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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: Paquiao am 02. März 2014, 09:27:41

Titel: AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Paquiao am 02. März 2014, 09:27:41
Guten Morgen Leute,
ich versuche mich so knapp wie möglich zu halten und hoffe jemand kann mir helfen.
Ich bin 22 und mache seit Januar meinen freiwilligen Wehrdienst,und zwar nicht aus wirklicher Eigenmotivation und erst Recht nicht des Geldes wegen.
In den vergangenen Jahren habe ich ziemlich viel scheisse erlebt (Opa vor meinen Augen gestorben,langjährige Freundin mit meinem besten Freund im Bett erwischt und einiges mehr),woran ich ziemlich zerbrochen bin.Ich wurde depressiv,habe Tabletten dagegen bekommen,das Ganze im Januar 2013.Ich hab das Haus kaum noch verlassen,habe mich überall unwohl gefühlt und mich nur deshalb beim Bund gemeldet um mir selbst zu beweisen dass ich immer noch stark genug bin so eine Herausforderung zu meistern.Jedoch habe ich beim Bund nie etwas von meinen Depressionen gesagt..
Kommen wir zum wichtigen Punkt:
Die letzten 2 Monate liefen gut,ich habe alles mitgezogen,auch wenn es mir mental unfassbar schwer fiel.Nun aber ist ein Punkt erreicht an dem ich merke es geht nicht weiter,es ist schwer zu umschreiben damit Menschen die nie Depressionen hatten es verstehen..Ich schaffe es nicht mich morgens aufzuraffen,zu konzentrieren,Donnerstag und Freitag lief alles schief.Ich habe Zuhause so viel um die Ohren,bräuchte eine Woche oder zwei zum abschalten und Familienangelegenheiten zu klären...Ich weiss aber nicht was ich jetzt tun soll.Neukrank melden und meine psychischen Probleme erläutern? Wenn ja,darf ich offen sagen dass ich diese Probleme schon vorm Bund hatte oder sollte ich besser sagen sie sind neu entstanden? Oder doch erstmal mit einen meiner Ausbilder darüber sprechen?
Ich hoffe jemand kann mir helfen und bitte haltet mich nicht für jemanden der einfach keine Lust mehr auf die Aga hat,so ist es nicht..
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Tommie am 02. März 2014, 09:38:31
Was Sie gemacht haben, wäre dann, wenn man Sie als SaZ eingestellt hätte, der klassische Einstellungsbetrug! Sie haben Ihren Gesundheitszustand arglistig verschwiegen! Wenn Sie nicht mehr können, dann kündigen Sie!° Als FWDL ist das problemlos möglich innerhalb der ersten sechs Monate! Ansonsten melden Sie sich am Montag neukrank und gehen Sie zum Truppenarzt, der Sie wahrscheinlich ausmustern wird!

Dieses Forum kann, wird und will keine Therapie ersetzen, auch wenn sich hier einige Patienten tummeln, die diese vielleicht bitter notwendig hätten ;) !
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Paquiao am 02. März 2014, 09:51:16
Aber ich will ja weiter machen,ich freue mich ja sogar auf die Zeit nach der Aga...
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: ulli76 am 02. März 2014, 09:58:01
Warum nochmal soll die Bundeswehr jetzt für die Behandlung einer Erkrankung zahlen, mit der du wahrscheinlich nicht eingestellt worden wärest?
Wenn es dumm läuft, wird auf Einstellungsbetrug entschieden. Bedeutet: Schnelle Entlassung, evtl. noch eine Anzeige. Zum Glück kommen ja noch keine Kosten wegen teurer Ausbildungen oder Therapie auf dich zu.

Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Tommie am 02. März 2014, 09:58:58
Das ändert nichts an der Tatsache, dass Sie mit Ihrer Erkrankung untauglich sind und ausgemustert werden, wenn Sie zum Truppenarzt gehen! Auch die Bundeswehr ist keine Therapieeinrichtung!

Fazit: Gehen Sie zum Truppenarzt, fliegen Sie raus, weil Sie untauglich sind. Gehen Sie nicht dorthin, wird Ihre Erkrankung nicht besser! Und ich möchte nicht wissen, wie es dann weiter geht!
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: ulli76 am 02. März 2014, 10:01:41
Mit dem Entlassen ist das so eine Sache:
Die Regelung sagt ja, dass ein DU-Verfahren eingeleitet werden kann, wenn keine Dienstfähigkeit innerhalb eines Jahres zu erwarten ist. Und das ist bei Depressionen regelmäßig nicht der Fall.
Die 4-Wochen-Frist für die Schnellentlassung aus gesundheitlichen Gründen ist ja schon verstrichen.

ABER: Es kommt eine schnelle Entlassung wegen Einstellungsbetrug in Betracht.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: kleuber am 02. März 2014, 10:08:23
Lieber Paquiao,

auch wenn in diesem Forum zur Zeit wieder einmal Beschimpfungen mit vielen Ausrufezeichen im Vordergrund stehen, ist jetzt nicht der - fragliche - Einstellungsbetrug das wichtigste, sondern, dass Dir geholfe wird.
Diese Hilfe erhältst Du bei Deinem Truppenarzt. Lass Dich bitte nicht aus Angst vor etwaigen Konsequenzen abhalten, diese Dir zustehende Hilfe in Anspruch zu nehmen und melde Dich morgen neukrank.

k.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Paquiao am 02. März 2014, 10:17:32
also sage ich dem arzt auf jedenfall nicht,dass ich schon vorher diese probleme hatte..möchte natürlich nur ungern Ärger wegen Betrugs auf mich nehmen und ausserdem auch keine kostenlose Behandlung abgreifen,denn beim Psychologen bin ich schon jeden 2.Freitag nachmittag in meiner Heimatstadt.Ich hätte lediglich gern eine Beurteilung wie es weiter geht vom Arzt aus und ob es möglich wäre eine Woche KZH zu bekommen um hier einige sehr wichtige Angelegenheiten zu regeln die sich am Wochenende wo alle Behörden geschlossen haben nunmal nicht regeln lassen..
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: ulli76 am 02. März 2014, 10:20:07
Falsch: Die Hilfe steht ihm eigentlich nur in dem Rahmen zu, wie ansonsten eine unterlassene Hilfeleistung in Betracht käme.
Also ggf. Notfallbehandlung (wobei er im ungünstigsten Fall die Kosten selber tragen müsste), Schnellentlassung und weitere Therapie über die zivile Krankenkasse.

Wenn du wichtige Angelegenheiten regeln musst, ist übrigens nicht der Truppenarzt zuständig (dabei handelt es sich ja nicht um eine Krankheit), sondern dein Disziplinarvorgesetzter.

Am besten wäre, wenn du kündigen würdest, deine familiären Probleme klären und die Therapie zivil machen würdest.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: BravoNovember am 02. März 2014, 10:25:13
Vor einer möglichen Strafe aufgrund eines angeblichen Einstellungsbetrugs solltest du wirklich keine Angst haben.
Du kannst deinem Truppenarzt sagen dass du diese Krankheit schon länger hast, Sie aber zum Zeitpunkt deiner Bewerbung und Eintritts in die Bundeswehr deutlich besser war.

1. Entweder wirst du dann ein DU-Verfahren bekommen und wirst Dienstunfähig geschrieben und bist raus und kannst dich dann zivil weiter behandeln lassen,

oder

2. du wirst in ein BWK verlegt um dort Hilfe zu bekommen.

Was tatsächlich passiert ist schwer zu sagen, da wir leider nicht wissen wie schwer und ausgeprägt deine Depressionen sind.
Meiner Erfahrung nach wollen die Truppenärzte meist schnelle Hilfe für die Patienten.
Ich habe selbst einen ähnlichen Fall erlebt, in dem ein FWDL 15 sich beim Truppenarzt mit psychischen Problemen (Angstattacken, Depression) gemeldet hat. Es wurde nicht einmal die Frage gestellt warum er das nicht bei der Musterung angegeben hat, sondern wurde sofort ins BWK auf die FU VI (Psychiatrie und Neurologie) verlegt. Dort wurde ihm dann tatsächlich bis zu seinem DZE geholfen. Also keine Angst!
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: kleuber am 02. März 2014, 10:31:23
Zitat von: ulli76 am 02. März 2014, 10:20:07
Falsch: Die Hilfe steht ihm eigentlich nur in dem Rahmen zu, wie ansonsten eine unterlassene Hilfeleistung in Betracht käme.
Also ggf. Notfallbehandlung (wobei er im ungünstigsten Fall die Kosten selber tragen müsste), Schnellentlassung und weitere Therapie über die zivile Krankenkasse.


Und genau das kann man nicht - auch nicht ein SanStOffz oder ein SanFw d. R. - aus der Ferne in einem Forum entscheiden, und damit einen Kameraden vielleicht davon abhalten, die Hilfe zu erhalten, die er benötigt und die ihm vielleicht zusteht.

Etwas mehr Empathie gegenüber den Fragestellern und Hilfesuchenden täte diesem Forum mal wieder gut.

k.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: ulli76 am 02. März 2014, 10:37:50
In deinem Beitrag stimmt einiges nicht.
Eine Vorstellung in einem BWK ist nicht zwingend erforderlich zumal die Kapazitäten dort nicht ausreichen um im größeren Stil ambulante Therapien durchzuführen.
In der Regel gibt es eine Überweisung zu einem zivilen Therpapeuten.
Eine "Verlegung" erfolgt erst recht nicht. Bei Begutachtungsfragen ist in der Regel ein 10-tägiger stationärer Aufenthalt erforderlich.

Und ja, es gibt inzwischen tatsächlich Truppenärzte, die nachfragen, wie lange die Erkrankung schon besteht (nicht nur bei psychiatrischen Erkrankungen) und SanKdos die eine frühzeitige Entlassung in so einem Fall befürworten. Ganz einfach, weil wir langsam kein Bock mehr darauf haben, dass Bewerber alle möglichen Krankheiten verschweigen um ihre Tauglichkeit zu bekommen und die Bundeswehr dann die Kosten dafür tragen soll (sei es für medizinische Maßnahmen, sei es für den Arbeitsausfall). Des weiteren bindet das in der Regel Ressourcen, die dann anderen Kameraden nicht zur Verfügung stehen.

Fassen wir mal zusammen: Der TE hat massive familiäre Probleme, die offenbar auch bei Einstellung absehbar waren und er hat massive psychiatrische Probleme wegen denen er schon in Behandlung zivil ist (wer zahlt das eigentlich?). Er ist gerade einmal 2 Monate bei der Bundeswehr und stellt fest, dass sein Plan, es sich zu beweisen, dass er es kann, nicht aufgeht.

Die eigene Kündigung wäre die sinnvollste Maßnahme.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Tommie am 02. März 2014, 10:42:15
Und selbst die Vorstellung bei einem zivilen Therapeuten kann schon mal eine Wartezeit von 8 bis 12 Wochen mit sich bringen!

Fakt ist, dass der TE der Bundeswehr eine relevante psychische Vorerkrankung verschwiegen hat, was bei einem SaZ einem Einstellungsbetrug gleich käme! Dass man diese Sache bei einem FWDL anders regeln wird, ist ebenfalls klar, aber ich möchte nicht wissen, was diejenigen, die jetzt einen auf "Berufsgutmensch" und "...versteher" machen, dann von sich geben, wenn der Kamerad beim nächsten Schulschießen die Waffe nicht aufs Ziel, sondern woanders hin richtet! Da poppen dann wieder die Bedenkenträger und Berufsmitleidigen hoch wie die Klappfallscheiben!
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: BravoNovember am 02. März 2014, 10:44:53
Zitat von: ulli76 am 02. März 2014, 10:37:50
In deinem Beitrag stimmt einiges nicht.
Eine Vorstellung in einem BWK ist nicht zwingend erforderlich zumal die Kapazitäten dort nicht ausreichen um im größeren Stil ambulante Therapien durchzuführen.
In der Regel gibt es eine Überweisung zu einem zivilen Therpapeuten.
Eine "Verlegung" erfolgt erst recht nicht. Bei Begutachtungsfragen ist in der Regel ein 10-tägiger stationärer Aufenthalt erforderlich.

Und ja, es gibt inzwischen tatsächlich Truppenärzte, die nachfragen, wie lange die Erkrankung schon besteht (nicht nur bei psychiatrischen Erkrankungen) und SanKdos die eine frühzeitige Entlassung in so einem Fall befürworten. Ganz einfach, weil wir langsam kein Bock mehr darauf haben, dass Bewerber alle möglichen Krankheiten verschweigen um ihre Tauglichkeit zu bekommen und die Bundeswehr dann die Kosten dafür tragen soll (sei es für medizinische Maßnahmen, sei es für den Arbeitsausfall). Des weiteren bindet das in der Regel Ressourcen, die dann anderen Kameraden nicht zur Verfügung stehen.

Fassen wir mal zusammen: Der TE hat massive familiäre Probleme, die offenbar auch bei Einstellung absehbar waren und er hat massive psychiatrische Probleme wegen denen er schon in Behandlung zivil ist (wer zahlt das eigentlich?). Er ist gerade einmal 2 Monate bei der Bundeswehr und stellt fest, dass sein Plan, es sich zu beweisen, dass er es kann, nicht aufgeht.

Die eigene Kündigung wäre die sinnvollste Maßnahme.

Ist jetzt fraglich ob Sie, oder Ich diesen Fall begleitet haben. Er war rund 3 Monate im BWK in Behandlung, keine 10 Tage!

Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: BravoNovember am 02. März 2014, 10:46:04
Zitat von: Tommie am 02. März 2014, 10:42:15
Und selbst die Vorstellung bei einem zivilen Therapeuten kann schon mal eine Wartezeit von 8 bis 12 Wochen mit sich bringen!

Fakt ist, dass der TE der Bundeswehr eine relevante psychische Vorerkrankung verschwiegen hat, was bei einem SaZ einem Einstellungsbetrug gleich käme! Dass man diese Sache bei einem FWDL anders regeln wird, ist ebenfalls klar, aber ich möchte nicht wissen, was diejenigen, die jetzt einen auf "Berufsgutmensch" und "...versteher" machen, dann von sich geben, wenn der Kamerad beim nächsten Schulschießen die Waffe nicht aufs Ziel, sondern woanders hin richtet! Da poppen dann wieder die Bedenkenträger und Berufsmitleidigen hoch wie die Klappfallscheiben!


Das ist jetzt nicht Ihr ernst?
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: ulli76 am 02. März 2014, 10:50:57
Er hat keine Wartezeiten beim zivilen Therapeuten- bei dem hat er ja schon regelmäßig Termine.

@BravoNovember: Ja, wenn eine stationäre Behandlung erforderlich ist, dann kann das auch mal länger dauern. Aber nicht jeder Kamerad mit psychischen Problemen wird für einen so langen Zeitraum stationär aufgenommen. Bei sehr vielen reicht eine ambulante Behandlung und die findet eben nicht in den BWKs statt.
Eine andere Frage ist auch immer, wie dringlich welche Art von Behandlung erforderlich ist. Im Notfall kann natürlich eine sofortige stationäre Behandlung erforderlich sein.
Und im NOTFALL findet erst die Behandlung statt und dann wird geschaut, wie man alles weitere regelt. So erlebt mit einem Rekruten, der eigentlich schon entlassen war- da konnte zum Glück noch was gerade gezogen werden.
Das hat mit dem TE aber nichts zu tun und du hast in deinem Beitrag einiges durcheinander gebracht und verallgemeinert und DAS hilft de TE auch nicht weiter.

Und ganz groß wird meine Begeisterung wenn Kameraden mit Einstellungsbetrug auch noch stationäre Kapazitäten in den BWKs binden und ich mir die Finger wund wählen kann um schnelle Termine für Patienten z.B. mit einsatzbedingtem PTBS zu organisieren.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: BravoNovember am 02. März 2014, 10:53:53
Zitat von: ulli76 am 02. März 2014, 10:50:57
Er hat keine Wartezeiten beim zivilen Therapeuten- bei dem hat er ja schon regelmäßig Termine.

@BravoNovember: Ja, wenn eine stationäre Behandlung erforderlich ist, dann kann das auch mal länger dauern. Aber nicht jeder Kamerad mit psychischen Problemen wird für einen so langen Zeitraum stationär aufgenommen. Bei sehr vielen reicht eine ambulante Behandlung und die findet eben nicht in den BWKs statt.
Eine andere Frage ist auch immer, wie dringlich welche Art von Behandlung erforderlich ist. Im Notfall kann natürlich eine sofortige stationäre Behandlung erforderlich sein.
Und im NOTFALL findet erst die Behandlung statt und dann wird geschaut, wie man alles weitere regelt. So erlebt mit einem Rekruten, der eigentlich schon entlassen war- da konnte zum Glück noch was gerade gezogen werden.
Das hat mit dem TE aber nichts zu tun und du hast in deinem Beitrag einiges durcheinander gebracht und verallgemeinert und DAS hilft de TE auch nicht weiter.

Und ganz groß wird meine Begeisterung wenn Kameraden mit Einstellungsbetrug auch noch stationäre Kapazitäten in den BWKs binden und ich mir die Finger wund wählen kann um schnelle Termine für Patienten z.B. mit einsatzbedingtem PTBS zu organisieren.

Das verstehe ich!

Aber keine von uns kann eine Diagnose über die schwere der Erkrankung über dieses Forum stellen.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Kormoran am 02. März 2014, 10:55:03
ZitatEtwas mehr Empathie gegenüber den Fragestellern und Hilfesuchenden täte diesem Forum mal wieder gut.

Da kann ich voll zustimmen. Mich würde es nicht wundern, wenn der TE nach einer eventuellen Kündigung in einem Jahr wieder einen Thread aufmacht nach dem Motto "Wiedereinstellung nach Abbruch?" und dort mal wieder niedergemacht wird. Ob es ein Einstellungsbetrug ist, darüber habe ich nicht zu entscheiden. Dennoch sind die Ratschläge hier die richtigen, nämlich dass ein Truppenarztbesuch das richtige ist. Es würde vielleicht auch nicht schaden, sich zusätzlich an den Militärpfarrer oder Seelsorger des Standortes zu wenden, die haben in anderen Fällen auch schon einigen meiner Kameraden geholfen.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Tommie am 02. März 2014, 10:57:17
Zitat von: BravoNovember am 02. März 2014, 10:46:04Das ist jetzt nicht Ihr ernst?

Oh doch, das ist mein voller Ernst! Weil ich u. a. ein solches Verhalten bereits miterlebt habe! Wir konnten damals allerdings durch viel gutes Zureden jedoch schlimmeres verhindern.

Ach ja, wenn Sie auf den Beitrag über Ihrem Beitrag antworten, ist es definitiv nicht nötig, diesen in vollem Umfang zu zitieren!
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Tommie am 02. März 2014, 11:00:14
Zitat von: ulli76 am 02. März 2014, 10:50:57Er hat keine Wartezeiten beim zivilen Therapeuten- bei dem hat er ja schon regelmäßig Termine.

Das ist richtig, aber meine Antwort war mehr allgemein gehalten und da sind die erwähnten Wartezeiten durchaus üblich! Im "richtigen Leben" und für gesetzlich versicherte Patienten ist eine signifikante Abweichung nach oben auch recht häufig zu finden! Wartezeiten für neue Patienten von bis zu einem Jahr oder der komplette Stopp für die Aufnahme neuer Patienten bei Psychotherapeuten sollen übrigens auch nicht gerade selten vorkommen! Mit einer Überweisung von der Bundeswehr kommt man da allerdings wesentlich steiler aus der Kurve ;) !
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: BravoNovember am 02. März 2014, 11:01:38
Zitat von: Tommie am 02. März 2014, 10:57:17
Zitat von: BravoNovember am 02. März 2014, 10:46:04Das ist jetzt nicht Ihr ernst?

Oh doch, das ist mein voller Ernst! Weil ich u. a. ein solches Verhalten bereits miterlebt habe! Wir konnten damals allerdings durch viel gutes Zureden jedoch schlimmeres verhindern.

Ach ja, wenn Sie auf den Beitrag über Ihrem Beitrag antworten, ist es definitiv nicht nötig, diesen in vollem Umfang zu zitieren!

Sie wissen aber schon wie Sie gerade den TE hier darstellen? Eine solche Aussage finde ich unter aller Sau!

Da hier einige Leute mit diskutieren und ich mich auf gewisse Posts beziehe ist die Nutzung der Zitat-Funktion völlig legitim - was auch immer das jetzt von Ihnen soll.  ::)
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Tommie am 02. März 2014, 11:05:28
Ich stelle hier weder den TE noch sonst wen dar, sondern ich weise lediglich darauf hin, dass ich selbst hier schon letztendlich vollkommen unerwartete Reaktionen erlebt habe! Ich als Zugführer würde es nicht gut heißen, wenn einer meiner Schützlinge mit bekannten psychischen Problemen eine fertig geladene Waffe in der Hand hat! Und mit dieser Meinung stehe ich sehr wahrscheinlich nicht alleine da!

Fakt ist für mich, dass er mit dieser Art von Problemen, die er hier schildert, derzeit nichts bei der Bundeswehr zu suchen hat! Und schon gar nicht mit einer Waffe in der Hand! Und zur Bundeswehr ist er auch nur deswegen gekommen, weil er bei der Musterung relevante Befunde schlicht und ergreifend unterschlagen hat!
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: ulli76 am 02. März 2014, 11:07:54
Wieso ist das unter aller Sau? Du hast doch selbst geschrieben, dass wir keine Ferndiagnose stellen können.

Du nimmst den TE ja in Schutz- wir weisen darauf hin, was für Folgen es haben kann, wenn jemand schwerwiegende (in diesem Fall psychiatrische Erkrankungen) verschweigt und dann eingestellt wird.
Es gibt schließlich Gründe, warum er in dem Zustand nicht eingestellt worden wäre, wenn er nicht gelogen hätte. Und DAS ist das Problem.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Tommie am 02. März 2014, 11:09:12
Und bezüglich der Diagnose sollten Sie sich mal die GNr. 13 der ZDv 46/1 zu Gemüte führen!

Hier die Version für FWDLer und RDLer: http://www.zentralstelle-kdv.de/pdf/09-Anlage-3-1.pdf

Somit wäre er, wenn die hier angegebene Diagnose gesichert ist, zumindest mit einer Gradation V zurück zu stellen! BASTA!
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: BravoNovember am 02. März 2014, 11:11:07
Ich denke schon dass er eingestellt worden wäre - auch bei dieser Diagnose - da gab es schon ganz interessante Geschichten.

Richtig wir können keine Diagnose geben, aber ich halte so eine Aussage ganz einfach für sehr fragwürdig.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: BravoNovember am 02. März 2014, 11:13:30
Zitat von: Tommie am 02. März 2014, 11:09:12
Und bezüglich der Diagnose sollten Sie sich mal die GNr. 13 der ZDv 46/1 zu Gemüte führen!

Hier die Version für FWDLer und RDLer: http://www.zentralstelle-kdv.de/pdf/09-Anlage-3-1.pdf

Somit wäre er, wenn die hier angegebene Diagnose gesichert ist, zumindest mit einer Gradation V zurück zu stellen! BASTA!

Ist soweit richtig und will ich gar nicht bestreiten.

Aber die Frage ist wie es dann tatsächlich gehandhabt wird.

Es würde mich ja wirklich interessieren wie dieser Fall hier ausgeht.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Tommie am 02. März 2014, 11:14:52
Zitat von: BravoNovember am 02. März 2014, 11:11:07Ich denke schon dass er eingestellt worden wäre - auch bei dieser Diagnose - da gab es schon ganz interessante Geschichten.

Sie denken falsch, weil die Vorgaben für den Musterungsarzt in dieser Richtung absolut eindeutig sind! Haben Sie sich eventuell einmal die Mühe gemacht, die von mir verlinkte ZDv 46/1 zu lesen? Sie unterstellen hier gerade Musterungsärzten einen wissentlichen und willentlichen Verstoß gegen Dienstvorschriften! Und das finde ich nicht in Ordnung, vor allen Dingen deswegen, weil Sie den Beweis dafür nicht erbringen können! Die Bewerber, die mit psychischen Problemen eingestellt wurden, haben in der Regel durch gezieltes weglassen wichtiger Fakten den Musterungsarzt getäuscht!
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: BravoNovember am 02. März 2014, 11:17:12
Zitat von: Tommie am 02. März 2014, 11:14:52
Zitat von: BravoNovember am 02. März 2014, 11:11:07Ich denke schon dass er eingestellt worden wäre - auch bei dieser Diagnose - da gab es schon ganz interessante Geschichten.

Sie denken falsch, weil die Vorgaben für den Musterungsarzt in dieser Richtung absolut eindeutig sind! Haben Sie sich eventuell einmal die Mühe gemacht, die von mir verlinkte ZDv 46/1 zu lesen? Sie unterstellen hier gerade Musterungsärzten einen wissentlichen und willentlichen Verstoß gegen Dienstvorschriften! Und das finde ich nicht in Ordnung, vor allen Dingen deswegen, weil Sie den Beweis dafür nicht erbringen können! Die Bewerber, die mit psychischen Problemen eingestellt wurden, haben in der Regel durch gezieltes weglassen wichtiger Fakten den Musterungsarzt getäuscht!

Das sei mal so dahingestellt, denn Sie kennen nicht alle Muterungsärzte und ich auch nicht.
Aber man weiß eben von gewissen Fällen, aber das tut hier einfach nichts zur Sache.
Die ZDv habe ich gelesen. Sie finden meine Aussage nicht in Ordnung, ich Ihre aber auch nicht.
Ich denke an diesem Punkt schweifen wir ab und es geht nicht mehr ums eigentlich Thema und noch viel mehr um den TE.
Ich bin hier nicht Mitglied um Grundsatzdiskussionen zu führen oder zu klären - und ich glaube Sie auch nicht.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: wolverine am 02. März 2014, 11:17:42
Zitat von: Paquiao am 02. März 2014, 09:27:41
Ich wurde depressiv,habe Tabletten dagegen bekommen,das Ganze im Januar 2013.Ich hab das Haus kaum noch verlassen,habe mich überall unwohl gefühlt und mich nur deshalb beim Bund gemeldet um mir selbst zu beweisen dass ich immer noch stark genug bin so eine Herausforderung zu meistern.Jedoch habe ich beim Bund nie etwas von meinen Depressionen gesagt..
Wie kommt man eigentlich auf die Idee, dass Militärdienst ein Weg ist um psychische Erkrankungen auszukurieren?! Halten wir einfach mal fest, dass das eine saudumme Idee war!

Und jetzt nehmen Sie endlich wieder verantwortungsvoll Ihr Leben in die Hand und gehen Sie zum Arzt und erzählen ihm, was Ihr Problem ist; und zwar ehrlich und alles! Und dann verlassen Sie die Bundeswehr und bekommen Ihr Leben wieder auf die Reihe. Danach können Sie es ja evtl. noch einmal versuchen
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: ulli76 am 02. März 2014, 11:19:36
Du denkst, dass er damit eingestellt worden wäre? Worauf basiert diese Annahme?
Deine Erfahrung als Musterungs- oder Truppenarzt?
Oder kann es sein, dass du zurückliegende, behandelte und zum Zeitpunkt der Musterung ausgeheilte Erkrankungen meinst?

Und auf die Frage, wie das jetzt weiter gehandhabt werden KANN, haben Tommie und ich ausführlich geantwortet.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: BravoNovember am 02. März 2014, 11:21:29
Bin ich grundsätzlich auch dafür, nur danach wird das mit der Wiedereinstellung wahrscheinlich ziemlich schwierig.
Alles klar, dann bin ich euch ja super dankbar dass IHR euch die Zeit genommen habt uns dummen zu erklären was nun passieren KANN!  ::)
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: ulli76 am 02. März 2014, 11:30:00
Natürlich wird das mit der Wiedereinstellung nicht einfach. Dazu muss er erneut die Eignung und eine Stelle bekommen und die Krankheit muss ausgeheilt sein. Bei psychiatrischen Erkrankungen ist nach Heilung auch in der Regel ein Zeitraum von ca. 2 Jahren gefordert in dem der Patient stabil gewesen sein muss.

Fakt ist aber, dass er einen Einstellungsbetrug begangen hat und er aktuell nicht tauglich ist. Das kannst du versuchen wegzudiskutieren, bringt aber nichts.
Ja natürlich KANN. Wir wissen ja nicht, wie sein Truppenarzt das sieht. Fakt ist aber auch, dass schon Soldaten wegen Einstellungsbetrug entlassen wurden- in einem mir bekannten Fall "durfte" derjenige Behandlungskosten in Höhe von mehreren zehntausend Euro plus Ausbildungskosten zurück zahlen. Er war damit finanziell ruiniert.
Da es zur Zeit einige Bewerber gibt, die um jeden Preis in die Bundeswehr wollen und großzügig Vorerkrankungen verschweigen, rückt die Problematik des Einstellungsbetrugs mehr in den Blickpunkt als früher.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: KlausP am 02. März 2014, 11:34:59
Und wenn hier "Kameraden" dem TE empfehlen, seine Vorerkrankung beim Truppenarzt auf Nachfrage wieder zu verschweigen, stiftet ihn damit zu einem erneuten Dienstvergehen an (Zur gefälligen Erinnerung: § 13(1) SG). Ganz tolle Ratschläge ...  ::)
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Tommie am 02. März 2014, 11:58:29
Zitat von: BravoNovember am 02. März 2014, 11:21:29Alles klar, dann bin ich euch ja super dankbar dass IHR euch die Zeit genommen habt uns dummen zu erklären was nun passieren KANN!  ::)

Wir sehen es als Berufung, Ahnungslosen weiter zu helfen ;) !
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Paquiao am 02. März 2014, 12:09:39
Danke dass hier so reichlich diskutiert wird,finde ich echt klasse.Aber ich möchte an der Stelle anbringen,dass ich kein Psychopath oder komplettes Wrack bin.Ich habe zwei Schwestern um die ich mich kümmern muss,würde mir und auch anderen niemals etwas antun.Es ist aber durchaus so,dass ich mich aufgrund meiner häufigen Unkonzentriertheit nicht wohl fühle auf der Schiessbahn,was ich aber definitiv anmerken werde.Es ist halt lediglich so dass ich überfordert bin mit der momentanen Situation...Einem Kameraden ging es vor 2 Wochen ähnlich,der bekam eine Woche kzh und nen Termin bei einem Spezialisten (ebenfalls fwdl)...Daher meine Nachfrage
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: Tommie am 02. März 2014, 12:14:16
OK, danke für die Klarstellung! Meine Empfehlung bleibt jedoch bestehen, kontaktieren Sie schnellstmöglich Ihren Truppenarzt, er wird Ihnen weiter helfen und alles weitere veranlassen!
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: tipi am 02. März 2014, 18:51:28
Auch von mir die klare Empfehlung: Schnellstmöglich den Truppenarzt aufsuchen, über diesen an einen Facharzt für Psychiatrie! Die Depression lässt sich in der Regel medikamentös recht gut behandeln und später erneute depressive Episoden über für die individuelle Person geeignete und gut eingestellte Phasenprophylaktika relativ gut vermeiden. Wenigstens liegt Krankheitseinsicht vor, das ist viel wert. Bis das Antidepressivum gegen die akute Krise wirkt, muss man 3-6 Wochen rechnen - daher nicht zögern und den Arzttermin immer weiter nach hinten verschieben. Nur Truppenarzt für Diagnose und Medikation wäre mir bei psychiatrischen Störungsbildern zu unspezifisch, deshalb Facharzt.

Eine Depression ist eine ziemlich unangenehme Erkrankung, daher für ein mehr an Lebensqualität zum Doc!
Sollte sich jedoch das Thema der "grossen Sinnlosigkeit" in die, mit Sicherheit präsente, Grübelei massiver einschleichen, sprich Suizid ein Thema werden, dann unbedingt zum Arzt!!! Etwas 15% der von Depressionen betroffenen suizidieren sich im Verlauf der Krankheitsgeschichte. Das sind die "Erfolgreichen", nicht die Versuche, die eine ganz andere Qoute aufweisen! Ein hohes  Risiko muss hier nicht zutreffen, kenne auch genug Betroffene die sich glaubhaft distanzieren, aber die Gedanken sind absolut normal, quälend und gehören zur Krankheit - nicht zur Person!

Also Kamerad, Problem der Krankheit ist erkannt und wenn ich ernsthaft krank bin und wieder gesund werden möchte, dann gehe ich zum Arzt!
Wenn alles gut läuft, war es mit Glück die letzte depressive Episode und das Leben geht weiter, wie in guten Zeiten.
Titel: Antw:AGA psychische Probleme was tun?
Beitrag von: ulli76 am 02. März 2014, 20:36:56
Den Rest des Threads hast du aber schon gelesen @Tipi, oder?

Der Rest passt auch nicht so wirklich.
1. Wir wissen nicht, ob es sich um eine Depression oder eine Anpassungsstörung handelt.
2. Lies mal die Leitlinie zur Behandlung von Depressionen durch- oft sind keine Medikamente erforderlich.
3. Was erzählst du von Phasenprophylaktika- die sind nach einer ersten Phase einer Depression in der Regel gar nicht erforderlich.
4. Er ist schon bei einem Therapeuten in Behandlung. Wartezeit für einen FU-VI-Termin liegt bei ca. 2 Monaten. Eine Therapie kann der Truppenarzt schon vorher einleiten. Bzw. diesem Fall ist er ja schon in Therapie.

Und was du wohl geflissentlich überlesen hast: Es besteht weiterhin das Problem, der familiären Problematik- was offenbar zusätzliche Probleme durch die Abwesenheit verursacht. Außerdem besteht das Problem des Einstellungsbetrugs.