnentechnologie zivil bei Amazon und DHL eingesetzt werden, und das kann ich mit meinem sozialen Gewissen nicht vereinbaren, weil damit Arbeitsplätze vernichtet werden."
;D
Fast so gut: ich kenne einen Offizier, der als KDV ausgeschieden ist und nun bei Heckler&Koch arbeitet.
Es gab eben auch Leute die, zu Zeiten der Wehrpflicht, eine Zivildienststelle der Bundeswehr vorgezogen haben. Dabei ging es Ihnen aber nie darum, anerkannter Kriegsdienstverweigerer zu werden, noch das sie aus moralischen Gründen oder sonst was, den Dienst an der Waffe verweigern wollten. Für sie war eben die Zivildienststelle dato die bessere Option (aus welchen Gründen auch immer). Und für das Ausüben einer Zivildienststelle war eben nun mal ein KDV-Antrag nötig. Dieser war dann aber für die meisten Betroffenen total irrelevant.
@ Moxchrome:
Du hast offensichtlich das Wesen der Kriegsdienstverweigerung inklusive der Absicht des Gesetzgebers nicht verstanden.
Es gab nie eine "Optionslösung Zivildienst" - Du redest von "gewissen Gründen" und einer rechtsmißbräuchlichen Nutzung eines Rechtes.
Nur weil der Wehrersatzdienst kein Wahlrecht war, hieß das doch nicht, dass es für Viele eine andere Option zum Wehrdienst war.
Ich habe auch lediglich, die persönliche Meinung und Einstellung einiger Zivildienstleistender widergespiegelt.
ZitatDu redest von "gewissen Gründen" und einer rechtsmißbräuchlichen Nutzung eines Rechtes
Das müssten Sie schon etwas genauer Erläutern. Aber im Grunde genommen ist es so - JA.