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Fragen und Antworten => Familie und Angehörige => Thema gestartet von: Elenoise am 13. Februar 2014, 10:21:32

Titel: Bundeswehr und Familie
Beitrag von: Elenoise am 13. Februar 2014, 10:21:32
Hallo,
leider habe ich bisher nichts Passendes zum Thema Bundeswehr und Familie hier gefunden. Falls ich mich jetzt wiederhole, dann würde ich mich über einen Link zum entsprechenden Thema freuen.

Mich interessiert wie genau das Leben mit einem Soldaten abläuft.
Wie oft müssen Soldaten zu Lehrgängen? Können sie wie auch "normal" arbeitende Menschen in der Woche nach Feierabend nach Hause?
Wenn nicht wie oft können sie im Monat nach Hause?
Wie läuft das mit den Kindern? Erkennen Sie z. B. des Soldaten-Papa auch als solchen an oder ist es nur der Onkel, der ab un zu mal zu Besuch kommt?

Gibt es da einen gravierenden Unterschied zum Anfang der Dienstzeit (die ersten 6 Monate) und dem Rest der Dienstzeit (in Hinsicht auf Häufigkeit des Fernbleibens von Zuhause wegen der Lehrgänge etc.)?

Wie kommen die Frauen der Soldaten damit zurecht? Muss man als Frau schon damit rechnen, dass man seine Karriere hinten anstellen muss, wenn man bei seinem Liebsten sein will und immer mit um zieht?

Lebt man sich da als Paar nicht auseinander, wenn man sich so lange nicht sieht?

Oder sind das alles nur Horrorszenarien und es ist alles halb so wild? Aber anderseits, würde es wohl kaum so viele Beschwerden von den Soldaten geben oder?

Würde mich freuen wenn mir Frauen von Soldaten-Männern mit Kindern ihren Alltag beschreiben würden.  :)

Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: turbotyp am 13. Februar 2014, 10:30:58
So intensiv hast du aber nicht gesucht  :-\

Es gibt viele Threads zu diesem Thema. Und eine allgemeingültige Aussage zu diesem Thema ist sehr schwer zu machen.
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: Elenoise am 13. Februar 2014, 12:42:02
Ja deswegen meinte ich auch, dass es schön wäre wenn betroffene Frauen/Familien etwas aus Ihrem Alltag dazu schreiben würden!
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: BSG1966 am 13. Februar 2014, 13:49:24
Das sind größtenteils Fragen, die man so pauschal nicht beantworten kann!

1. - Jeder Mensch ist anders. Und jede Beziehung ist anders! Was in der einen Beziehung top klappt, geht in der anderen komplett vor die Wand. In der einen bemühen sich die Beteiligten, das gemeinsam zu schaffen, arbeiten an sich und der Beziehung, während in der anderen halt dann schneller das Handtuch geworfen wird. Und schließlich, man braucht keine Bundeswehr, um eine Beziehung in den Sand zu setzen, das kriegen die Beteiligten auch so hin in vielen Fällen.
2. - Die Laufbahnen sind auch nicht immer einheitlich. Mancher ist auf nem Posten, von dem er nicht mehr großartig versetzt wird, während der eine von Kiel nach Kempten und wieder zurück ziehen darf. Ähnlich das mit Lehrgängen udn Ausland. Der eine muss öfter, der andere seltener......
3. - Nach "Feierabend" nach Hause zu fahren ist in vielen Fällen möglich, wenn man nah genug dran wohnt, anders natürlich, wenn der Dienst das nicht vorsieht. Ansonsten hat man meistens am Wochenende keinen Dienst.

Fakt ist: der Soldatenberuf ist nicht familienfreundlich. Andererseits wird versucht, sowas so sehr wie möglich zu berücksichtigen.

Hilfreich wäre, wenn Sie die Anfrage etwas konkretisieren (z.B. mein Freund will SaZ12 Feldwebel-Laufbahn bei der Panzergrenadieren machen, wie sieht das denn dann aus?), dann kann Ihnen glaube ich eher geholfen werden. Und es GIBT Threads, in denen betroffene Frauen/Männer etwas aus ihrem Alltag dazu schreiben.

Ach und - wahrscheinlich unbeabsichtigt, trotzdem irgendwie zum schmunzeln:
Zitat von: Elenoise am 13. Februar 2014, 12:42:02
Ja deswegen meinte ich auch, dass es schön wäre wenn betroffene Frauen/Familien etwas aus Ihrem Alltag dazu schreiben würden!
Warum sollen die was über turbotyp's Alltag schreiben? :D
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: Elenoise am 13. Februar 2014, 15:46:36
Hallo,
Vielen Dank schon mal für die Mühe meine Fragen beantworten zu wollen!
Ja es ist genau so wie Sie sagen: Mein Mann will Saz12 die Feldwebellaufbahn bei den Panzergrenadieren  in Hagenow machen! Der Einberufungsbefehl ist auch schon da! Nun ist es aber so dass er einen gut bezahlten Job hat und wird demnächst befördert! Dieser macht ihm aber keinen Spaß und er will auch zur BW, aber jetzt haben wir eine 3-monatige Tochter! Da fragen wir uns natürlich was wir bzw er tun sollte! Eigenen Traum für die Familie hinten anstellen und statt dessen immer schön 15:30 Uhr Feierabend zu haben und bei der Familie zu sein! Wir haben jetzt nun mal eine Verantwortung unserem Baby gegenüber!
Anderseits habe ich ihm von Anfang an gesagt dass wir das irgendwie hinkriegen! Aber jetzt mit dem Kind ist das anders! Glaube ich zumindest! Ich will nur wissen worauf wir uns da einlassen und nicht dass im Nachhinein rumgeheult wird, dass es anders ist als wir es uns vorgestellt haben!
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: Schnurzelchen am 14. Februar 2014, 17:46:44
Hallo Elenoise  :)

Guck doch mal bei dem Thema "Über eine WE-Beziehung etwas von der Seele schreiben" ist von mir und erklärt, finde ich, dass man manchmal echt zurückstecken muss...
Natürlich kann das bei euch anders werden, aber durchlesen kannst dir das ja einfach mal.

Und du kannst doch sonst auch gerne zu uns in die Frauenecke kommen, ich denke, da gibt es auch nochmal andere und interessante Antworten....

LG Schnurzelchen  ;D
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: BSG1966 am 14. Februar 2014, 23:45:35
Ich bin GUT!!!!! Das mit der Fw/SaZ12/PzGren war in keinem anderen Beitrag erwähnt :D Gedanken lesen par excellence!

Sie können hier Erfahrungsberichte lesen wie Sie wollen, es wird höchstwahrscheinlich immer anders sein, als Sie es sich vorgestellt haben. Was soll ich sagen, Sie lassen sich darauf ein, dass Sie - bzw Ihr Liebster - hier möglicherweise Situationen herbeiführt, denen Ihre Beziehung nicht gewachsen sein wird. Kann aber auch sein, dass Sie das alles entspannt hinkriegen und es nur halb so wild ist. Kann man vorher nie wirklich abschätzen..... Aber wie gesagt, ne Beziehung kann auch ohne Bundeswehr und Co. vor die Wand gehen, von daher.

Mit diesen hoffnungsvollen Worten zum Valentinstag denke ich mal, ich hab hier alles gesagt :P
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: Ralf am 15. Februar 2014, 07:07:31
ZitatMein Mann will Saz12 die Feldwebellaufbahn bei den Panzergrenadieren  in Hagenow machen! Der Einberufungsbefehl ist auch schon da! Nun ist es aber so dass er einen gut bezahlten Job hat und wird demnächst befördert! Dieser macht ihm aber keinen Spaß und er will auch zur BW, aber jetzt haben wir eine 3-monatige Tochter!
Ehrlich gesagt, muss man deinem Freund mal ziemlich drastisch fragen, was er unter Zukunft und Verantwortungsbewusstsein versteht.
Einen sicheren, ordentlich bezahlen Job und Aussicht auf weitere Aufstiegsmöglichkeit sausen zu lassen um Fw im Truppendienst zu werden. Keine Berufsbezogenheit, man fängt im untersten Dienstgrad an und die Chancen auf Berufssoldat sind nicht besonders hoch. So scheidet er ggf. nach 12 Jahren wieder aus (hat vielleicht, ich wiederhole -vielleicht- Spaß gehabt) und muss von recht weit vorne wieder im Zivilen anfangen, sich einen Job zu suchen.
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: Elenoise am 15. Februar 2014, 15:37:48
@ Ralf
Ja es wird mit Sicherheit weniger Geld geben, aber das ist ja auch nicht das Wichtigste!
Und was die Verantwortung angeht: er zögert nur wegen unserer Tochter, sonst hätte er den EB schon längst bei seinem Meister abgegeben!
Ich denke mir, dass er es ruhig versuchen sollte und nach diesem halben Jahr kann man immernoch sagen, dass es nicht funktioniert! Die Firma ist doch verpflichtet die Stelle für ihn frei zu halten, dann kann er immernoch zurück gehen!! Die Beförderung kann er dann natürlich knicken, aber das ist denn halt so! Und was in 12 Jahren ist das wird man ja denn sehen! Ich bin ja auch dabei mich weiterzubilden und vielleicht klappt es auch  bald mit einem besser bezahlten Job als mein jetziger!
Na ja ich merke schon da kann uns wohl niemand so richtig helfen! Wir überlegen es uns diese Woche noch und dann fällt eine Entscheidung!

Trotzdem danke denen, die sich überhaupt geäußert haben! Die Beteiligung an der Diskussion war ja nicht sehr rege!

PS: er soll noch neben dem Panzergrenadier eine Scharfschützenausbildung bekommen! 
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: BulleMölders am 15. Februar 2014, 16:04:54
Zum Thema Scharfschützenausbildung, wer diese bekommt, entscheiden einzig und allein die zukünftigen Vorgesetzten.
Niemand anders kann ihm eine Scharfschützenausbildung garantieren, das kann man mindestens 100. mal hier im Forum nachlesen.
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: KlausP am 15. Februar 2014, 17:15:24
ZitatPS: er soll noch neben dem Panzergrenadier eine Scharfschützenausbildung bekommen! 

Als Panzergrenadierfeldwebel in Hagenow? Nicht zwingend. Es gibt dort genau 3 Panzergrenadierfeldwebel, die in Zweitverwendung auch noch Scharfschützenfeldwebel sind. Und die Eignung dafür stellt nicht das Karriereenter fest, das passiert erst viel später, wenn er schon ausgebildeter PzGrenFw ist, also fühestens 3 Jahre nach Dienstantritt.
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: BSG1966 am 15. Februar 2014, 17:55:38
Zitat von: Elenoise am 15. Februar 2014, 15:37:48
PS: er soll noch neben dem Panzergrenadier eine Scharfschützenausbildung bekommen!

Das ändert die Zukunftsaussichten natürlich immens... -.-

...achso. Thema Tochter und Verantwortung. Ich hoffe, in die Entscheidungsfindung hat die Tatsache, dass Soldaten auch ins Ausland gehen, auch Einfluss gefunden. Und ich hoffe, dass Ihr Liebster sich dessen bewusst ist, dass man nicht ins Ausland geht, um am Strand zu liegen, sondern um im schlimmsten Falle Krieg zu führen. Und dass Panzergrenadiere jetzt nicht die sind, die fernab des Kampfgeschehens Kaffee kochen und Erfrischungsgetränke bereitstellen. Und dass die, die zuhause sind (also Ehepartner und Kind(er)), da unter Umständen doch bissl mehr als besorgt sind. Mehrere Monate am Stück.

...wenn dass cool für Sie und Ihren Liebsten ist...
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: SteveHST am 24. Februar 2014, 08:39:19
hallo leute, ich weiß jetzt nicht ob das hier rein passt, aber ich habe nichts anderes gefunden wo es passen würde.  :D

Unzwar ich hab mich als panzergrenadier beworben und warte jetzt auf mein einstellungsgepräch. Meine einzige sorge ist da ich aus Mecklenburg-Vorpommern komme, dass ich jetzt weit in den süden muss und meine Mutter richtig doll krank ist und nie mehr gesund wird. Und jetzt ist meine frage, kann ich es beim Gespräch sagen, das ich gern weiter im norden bleiben würde, dass ich jedes wochenende zurück kommen kann ?  :-\
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: miguhamburg1 am 24. Februar 2014, 09:04:10
Ja, das können Sie natürlich angeben. Ob Ihnen im Norden ein Dienstposten angeboten werden kann, wird der Bedarf zeigen.

Je nach Laufbahn oder Verpflichtungszeit als GWDL sollten Sie allerdings bedenken, dass längere Abwesenheiten vom Standort normal sind (Lehrgänge, Auslandseinsatz). Falls Ihre regelmäßige Anwesenheit zu Hause an den WE unabdingbar ist, sollten Sie nicht zur Bundeswehr gehen.
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: KlausP am 24. Februar 2014, 09:37:23
Zitat von: SteveHST am 24. Februar 2014, 08:39:19
hallo leute, ich weiß jetzt nicht ob das hier rein passt, aber ich habe nichts anderes gefunden wo es passen würde.  :D

Unzwar ich hab mich als panzergrenadier beworben und warte jetzt auf mein einstellungsgepräch. Meine einzige sorge ist da ich aus Mecklenburg-Vorpommern komme, dass ich jetzt weit in den süden muss und meine Mutter richtig doll krank ist und nie mehr gesund wird. Und jetzt ist meine frage, kann ich es beim Gespräch sagen, das ich gern weiter im norden bleiben würde, dass ich jedes wochenende zurück kommen kann ?  :-\

Wenn Sie beim Einstellungstest die Eignung bekommen, können Sie beim Einplaner immer noch entscheiden, ob Sie sein Angebot annehmen oder nicht. Wenn Sie es annehmen, müssen Sie auch mit den Konsequenzen leben weil eine Versetzung mit der Begründung der Erkrankung Ihrer Mutter eher unwahrscheinlich ist, wenn diese schon beim Dienstantritt bestanden hat. Ansonsten auch mein Rat: da man wird Ihnen niemals garantieren wird, dass Sie an jedem Wochenende zu Hause sein werden (auch dann nicht, wenn Sie Panzergrenadier in Torgelow oder in Hagenow werden) sollten Sie sich Ihre Entscheidung sehr gründlich überlegen!
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: ulli76 am 24. Februar 2014, 10:01:56
Lass es unter diesen Voraussetzungen lieber. Gerade als Grennadier verbringt man sehr viel Zeit auf Übungsplätzen auch über Wohenenden. Außerdem ist die Zahl der Standorte sehr begrenzt.
Was machst du wenn deine Mutter noch kränker wird und es dir nicht mehr reicht,nur an den Wochenenden hin zu fahren. Was ist mit der Belastung,die du durch den Dienst haben wirst zusätzlich zu der Belastung durch die Krankheit deiner Mutter?
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: Swobby am 24. Februar 2014, 10:06:48
Hinzu kommt je nach Laufbahn, das sie die ersten Jahre sehr viel in Deutschland unterwegs sind. Die Uffz Laufbahnen o/m P. werden auch einige Zeit ausserhalb der Stammeinheit auf Laufbahnlehrgängen sein. Im Regelfall das erste Jahr kann aber auch bis zu drei Jahren dauern, bis sie in Ihre eigentliche Dienstgradgruppe kommen und erst dann "länger" in ihrer Stammeinheit sind. Daher würde ich Ihnen auch empfehlen, die Bundeswehr nicht als Arbeitgeber zu wählen, wenn sie wirklich viel Zeit bei Ihrer Mutter sein müssen/wollen.
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: BSG1966 am 24. Februar 2014, 12:57:49
Andererseits wird Ihre Mutter weder weniger krank noch gesund wenn Sie jeden Tag oder jedes Wochenende zuhause sind.
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: StOPfr am 24. Februar 2014, 14:10:37
Diese Wahrheit hilft aber weder ihm noch ihr...
Titel: Antw:Bundeswehr und Familie
Beitrag von: raupe21 am 02. April 2014, 17:48:33
Hey!

also in Bezug auf das Thema mit den Kindern kann ich dir keine auskunft geben. )
Generell ist die Arbeitszeit von dem Standort abhängig, an dem dein Freund stationiert ist. Also eigentlich,( kommt natürlich auch drauf an, weelche aufgaben jemand hat,), haben soldaten geregelte Arbeitszeiten, sprich tagsüber. AAm abend kann man also zu hause sein, vorausgesetzt der Weg ist nicht so weit. Soldaten können ja auch versetzt werden, also müssen sie eventuell auch umziehen oder an den wochenenden pendeln, je nachdem.Zwischendurch können auh immer malLehrgänge stattfinden, die dann auch woanders sein können und mehrere monate dauern können.

Das lässt sich alles nicht so pauschal sagen. Aber ich merke im Moment, dass man einfach mit allem rechnen sollte. Manchmal kann auch spontan etwas reinkommen...