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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: TheHarlekin09 am 15. Dezember 2013, 22:29:16

Titel: Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: TheHarlekin09 am 15. Dezember 2013, 22:29:16
Sehr geehrtes Bundeswehr-Forum,

Ich strebe nach Abschluss des Abiturs(2016), eine fliegerische Karriere bei der Bundeswehr an.
Bei einer Untersuchung vor einiger Zeit, wurde bei mir eine Allergie auf Beifuss festgestellt. (nach meinen Informationen gilt dies bei Allergien als Kraut, nicht als Grass und somit als der typische Heuschnupfen)

Ob ich angenommen werde, gemustert werde oder sonstiges kann hier niemand beurteilen, das ist mir bewusst.
Mich wuerder allerdings interessieren, ob ein Hyposensibilisieren dieser Allergie eine Untaugichkeit hervorruft, wie es zum Beispiel bei einer Augenlaserung der Fall ist.

Da ich mich z.Z. im Schueleraustausch befinde, koennte ich fruehstens August 2014 mit eine Hyposensibiliesierung anfangen, sollte dies kein Ausmusterungsgrund sein.
Da diese aber ca. 3 Jahre dauert, also laenger als meine restliche Schulzeit, koennte die Sensibilisierung meine Antrittszeit beeinflussen?
Koennte es zum Beispiel sein dass ich erst nach Abschluss der Behandlung gemustert werden kann?

Vielen Dank & Viele Gruesse! :)
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: ulli76 am 16. Dezember 2013, 05:48:19
So einen Fall hatten wir in einem der letzten Quartalsbeginne. Ergebnis: Soldat war tauglich und hat seine Hyposensibilisierung bei uns weiter gemacht.
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: Tommie am 16. Dezember 2013, 08:41:39
Wenn Sie mit einer laufenden Hyposensibilisierung im KarrC zur Untersuchung aufschlagen, werden Sie definitiv zunächst T4 gemustert! Diese Auskunft stammt von einem Musterungsarzt im Range eines Ltd. MedDir! Und nach der Hyposensibilisierung wird sich die ganze Sache ein Allergologe der Bundeswehr anschauen. Und wenn der den Daumen nach unten dreht, wird aus "T 4" ein "T 5" und das Licht geht aus!

Das ist die Vorgehensweise am KarrC in Stuttgart und sollte eigentlich bei allen KarrC gleich sein! Was da bei "ulli76" abgelaufen ist, lässt sich für mich nur schwer nachvollziehen!
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: Tommie am 16. Dezember 2013, 08:45:39
Ich habe es in der ZDv 46/1 gefunden! Nach GNr. 45 ist dort für die laufende Hyposensibilisierung auf jeden Fall eine Gradation V und damit "T 4" zu vergeben! Nachbetrachtung nach 12 Monaten ist möglich und wird wohl auch so gemacht werden!

Fazit: Wenn der Truppenarzt in dem von Ulli geschilderten Fall Eier besessen hätte, wäre der Soldat mit "T 4" nach Hause geschickt worden! Was allerdings vom behandelnden Arzt am BWK immer noch passieren kann ;) !
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: ulli76 am 16. Dezember 2013, 11:29:39
Öm-der Truppenarzt war ich und ist so vom KC und Facharzt abgesegnet worden.
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: KlausP am 16. Dezember 2013, 12:13:49
Zitat von: ulli76 am 16. Dezember 2013, 11:29:39
Öm-der Truppenarzt war ich und ist so vom KC und Facharzt abgesegnet worden.

Ich hatte es geahnt ...  ;D
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: Lidius am 16. Dezember 2013, 12:16:59
Zitat von: KlausP am 16. Dezember 2013, 12:13:49
Ich hatte es geahnt ...  ;D

Nicht nur du ;D
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: TheHarlekin09 am 17. Dezember 2013, 06:42:06
Hallo,
Erstmal vielen Dank für ihre Antworten.
Allerdings habe ich jetzt einen Truppenarzt, der sagt es ist möglich, und Stimmen die klar dagegen sprechen.
Ich bin überzeugt das ich es in der fliegerischen Laufbahn schaffen kann, und möchte meine Chancen so nicht verspielen.
Haben Sie eventuell noch konkrete Tips, Seiten, Kontakte, Ideen wo ich es eventuell in Efahrung bringen könnte?
Liebe Grüße und nochmals vielen Dank!
:)
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: Tommie am 17. Dezember 2013, 06:59:03
Der Verbleib bei der Bundeswehr mag möglich sein, Ihre Chancen für eine fliegerische Laufbahn sehe ich als sehr gering an! Näheres entscheidet allerdings der Fliegerarzt z. B. in Fürstenfeldbruck oder aber in Kümmersbrück! Machen Sie sich bitte nicht allzu viel Hoffnung, die sehen das nämlich ziemlich eng bei Allergien, etc. ...
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: TheHarlekin09 am 17. Dezember 2013, 08:03:35
Okay,
Vielen Danke!
Es wäre schon sehr schade, das Praktikum bei den Heeresfliegern hatte mir sehr gefallen und mich bestätigt.
Ist das mit den Allergien bei den Fallschirmjägern auch so extrem wie bei der Fliegerei?
Es ist nur eine und die ist nicht sehr Stark und wie beschrieben ist es kein Heuschnupfen.
Liebe Grüße
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: Tommie am 17. Dezember 2013, 08:23:15
OK, Sie müssen jetzt ganz tapfer sein ;) : Ich habe gerade die ZDv 46/6 studiert, die "Bestimmungen über die Wehrfliegerverwendungsfähigkeit", und damit ist dieses Thema für Sie vom Tisch!

Wie es mit der Fallschirmsprungverwendungsfähigkeit aussieht, kann ich allerdings gerade nicht nachschlagen!
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: ulli76 am 17. Dezember 2013, 09:14:44
Kommt auf das Ausmaß an. Die zugehörige IIIer-Tradition ist so weit ich weiss kein Ausschluss.
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: TheHarlekin09 am 17. Dezember 2013, 10:21:01
Okay, dass sind jetzt echt nicht die tollsten Nachrichten  :-\
Versuchen werde ich es trotzdem, man weiß ja nie, und ich will meinem Traum wenigstens eine Chance lassen.
Vielen, vielen Dank an Sie, für die Beantwortung, und das Recherchieren!!
Ich genieß als Trost jetzt noch die brasilianische Sonne :)
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: Tommie am 17. Dezember 2013, 11:46:46
Man wird Sie in Fürstenfeldbruck schon im Rahmen der Phase 1 ausmustern, weil man mit behandlungsbedürftigen Allergien, und als solche gelten auch diejenigen, gegen die man hyposensibilisiert wurde, per Definition keine Wehrfliegerverwendungsfähigkeit bekommen kann! In dem Moment, wo so etwas auf den Tisch kommt, ist das Game over!

Und für Fallschirmjäger und die entsprechende Verwendungsfähigkeit müssen Sie zunächst einmal die entsprechenden Gesundheitsziffern am KarrC bei der Musterung vermeiden! Ich sehe aktuell nicht einmal Ihre generelle Tauglichkeit als gegeben an, somit sollten wir uns hüten zu spekulieren, ob da noch mehr draus werden kann! Aber sicher ist, dass Sie definitiv kein Luftfahrzeug der Bundeswehr führen werden, weil die WFV bei Ihnen ausgeschlossen ist!
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: Ralf am 17. Dezember 2013, 11:48:50
@Tommie:
Phase I = Köln
Phase II in FFB
Phase III in FFB oder Bückeburg
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: Tommie am 17. Dezember 2013, 11:54:31
Ups, ich meinte natürlich die Phase II, die ja mit der WFV beginnt! Danke für die Korrektur, Ralf ;) !
Titel: Antw:Hyposensibilisierung = Ausmusterung?
Beitrag von: Björn331 am 17. Dezember 2013, 15:30:40
Zitat von: Tommie am 17. Dezember 2013, 11:46:46
Man wird Sie in Fürstenfeldbruck schon im Rahmen der Phase 1 ausmustern, weil man mit behandlungsbedürftigen Allergien, und als solche gelten auch diejenigen, gegen die man hyposensibilisiert wurde, per Definition keine Wehrfliegerverwendungsfähigkeit bekommen kann! In dem Moment, wo so etwas auf den Tisch kommt, ist das Game over!

Und für Fallschirmjäger und die entsprechende Verwendungsfähigkeit müssen Sie zunächst einmal die entsprechenden Gesundheitsziffern am KarrC bei der Musterung vermeiden! Ich sehe aktuell nicht einmal Ihre generelle Tauglichkeit als gegeben an, somit sollten wir uns hüten zu spekulieren, ob da noch mehr draus werden kann! Aber sicher ist, dass Sie definitiv kein Luftfahrzeug der Bundeswehr führen werden, weil die WFV bei Ihnen ausgeschlossen ist!

Langsam... Das ist alles eine Frage der "Intensität" der Allergie und der Beurteilung des HNO-Arztes/Fliegerarztes in Fürsty. Es gibt dutzende Piloten, die schon vor der Einstellung eine Allergie hatten bzw eine Hyposensibilisierung gemacht haben. Im Rahmen der Phase II wird ein Allergietest gemacht und dann wird das weiter beurteilt.

@TheHarlekin09
Nicht entmutigen lassen und einfach versuchen. Mehr wie nein sagen können die dort auch nicht. Chancenlos ist es auf jedenfall deswegen nicht.