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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: luckystriker am 16. April 2014, 13:31:08

Titel: Tattoos und Bund
Beitrag von: luckystriker am 16. April 2014, 13:31:08
Liebes Forum,

ich strebe den Einstieg in die Laufbahn der Unteroffiziere an und habe folgendes Problem:

Tattoos.

Ich habe den linken Oberarm komplett zu, die linke Hand ist auch ein wenig beschmückt usw.
Beim Nacken mach ich mir besonders Sorgen, da über den ganzen Nacken das Wort "THUG" tättoowiert ist. Auf der Hand habe ich den Schriftzug "Fight Or Die" sowie einen kleinen Smiley. Auf meinem Bauch ist eine AK47 sowie der Schriftzug "Cant get me". Auf der Brust ein Gesicht und zwei Tränen unterm Auge.

Bewerbung abschminken?

Grüße, Facher
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: F_K am 16. April 2014, 13:35:52
@ Luckystriker:

Kannst Du bitte selber mal einordnen, was davon Rechtsradikal oder gewaltverherlichend ist?
(ist nicht so meine Szene ...)
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: wolverine am 16. April 2014, 13:37:54
War er nicht eben noch Mönch?! ::)
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: luckystriker am 16. April 2014, 13:47:55
Weder noch.

??
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Ralf am 16. April 2014, 13:50:24
Halten wir doch mal grundsätzlich in Unkenntnis der Bedeutung dieser Dinger fest, dass sichtbare Tattoos im Dienst nicht gestattet sind.
Das kann dazu führen, dass eine Einstellung nicht erfolgt, muss es aber zwangsläufig nicht. Es liegt aber durchaus im Bereich des Üblichen, dass dann im Dienst der Vorgesetzte befiehlt, alles sichtbare abzudecken/-kleben etc.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: wolverine am 16. April 2014, 13:51:56
Nun, Sie schreiben unter gleicher IP wie der gerade stummgestellte Legastheniker. Sehen Sie sich also einfach unter besonderer Beobachtung; irgendein Schabernack und das hier ist Geschichte.

Zitat von: Ralf am 16. April 2014, 13:50:24
Es liegt aber durchaus im Bereich des Üblichen, dass dann im Dienst der Vorgesetzte befiehlt, alles sichtbare abzudecken/-kleben etc.
Also für die Knasttränen "Maske auf"?! ;D
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: luckystriker am 16. April 2014, 13:54:56
I - Vielen Dank. Ich werde es einfach versuchen.

II - Aha. Wie komm ich zu der Ehre..

III - Ich war noch nie im Gefängnis.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Papperlapap am 16. April 2014, 14:48:36
You didn't chose the thug life, the thug life chose you?

Merkwürdige Tattoos, die meiner Meinung nach über den gesunden Menschenverstand hinausgehen. Ich habe zwar selber welche, aber das stößt sogar bei mir auf Unverständnis.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: FmUffz am 16. April 2014, 15:20:23
Ich denke das irgendein Arzt es dem Psychologen sagen wird und der dann auf diverse Tattoos eingehen wird und Fragen stellt.
Kommt dann die falsche Antwort, ist es vorbei. Alternativ kann wie bereits die Vorposter erwähnten auch alleine wegen der Optik aus seihen.

So lange man noch alles verdecken kann, ist es ok, weiß aber nicht ob es so toll ist im Hochsommer langärmlig und mit Kragenshirt rum zu laufen.

Sie müssen bedenken, Sie arbeiten im öffentlichen Dienst und repräsentieren sich als Staatsdiener und unser Land.

Ich habe in MCPOM meine AGA damals gehabt und da war ein GWD`ler dabei, breitflächig tätowiert und das teilweiße auch bedenktlich, hörte recht grenzwertige Musik wie Kathegorie C und hatte wohl schon mal was mit grenzwertigen Rockerscenen zu tun. Da klopfte dann auch in der AGA mal der MAD an.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Hptm. d. R. am 16. April 2014, 15:37:55
Ich war vor einem Monat bei einer Reservedienstleistung. Dort bekam ich mit, wie sich zwei Soldaten (keine Reservisten) über die neue Tätowierung des einen unterhielten. Ich war nicht überrascht, dass daran niemand Anstoß nahm. Die Tätowierung war gut sichtbar. Daher dachte ich, dass sichtbare unpolitische Tätowierungen kein Problem darstellen. Ich habe mich mit der Problematik bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau beschäftigt, habe dann aber festgestellt, dass es eine neue Dienstanweisung zu dem Thema gibt, in der ausgeführt ist, dass Tätowierungen verdeckt zu tragen sind.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: FmUffz am 16. April 2014, 15:56:46
Gibt es dafür nicht auch Ausnahmeregelung die vom Chef oder Kommandeur erlassen werden kann wie z.B. bei der Kopfbedeckung (bzw. generell Anzugsordnung)?

Zu meiner Grundwerdienstzeit war mein Gruppenführer Oberfeldwebel und auch er war massiv flächendeckend bis kurz vorm Armgelenk tätowiert.
Wenn es im Sommer hies Feldbluse kurz, dann galt das für die komplette Kompanie.
Beim 12èr Marsch an ganz besonders heißen Tagen durfte man sogar mal die Feldbluse ganz weg lassen und so sah man sogar bei mir schon Tattoos teilweise.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Rollo83 am 16. April 2014, 16:01:21
Wenn der DV befiehlt "Ärmel kurz" gilt das immer noch für alle Soldaten.
Tattoos dürfen nicht sichtbar sein Punkt !!!
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: FmUffz am 16. April 2014, 16:13:48
Gut, dann ist das die Vorschrift.
Das es vereinzelt quasi Vorschriftsverletzungen gibt, ist dann halt so.....
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Rollo83 am 16. April 2014, 16:24:09
Wieso gibt es da Vorschriftenverletzung? Eine Vorschrift ist ein Befehl und wenn man diese nicht ein hält gibt es halt disziplinäre Maßnahmen.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: FmUffz am 16. April 2014, 16:40:10
Wie gesagt, das ist die Theorie. Gesehen habe ich mehr als einmal eine andere Praxis.
Jemand der neu bei der Bundeswehr ist, da kann das vielleicht mal passieren,
aber ein Uffz m. P. der schon ein paar Dienstjahre auf dem Puckel hat,
wird kaum bewusst wöchtliche Disziplinarmaßnahmen über sich ergehen lassen.

Ergo, es kreischte kein Hahn danach.

Aber an sich würde mich interessieren wie man Tattoos abdecken soll, wenn es heißt "Ärmel hoch"?

Tarnschminke? Verband? Steht dazu auch was in der ZDv?
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: wolverine am 16. April 2014, 16:44:01
Stand in der ZDv, dass man sich tätowieren lassen soll? Das hat man ja auch allein hinbekommen. Zum Rest: Auftragstaktik.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: luckystriker am 16. April 2014, 16:45:14
Also bin ich mit einem Tattoo unter anderem an der Hand, was man definitiv auch sieht wenn man langärmig trägt so gut wie ausgemustert? Musterung hab ich jetzt am 08.05. ..
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Rollo83 am 16. April 2014, 16:45:31
Tattoos sind unauffällig abzudecken. ZB mit Schminke oder Pflaster in Hautfarbe.
Ich geb hier auch nur wieder was in der Vorschrift steht und wie die richtige Handhabe wäre.
Wie das andere Disziplinarvorgesetzte handhaben und wie irgendwelche Untergebenen darauf reagieren ist mir erst mal völlig egal.

Ich bin davon übrigens selber betroffen, mein Unterarm ist auch zu tattoowiert.

Meine Lösung ist eine Hautfarbene Strumpfhose die ich mir über den Arm ziehe wenn es hart auf hart kommt. Ich persönlich hab keine Lust wegen so einem Scheiss eine Disziplinäre Maßnahme zu bekommen.

Fakt ist ich werde meine Ärmel nicht mehr selbstständig kurz tragen. Werd sie nur kurz tragen wenn dies explizit befohlen wird und dann kommt die Strumpfhose drüber und dann soll mir damit keiner mehr auf den Zeiger gehen.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Rollo83 am 16. April 2014, 16:46:48
Nein sie sind mit dem Tattoo nicht automatisch ausgemustert obwohl das nach der Vorschriftenlage absolut sinnig wäre.
Sind aber alles Einzelfallentscheidungen.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: luckystriker am 16. April 2014, 16:53:19
Gute Idee ;) Vielen Dank Rollo83, mal schaun wie's ausgeht..
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Rukar am 16. April 2014, 16:54:35
Zu dem Thema habe ich auch eine Frage:

Wäre es ratsam mein Tattoo schon beim Einstellungstest abzudecken? Bzw zumindest im Gespräch mit dem Offizier und dem Psychologen?

Ich habe zwei kleine Sterne im linken Nackenbereich.

Cheerio,
Rukar

Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: luckystriker am 16. April 2014, 17:02:02
Das würde ich definitiv nicht machen. Ist doch klar was das bedeutet.....
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: FoxtrotUniform am 16. April 2014, 17:16:58
Zitat von: Rollo83 am 16. April 2014, 16:45:31
Meine Lösung ist eine Hautfarbene Strumpfhose die ich mir über den Arm ziehe wenn es hart auf hart kommt. Ich persönlich hab keine Lust wegen so einem Scheiss eine Disziplinäre Maßnahme zu bekommen.

Ich finde deine Lösung absolut weltklasse, aber wenn du dem richtigen Vorschriftenreiter begegnest, kommt direkt der Hinweis auf die restliche 37/10 - WEGEN dieser Strumpfhose  ;) ;D
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: ulli76 am 16. April 2014, 17:18:12
Da wir jetzt (endlich) den neuen Erlass zum äußeren Erscheinungsbild der Soldaten haben und sich die Ansichten zum Thema Tätowierungen verschärft haben, kann es natürlich sein, dass Bewerber genau deswegen nicht eingestellt werden.

Letztendlich ist es so, dass Tätowierungen im Dienst abgedeckt werden sollen. Da das nicht immer zweckmäßig ist, entscheidet der DV wie er das jeweils handhaben möchte. Es scheint inzwischen einen Konsensus zu geben, dass kurze Sportbekleidung und auch Schwimmbekleidung kein Problem darstellt- der Burkini für tätowierte Soldaten konnte sich offenbar nicht durchsetzen.

Was man mit Soldaten macht, die schon tätowiert sind, ist Ermessenssache. Zumidest wird man sie eher nicht in offentlichkeitsträchtigen Verwendungen einsetzen.
Was man mit Soldaten macht, die sich während der Dienstzeit tätowieren lassen, wird man auch sehen müssen.

Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Rukar am 16. April 2014, 18:42:39
Demnach hieße es: Tattoos und Piercings nur während der Dienstzeit raus.
Da ich noch in keinem Dienst stehe, ist es mir selbst überlassen.
Was würde aber einen besseren Eindruck machen? Ein abgeschminktes Tattoo (fühlt sich für mich so an, als würde ich es verheimlichen wollen) oder ein offen getragenes, was nicht den Vorstellungen des zukünftigen Arbeitgebers entspricht.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: wolverine am 16. April 2014, 20:45:34
Gar keins?! ???
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Rukar am 16. April 2014, 21:17:05
Zitat von: wolverine am 16. April 2014, 20:45:34
Gar keins?! ???

Steht nicht zur Auswahl.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: ulli76 am 16. April 2014, 21:22:55
Rechne damit, dass du deswegen evtl. nicht eingestellt wirst und freu dich wenn es trotzdem klappt
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Rukar am 16. April 2014, 21:28:03
Der WDB sagte es sei "überhaupt kein Problem". Mal abwarten. Der Herr hat es ja auch nicht zu entscheiden.
Aber was tun beim Einstellungstest?
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: ulli76 am 16. April 2014, 21:30:32
Eben- er hat es nicht zu entscheiden.
Und die neue Regelung ist auch noch nicht so lange raus.

Beim Arzt wird man es wahrscheinlich eh sehen, aber abdecken macht sicher einen besseren Eindruck, als wenn du es "offen" trägst.
Auf die Frage nach Tätowierungen solltest du natürlich wahrheitsgemäß antworten.

Kann halt immer ein Nachteil sein, sich an Stellen tätowieren zu lassen, die nicht durch ein kurzes Hemd/kurze Bluse/T-Shirt verdeckt sind.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Rukar am 16. April 2014, 21:34:26
Habe mit dem WDB über den neuen Haar und Barterlass gesprochen, der wusste bescheid.

Gut, dann schminke ich es ab. Vielen Dank!
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: luckystriker am 16. April 2014, 23:40:26
Wieso denn jetzt abdecken? Wenn man seine Tattoos alle überschminkt, und bei der Musterung gefragt wird ob man welche hat und man z.B. sagt: "Ja, der ganze Hals ist voll.." Fühlt der Arzt sich nicht verarscht vor? 
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: luckystriker am 16. April 2014, 23:41:22
Also ich mein ich versteht auch gar nicht den Sinn dahinter... Dann kommt es doch schon total rüber als würde man was verstecken wollen.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: ulli76 am 17. April 2014, 05:56:25
Trag deine Tattoos ruhig offen. Vor allem die, die von der Kleidung nicht verdeckt werden.  ::)
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: schlammtreiber am 17. April 2014, 09:26:16
Zitat von: FoxtrotUniform am 16. April 2014, 17:16:58
Zitat von: Rollo83 am 16. April 2014, 16:45:31
Meine Lösung ist eine Hautfarbene Strumpfhose die ich mir über den Arm ziehe wenn es hart auf hart kommt. Ich persönlich hab keine Lust wegen so einem Scheiss eine Disziplinäre Maßnahme zu bekommen.

Ich finde deine Lösung absolut weltklasse, aber wenn du dem richtigen Vorschriftenreiter begegnest, kommt direkt der Hinweis auf die restliche 37/10 - WEGEN dieser Strumpfhose  ;) ;D

Vielleicht entspricht ja diese Strumpfhose in Form und Farbe den dienstlich gelieferten?  ;D
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Ralf am 17. April 2014, 10:30:33
Ich wüsste keine Vorschrift, die Männern das Tragen von Strumphosen verbietet, zumindest an den Beinen  ;D
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: F_K am 17. April 2014, 10:32:54
Unterwäsche darf getragen werden - sofern diese nicht sichtbar ist.

However: Pflaster / Schminke / Strumpf in Hautfarbe zur Abdeckung von Tattoos ist sicher zweckmäßig und vom Ersteller der Vorschrift so gewünscht - also zulässig.
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Pericranium am 17. April 2014, 10:39:09
Zitat von: F_K am 17. April 2014, 10:32:54
Unterwäsche darf getragen werden - sofern diese nicht sichtbar ist.

However: Pflaster[....] in Hautfarbe zur Abdeckung von Tattoos ist sicher zweckmäßig und vom Ersteller der Vorschrift so gewünscht - also zulässig.

Dann sieht der TE, wenn er seine Tränen abdeckt, aus wie Nelly ;D
Titel: Antw:Tattoos und Bund
Beitrag von: Rollo83 am 17. April 2014, 12:04:17
Wenn der Dienstherr was dienstlich geliefertes zum abdecken meiner Tattoos haben möchte dann soll er mir dies halt einfach zur Verfügung stellen. Ich bin da für alles offen und sicherlich absolut kompromissbereit.
Was für mich aber zu 100% aus fällt ist das ich mir jeden Monat von meinem eigenen Geld teure Schminke kaufe und jeden morgen meinen kompletten Arm überschminke. Wird die Schminke dienstlich geliefert und ist kostenlos hab ich da kein Problem mit nach vorgeschalteter Schminkausbildung mein Knasttattoo abzudecken.

Ich deke aber auch das die Sache mit der Strumpfhose ziemlich zweckmäßig ist und von jedem Vorgesetzten wohlwollend akzeptiert wird.

Da ich ja jetzt eh ab 30.6 in eine neue Einheit versetzt werde und dann aus der Truppe raus bin wird es sich wahrscheinlich alles sowieso anders regeln lassen.

Ich bleib dabei, das sinnigste ist einfach die Ärmel lang zu lassen. Hätte der Dienstherr gewollt das der Soldat mit Feldbluse, Kurzarm dient hätte er diese auch dienstlich beschafft.