Ich will dieses Jahr, nach meinem Abi, unbedingt zum Bund, jetzt weis ich aber nicht, ob ich genommen werde, da ich die Blutgerinnungsstörung "Faktor 5 Leiden" habe. :-\
"Faktor 5 Leiden" erhöht das Risiko einer Thrombose bei mir um 5-10%, bei Verletzungen kann es ebenfalls zu einer Thrombose kommen, daher müsste ich im Fall einer größeren verletzung oder einer OP einen Blutverdünner bekommen.
Danke schonmal für eure Antworten. :)
.. und wie soll im Gefecht (z. B. in AFG) nach einer Verletzung dieser Blutverdünner verabreicht werden?
Problem erkannt?
Gemäß der Musterungsvorschrift ZDv 47/1 (googlen) wird Dir unter der Gesundheitsziffer 9 die Gradation VI vergeben werden - also UNtauglich.
ZitatErhebliche Gerinnungsstörungen, z. B: ... – Mangel an Inhibitoren des Gerinnungssystems mit Thrombosegefährdung (u. a. APC-Resistenz).
Gibt es die Möglichkeit irgendwie einen Wisch zu unterschreiben, dass ich das Risiko selbst trage und der Bund von jeder verantwortung entbunden wird?
Nein
Nun, Sie können einen solchen "Wisch" unterschreiben, auf dem so etwas steht. Nur wird dieser "Wisch" nichts daran ändern, dass Sie nicht tauglich sind.
Zumal SIE die Bundeswehr von dieser Verantwortung gar nicht entbinden KÖNNEN.
ZitatGibt es die Möglichkeit irgendwie einen Wisch zu unterschreiben, dass ich das Risiko selbst trage und der Bund von jeder verantwortung entbunden wird?
Sie möchten also auf dem Gefechtsfeld auf eigenes Risiko verbluten!?
Verbluten wird er nicht, sondern eher eine Thrombose bekommen.
Korrekt heisst es übrigens Faktor 5 Leidenmutation. Leiden ist dabei ein Eigenname und nicht im Sinne von "Gebrechen" zu verstehen.
Verbluten würde er nur wenn er um dem Faktor 5 entgegen zu wirken dauerhaft ASS,Heparin,etc.. bekommen würde. Wobei ich mir nicht sicher bin ob die überhaupt groß ihre Wirkung entfalten bei der Erkrankung. Aber ich bin ja auch kein Doc :P
Doch, man kann den Thrombose entgegenwirken.
Zitat von: ulli76 am 11. Januar 2014, 08:50:45
Leiden ist dabei ein Eigenname und nicht im Sinne von "Gebrechen" zu verstehen.
Kommt der Name von der Stadt als Entdeckungsort der Erkrankung?
Nicht auf den Entdeckungsort der Krankheit, sondern den Entdeckungsort der entsprechenden Genveränderung. Und das war in Leiden in den Niederlanden.
Eine der schönsten Städte dort, übrigens. 8)
Wie ist es nun ausgegangen?
Habe das gleiche Problem und meine Musterung ist in 2 Wochen.
Ich bezweifle, dass Sie Antwort bekommen.
Der User hat sich am 17. Januar 2014, 14:58:34 das letzte mal eingeloggt.
Wenn ihre Musterung schon bevor steht, mehr als abwarten können Sie nicht.
Die Frage wird doch direkt in der ersten Antwort von F_K behandelt.
ich frage solange bis ich die für mich passende Antwort bekomme - und auf diese berufe ich mich dann ständig und ausdauernd.
Zitat von: Linda1984 am 27. September 2016, 12:41:12Wie ist es nun ausgegangen?
Habe das gleiche Problem und meine Musterung ist in 2 Wochen.
Na ja, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich Ihnen verrate, was Sie mit etwas mehr Eigeninitiative hätten selbst lesen können: Sie werden gemäß ZDv 46/1, GNr. 9 mit einer Gradation VI ausgemustert werden, weil Sie mit dieser Erkrankung schlicht und ergreifend nicht wehrdiensttauglich sind!
Was ich mich die ganze Zeit frage, ist, warum die Bundeswehr für alle "Pflegefälle" (offensichtlich untaugliche Bewerber!) wie ein Magnet wirkt und gerade die, die man unter Garantie wegen entsprechender Vorerkrankungen nicht einstellen wird, ihr einziges Glück in der Bundeswehr sehen!
Hier gilt in abgewandelter Form ein alter Spruch aus der S4-Abteilung: "Wünsche sind keine Anforderungsgrundlagen!" oder auch, der Wunsch unbedingt Soldat zu werden, ist für die Musterung vollkommen irrelevant ;) ! Hier zählt nur das Ergebnis der Musterung, das im angefragten Fall einfach nur "T 5" lauten kann!
Ich finde, im Vergleich war ich vor 2,5 Jahren richtig freundlich - zumindest neutral sachlich.
Bekomme ich ein Fleisskärtchen?
Ausspreche Anerkennung ;) ! Und ich verleihe Dir das Eiserne Kreuz in Wildleder, auf die linke Brust genagelt ;D !
Meint ihr nicht, dass da heute anders als 2014 doch eine Chance besteht? Ich mein, ich lese hier doch ständig, dass die Bundeswehr händeringend Leute sucht...
*duckundwech* :o
Sooo schlimm isses schon? :-\
Zitat von: Getulio am 27. September 2016, 20:56:54
Meint ihr nicht, dass da heute anders als 2014 doch eine Chance besteht? Ich mein, ich lese hier doch ständig, dass die Bundeswehr händeringend Leute sucht...
*duckundwech* :o
Selbst als Fachdienst-Chairborne Ranger kann man sich mit einem Tacker eine heftig blutende Wunde zuziehen...
Werden eigentlich solche Informationen schon im Vorwege an das KC weitergeleitet? So im Zuge der Bewerbung?
Ist es in so offensichtlichen Fällen wirklich notwendig den Kandidaten erst einzuladen, ggf. sogar die Tests durchlaufen zu lassen um dann am Ende des Tages den Musterungsarzt sagen "Ällabätsch, ab nach Hause"?
Könnte man irgendwie optimieren.
Faktor-V-Leiden-Mutation macht eher Thombose, keine Blutung.
Nein, wird nicht weitergeleitet, wenn derBewerber die Krankheit nicht im Vorfeld offenlegt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das KC das kann. Wird schon ein eisernes Prinzip sein, dass gesundheitliche Themen alleine ein Arzt beurteilt und kein Sachbearbeiter im KC. Im Bereich der Juristerei ist das ja ähnlich, da wird auch kein Ingenieur verbindliche Aussagen treffen dürfen.
Zitat von: Tommie am 27. September 2016, 17:22:31
Was ich mich die ganze Zeit frage, ist, warum die Bundeswehr für alle "Pflegefälle" (offensichtlich untaugliche Bewerber!) wie ein Magnet wirkt und gerade die, die man unter Garantie wegen entsprechender Vorerkrankungen nicht einstellen wird, ihr einziges Glück in der Bundeswehr sehen!
Ruhig Blut!
Es ist eben so, dass ein Interessent/Bewerber, der eventuelle gesundheitliche Probleme/Haken sieht, viel eher in einem Forum nachfragt als
a) ein völlig gesunder Bewerber, der keine solchen Probleme vermutet
b) ein Kranker, der sich gar nicht bewerben will
Erst die Kombination macht es ;)
Zitat von: Getulio am 27. September 2016, 21:29:29
[...] ein eisernes Prinzip sein, dass gesundheitliche Themen alleine ein Arzt beurteilt [...]
...und selbstverständlich die Voll-, Halb- und Viertelexperten im Forum. ;)
Also falls das hier einer liest mit dieser Störung... Man wird nicht direkt ausgemustert. Es wird von Fall zu Fall entschieden ..wenn man eine Vorgeschichte hat wie Thrombose oder Lungenembolie dann wird schon genauer hin geschaut.
Wie ist es denn bei dir ausgegangen?
Und man muss dazu sagen, dass es bei den meisten diagnostiziert wird, WEIL sie eine Thrombose hatten.
Ist noch in der Bearbeitung ... Chancen sind da trotz Lungenembolie vor 14 Jahren!
Ja nee,is klar ;D ! Stellen Sie sich schon mal seelisch und moralisch auf eine höflich formulierte Absage ein! Warum sollte sich die Bundeswehr dieses Risikos aussetzen, jemanden wie Sie einzustellen und hinterher als Pflegefall an der Backe zu haben? Wenn einer für die Stelle daher kommt, der gesund ist, sind Sie definitiv RAUS!
Tommieeeee- deine Wortwahl!
Manchmal muss man hart schleudern statt weich spülen. Wundern täts mich nicht wenn man bald jeden gomer einstellen würde...
Zitat von: Linda1984 am 28. November 2016, 13:47:51
Also falls das hier einer liest mit dieser Störung... Man wird nicht direkt ausgemustert. Es wird von Fall zu Fall entschieden ..wenn man eine Vorgeschichte hat wie Thrombose oder Lungenembolie dann wird schon genauer hin geschaut.
Stimmt!
Ich hatte damals
tm 1996 einen anerkannten (!) Dienstunfall, infolge dessen ich mehrere Wochen im Krankenhaus verbrachte. Die Krankheit war auch mir im vorfeld unbekannt. In folge der längeren Liegedauer bekam ich eine Thrombose im rechten Unterschenkel mit anschließender Lungenembolie.
Obwohl ich ich rahmen des Unfalls fast ein jahr Dienstunfähig war, habe ich die restlichen 3Jahre Dienstzeit noch aktiv abgeleistet!
Was aber nicht heißen soll, das sich Dinge innerhalb von fast 11 Jahren ändern können, so schwerfällig ist selbst die Bundeswehr nicht... ;)
Und es ist ein himmelweiter Unterschied, ob eine Krankheit erst bei der Bundeswehr auftritt und diagnostiziert wird oder einem potenziellen Bewerber schon bekannt ist.
Und eine Thrombose aufgrund von langer Liegezeit ist noch was anderes als eine Thrombose aufgrund einer Faktor-V-Leiden-Mutation
Die Sache unterscheidet sich von dem anderen so sehr, wie der Socken vom Rotwein.
Zitat von: ulli76 am 01. Dezember 2016, 20:49:53
Und eine Thrombose aufgrund von langer Liegezeit ist noch was anderes als eine Thrombose aufgrund einer Faktor-V-Leiden-Mutation
Von der mangelhaften Thrombosevorsorge mal zu schweigen...
Tatsächlich wurde aber eben diese Faktor-V-Leiden-Mutation AUFGRUND der Thrombose bei mir Diagnostiziert. Der Thrombus ist sicherlich nicht der auslöser dessen...
Es ist völlig schnuppe. Wenn es VOR der Einstellung nicht bekannt war, wird man nach dem Bekanntwerden im Dienst nicht entlassen.... irre geile Vorstellung, wenn ich meine Hiv Hep und Condylomopfer loswürfe... dagegen spricht schlicht der Fürsorgegedanke. Und deswegen ist es ein völlig anderer Sachverhalt. Eine Weiterverpflichtung wäre aber höchstwahrscheinlich nicht durchgegangen;)
Zitat von: Andi8111 am 01. Dezember 2016, 21:06:42Eine Weiterverpflichtung wäre aber höchstwahrscheinlich nicht durchgegangen;)
Das ist völlig korreckt! Mehr als SAZ8 wahr nicht drin. Ist mir vom Truppenarzt aber auch bei der Diagnoseeröffnung Faktor-V-Leiden-Mutation ganz klar so mitgeteilt worden!
Wie gesagt .... Ohne Vorgeschichte hätte der Arzt mich ohne weiteres gemustert. Das hat er mir gesagt und ich kenne persönlich eine Soldatin die mit Marcumar gemustert wurde! Faktor V leiden stellt man auch fest wenn es in der Familie bekannt ist und man sich untersuchen lässt. Manche geben hier Senf zu aber haben gar keine Ahnung!
ZitatManche geben hier Senf zu aber haben gar keine Ahnung!
Na klar, und ganz besonders die, die Medizin studiert haben ... ::)
Ok, dann sag ichs halt so: Würde ich mustern, würds nix werden ;) Von Arzt zu Arzt ist es sicher unterschiedlich..
Zitat von: Linda1984 am 02. Dezember 2016, 12:06:43
Wie gesagt .... Ohne Vorgeschichte hätte der Arzt mich ohne weiteres gemustert. Das hat er mir gesagt und ich kenne persönlich eine Soldatin die mit Marcumar gemustert wurde! Faktor V leiden stellt man auch fest wenn es in der Familie bekannt ist und man sich untersuchen lässt. Manche geben hier Senf zu aber haben gar keine Ahnung!
Maulen, aber nicht mal checken, dass das Faktor-V-Leiden-Mutation heißt!
Das hat nix mit einem Leiden zu tun, sondern die Krankheit heißt so, weil sie in der niederländischen Stadt Leiden entdeckt wurde!
Und weil das eben eine Mutation ist, kann man die auch finden, wenn sie in der Familie schon aufgetreten ist.
Man man man ... Ich kann wirklich nur mit dem Kopf schütteln.
Ach und entschuldigung das ich nicht die komplette Beschreibung von dem Leiden aufgeschrieben habe! Aber es gibt auch Wikipedia ;D
MfG Linda
Nicht so doll schütteln, könnte das Resthirn Schaden nehmen. ::)
Vielleicht haben Sie den Kopf schon ein wenig zu oft geschüttelt ;) ! Ich frage mich die ganze Zeit, welchen Teil hiervon Sie denn nicht verstanden haben könnten:
Zitat von: F_K am 10. Januar 2014, 08:52:01Gemäß der Musterungsvorschrift ZDv 47/1 (googlen) wird Dir unter der Gesundheitsziffer 9 die Gradation VI vergeben werden - also UNtauglich.
ZitatErhebliche Gerinnungsstörungen, z. B: ... – Mangel an Inhibitoren des Gerinnungssystems mit Thrombosegefährdung (u. a. APC-Resistenz).
Der Arzt hat die Musterungsvorschrift, die ihm vorgibt, wie er zu entscheiden hat! Und in diesem Falle ist die Entscheidung sehr einfach, weil bei Ihnen ein Tatbestand vorliegt, der zur absoluten Wehrdienst
untauglichkeit führt! BASTA!
Update zum Thema Gerinnungsstörungen: Bekannter von mir hat ein extrem seltenes Gerinnungsleiten, welches im heterogenen Zustand ohne weitere Risikofaktoren (wie z.B. einem ebenfalls vorliegenden Faktor-V-Leiden o.Ä.) keinen Krankheitswert hat.
Er hat das bei seiner Musterung im Karrc mitgeteilt, der Arzt dort hat keine Gesundheitsziffer vergeben und der Bewerber ist mit T2 und Zusage SaZ 4 Mannschafter nach Hause gegangen, Verwendungsausschluss nur für Wach
Es scheint also doch Einzelfallabhängig zu sein, wenn es keines der "starken" Krankheitsbilder ist.
In der ZDV steht ja hierzu "Erhebliche Gerinungsstörung, z.b. Mangel an Inhibitoren [...] mit Thrombosegefährdung [...]"
Habe mich mit dem Thema sehr lange beschäftigt und behaupte daher das die Antworten nicht ganz richtig sind.
Es gibt die Faktor V Leiden Mutation in zwei Varianten.
Einmal homozygot und heterozygot.
- Homozygot bedeutet das diese Blutgerinnungsstörung von beiden Elternteilen vererbt wurde.
- Heterozygot bedeutet es wurde nur von einem Elternteil vererbt.
und in der Vorschrift steht bei der Gradation VI
(Diese würde bei der Homozygote Variante zutreffen)
,,Mangel an Inhibitoren des Gerinnungssystems mit deutlicher Thrombosegefährdung (u. a. homozygote APC-Resistenz) und bereits
stattgehabter Folgeerscheinung"
Bei der heterozygoten Variante würde allerdings als erstes die Gradation IV zutreffen, wo drin steht:
,,Angeborene Störungen des Blutgerinnungssystems, die
mit einem erhöhten Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln einhergehen und bereits stattgehabter Folgeerscheinung(Thrombophilie)".
So, wenn man diese Vorschriften jetzt genau beim Wort nimmt, muss bei beiden Gradationen eine bereits stattgehabte Folgeerscheinung sprich Thrombose da gewesen sein, damit diese zu zum tragen kommen.
Als Hinweis: Dieser Thread ist 6 Jahre alt und fußt auf einer alten ZDv.