Guten Abend,
ich wollte mal fragen ob hier jemand weiß wie die Scharfschützen der Bundeswehr, die Flugbahn der Kugel berechnen. Haben diese schon kleine Programme und Helfer oder wie läuft das? Optimal wäre es wenn mir jemand die Formeln nennen könnte oder ein Beispiel vorrechnen würde.
Danke ;)
Kimme und Korn immer nach vorn.
Kein Experte, aber soweit ich weiss wird die Entfernung vom Spotter festgestellt, Windstärke und Richtung, vielleicht Winkel (nach oben/unten) und das kann alles am Gewehr eingestellt werden.
Also wenn man die Daten hat, muss man das nur noch am ZF einstellen und nichts ausrechnen?
E=mc² ::)
Also Leute ganz unbewandert bin ich auch dem Gebiet nicht aber ich glaub kaum das man am ZF alles einstellen kann. Ich würde mich über qualifizierte Aussagen freuen ;)
Für die Reichweitenmessung gibt es einerseits die Möglichkeit mit technischen Gerät (google: Rangefinder), andererseits anhand des Visiers
(siehe (http://de.academic.ru/pictures/dewiki/115/73df8c792f8ba88bed330323541b8b9d.PNG) ) das funktioniert dann wie "Pi mal Daumen".
Wenn Sie wissen wollen wie man eine Flugparabel berechnet kann ich den Wikipedia Artikel empfehlen. Ansonsten verstehe ich nicht was Sie wollen, insbesondere wenn Sie "nicht ganz unbewandert" sind.
Also um das jetzt mal genauer zu erläutern, ich hab mir das bei Wikipedia auch angeguckt und weiß auch sonst wie ein Zf aussieht wenn man reinguckt aber mir geht es um die Anwedung bei einem Ziel. Die normale Parabel zu berechnen ist nicht schwer aber das ist in der Realität ja meistens anders weil noch andere Sachen wichtig sind. Am Zf kann man ja Entfernung und auch die Versetzung durch Wind einstellen aber was ist mit der Temperatur und den Winkel, dazu kommt ja noch der Luftwiederstand wenn man in den Bergen schießt. Ich wollte wissen wie man diese Größen in die Berechnung der Parabel mit einbringt.
Diese Werte wie Temperatur und Luftdruck sind absolut vernachlässigbar für G22 entsprechende Entfernungen.
Das mit dem G22 haben Sie hier eingefädelt aber was ist mit dem G82? Dort sind solche Sachen sehr wichtig. Ich wollte ja nur wissen ob es hier jemanden gibt, der mir das mit den ganzen Faktoren mal vorrechnen könnte.
Außerdem ist die Temperatur nicht zu vernachlässigen, auf 800m bedeutet eine Temperaturerhöhung um +10°C, das das Ziel um 50cm höher getroffen wird. Diese 800m sollte das G22 schaffen. Also ist diese Aussage von ihnen sehr zu bezweifeln.
10°C Temperaturschwankung in 800m? Nie gesehen ???
Und wie soll der Scharfschütze denn rausfinden obs drüben wärmer oder kälter ist? Einmal mit dem Thermometer rüberlaufen? Das Ziel anrufen und Fragen? ;D
50 cm bei 10 Grad Temperaturerhöhung?!p :o Wie wird denn dann in Schießhallen oder im Sommer mit Sportwaffen noch irgendetwas getroffen? ???
Endlich haben wir des Rätsels Lösung,warum es Probleme mit der Treffgenauigkeit in Afghanistan gab.
Im Winter in die Schützenlöcher und im Sommer FlgAbw.... ;D
Zitat von: Chriss.. am 19. Februar 2014, 23:59:08
Also um das jetzt mal genauer zu erläutern, ich hab mir das bei Wikipedia auch angeguckt und weiß auch sonst wie ein Zf aussieht wenn man reinguckt aber mir geht es um die Anwedung bei einem Ziel. Die normale Parabel zu berechnen ist nicht schwer aber das ist in der Realität ja meistens anders weil noch andere Sachen wichtig sind. Am Zf kann man ja Entfernung und auch die Versetzung durch Wind einstellen aber was ist mit der Temperatur und den Winkel, dazu kommt ja noch der Luftwiederstand wenn man in den Bergen schießt. Ich wollte wissen wie man diese Größen in die Berechnung der Parabel mit einbringt.
Und wozu benötigen Sie diese Informationen? ::)
Weil er sich dann ein ZF mit MilDot Absehen zulegt und trifft....
Es gibt für alles mögliche Tabellen die man sich zur Hilfe nehmen kann. Am wichtigsten ist allerdings immer noch die eigene Erfahrung und Gefühl.
Und ich finde nicht dass man die Temperatur beim G22 außer acht lassen sollte. Ab 800m aufwärts spielen einige Faktoren eine Rolle und um die Wahrscheinlichkeit eines erst Schuss Treffers zu erhöhen sollte man auch die temp berücksichtigen.
Natürlich spielt Temperatur - besser Luftdruck - eine Rolle. Aber das spielt sich bei Außentemperatur nicht im Bereich von 50 cm auf 1000 oder 2000 m ab. Womit man wirklich sein Trefferbild versauen kann ist unterschiedliche Temperatur an der Patrone (einfach mal im Winter eine Patrone in der Hosentasche, eine im Schnee und eine auf dem Tisch lagern und schießen).
Und im Gebirge gilt "Geht es bergauf oder bergrunter, halte immer darunter" :D
Ja das is klar dass 50cm Abweichungen da übertrieben sind. Auch das mit den Patronen sollte man wissen.
Schießen im Gebirge is echt nochmal was anderes. Hoffe dass ich den Lehrgang auch noch bekomme.
Meiner Meinung nach spielt die Erfahrung die größte Rolle
Um auf die Frage des TE zurückzukommen.
Es gibt bestimmt Formeln und Berechnungsgrundlagen allerdings wird das praktisch nicht errechnet. Man guckt in die Tabelle und nimmt seine Erfahrungswerte. Dann trifft man auch.
Also das mit den 10°C und 50cm stimmt wirklich. Nachlesen kann man es im Buch "Sniper: Militärisches und polizeiliches Scharfschützenwissen kompakt" von Stefan Strasser. Der Autor ist schon 17 Jahre Ausbilder und weiß auch was er redet. Nachdem ich das Buch gelesen hab, würde es mich einfach interessieren wie man sowas rechnet.
Ok Das ist nur eine Werbung über die Suchmaschine gefunden. Grob über den Daumen geht es um ca. 45 cm Abweichung (18 Inches) bei einer Temperaturdifferenz von ca. 60 Kelvin.
60 Kelvin? Meinen Sie nicht 60°Fahrenheit?
Zwischen 5 und 125 Grad Fahrenheit liegt ein Delta von über 60 K oder meinethalben auch Grad Celsius.
Ok und über wie viel °C reden wir bei diesen ca.60 Kelvin?
5 Fahrenheit sind -15° Celsius
125 Fahrenheit sind ~50° Celsius
Zitat von: Chriss... am 20. Februar 2014, 12:47:53
Ok und über wie viel °C reden wir bei diesen ca.60 Kelvin?
Meinen Sie das jetzt ernst? ??? Wofür benötigen Sie noch einmal eine ballistische Formel ....
:o
Gibt sogar Anwendungen für das Smartphone für das was der TE machen will.
Mal iSnipe installieren, meine Tochter kommt langsam in die Pupertät....
Ganz ruhig ;) ich bin grad am arbeiten und kann deshalb nur immer schnell antworten. Also ich kann nur für das Buch sprechen: 800m + 10°C mit einem .308 WinMag Geschoss und das Ziel wird 50cm höher getroffen. Ich weiß, das das G22 ein Kaliber von .300 hat.
Es gibt eine App die heißt BulletFlight und wurde mit Unterstützung von dem Waffenhersteller KnightsArmament entwickelt. Diese App sollen sogar US-Sniper in Afghanistan benutzen aber 29,99€ dafür zu bezahlen erscheint mir doch ein bisschen heftig.
Zitat von: KlausP am 20. Februar 2014, 08:16:57
Und wozu benötigen Sie diese Informationen? ::)
Da ich mehrere Bücher zu dem Thema gelesen hab, interessiert es mich einfach wie man es dann THEORETISCH anwendet. Ich will niemanden töten und habe es auch nicht vor. Außerdem bekommt man hier in Deutschland wohl kaum solche Gewehre als normaler Bürger. Ich gebe mich mit der Aussage von "Afwjan" zufrieden und lass es hier gut sein.
Zitat von: Chriss... am 20. Februar 2014, 13:25:35
Außerdem bekommt man hier in Deutschland wohl kaum solche Gewehre als normaler Bürger.
Nicht?
Falls doch, will ich es nicht wissen.
Sie können Einzellader- und Repetierbüchsen, u. a. auch das
Arctic Warfare in einer nichtmilitärischen Version und viele andere - z. T. sogar bessere Gewehre - völlig legal für die Jagd oder sportliches Distanzschießen erwerben.
Und bei der verlinkten Büchse werden Streukreise von wenigen Millimetern auf 100m angegeben. Selbst auf 1000 m sollte man da nicht auf mehr als ein paar Zentimeter kommen.
Schön aber Benchrest und Militär ist wieder was anderes. Trotzdem bedanke ich mich für den Exkurs ;)
Ihnen ging es doch nur um die Ablagen auf 800m. Und die sind im militärischen nicht großartig anders als im zivilen. Wie auch? Physik ist da neutral.
Richtig aber das Thema heißt "Scharfschützen der Bundeswehr", da diese mit G22 und G82 schießen, ist das Gewehr was Sie gepostet haben eher irrelevant. Desweiteren wüsste ich nicht warum der Autor des Buches Sachverhalte in das Buch aufnehmen sollte die schlicht und einfach nicht stimmen.
Zitat von: Chriss.. am 19. Februar 2014, 22:25:46ich wollte mal fragen ob hier jemand weiß wie die Scharfschützen der Bundeswehr, die Flugbahn der Kugel berechnen.
Die Flugbahnen können nicht berechnet werden... Selbst wenn du die Impulskraft hast, den Winkel und somit eine eventuelle Parabel, so hast du allerdings auch den Luftwiderstand und eventuelle Seitenwinde...
Was bei dem eigentlichen Schuss zugrunde liegt, sind Richtwerte und Erfahrung. Grob ins Ziel und dann nach Gefühl... Je erfahrener der Schütze, desto besser das Trefferbild.
Es gab einmal einen interessanten Bericht im öffentlich rechtlichen, bei dem ein Prof. das mal erklärt hat... Je erfahrener jemand ist, desto besser die Bauchentscheidung... ::)
Gut zu wissen. Danke für die Antwort Pofi.
Zitat von: Crystelfire am 20. Februar 2014, 14:22:39
Desweiteren wüsste ich nicht warum der Autor des Buches Sachverhalte in das Buch aufnehmen sollte die schlicht und einfach nicht stimmen.
Ich kenne das Buch nicht aber die Werte sind schlicht und ergreifend unglaubwürdig. Und ich habe hier neben der Arbeit und bei Telefonieren einfach nur die Suchmaschine angeworfen und dazu diese Beispielswerte gefunden. Bei der australischen Fa. ging es um .308 und bei der Bechrest-Büchse ist das Kaliber sogar schwächer (leichteres Geschossgewicht und geringere Geschwindigkeit und Joulewerte). Das gleiche mit einem G 22 oder gar G 82 geschossen sollte noch mehr in meine Richtung gehen.
Aber Sie können natürlich gerne weiter in andere Richtungen forschen ...
Longest Sniper Kill Ever 1.5 MilesIn dem Video erzählt der Schütze auf was er alles achtet bei einer weitaus höheren Distanz.
Sie müssen sich ernsthaft mal das Buch anschaffen oder wenigstens die Meinungen im Internet angucken. Außerdem heißt es ja nicht, nur weil ich es gelesen hab und hier zitiere das ich diese Meinung teile. Ich selber bin genau der gleichen Meinung wie Wolverine.