Hallo Forum,
ich habe mich im Groben informiert, was es für Verwendungen gibt, mir fehlen aber noch Hinweise mit "Innenansicht".
Welche Tuppengattungen sind Eurer subjektiven Meinung nach am offensten und geeignetsten für Ü30 Bewerber? Was ich damit meine ist, dass zum Beispiel Fallschirmjäger eher die negativen Seiten bemerken werden, weil man extrem außergewöhnlich fit sein muss um noch mit den jungen Wilden mitzuhalten, das dürfte also für beide Seiten nur in Ausnahmefällen noch so richtig gut passen. In anderen Bereichen reicht vielleicht eine normale gesunde Fitness aus, und eine etwas erwachsenere und überlegte Art passt sehr gut zum Auftrag. Also wo würdet Ihr so jemand eher verwenden?
Wichtig wäre mir vor allem dass die Verwendung schon spürbar militärisch und vielleicht auch etwas außergewöhnlich ist. Mein Traum wäre es gewesen, Ubootfahrer zu werden, aber das geht ja für Msch nicht. Marine gern, aber kein Muss.
Da ich einen ausländischen Berufsabschluss habe (meine Eltern waren im Auslandsschuldienst), ist es auch nix mit Fachdienst, nur Mannschafter möglich.
Würde mich sehr über Hinweise freuen.
Was ist denn bitte "spürbar militärisch"? Das wird wohl jeder anders auslegen. Außerdem macht es wenig Sinn, sich auf einzelne Verwendungen (mit dem Alter) festzulegen, denn im Rahmen der Tauglichkeitsuntersuchung können ja auch diverse Verwendungsausschlüsde festgestellt werden.
Wie alt genau bist du denn?
Ein Problem ist, dass mit zunehmendem Alter der Körper Belastungen und Verletzungen schlechter weg steckt. Aber als Falli muss man zwar fit sein, aber in der Grundausbildung muss man kein Fitnesscrack sein und man sollte keine Vorschäden an Wirbelsäule und Knien haben.
Was unser Wolve auch immer fragt: Wie sind denn deine sportlichen Voraussetzungen: Was ist z.B. deine Zeit auf 5000m? Was machst du überhaupt an Sport? Welche Strecken läufst du wie oft? Machst du zusätzlich Kraftsport oder Vereinssportarten?
Damit meinte ich Tätigkeiten die ich nicht unter "kann ich zivil besser haben" verbuchen muss, also rein administrative oder technische Tätigkeiten. Dass man als alter Knacker kein Kampfschwein mehr wird ist klar, aber der Unterschied zwischen Akten sortieren und an der frischen Luft Aufträge ausführen dürfte verständlich sein?
Und wo ist hier eine Festlegung? Ich will bloß nicht wie der Ochs vorm Einplaner sitzen. Falls ich so weit komme.
Wenn das zu allgemein gefragt ist und ich lieber ganz unbedarft zum Test gehen sollte, entschuldige ich meine Naivität vielmals.
Wenn Sie tauglich sind, könnte das Wachbataillon für Sie interessant sein.
Zeiten nehme ich nicht. Aber informeller Laufsport: ca. 3 mal die Woche je nach Schichtdienst. Laufe so zwischen 3 und 8 km zügig durch, je nach Laune. Außerdem (lacht ruhig) auf Arbeit 1x pro Woche Männerpilates :D Fortgeschrittenengruppe (wir haben viel einseitige Belastungen) und zuhause bisschen Kettlebells.
Bin normal sportlich, keine Vorschäden.
Zitat von: ulli76 am 18. Januar 2014, 12:58:51
Was unser Wolve auch immer fragt: Wie sind denn deine sportlichen Voraussetzungen: Was ist z.B. deine Zeit auf 5000m?
Ich frage das nicht immer. Nur jeden mit BMI 35+ wenn er mir erzählen möchte! dass das aber alles Muskeln seien und er topfit.
Sorry aber vielleicht sollten Sie sich erstmal Allgemein über die Aufgaben von Soldaten und dann auch über die einzelnen Truppengattungen und Verwendungen Informieren.
Denn wenn ich lese:
Zitat von: Gerrit M. am 18. Januar 2014, 12:51:34
Wichtig wäre mir vor allem dass die Verwendung schon spürbar militärisch
und dann
Zitat von: Gerrit M. am 18. Januar 2014, 12:51:34
Mein Traum wäre es gewesen, Ubootfahrer zu werden
passt das nicht unbedingt zusammen.
Und mit Ü30 als Mannschafter zur Bundeswehr, ich weiß nicht. Das hat für mich immer so ein wenig den Beigeschmack "Ich habe sonst keinen anderen Job"!
Ich will Ihnen damit nicht zu nahe treten aber wenn man mit Ü30 in seinem Beruft zumindest etwas erreicht hat, dann müsste es einem doch schwer fallen sich dann wieder in die unterste Ebene einer Hierarchie einzureihen.
Zumal der Job ja zu einen großen Prozentsatz nur für eine kurze Zeit sein wird, gemessen an der länge eines Arbeitslebens.
Da würde ich z. B. auch an das alter denken.
Vielen Dank für die interessante Interpretation.
Wo ausser beim Militär kann man denn noch Uboot fahren? Natürlich ist das NUR als Soldat möglich. Wenn du das eher unmilitärisch findest, ok.
Und klar, ich bin der totale Loser der am besten erst mal 7 TageSelbstkritik üben sollte bevor er nochmal 7 Tage vor dem überragenden deutschen Personalwesen zittert und schließlich bei seinen Leisten bleibt. ;)
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Nach einigem Querlesen kann ich vielleicht noch mal präzisieren was mir vorschwebt. Nämlich Verwendungen wo man in Trupps oder Besatzungen mobil seinen Auftrag ausführt. Stünde mir die Feldwebellaufbahn offen, würden mich neben der Marine wohl Sachen wie Flugabwehr, Artillerie oder sowas interessieren. Alles wo man mobil in kleiner Einheit unterwegs ist und ein System einsetzt. Als Mannschafter scheint es aber idR in diesen Trupps nur den Kraftfahrer zu geben, nach anderen Möglichkeiten muss man erst recherchieren. Mir wäre es also lieber, Fernmelder oder ABC-Soldat auf nem Fuchs zu machen als zwar ein grünes Barrett zu tragen aber de facto nur den Grenadieren die Akten abzuheften.
Irgendeine Mischung aus präzisem Arbeiten und Rausfahren muss es doch auch für Mannschafter geben.
Oder kann man sich immer nur ganz grob für eine Truppengattung einplanen lassen und die spätere Verwendung ist komplett offen?
Man darf halt auch nicht vergessen, das die Mannschaftslaufbahn einfach zum großen Teil "Hilfsarbeiterniveau" ist.
Und viele Dienstposten für Mannschaften müssen eben nach den Änderungen der Wehrpflicht trotzdem besetzt werden.
Im Großen und Ganzen gilt die Bw setzt einen eben dort ein wo Sie einen am besten brauchen kann.
Wenn es dann nach dem Testverfahren im/am KC nach Arzt, Test und Prüfgespräch eben "nur" der Stabsdienstsoldat wird, dann ist das eben "so".
Gerade die "kämpfenden" und grünen Verwendungen sind beliebt und damit überlaufen auch von jüngeren Bewerbern die unter Umständen besser dastehen.
Zitatals zwar ein grünes Barrett zu tragen aber de facto nur den Grenadieren die Akten abzuheften
Das machen auch bei den Grenadieren immer noch die paar Stabsdienstsoldaten (mit allem Drum und Dran vielleicht 4 bis 5 Mann in der PzGrenKp). Eine Panzergrenadiergruppe besteht (neben den 2 Feldwebeln auf dem Bock) aus 7 Mannschaften, die Kompanie hat 3 Züge mit je 4 Gruppen..
Zitat von: Gerrit M. am 18. Januar 2014, 18:35:22
Wenn du das eher unmilitärisch findest, ok.
Ob ich das unmilitärisch finde ist doch vollkommen irrelevant.
Die meisten verstehen unter Militärisch doch in grün durch den Dreck zu robben und in der Gegend herum zu ballern, um es mal ein wenig überspitzt auszudrücken.
Und irgendwie lese ich bei Ihnen heraus, dass Sie ein ähnliches Verständnis vom Militärischen haben.
In diese Verständnis passen U-Boot Fahrer und auch alle anderen Bordfahrer nicht hinein.
Die meisten sehen außer in der GA und in den Militärischen Laufbahnlehrgängen kein Gelände und gehen höchstens einmal im Jahr Schießen.
Das kann man schon daran sehen, dass Bordfahrer nicht mit Flecktarn ausgestattet sind und dieses zu meißt nur zu entsprechenden Lehrgängen erhalten.
Die 70er Verwendungsreihen lassen wir da mal außen vor.
Ich z. B. habe in 8 Jahren ca. 13 Tage im Gelände verbracht, von dem einem oder anderem Marsch mal abgesehen. Das war in der GA 3 Tage und in den beiden Militärischen Laufbahnlehrgängen je 5 Tage.
Nun können Sie selbst entscheiden ob das militärisch oder unmilitärisch ist.
Für mich persönlich war das nie unmilitärisch.
@ Gerrit, Soldaten des Wachbataillons sind
- sehr viel draußen,
- an Sorgfalt, Disziplin, akkurate militärische Präzision gewöhnt,
- hervorragend versorgt mit excellenten Sport- und Freizeiteinrichtungen in ihrer Kaserne in der hippsten Stadt Deutschlands stationiert
und erleben Vieles, was sonst kein andrer Soldat erlebt!
Wie wäre es mit der Panzertruppe?