Schönen guten Abend,
Ich bin diesen Sommer mit meinem Abitur fertig und habe mich bereits letztes Jahr für eine Einstellung in die Offizierslaufbahn in der Teilstreitkraft Marine beworben, war bei dem Einstellungstest, habe bestanden und die Zusage bekommen. Nun hat dies (im Nachhinein) zu einem großen Streit mit meiner Familie geführt. Meine Familie war anfangs (vor dem Test) damit einverstanden, als die Zusage kam jedoch nicht mehr. Nun habe ich aus Liebe zu meiner Mutter überlegt, doch erst einmal ein halbes bis ganzes Jahr FWD zu leisten, da sie damit einverstanden wäre, wenn ich mich danach immer noch für die 13 Jahre verpflichten wolle. Sie denkt nämlich ich weiß gar nicht worauf ich mich da einlasse, so ist meine Mutter nunmal und da ich nicht mit ansehen möchte wie sie das am Boden zerstören würde überlege ich nun ihr zu Liebe eben erst mal FWD zu leisten. Wäre es denn dann möglich mit meinen geleisteten Testergebnissen (die ja 3 Jahre Gültigkeit haben) mich auf eine Einstellung im nächsten Jahr zu bewerben nach dem FWD oder wäre mir die Offizierslaufbahn damit versagt, da dies evtl. als Gebrauch des Widerrufrechts gilt? Wäre über "wissende" Antworten sehr erfreut, Vermutungen kann ich selber aufstellen.
LG
Prinzipiell ist es kein Problem. Es macht aber keinen Sinn, weil du auch in der OffzLaufbahn ein 6-monatiges Widerrufsrecht hast.
Dazu kommt das deine Leistungen vielleicht in diesem Jahr für eine Einstellung gereicht hätten, aber es vielleicht nächstes Jahr mehr geeignetere Bewerber gibt. Du hast dann zwar immer noch deine Eignung, könntest aber auf der Liste weiter nach hinten rutschen und mit viel Pech hinten runterfallen.
Danke für deine schnelle Antwort!
Das beruhigt mich, dass das kein Problem darstellt. Möchte mir nämlich dadurch meine Karriere als Offizier nicht 'kaputt machen'.
Das mit den 6 Monaten habe ich ihr auch gesagt, hat aber leider nichts geändert. Wie gesagt, mache das ja nicht, weil ich mir nicht sicher bin ob die Bundeswehr überhaupt das richtige ist, sondern eben nur damit meine Familie und besonders meine Mutter das akzeptieren und damit Leben kann.
Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, habe aber damals gefragt wie ich in etwa abgeschnitten habe. Lag wohl in einem recht guten Bereich, mache mir von daher eher weniger Sorgen darum dass die Ergebnisse nicht mehr fürs nächste Jahr reichen können. Aber mir ist bewusst dass dieses Risiko dennoch besteht, egal wir gut der Test war. Danke!
War deine Mutter bei einer Armee, oder wieso weißt Sie, worauf DU dich einlässt? Was macht dich so sicher, dass es nach einem FWD besser wird? Bist du schon volljährig, oder bist du von der Unterschrift deiner Mutter abhängig?
ZitatWie gesagt, mache das ja nicht, weil ich mir nicht sicher bin ob die Bundeswehr überhaupt das richtige ist, sondern eben nur damit meine Familie und besonders meine Mutter das akzeptieren und damit Leben kann.
Darüber solltest du mal in einer ruhigen Stunde nachdenken. Wessen Leben das ist, wer die Entscheidung zu fällen hat und sie letztendlich trägt.
Und ob es richtig ist, jemand so unter Druck zu setzen.
Nein war sie nicht, auf meine Nachfrage konnte sie mir auch nicht sagen was sie so sicher macht, es kam nur das typische "ich hab mehr Lebenserfahrung vertrau mir einfach". Meist stimmt das zwar, aber in diesem Fall glaube ich das nicht. Der Vorschlag mit dem FWD kam von ihr, sie hat auch gesagt wenn ich das dann immer noch will, sagt sie nichts mehr und akzeptiert es.
Bin volljährig, war es bei der Bewerbung aber noch nicht, brauchte da ihre Unterschrift und weiß daher auch dass es bei der Bewerbung anscheinend kein so großes Problem war, denn sie hat ja unterschrieben. Und klar könnte ich, da ich volljährig bin, es einfach trotzdem machen, aber mir ist die Akzeptanz meiner Familie und Mutter sehr wichtig und vor allem Rückhalt grade bei eventuellen Auslandseinsätzen, daher überlege ich nun halt mich auf diesem Vorschlag ihr zu Liebe einzulassen.
Nur mal so: FWD7 ist jetzt nicht wirklich das, was auf dich wartet, wenn du die OA Laufbahn einschlägst. Du machst zwar 3 Monate GA und dann aber nur noch Gezi Dienst.
Deine Mutter wird dich auch unterstützen, wenn du das nicht machst. Wieso sollte sie dich dann verstoßen? Dann ist deutlich mehr im argen und du solltest dir Gedanken machen.
Ich würd es nicht machen ist nur verschenkte Zeit.
Ausserdem ist es Dein Beruf und nicht der Deiner Mutter.
Ich kann dir auch nur raten den OA zu nehmen und dir das so anzuschauen die FWD schiene vergeudet dir nur zeit. Das macht rein logisch schon keinen sinn.
FWD wird dir nichts nützen um zu schauen, ob der Beruf zu dir passt. Das sind Tätigkeiten, die mit denen des Offiziers nichts zu tun haben.
Letztendlich verplemperst du damit ein Jahr.
Durch die 6monatige Widerrufsfrist für beiden Dienstverhältnisse hat man genau dafür die selben Voraussetzungen geschaffen.
Bis du in den Auslandseinsatz kommst, werden noch mind. 6 Jahre ins Land ziehen. Offz-Lehrgang, Studium und Fachausbildung. Dann wird deine Familie auch hinter dir stehen.
Ich bin da vielleicht ein wenig anderes, aber wenn meine Familie da nicht hinter mir stehen würde, würde ich den Kontakt zu meiner Familie einstellen.
Meine Mutter hat beim ersten Einsatz auch viele Tränen vergossen. Sie hat mir aber nie einen Vorwurf über meine Berufswahl gemacht. Vielleicht weil sie weiß, dass sie damit viel kaputt machen kann.
Die Tätigkeit eines FWDL ist mit der eines Offiziers nicht vergleichbar. Ok, auch in den ersten Monaten der OffzAusbildung ist man in einer Ausbildungssituation, die mit der späteren Tätigkeit nicht vergleichbar ist aber immerhin wird man in die richtige Richtung ausgebildet, wird entsprechend gefordert und gefördert.
Ein FWDL und gerade mit kurzer Verpflichtungszeit macht seine Grundausbildung und wird danach kurz angelernt und macht dann Tätigkeiten, die eben nur eine kurze Anlernphase erfordern.
Was einige vor einer längeren Verpflichtungszeit machen ist FWDL 23 um in der Zeit einen Auslandseinsatz mitzunehmen und dann besser entscheiden zu können- aber ob das wirklich planmäßig klappt, ist zur Zeit eher ein Glücksspiel.
Erstmal vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!
Mir selbst ist bewusst, dass man als FWDL keinen Einblick in das Berufsfeld eines Offiziers erlangt. Aber um es noch einmal zu wiederholen, ich würde das nicht machen, weil ich mir noch nicht sicher bin oder um mal reinzuschnuppern, für mich selbst besteht kein Zweifel an meiner Entscheidung. Dies war lediglich eine Möglichkeit, dass meine Familie meinen Berufswunsch leichter akzeptieren kann. Es liegt ja auch nicht daran dass meine Familie komplett gegen das System Bundeswehr ist. Zum einen gibt es mehrere Familienmitglieder die dies voll unterstützen und zum anderen ist es einfach die Sorge meiner Mutter dass ich mich für 13 Jahre in einem Beruf verpflichte von dem sie persönlich nicht glaubt, dass ich da glücklich werden kann, so wie sie mich von meiner Persönlichkeit her kennt. Im Endeffekt muss ich das natürlich selber wissen und bin mir meiner Entscheidung, die Laufbahn der Offiziere einzuschlagen absolut sicher, aber ich möchte es meiner Familie und meiner Mutter einfacher machen das zu akzeptieren und sie sagte ja selber, sie akzeptiert es und sagt nichts mehr dagegen, wenn ich Mal meinen FWD leiste und dann immer noch sicher bin.
Also die sache ist aber einfach so, das sie wenn sie ihr fwdl machen 7monate weniger erleben werden als wenn sie direkt in die offz laufbahn einsteigen zumal die 6monate probezeit in der laufbahn der offz genauso bestehen wie sie sich ihre fwdl zeit als absolute Vergeudung vertreiben werden. Der ausbildungsgang am anfang ist der gleiche aga, danach spalten sich die dinge als fwdl 7 bleibt nicht viel. Was sie da machen könnten. Also ich würde einfach nochmal das Gespräch suchen und der mutter ganz klar sagen das es ein riesen unterschied zwischen fwdl und oa laufbahn gibt und die sechs monate probezeit haben sie so oder so.
Erstmal Hi,
vielleicht sind wir am 01.07 in der selben Crew. Ich kenne die Situation nicht, meine Eltern unterstützen mich. Aber an deiner Stelle würde ich mich mal Fragen wer über dein Leben entscheidet. Deiner Mutter kannst du erzählen das ihr Vorschlag an Sinnlosigkeit nicht zu überbieten ist. Du verlierst dadurch ein Jahr und vielleicht sogar deine Karriere bei der Bundeswehr und lernst dabei nichts für dein Aufgabenfeld. In der OA-Laufbahn hasst du die Möglichkeit innerhalb von 6 Monaten zu widerrufen. Das ist dein Hauptargument, wenn es nichts ist kannst du jederzeit raus!
Ähm, in Richtung "Ist doch egal, was die Mutter sagt, ist Deine Entscheidung"-Fraktion - es ist richtig und wichtig, dass in die Entscheidung mit einfließt, was die Familie davon hält, niemandem ist geholfen, wenn der Verpflichtete zuvor mit seiner Familie gebrochen hat und damit einfach mal n ganzes Stück Rückhalt verloren hat.
In diesem Fall ist aber die Forderung der Mutter totaler Unsinn. Wenn es in der OffzLaufbahn keine Widerrufsmöglichkeit hätte,könnte man das noch nachvollziehen. Also was soll die Forderung? Sie bringt nur Nach-aber keinerlei Vorteile. Da fragt man sich schon, ob die Familie hinter ihn stehen wird,wenn er sich dann doch noch für die OffzLaufbahn entscheidet.
Natürlich macht es so einen Beruf nicht leichter wenn die eigene Familie nicht hinter einem steht. Aber wenn das deren Einstellung ist,wird man sich zwischen den eigenen Lebensvorstellungen und Träumen und der Familie entscheiden müssen.
Es könnte auch eine gezielte Planung der Mutter dahinter stecken.
Und zwar in der Form, dass sie dadurch mehr Zeit hat sich weiter Argumente gegen eine Offizierslaufbahn auszudenken und ihn weiter zu "bearbeiten" das er irgendwann von seinem Ziel ablässt.
Danke Ulli, hier fehlt jetzt gerade der "gefällt mir" Button.
Ganz meine Meinung.
Im Zweifelsfall wird es nächstes jahr eben nichts, trotz jetzt vielleicht guter Ergebnisse.
Und dann?
ZitatMeine Familie war anfangs (vor dem Test) damit einverstanden, als die Zusage kam jedoch nicht mehr.
Wer einmal LÜGT, dem glaubt man nicht mehr ...
Insoweit stimme ich dem Bullen voll zu - die Mutter will da lediglich Zeit gewinnen, mehr nicht.
Sorry, aber du sagst selbst, dass du weißt, dass das unnötig ist und nichts bringen wird und deine Mutter genau genommen keine Ahnung hat und willst dich trotzdem so entscheiden? Also wäre ich Prüfer und müsste nach deinem FWD neu entscheiden, würde ich an deiner Fähigkeit zur klugen und überlegten Entscheidungsfällung zweifeln, ebenso wie an deiner Selbstständigkeit und Stärke der Persönlichkeit (rein subjektiv und auch nicht urteilend gemeint, einfach basierend auf den von dir genannten Fakten).
Was will deine Mutter denn machen, wenn du normal OA machst? Nie wieder mit dir sprechen?
Taschengeldsperre und Hausarrest ;D
oder noch schlimmer:
Blumenkohl!