Neulich sah ich ein Video über den Einsatz von Sanitätern in Mali, die unsere Soldaten bei ihrer Ausbildungsmission vor Ort begleiten und dazu ein Rettungszentrum aufbauen. Dort ist wohl auch keine andere Möglichkeit der sanitätsdienstlichen Versorgung gegeben.
Wie sieht das eigentlich ansonsten aus? Sind z. B. bei "Active Fence" in der Türkei deutsche Sanitäter mitgeflogen? Bei "Cold Response" in Norwegen? Und wie ist das in Trainingszentren (Lw) in den USA geregelt, wo permanent deutsche Soldaten Dienst tun? Gibt es dort sowas wie einen deutschen Truppenarzt?
Wird das Verfahren fallweise mit den militärischen Partnern "vor Ort" verhandelt oder gilt der Grundsatz: Wo deutsche Soldaten Dienst tun, sind immer auch deutsche Sanitäter dabei?
Danke schon mal...
Fallweise.
Bei einer kleinen Anzahl von Soldaten und vorhandener (ziviler / militärischer) SanInfrastruktur in entsprechender Qualität stützt man sich natürlich gerne auf diese ab.
Zu den Kontingenten der AMF (hauptsächlich Norwegen und Türkei) gehörten immer auch Sanitäter. Zusätzlich hat man sich natürlich auf die örtliche Infrastruktur abgestützt, soweit vorhanden. In Norwegen mehr als in der Türkei.
Sanitäter und meist auch ein Truppenarzt/ Notfallmediziner sind bei fast allen Einsätzen dabei. OP-Kapazitäten werden aber nur aufgebaut, wenn die Möglichkeiten des Gast/Einsatzlandes nicht für eine vernünftige Versorgung ausreichen oder die Sicherheitslage eine Versorgung in den einheimischen Einrichtungen nicht zulassen.
Es gibt Verträge mit vielen Ländern, die die sanitätsdienstliche Versorgung von Soldaten regeln.