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Sonstiges => Archiv => Laufbahn und Karriere => Thema gestartet von: Micha am 16. November 2005, 16:20:34

Titel: Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Micha am 16. November 2005, 16:20:34
Hallo,
hab das grade im Internet gefunden.

http://www.dooyoo.de/schulen-diskussion/grundwehrdienst-heer/1024034/

Was haltet ihr davon?
Is das echt so krass in Bad Reichenhall?

Mit Gruß
micha
Titel: Re:KZ Methoden?
Beitrag von: schlammtreiber am 16. November 2005, 16:37:18
Blödsinn. Hat natürlich der Wehrbeauftragte alles nicht mitbekommen "weil grad keiner Lust hatte zu melden" oder so.

Selten so gelacht.
Titel: Re:KZ Methoden?
Beitrag von: Piet am 16. November 2005, 16:38:19
Der Bericht wirkt auf mich etwas unrealistisch bzw. verfremdend dargestellt. Dass z.B. beim Waffendrill gebrüllt wird und eine Stess-Situation erzeugt wird, ist funktionaler Bestandteil dieser Ausbildungsform.

Anderes Beispiel: "Bestrafung war ausserdem auch das minutenlange Knien auf einer Fläche mit lauter kleinen Steinen, getarnt als Übung von Anschlagsarten."...sehr schwer beweisbare Anschuldigung, die nicht stimmen muss.

Knappe Essenszeiten gehören auch in jeder AGA zum Standard-Repertoire.

Insgesamt scheint mir dieser Bericht auf jeden Fall ein bisschen zu einseitig und verhasst verfasst, auch wenn einzelne Fehlverhaltensweisen von Vorgesetzten in jeder Einheit vorkommen können und hier u.U. auch vorkamen.

Generell gilt: Von solchen Schauermärchen nicht verrückt machen lassen. Leute übertreiben gerne im Rückblick bei der Beschreibung ihrer AGA, weil sie die härteste und fordernste Ausbildung der gesamten Bundeswehr gewesen sein soll.

Bei jedem Fehlverhalten, das ein normaler, mündiger Staatsbürger, und das ist jeder Rekrut, feststellt, ist immer die Möglichkeit der Beschwerde beim nächsthöheren Vorgesetzten, das Gespräch mit Spieß, Pfarrer etc. möglich.

Und noch was: "KZ Methoden" lagen mit Sicherheit nicht vor. Wer die Vorkommnisse des 2. Weltkriegs mit einer Bundeswehr-AGA vergleicht, hat nicht mehr alle Latten auf dem Zaun (geht an den ursprünglichen Bericht-Schreiber, nicht an den Poster hier im Forum). Den Titel des Threads habe ich daher geändert.
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Markus898 am 16. November 2005, 16:40:13
Also eine Führung in einem KZ hat der werte Herr Verfasser wohl noch nicht mitgemacht....
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Fitsch am 16. November 2005, 16:54:56
der Bericht geistert schon länger durch I-Net. Ich kann (z.T. aus Erfahrung) sagen daß die AGA beim GebJgBtl 231 in R´Hall zwar fordern (wie bei Kampftuppen üblich), Bergmärsche nichts ungewöhnliches ist aber Schikane kann sich (spätestens) seit dem Film Feldtagebuch keiner mehr leisten.

Thema essenfassen:
Der Ausbilder nimmt sich grundsätzlich als letztes was zu essen. Und er hat auch genug Zeit. Das sagt normalerweise schon alles, oder?

Untergebene schlagen?
Glaubst wohl selber nicht daß das dem Wehrbeauftragten entgangen wär.

ZitatMit einer scharfen Waffe, geladen oder nicht macht man so etwas nicht
was jetzt, entscheide Dich mal ...

ZitatPrivatfallschirmen Sprünge aus dem Hubschrauber über dem Kasernengelände gemacht
ja, nee is klar ....

Zitatdemjenigen ein ca 15 Kilo Stein in den Rucksack
komisch, vorher waren es nur 10 kg, bitte entscheide Dich ...

usw.

Zusammenfassend kann man sagen: ziemlich realistisch  ;D ;D ;D ;D
(Hat wohl jemand versagt und sucht ne Ausrede)

Horrido
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: wolverine am 16. November 2005, 19:09:00
Ich empfand meine gesamte Dienstzeit als interessant und erlebnisreich. Die Ausbildung war oft fordernd und auch teilweise nicht "vorschriftenkonform" - jedoch bin ich niemals als Mensch missachtet worden. Alles war eine gute und gesunde Vorbereitung auf das, was kam.

Und unser Schreiberling hat wohl versäumt festzustellen, dass auch eine Eingabe an den Wehrbeauftragten drei Jahre nach Ende der Dienstzeit noch in eine Eingabe an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages umgedeutet wird und von dort ihren Weg in das BMVg findet. So schlim, dass jemand einmal zeigt, dass er den berühmten Hintern in der Hose hat und Fakten auf den Tisch legt und belegt, kann es dann wohl nicht gewesen sein. Und wenn von 100 Leuten einer weint und 99 zufrieden sind, repräsentiert dieser vielleicht nicht den Durchschnitt.
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: mailman am 16. November 2005, 19:13:28
komisch das bei den üblichen Verdächtigen (ciao dooyoo) kaum postive Berichte über die Bundeswehr gibt.
Jeder dort hat schreckliches erlebt und hatte die härtste AGA.

Auszug aus einem Bericht von dooyoo (weiß net mehr welcher)

[..] Das schlimmste war das ein Kamerard von uns bei seinem ersten Bergmarsch ums leben kam. Der Oberfeldwebel sagte dazu nur mit verträumten Augen: "ja mei im Krieg sterben halt di Soldaten". [..]


Das kann ich auch nicht ganz glauben...
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Timid am 16. November 2005, 19:40:48
Wie schon gesagt: Wenig glaubwürdig, das Ganze. Wenn die Ausbildung tatsächlich so menschenverachtend gewesen wäre, dann hätte irgendwer, auch wenn es nicht der Schreiberling gewesen wäre, eine Eingabe an den Wehrbeauftragten geschrieben, zusätzlich zu entsprechenden Beschwerden an KpChef, BtlKdr und dessen Disziplinarvorgesetzte. Ist alles nicht geschehen. Folglich bleibt es bei nicht belegbaren Anschuldigungen und solch "angebrachten" Vergleichen wie die Aussage "KZ-Methoden".

Ergo: Wenn man solch einem Bericht glauben will, kann man das gerne tun. In meinen Augen ist es aber absoluter Humbug - da hat jemand eine Grundausbildung erlebt, mit deren Härte er nicht gerechnet hat, und anschließend wurde es dann immer weiter ausgeschmückt und aufgebauscht, bis irgendwann dann jeder Ausbilder die Rekruten misshandelt, ihnen das Essen vorenthält usw..
Wenn dem tatsächlich so gewesen wäre, stände etwas im Bericht des Wehrbeauftragten, aber die Verfasser solcher "Tatsachenberichte" haben seltsamerweise samt und sonders vergessen, eine Eingabe zu schreiben, obwohl die Behandlung dort doch angeblich so menschenunwürdig war. Das spricht für alles mögliche, aber nicht für einen objektiven und wahren Bericht ...


Ansonsten sind aber einige Sachen, die in dem Bericht aufgeführt sind, wahr:
- Rekruten werden an ihren Waffen ausgebildet und anschließend gedrillt, bis sie diese notfalls auch bei Nacht zerlegen und Störungen beseitigen können (zumindest zu meiner Dienstzeit). Ja, dabei kann durchaus auch Stress auf die Rekruten ausgeübt werden (z.B. Drill unter ABC-Alarm, nach körperlicher Anstrengung, mit verbundenen Augen, schreienden Ausbildern und was nicht sonst noch alles). Aber der Rekrut bleibt trotz allem in erster Linie Mensch und wird auch so behandelt. Bzw. nicht misshandelt!
- Wenn ein Soldat beim Entladen der Waffe oder wobei auch immer den Spannhebel zurückziehen muss, dann muss dieser irgendwie arretiert werden. Beim G3 zumindest gab es dabei oft genug Probleme und Verletzungen, so dass es sich irgendwann eingebürgert hat, dass der Soldat mit der linken Hand das Gewehr so umfasst, dass der Spannhebel mit Verschluss niemalsnienicht nach vorne schnellen kann (wenn es nicht sogar durch die entsprechende Vorschrift so vorgeschrieben ist). Tut er das nicht, kann das zu bösen Verletzungen an den Händen führen, weshalb eigentlich jeder Ausbilder auf solch ein Verhalten sehr ... unwirsch reagiert.
- Ja, Stube und Revier müssen mehrfach am Tag gereinigt werden. Bei uns war es sogar drei Mal pro Tag, nicht nur zwei Mal. Und? Dient alles der Hygiene - schließlich werden z.B. die Toiletten nicht selten von 50 oder mehr Soldaten benutzt.
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Dennis812 am 16. November 2005, 21:44:53
richtig, auch wenn ich - wie meine signatur zeiht - ne SanAGA hatte,die von nahezu jedem verlacht wird hatten auch wir Waffendrill,Maskendrill etc und auch "aus spaß"...hat teilweise ein grinsen geziegt "nach dem motto: "ich bin gott und kann machen dass ihr alle gleich ausseht - ABC alarm"" fiesere Sachen in der ausbildung.

Jedoch geschadet hat es keinem und im endeffekt muss man auch mal überlegen, wozu der EAKK-lehrgang auf den ich mich beziehe da ist----> einsatzvorbereitung, zwar nur hrundlagen aber das mmer im hinterkopf...und aufgrunddessen ist da sicher kein platz für für schikane nach prnzip. Und wir sind alle gesund und "in einem Stück" in unserer Stammeinheit angekommen...... Also, öfter mal kopf hoch...alles nicht so schlimm wie es ggf erscheinen mag
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Piet am 16. November 2005, 22:28:48
Ok, EAKK ist ja noch mal ne andere Geschichte. ;)

Da hat Schneiderhan ja deutlich gesagt, das sollten nicht "irgendwelche Hobby-Psychologen in Möchtegern-Einheiten durchführen."  ;D ;D (und bezog sich damit auf die Coesfelder)
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: mailman am 17. November 2005, 17:02:35
Auf jeden Fall hat es dieser Berichtverfasser nicht verdient das Edelweiß zu tragen oder sich Soldat zu nennen.
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Fitsch am 18. November 2005, 08:23:08
Zitat von: mailman am 17. November 2005, 17:02:35
Auf jeden Fall hat es dieser Berichtverfasser nicht verdient das Edelweiß zu tragen oder sich Soldat zu nennen.

dem ist nichts hinzuzufügen ...

Horrido
Fitsch
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Fishbed am 20. November 2005, 13:09:59
Ich Durlaufe auch gerade eine SanAGA, und kann mich wirklich nicht beschweren, um nicht zu sagen ich fühle mich teilweise (vor allem auch im Gelände) nicht wirklich ausgelastet, da geht mit Sicherheit noch mehr.

Aber zu dem "Bericht" aus Reichenhall:
Ich habe selbst einen guten bekannten,der zur fraglichen Zeit in Reichenhall AGA gemacht hat. Wäre es bei ihm so zugegangen, oder auch in einem anderen Zug, wäre mir das warscheinlich bekannt. Er hat aber die AGA als "zwar fordernd, aber machbar" beschrieben. Es kann also so schlimm gar nicht sein.
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Micha am 21. November 2005, 14:27:19
Wie fiele Leute sind eigentlich in Bad Reichenhall stationiert?
Sind aus Bad Reichenhall auch Leute in Auslandseinsätzen?

Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Fitsch am 21. November 2005, 14:55:14
schau mal hier nach, da ist aufgelistet wer und wie viel Leute wo stationiert sind.

Das GebJgBtl 231 (GebJgBrig23) ist vor gut einem Monat aus nem 6-monatigen Auslandseinsatz (KFOR) zurückgekehrt.
Näheres findest Du auch hier.

Horrido
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: KpTrpFhr am 25. November 2005, 15:08:01
Da hat wohl jemand zu oft den Film "Full Metal Jacket" geschaut.

;D

Oder Münchhausen spukt im Hirn des Verfassers.  ;D


Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: schlammtreiber am 25. November 2005, 15:38:19
Zitat von: KpTrpFhr am 25. November 2005, 15:08:01
Oder Münchhausen spukt im Hirn des Verfassers.  ;D

Wohl eher Sarah Wagenknecht  ;)
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Dennis812 am 27. November 2005, 17:55:13
dazu nur ein kurzes und bekräftigendes *LOL*
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Christian160181 am 29. November 2005, 22:06:32
Also z.B. dass mit dem Stuhl am Stuben Schlüssel find ich höchstens Sau lustig. Musst dir mal vorstellen da rennt einer an dir mit nem Stuhl vorbei. Und wennst fragst was lost ist muss er dir beichen dass er seinen Schlüssel verloren hat. Ha ha ha
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Christian160181 am 29. November 2005, 22:12:35
Aber was ich mir bei dem Bericht schon vorstellen kann ist, dass sie ihm wirklich zu oft auf den Helm geschlagen haben. Oder er hat ihn sogar vergessen aufzusetzen. Bei den schlägen.
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: KpTrpFhr am 04. Dezember 2005, 15:51:46
Wo is des Photo hin?

Oder wird euch so leicht schlecht??

;D
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Lidius am 04. Dezember 2005, 16:17:54
Zitat von: KpTrpFhr am 04. Dezember 2005, 15:51:46
Wo is des Photo hin?

Oder wird euch so leicht schlecht??

;D

Schonmal daran gedacht wie die Rechtslage ist?

Trotz Realität, muss das Forum nunmal drauf achten die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten.
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Micha am 04. Dezember 2005, 16:25:52
Was für ein Photo war es den(bin nämlich ziemlich neugierig)?

mfg
micha
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Timid am 04. Dezember 2005, 16:35:55
Zitat von: Lidius am 04. Dezember 2005, 16:17:54Schonmal daran gedacht wie die Rechtslage ist?

Trotz Realität, muss das Forum nunmal drauf achten die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten.

Zum einen das, zum anderen sollte sich schon aus den Forenregeln (Stichwort "gegen die guten Sitten verstoßend" und "menschenverachtend") ergeben, dass solche Bilder hier nichts verloren haben.

@Micha
Jedenfalls keins, das hier etwas zu suchen hat.


Und jetzt bitte nur noch Kommentare zum Topic, und nicht zu gelöschten Bildern!
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Micha am 15. Dezember 2005, 12:42:25
Hi,
hab noch nen bericht gefunden!

http://www.dooyoo.de/schulen-diskussion/grundwehrdienst-heer/634566/
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Fitsch am 15. Dezember 2005, 12:50:22
mir kommen gleich die Tränen ...  :P

zu blöd um sich zu beschweren und dann auch diesen Umstand veröffentlichen ...

Mein Beileid seinen Eltern ....
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Micha am 15. Dezember 2005, 13:46:56
Zitat von: Fitsch am 15. Dezember 2005, 12:50:22
mir kommen gleich die Tränen ...  :P

zu blöd um sich zu beschweren und dann auch diesen Umstand veröffentlichen ...

Mein Beileid seinen Eltern ....

Genau meine Meinung!

mfg
micha
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Fitsch am 15. Dezember 2005, 14:28:22
@micha

Gell Dir geht langsam die Düse wenn Du auf den Kalender schaust und merkst daß es nur noch 3 Wochen bis zum Dienstbeginn sind.  ;D

Aber bleib cool, man sieht sich wahrscheinlich mal während Deiner Grundausbildung (bin mit den Füxxen aus dem GebJgBtl 232 unterwegs)

Und es wird nichts so heiß gegessen wie´s gekocht wird.

Horrido
Fitsch
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: schlammtreiber am 15. Dezember 2005, 14:54:51
*rofl*

ZitatIch hatte mich zu Hause schon versucht etwas auf die Bundeswehr vorzubereiten - durch Sport, viel Schlaf und gutes Essen.

Wer hat dem armen Kerl den erzählt, daß es bei der Bundeswehr viel Schlaf und gutes Essen gibt?

;D
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Fitsch am 15. Dezember 2005, 15:57:25
evtl. dachte er daß er zur Luftwaffe kommt  :P
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Timid am 15. Dezember 2005, 18:41:24
Und da sag nochmal einer, Vietnam sei schlimm gewesen, wenn man solche Berichte liest ...  ::)

Nur mal ein paar Punkte:
- Biwak im Winter - wie schlimm ... Gerüchteweise hat die Bundeswehr ihre Soldaten ja genau für solche Klimabedingungen mit solchen Sachen wie Nässe- und Kälteschutzausrüstung, langer Unterwäsche, Schlafsäcken und Schneetarnanzügen ausgestattet.
- Biwak ohne Zelte, wie gemein - aber worauf könnte der Begriff "Zeltbahn" hindeuten? Eventuell darauf, dass man aus den einzelnen Bahnen Zelte bauen kann? Unwahrscheinlich ...  ::)
(Und Gerüchteweise soll man sogar 6-Mann-Zelte aus den Zeltbahnen bauen können  ;) )
- 30-km-Marsch im Sommer in unter 6 Stunden und - die Unverschämtheit schlechthin - auf Asphalt! Sowas aber auch. Sind die Leute in dem Bataillon doch so gemein, dass sie sowas zulassen ...
(Gerüchteweise gibt es solche Märsche auch anderswo bei solchem Wetter - und in den allermeisten Fällen sind sie auch so angesetzt, dass man vor der Mittagshitze wieder in der Kaserne ist. Ansonsten kann, glaube ich, Frank was zu "längeren Märschen mit Gepäck und im Hochsommer" erzählen.)
- Waffenreinigen nach einem Marsch, bevor man schlafen darf - sowas unmenschliches aber auch! Gerüchteweise ist es in anderen Truppengattungen sogar so, dass man mit Fahrzeugen auf Übung ist und dann, nach beendeter Übung, nicht nur die Waffen reinigen muss, nein, man muss davor noch das Fahrzeug wieder in einen fahrtüchtigen Zustand bringen (je nach Gelände, in dem die Übung war, sogar verbunden mit einer Wäsche des Fahrzeugs), bevor man erst die Waffen und dann die restliche Ausrüstung, dann sich selber und - die Krönung schlechthin - anschließend noch Stube und Revier reinigen muss! :o

Fazit: Der Mann hatte es schon wirklich sehr sehr schwer  ::)  Wenn ich irgendwann mal Zeit und Lust dazu haben sollte, bedauer ich ihn vielleicht sogar mal. Nein, unwahrscheinlich  8)


Ach ja: Wer Ironie, Sarkasmus oder ähnliches entdeckt, darf ihn behalten ...


P.S.: Die Kommentare zu dem Beitrag sind noch besser ... "Die Zahlen über Selbstmorde werden wahrscheinlich unter Verschluss gehalten" - einerseits schreien die Leute bei ihren Kommentaren direkt nach dem Wehrbeauftragten, andererseits haben sie wahrscheinlich nicht die blasseste Ahnung, was der so alles in seinen Berichten auflistet (u.a. die Zahlen der Soldaten, die Selbstmord begangen haben).
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Fitsch am 15. Dezember 2005, 19:12:12
Zitat von: Timid am 15. Dezember 2005, 18:41:24
... Biwak im Winter - wie schlimm ... Gerüchteweise hat die Bundeswehr ihre Soldaten ja genau für solche Klimabedingungen mit solchen Sachen ... Schneetarnanzügen ... ausgestattet.
...

genau, weil der ja so schön wärmt ...  ;D

(Tschuldigung lieber Admin, konnte ich mir nicht verkeinffen)

Horrido
Fitsch
(der jetzt noch nach der Adresse des Wehrbeauftragten sucht und bisher vergessen hat daß sie an jedem Schwarzen Brett in der BW hängt ...)
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Timid am 15. Dezember 2005, 20:40:23
Zitat von: Fitsch am 15. Dezember 2005, 19:12:12genau, weil der ja so schön wärmt ...  ;D

Genau, wenn man ihn sinnvoll einsetzt - z.B. zum Entzünden eines Lagerfeuers ;)

Spass beiseite: Natürlich wird der Schneetarnanzug alleine nicht wärmen, aber in Kombination mit Kälteschutz und langer BW-Unterwäsche/ziviler Funktionsunterwäsche sollte einem doch warm genug sein, dass einem auch die beschriebenen -27°C relativ wenig ausmachen.
(Gegen Erfrierungen an Händen, Füßen und am Kopf helfen dann die dienstlich gelieferte Wintermütze, die Winterhandschuhe oder besagtes Lagerfeuer ;) )

Zitat(der jetzt noch nach der Adresse des Wehrbeauftragten sucht und bisher vergessen hat daß sie an jedem Schwarzen Brett in der BW hängt ...)

Abgesehen davon kann man sie sich auch gut merken:
Platz der Republik 1, 11011 Berlin  ;)
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Micha am 16. Dezember 2005, 09:48:28
@fitsch
sin ja keine 3wochen mehr.
Wen ich die ganze zeit so schlimme berichte aus Reichenhall les geht mir echt die düse.  ;)
ne scheiss, freu mich schon voll drauf
ich hoffe doch das man sich mal sieht, dich wird man ja sicher leicht erkennen, so viele mit 150kg gibts ja beim bund net.  ;D

mfg
micha
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Streicheltier am 22. Dezember 2005, 18:44:23
Also ich hab mal einen Bericht im Fernsehen gesehen.
Da wurden Steine bzw. Sandsäcke den Mullis verpasst als Ersatz für die eigentliche Ausrüstung. In einigen Fällen hat die Gebirgsjägergruppe Schulklassen die auf einem Ausflug waren das Gepäck mit Hilfe der Mullis hochgebracht.
Der Berg war von der einen Seite unbegehbar und auch Bergsteiger haben da keine Chance.
Aber eine Seilbahn führt auf dieser Seite zum Gipfel.
Auf der andren Seite schmale Pfade an steilen Abhängen ebenfalls hoch.

Also dass man die schwere Ausrüstung (Milan)zusätzlich tragn muss halte ich für unwahrscheinlich. Dafür hat man doch die Mullis.

Im Film hatten die Soldaten nur die Waffe und den Rucksack.

Und Mullis sind normalerweise sehr trittsicher.
Das heisst da muss irgendwas anderes voraus gegangen sein.
Titel: Re:Krasse Verhältnisse in Reichenhall?
Beitrag von: Fitsch am 23. Dezember 2005, 08:53:32
kann Dir schon mal passieren daß Du auch noch nen Teil des MilaSystems verpasst bekommst. Aber:
Wofür ist diese Waffe gedacht? = Richtig: Panzerabwehr
Wo fahren Panzer? Im Hochgebirge, nein Richtig im sanft hügeligem Gelände
Mit was sind die MilanSchützen ausgestattet? = Richtig: Wolf
Für was kann man den Wolf benutzen? = Richtig Milan transportieren.

Und ein paar hundert Meter die Milan zu der Stellung tragen ist auch für ein normal trainierten kein Problem.

Horrido