Hi, meine Name ist Nik und ich habe an diejengen die schon etwas länger beim Bund sind einige Fragen:
Also erstmal über mich: Ich bin 19 Jahre alt, habe mein Abi in der Tasche und habe mein Geodäsiestudium abgebrochen. Jetzt stehe ich vor der Wahl: Bundeswehr oder Ausbildung. Ich persönlich finde, die Bundeswehr macht einen sehr attraktiven Eindruck, und neben dem Gehalt, gefällt mir vor allem die Kameradschaft. Ich bin nicht so naiv zu glauben, die Bundeswehr wäre "eine lustige Pfadfindertruppe" und bin auch kein Rambotyp der nur zum Bund geht, um unbedingt "ne Knarre in der Hand zu halten und rumzuballern". Der Beruf des Soldaten ist für mich etwas ernstes und ich bin der Meinung, dass ich mit den Vor- und Nachteilen des Soldatenlebens gut zurecht kommen würde. Körperlich sollte ich für die Musterung ganz gut geeignet sein, ich mache Krav Maga in meiner Freizeit und lediglich meine Brille macht mir da etwas Sorgen.
Ich habe bereits mit einigen Bekannten die beim Bund sind gesprochen (versch. Ränge etc.), und eigentlich nur positives mitbekommen.
Für meinen Vater hingegen war die Wehrplicht und seine Dienstzeit damals die Hölle, da er in einer relativ ruhigen Einheit als Funker ausgebildet wurde (ist schon ein paar Jährchen her) und er meinte, dass die Bundeswehr sich immer mehr verkleinert und nur noch die Besten der Besten einstellt. Leute die den FWD machen, wären eig. nur dazu da, um "die Betten zu füllen" und damit die Höherrangigen überhaupt noch Personal zum Befehle geben, etc.haben.
Ausserdem, selbst wenn ich auf 12 Jahre genommen würde, könnte es ja sein dass ich danach nicht weiter übernommen werde und ohne eine "Ausbildung" im zivilen Leben stehe. Und selbst wenn ich während meiner Zeit beim Bund eine Ausbildung bzw. Weiterbildung gemacht hätte, würden von den meisten Firmen, Leute mit Ziviler Ausbildung bevorzugt.
Jetzt bin ich aber nicht wie mein Vater und möchte mir mit dem FWD erstmal selbst ein Bild von der BW machen.
Meine Fragen an euch sind: Glaubt ihr, es macht Sinn den FWD zu machen? Wie wahrscheinlich ist es, nach Abschluss des FWD als Anwärter zur Feldwebellaufbahn übernommen zu werden (ich weiss man muss sich da auch noch mal für Bewerben). Und wie sieht es ggbf. aus wenn man nach 12 Jahren nicht übernommen wird im zivilen Leben?
Klar könnte ich auch einen Wehrdienstberater fragen (was ich auch noch mal tun werde) aber die erzählen einem ja auch nur das blaue vom Himmel und wie toll alles ist, um so viele Leute wie möglich anzuwerben.
So, ich hoffe ihr haltet mich jetzt nicht für einen Vollarsch, der den Bund schlechtmachen will oder so, es ist halt nur so dass ich der Meinung bin: Wenn man sich entscheidet zum Bund zu gehen dann ist es auch eine fürs Leben. Und weil es halt eine sehr wichtige Entscheidung für mich ist, wollte ich halt mal die fragen, die schon bei der Truppe sind und Erfahrung haben und aus ihrem Leben berichten können, wie sie den Bund bisher erlebt haben (sowohl positives als auch negatives).
Ich würde mich über möglichst viele Antworten freuen, euch noch ein schönes Wochenende,
Nik
Ob du nun gleich SaZ machst oder FWD muss jeder für sich wissen.
Diese Frage kann dir denke ich keiner beantworten. Denn dies hängt von vielen Faktoren ab, die wiederum nicht berechenbar sind.
Und zum Zivilen ist zu sagen, dass es immer darauf ankommt was du tust oder getan hast. Jeder der halbwegs was mit seiner Dienstzeit und seinem BfD anfängt, hat denke ich mal nicht die größten Probleme unterzukommen. Ich kenne fast nur Personen, die es nach dem Ausscheiden ohne größere Probleme geschafft haben.
Wobei es auch davon abhängt zu welcher Zeit du die Bw dann wieder verlässt und mit welcher Qualifikation (Ausbildung, Studium etc. )
Wenn du es wirklich willst und davon überzeugt bist bewirb dich und mach dein Ding. Das ist eigentlich das sinnvollste was man dazu sagen kann.
Vielleicht liegts an der Pauschalität dieser Aussage?
ZitatIch hatte gestern geschrieben, dass ich ihm aus persönlicher Erfahrung dringend vom Bund abrate, da ich aus seinem Schreibstil und den Gedanken die sich der Threadersteller macht, zu entnehmen glaube, dass er einigermaßen intelligent ist.
Und wenn dem so ist, wird man beim Bund leider nicht glücklich werden. Dafür ist das Frustpotential da leider viel zu hoch.
Ich kenne jede Menge intelligente Leute aus meinem Kameradenkreis, die nicht gefrustet sind. Liegt aber auch vielleicht daran, dass es sich hier um durchweg Offiziere handelt und die sind auch nach ihrem geistigen Potential in die richtige Laufbahn gekommen.
Wenn ich natürlich mit gutem Abi sage: also ich will truppennah verwendet werden, ich wills von der Pieke auf lernen und als Mannschafter einsteige, bin ich schnell unterfordert. Auch wenn ich FwTrD will, weil kämpfen ja so sexy ist und mich dann nach 8 Jahren frage, ob das nun alles ist, war meine Wahl vielleicht falsch. Sich unter Wert zu verkaufen kann schnell in Frust umschlagen.
Wers drauf hat, sollte auch die entsprechende Lfb einschlagen. Das ist keine Garantie, aber zumindest der Grundstein für Zufriedenheit.
@Niklas
Warum wurde das Geodäsiestudium abgebrochen?
Nicht das richtige Fach oder Studium generell?
Ansonsten bietet es sich bei deinem Alter vielleicht auch an eine Ausbildung zu machen, in einem Beruf welcher dir gefällt und sich danach mit diesem Beruf bei der Bundeswehr zu bewerben.
Nur weil man Abi hat muss man ja nicht zwingend studieren. Für manche ist Das Studium generell einfach nichts, auch wnen man intelligent genug dafür wäre.
Hey Nik :)
mir geht es ganz ähnlich wie dir (Alter, Bildungsgrad usw.). Aber ich denke es ist richtig FWD zu machen, da man von "ganz unten" einen Einblick gewährt kriegt. Dann weiß man immerhin wie es bei den Mannschaftlern aussieht, falls du mal deren Vorgesetzter sein solltest oder ein wenig mit denen zu tun hast. Deine Fragen finde ich gut und interessant, hoffentlich bekommst du noch ein paar mehr Antworten.
Lieber Ralf,
im Grunde gebe ich dir sogar recht, zumindest insofern, dass es mal so war.
Wenn man sich aber ansieht wer mittlerweile alles in den OA-Bataillonen rumläuft und die nächste Generation von Offizieren werden soll, wird mir angst und bange...
Meine Eindrücke habe ich sowohl in der Laufbahn der Feldwebel, wie auch in der der Offiziere gesammelt. Mittlerweile scheinen die Anforderungen an der OPZ aber derart in den Keller gefahren zu sein, dass selbst die (in der Regel sehr guten!) Ausbilder im OA-Bataillon frustriert sind, da viele der heutigen OA's schlicht zu doof um auch nur in der Nähe des Bildes eines Offiziers zu gelangen wie man ihn sich gemeinhin vorstellt.
Man muss kein Genie sein um sich auszumalen wie es in den "niedrigeren" Laufbahnen zugeht.
Ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass die Leute die noch vor einigen Jahren keine Feldwebeleignung bekommen hätten, heute in SEHR großer Zahl in den OA-Bataillonen anzutreffen sind
Und nochmal: Ich sage nicht, dass es immer so war oder überall so ist. Aber die Tendenz ist erschreckend und wenn sich nicht bald etwas ändert kann man in spätestens einigen Jahren wirklich von einer "Unterschichtenarmee" sprechen, so traurig ich das finde..
MartinB das ist aber kein Bundeswehr-Problem sondern eines was unsere ganze Zeit und Generation betrifft. Egal wo man momentan hinguckt sind geistige Tiefflieger unterwegs. Ich hab das Gefühl es kommt momentan nichts "gescheites" nach. Woran das liegt? Gute Frage. Ich denke es ist weitestgehend auch ein Erziehungsproblem bzw kommt aus dem Elternhaus. Die Kids bekommen keine Richtung mehr vorgegeben, keine Grenzen gesetzt und haben keine anständigen Vorbilder. Das mag jetzt für den ein oder andren weit her geholt erscheinen aber so erkläre ich mir das.
Und wie gesagt, das ist leider nicht nur beim Bund so.
LG Conny
Ich glaube jetzt mal das es überall so genannte Nieten gibt. Jedoch sollte man meiner Meinung nach versuchen nicht jeden abzuschrecken. Denn als junger Mensch sollte man seine Erfahrungen selber machen.
Was natürlich nicht bedeuten soll das ich dir deine Meinung absprechen will.
Ich kenne viele gute Feldwebel und Offiziere jedoch auch genauso viele bei denen ich mich frage :Wie geht das.
Natürlich hat es zum gewissen Teil etwas mit der Laufbahn zu tun. Jedoch hat es meiner Meinung nach auch etwas mit der Erziehung in der Truppe zu tun. Und ganz besonders mit dem jeweiligen Führerkorps.
Aber wie heißt es so schön: Es gibt Tage da verliert man und Tage da gewinnen die Anderen ;D
Und zu dem Thema von der Pike auf lernen muss man sagen das dies kaum falsch ist. Jedoch macht es die Bw oder der jeweilige Vorgesetzte dann nicht immer einfach seine Ziele dann zu erreichen. Daher ist man meines Erachtens dazu gezwungen die höchstmögliche Laufbahn einzuschlagen.
Richtig Nelly :D
Der Schnitt an Gymnasien wird an die Schüler angepasst, denn es muss und soll ja jeder Abitur haben.
Und Erziehung ist ganz oft etwas das von anderen übernommen werden soll. Aber diejenigen, die ihre Zöglinge in die Welt entließen haben dafür keine Verantwortung.
Zitat von: Der StUffz am 27. April 2014, 12:47:05
Richtig Nelly :D
Der Schnitt an Gymnasien wird an die Schüler angepasst, denn es muss und soll ja jeder Abitur haben.
...und wer überdurchschnittlich ist, gilt als Störenfried, weil unbequem / potenziell anstrengend. Selbst so im familiären Umfeld erlebt (typischerweise in Berlin).
@MartinB: Das kann sein, zumal es bei guter Wirtschaftslage und Fachkräftemangel ja auch durchaus nachvollziehbar ist. Aber das lass ich mal dahingestellt, nur was hat das damit zu tun, dass man als intelligenter Mensch dann Frust schiebt? Da es oftmals so ist, dass die Guten die anspruchsvollen Aufträge bekommen, wirds an Unterforderung nicht liegen und an uninteressanten Aufträgen auch nicht.
Eher an Überforderung oder dass man immer derjenige ist, der die meiste Arbeit machen muss. Das hat aber nichts mit der Bw zu tun, das trifft man auch in vielen anderen Firmen an.
@Der StUffz:
ZitatUnd zu dem Thema von der Pike auf lernen muss man sagen das dies kaum falsch ist. Jedoch macht es die Bw oder der jeweilige Vorgesetzte dann nicht immer einfach seine Ziele dann zu erreichen. Daher ist man meines Erachtens dazu gezwungen die höchstmögliche Laufbahn einzuschlagen.
Doch das ist in meinen Augen falsch. Ich lasse in zivlen Betrieben auch nicht den Trainee fürs Management ein paar Jahre Hilfsarbeitertätigkeiten machen. Dann führt das zu Frust, weil man unterfordert ist und auch nicht seinesgleichen auf der selben Ebene hat. Es gibt btw keinen anderen staatlichen Dienst, dessen Laufbahn so durchlässig ist, wie das Laufbahnrecht der Bw.
Naja im Normalfall machen Trainees je nach Job und Eignung auch bis zu einem Jahr " niedere " Tätigkeiten.
Und bei der Bw ist es doch auch nicht so das man als z.B. OG nur Kaffee kocht. Auch dies liegt im Rahmen der Eignung, Leistung und Befähigung.
Ich rede keineswegs davon das man Jahre im unteren Bereich verbringen muss, aber es sollte ausreichen um auch diejenigen kennen zu lernen denen man später vorgesetzt ist.
In vielen Firmen, die ich mittlerweile geschäftlich kenne ist es Praxis den Trainees die Tätigkeiten ihrer später unterstellten beizubringen und zu vermitteln. Und nicht nur du bist später mal der Boss.
Wobei man natürlich den Faktor Mensch dabei nie vergessen darf. Denn der eine ist auch ohne Drumherum ein guter Chef und der andere kann es einfach nicht.
@ Martin B und andere, die Pauschalität Ihrer Aussagen ist Ihnen aber schon klar, oder?
Das Problem ist, dass Sie mit Ihrem Ansatz nicht zu einer sachgerechten Bewertung kommen. Die Eingangsvoraussetzungen für Fw und Offz wurden auf medizinischem Gebiet in den letzten Jahren verschärft und sind im Übrigen qualitativ, bei OA z.B. In Bezug auf die Studieneignung verbessert worden.
Ungeachtet dessen können alle Arbeitgeber nur aus dem Bestand auswählen, was unsere Gesellschaft und das Bildungssystem "produziert". Das Lied "Früher war alles besser!", das Sie hier anstimmen ist nicht nur platt und unzutreffend, es hilft auch niemandem in der Sache weiter!
Sprich: Die Ausbilder in den OA- und Fw-/UffzBtl werden eben ihren Erziehungsauftrag intensiver erfüllen müssen, um die Ihnen anvertrauten Soldaten bestmöglich auf ihre spätere Aufgabe vorzubereiten, wenn sie denn die von Ihnen beschriebenen Defizite bei (einzelnen) Soldaten feststellen. Schimpfen und Rumjammern Stellen keinen Mangel ab!
Zitat von: MartinB am 27. April 2014, 11:23:54
Schön zu sehen, dass kritische Meinungen hier gleich gelöscht werden.
(...) Nun wüsste ich gerne noch den Grund, weswegen mein Beitrag gelöscht wurde. Zensur ist natürlich oft der einfachere Weg, als sich mit Kritik auseinanderzusetzen...
Ich habe den Beitrag zwar nicht gelöscht, kann die Gründe aber gut nachvollziehen. Schließlich hast du heute eine weichgespülte Variante abgeschickt, während gestern ein Rundumschlag aus dem Bereich "Beleidigung" abgesetzt wurde. Damit hast du gegen die Forenregeln verstoßen. Wenn du nicht als Gast geschrieben hättest, wäre die Löschung dir gegenüber begründet worden.
Die heutige Version wird als kritische Anmerkung akzeptiert: Wir zensieren nicht!
Lächerlich sind hier schon einige Antworten. Dieses typische die Jugend/Welt von heute Geheule oder der Feststellung das man ja selber so intelligent ist ...
Die Bundeswehr ist eine riesige Organisation, mit solchen pauschalisierenden und nicht auf handfesten Daten basierenden Thesen widerlegt man eher die obige Feststellung. Dein subjektiver Eindruck ist nicht die Realität.
Um mal wieder auf den eig. Beitrag zurückzukommen:
Offizier würde allerdings wieder ein Studium vorraussetzen und zudem weiss ich noch nicht in wie weit sich da meine Brillenwerte auf die Tauglichkeit auswirken...
Naja wenn jemand es so empfindet ist es halt so.
Ich für meinen Teil war gerne Soldat und bereue dies keinen Tag. Ich hatte viele gute Kameraden, und natürlich auch Kameraden welche ich nicht brauchte.
Objektiv muss man immer sagen man kann Glück haben oder auch Pech. Und manchmal mag es auch an einem selber liegen, wenn man nicht klar kommt. Oder es nicht erträglich ist.
Ich wiederum denke nach wie vor jeder muss m Ende selber wissen was er tut und wird dann auch herausfinden, ob und wie ihm etwas gefällt. Bei einer großen Firma gibt es immer Licht und Schatten.
Was ich als wichtig empfinde bei der Bw zum Beispiel ist das man auch nicht ganz so " schlauen" eine Chance gibt. Und da kommt dann der Erziehungsfaktor und die Eignung des Vorgesetzten ins Spiel. Denn sich beschweren kann jeder, aber versuchen diesen Menschen eine Chance zu geben tuen die wenigsten.
Wobei es ganz oft so ist das die Mühe und Zeit belohnt wird. Und aus demjenigen um den man sich kümmert doch etwas wird.
Dieser Text ist kein Angriff, Unterstellung oder ähnliches. Das muss man ja dazu schreiben :o
Martin B. aus Erfahrung sag ich dir mal das es bei größeren Firmen z.B. Daimler oder Bosch nicht wirklich anders ist. Einmal drin, dann wirst du wenn du keinen goldenen Löffel klaust, mit den Füßen voran rausgetragen.
Anders ist es natürlich in kleineren Betrieben. Es sei den der dumme Verwandte als Beispiel wird behalten weil er verwandt ist.
Aber vom besagten Trend wird seit Jahren geredet. Genauso wie früher ja alles besser war. Doch ich denke die Zeit war nur anders und das Ganze ist mit zu vielen subjektiven Punkten belastet.
@ Martin B, ob Sie die Sportleistungen unter "medizinische Eignungskriterien" fassen, ist vollkommen ohne Belang.
Bitte nehmen Sie, wenn Sie sich mit meinen Darstellungen auseinandersetzen wollen, nur das, was ich schrieb. Die für medizinische Eignungsfeststellungen verbindliche Vorschrift, die ZDv 46/1 wurde in den letzten vier Jahren zweimal überarbeitet, und jedesmal wudern Bedingungen verschärft. Dies können Sie - wenn Sie sich anmelden würden - auch in der Forensuche aus berufenem Mund, nämlich einer erfahrenen Bundeswehrärztin, erfahren.
Ihre geschilderten "Erlebnisse" mit einzelnen OA in allen Ehren. Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, hieraus eine generelle Aussage über die Eignung von sämtlichen, tausenden Offizier- und Feldwebelanwärtern aller TSK und milOrgBer ableiten zu können, wie Sie es hier tun. Und bitte, nehmen Sie es älteren Kameraden ab, die sowohl selbst einmal die Tests durchführten, als auch in der Personalführung der Bundeswehr tätig waren, dass die Tests für die Ermittlung der Studieneignung ion den letzten 20 Jahren erheblich ausdifferenziert und umfangreicher wurden. Ihre Sicht der Dinge ist nämlich diesbezüglich anmaßend, weil ohne Übersichtserfahrung.
Schließlich ist auch Ihre Feststellung schlicht falsch, dass man als Soldat in seiner Verpflichtung gefangen wäre, wie auch Ihre Feststellung starker Tendenzen falsch ist, weil Sie das überhaupt nicht querschnittlich beurteilen können und es bei einer ziemlich platten Behauptung belassen.
Die Worte: Eignung, Leistung und Befähigung, klingen mir immer im Ohr wenn ich diesen Thread hier so lese.
Jedoch habe ich immer sehr subjektive Beispiele aus meiner Umgebung /Kompanie/ Stab:
Beispiel 1.: Junger SU, alle Lehrgänge mit 1, ZAW mit 1, SAZ 8. Der Soldat möchte im fünften Dienstjahr gerne Feldwebel werden, Chef empfiehlt den Soldaten, als besonders geeignet. Antwort der SDBw (so hieß die damals), Sehr geehrter Herr XY, leider erfüllen Sie nicht die Mindestanforderungen and die Fw Laubahn in Hinsicht auf Schulausbildung / Berufsausbildung, die auch mit einer Nachqualifizierung nicht zu erreichen sind. ?????! Da fehlen mir die Worte, mit Abitur und erlerntem Beruf als Bürokaufmann erfüllt man die Vorraussetzungen nicht ? Der Soldat hat es noch zweimal dannach versucht, immer das selbe Ergebnis...... Ohne Worte
( Er ging nach seiner Verpflichtungszeit und ist jetzt im gehoben Dienst beim Zoll )
Beispiel 2.: Junger SG, SAZ 8, glänzt eher durch Anwesenheit, nicht der hellste. Wird gefragt ob er denn gerne einen Laufbahnwechsel machen möchte zum Uffz FD, SAZ 12. Er willigt ein, ist mittlerweile SU, Lehrgänge mit Ach und Krach bestanden, von IGF Leistungen keine Spur... Mittlerweile ist er FA, wobei ich mich frage warum diese Person... Stichwort: Eignung, Leistung, Befähigung ;-)
Beispiel 3.: Junger OFw (w), SAZ 13, Lehrgangstechnisch eher im 4er Bereich, Beurteilung durchschnittlich.... Wird aber Berufssoldat...... Das hat natürlich nix mit Qoten zu tun....... ;-)
Insgesamt kann ich nur für meinen Dunstkreis sprechen, aber auch für den KP-Chef / Kdr sind solche Sachen mittlerweile nicht mehr nachvollziehbar, wie ich aus vielen Gesprächen mitbekommen habe.
Ich finde es nur unheimlich demotivierend wenn man sich den A**** aufreist, überall der Überflieger ist und dies dann nicht für Laufbahn-Entscheidungen berücksichtigt wird.
Es gibt auch postive Entscheidungen, diese sind aber meiner Meinung nach in meinem Umfeld deutlich seltener !
MkG
Ok genau genommen sind es die Faktoren.
Eignung, Leistung, Befähigung und je nachdem Glück oder die braune Halskrause ;D
Zum Teil beschreibt ihr hier das Phänomen "früher war alles besser"
Das liegt daran, dass durch einen schnelleren Gesellschaftswandel die Letzte Generation von der neueren Generation enttäuscht ist, da ihre alten Werte und Normen nicht von der neueren Generation getragen, sondern neue erschaffen werden (das ist die Kurzfassung). Natürlich habt ihr recht, es laufen wirklich eine Menge geistig unbewaffneter durch die Gegend, nur sollte mein Apekt nicht unbeachtet bleiben, bevor ihr so gegen die Jugend wettert.
Zitat von: miguhamburg1 am 27. April 2014, 16:50:51
@ Martin B, ob Sie die Sportleistungen unter "medizinische Eignungskriterien" fassen, ist vollkommen ohne Belang.
Bitte nehmen Sie, wenn Sie sich mit meinen Darstellungen auseinandersetzen wollen, nur das, was ich schrieb. Die für medizinische Eignungsfeststellungen verbindliche Vorschrift, die ZDv 46/1 wurde in den letzten vier Jahren zweimal überarbeitet, und jedesmal wudern Bedingungen verschärft. Dies können Sie - wenn Sie sich anmelden würden - auch in der Forensuche aus berufenem Mund, nämlich einer erfahrenen Bundeswehrärztin, erfahren.
Mag sein, aber was hat das mit dem Problem ansich zu tun? Von medizinischen Eignungen habe ich nie gesprochen, sondern von geistigen. Der Einwand mit dem Sporttest war lediglich eine Reaktion auf deinen Einwand, dass die medizinischen Tests verschärft wurden.
Soweit steht also jetzt noch im Raum: "Doof, aber medizinisch topfit" (Klingt provokant, ist auch so gemeint...).
Zitat von: miguhamburg1 am 27. April 2014, 16:50:51
Ihre geschilderten "Erlebnisse" mit einzelnen OA in allen Ehren. Sie wollen doch nicht ernsthaft behaupten, hieraus eine generelle Aussage über die Eignung von sämtlichen, tausenden Offizier- und Feldwebelanwärtern aller TSK und milOrgBer ableiten zu können, wie Sie es hier tun. Und bitte, nehmen Sie es älteren Kameraden ab, die sowohl selbst einmal die Tests durchführten, als auch in der Personalführung der Bundeswehr tätig waren, dass die Tests für die Ermittlung der Studieneignung ion den letzten 20 Jahren erheblich ausdifferenziert und umfangreicher wurden. Ihre Sicht der Dinge ist nämlich diesbezüglich anmaßend, weil ohne Übersichtserfahrung.
Ich leite daraus überhaupt nichts ab. Ich wollte damit lediglich verdeutlichen, dass die Studieneignungstest so toll nicht sein können, wenn es eben solche von mir genannten Beispiele überhaupt gibt. Und das ist auch kein mir bekannter Einzelfall, sondern lediglich ein relativ extremes Beispiel aus einer Vielzahl mir bekannter Fälle.
Wie diese Eignungstests vor 20 Jahren durchgeführt wurden kann ich nicht beurteilen. Es ist aber auch vollkommen irrelevant wie gut oder schlecht die Tests aufgebaut werden, wenn bei der Durchführung reihenweise ungeeignete Bewerber durchs Netz schlüpfen.
Und was die generelle Aussage angeht: Ich kann sehr wohl davon ausgehen, dass mir nicht nur zufällig die 5 einzigen Fälle bekannt sind, sondern dass hier irgendwo generell ein Problem liegt.
Dass ich dies nicht auf alle Bewerber beziehe versteht sich von selbst und hatte ich auch schon erwähnt.
Zitat von: miguhamburg1 am 27. April 2014, 16:50:51
Schließlich ist auch Ihre Feststellung schlicht falsch, dass man als Soldat in seiner Verpflichtung gefangen wäre, wie auch Ihre Feststellung starker Tendenzen falsch ist, weil Sie das überhaupt nicht querschnittlich beurteilen können und es bei einer ziemlich platten Behauptung belassen.
1.) Was ist daran bitte falsch? Ich VERPFLICHTE mich auf xx Jahre meinen Dienst zu tun. Wenn ich aber nach x Jahren merke, dass ich - aus welchen Gründen auch immer - die Bundeswehr verlassen möchte, liegt die Entscheidung nicht bei mir.
Ich kann verschiedene Anträge stellen. Ob diese genehmigt werden steht aber auf einem anderen Blatt. Also bin ich sehr wohl in meiner Verpflichtung "gefangen" (Wir reden von SaZ und nicht vom Berufssoldaten). Dem gegenüber steht im zivilen eine x monatige Kündigungsfrist, nach der ich jederzeit den Betrieb verlassen kann.
Dass es noch andere Möglichkeiten gibt den Bund zu verlassen steht auf einem anderen Blatt (Stichwort: DU, Gewissenskonflikte...), darum geht es hier aber nicht, da diese nunmal nicht "vorgesehen" sind.
2.) Meine Feststellung starker Tendenzen bezieht sich - wie erwähnt - lediglich auf mein persönliches Empfinden und die Erfahrungen die ich in verschiedenen TSK, 8 verschiedenen Einheiten und zwei verschiedenen Laufbahngruppen, sowie eignen Dienstjahren gesammelt habe. Ein persönliches Empfinden als falsch zu bezeichnen halte ich dann doch für recht anmaßend...
Zitat von: Niklas2495 am 27. April 2014, 14:40:29
Um mal wieder auf den eig. Beitrag zurückzukommen:
Offizier würde allerdings wieder ein Studium vorraussetzen und zudem weiss ich noch nicht in wie weit sich da meine Brillenwerte auf die Tauglichkeit auswirken...
Nicht zwingend. Allerdings kommt dann das Thema Zukunftsperspektive noch wesentlich mehr zum tragen. Denn die Chancen auf BS sind eher gering ohne Studium und nach 12 Jahren mit mehr oder weniger Leeren Händen dazustehen ist... nunja..
Bei den brillenwerten spielt eher die Verwendung eine Rolle und die die Laufbahn als solche.
@MartinB: einer Argumentation folgend würden ja "früher" viel weniger durchs Studium durchfallen als heute, weil ja früher die Tests besser waren und die Leute cleverer.
Dem ist aber nicht so.
Es gehört auch btw dazu, dass das Studium ein Teil der Bestenauslese ist, denn der prognostische Anteil der Durchfaller wird bereits zusätzlich eingestellt. Man rechnet nur mit der Quote %, die an der Schwelle Ausbildung/Einsatz steht.
Es gibt auch beim Studieneignungstest verschiedene Abstufungen. Nicht nur grün oder rot. Auch hier gibts welche mit guter Eignung und einem "grad so über die Hürde gekommen". Wer nun letztendlich durchfällt, dürfte dir nicht bekannt sein, es sei denn, du kennst die Statistiken des ACFüKrBw.
Falls sich jemand über fehlende Zusammenhänge bei Antworten wundert: hab ein paar Trollbeiträge gelöscht, darauf bezogene Antworten jedoch oft stehen gelassen, wenn es sich um akzeptable Teile handelt.
Hallo Niklas,
ich würde die empfehlen, dass du dich direkt als SaZ 12 bewirbst, denn du und die BW haben eine 6 monatige Zeit in der das Arbeitsverhältniss von beiden Seiten gekündigt werden kann. Und da du bei Beginn deiner Ausbildung sowieso im Mannschaftsgrad, bzw. als "Schulterglatze" lernst du es, wie es "unten" läuft.
So hast du die Möglichkeit dir 6 Monate lang das Geschen in der Bundeswehr anzugucken und wenn es dir gefällt machst du einfach weiter. Und wenn nicht kündigst du in den ersten 6 Monaten und bist raus. Wenn du dich aber erst als FWDL bewirbst und du dann merkst mir gefällt es bei der Bundeswehr musst du dich erst wieder für die Uffz/Fw Laufbahn bewerben. Das kostet dir alles nur Zeit..
MfG