Hallo,
ich bin ganz neu hier und habe leider kein Thema gefunden, das auf meine Frage passt, seht es mir also bitte nach, falls ich etwas übersehen habe und diese Frage jetzt zum wiederholten Male gestellt wird.
Ich war gestern zur Eignungsfeststellung bei der Bundeswehr und war leider so dumm und ehrlich und habe im Vorstellungs- / Psychologengespräch zugegeben, dass ich vor ca. 6 Monaten noch Cannabis konsumiert habe. Ich dachte mir sofort wie dumm ich denn bin und nicht einfach gelogen habe aber naja Ehrlichkeit sollte einem ja auch angerechnet werden. :-[
Jetzt habe ich natürlich NICHT meine gewünschte Eignung für die Feldwebellaufbahn (oder Unteroffizier) bekommen, und zwar ausschließlich aus dem besagten Grund. Ich soll nun als Mannschafter im Stabsdienst eingesetzt werden. Besteht für mich trotz dieser dummen Aussage, die ja auch im Protokoll steht die Möglichkeit mich zu einem späteren Zeitpunkt nochmals auf eine Feldwebel- oder Stuffzstelle zu bewerben? Dies war eigentlich mein angestrebtes Ziel und ich habe nicht vor nochmal Drogen zu konsumieren.
Sollte mir dies möglich sein, zu welchem Zeitpunkt? Direkt nach der Grundausbildung oder muss ich mich erstmal "bewähren" als Mannschafter? ...
Freue mich über jede Antwort
Gruß
Jeder (!) hat die Möglichkeit seine Eignung feststellen zu lassen. Im Moment ist Ihre nicht gegeben, warum auch immer. Das sperrt Sie für ein Jahr und danach können Sie es wieder probieren. Ob es dann klappt weiß hier aber keiner. Gehen Sie mal nicht automatisch davon aus.
Mir wurde gesagt, dass Führungskräfte keine Drogen nehmen und ich NUR deshalb dafür nicht mehr infrage käme. Alle anderen Testergebnisse und Meinungen hätten mir den Weg zum Feldwebel ermöglicht, nur dieses große Detail hat mir sprichwörtlich das Genick gebrochen.
Ich starte also zum 01.10. als Mannschafter. :/ Möchte aber schnellstmöglich meine Wunschlaufbahn einschlagen.
Die Frage ist, ob dieses Detail in zB 2 Jahren noch berücksichtigt wird und automatisch zum erneuten Ausschluss meiner Feldwebeleignung führt?
Zitat von: Mrs_Soli am 29. April 2014, 13:19:19
Ich starte also zum 01.10. als Mannschafter. :/ Möchte aber schnellstmöglich meine Wunschlaufbahn einschlagen.
Nur für´s Protokoll: Dir ist bewusst, dass das vermeintliche "Bewähren in der Mannschaftslaufbahn, um dann doch noch in die Feldwebellaufbahn zu kommen" nur in den wenigsten Fällen klappt (Ausnahme), und Du bist Dir bewusst, dass Du mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit die Jahre, für die Du Dich verpflichtest, letztlich auch als Mannschafter in der Mannschaftslaufbahn verbringen wirst?
(Für einen einzelnen User ;) )
Halten wir emotionslos fest:
1.) Ein gelegentlicher Konsum weicher Drogen (z. B. Cannabis), länger als 6 Monate zurückliegend, bei aktuell negativem Drogentest, ergibt die Gesundheitsziffer 15 III.
2.) Diese Gesundheitsziffer führt nicht zum Ausschluß der Feldwebeleignung.
3.) Der dauerhafte Konsum solcher Drogen bis vor 6 Monaten wirft allerdings ein negatives Bild auf den Gesamtcharakter, insbesondere bei einer vorgesehenen Führungsverwendung.
4.) Auf dem militärärztlichen Fragebogen gebe ich wahrheitsgemäß an, gelegentlich Alkohol zu konsumieren - da ist noch niemand auf die Idee gekommen, deshalb eine Untauglichkeit zu erkennen bzw. ATNs zu sperren.
5.) Die Gesundheitsziffer bleibt in DEINEM FALL auch so bestehen - weil sich an der Tatsache ja nichts mehr ändert.
6.) Konsum illegaler Drogen ist KEIN Detail.
-> Da nicht mal Unteroffiziereignung erkannt wurde, ist davon auszugehen, dass hier für die fehlende Eignung lediglich nur ein Grund (Drogen) angesprochen wurde, aber in der Gesamtschau halt keine Eignung gesehen wurde.
Das Detail wird immer berücksichtigt werden, wenn Du Dein Potential besser nutzen kannst, kann es aber in der Gesamtschau zu einer Eignung kommen.
Fakten: Aktuell sind Sie nicht für die Uffz/ Fw-Laufbahn geeignet. Der Grund spielt hier fast keine Rolle. Ob Sie in einem Jahr oder später geeignet sein werden, kann Ihnen hier keiner sagen. Probieren Sie es aus; unterschreiben Sie aber nicht für 4/8/12 Jahre Mannschaften wenn Sie damit nicht leben können wenn sich nichts ändert!
Und bleib auf jeden Fall clean, sonst hast du eh keine Chance mehr ;)
Da frage ich mich wirklich, man will als Führungskraft eingestellt werden..
Kann man diesen Drogenkonsum nicht einfach lassen? Auch wenn es jetzt 6 Monate vor Eignungsfeststellung war, sind es diese paar Minuten Entspannung wirklich wert?
Da bringt es auch nichts zu sagen bald hab ich meine Eignungsfeststellung, jetzt hör ich mal auf damit.
Find ich eigentlich relativ schade.
Danke für eure Antworten. =)
Ich war jetzt halt so doof und hab es mir mit meiner leider ehrlichen Aussage / meinem Geständnis selbst versaut ... damit muss ich leben und damit kann ich sicherlich auch leben.
Mit dem Einsatz als Mannschafter komme ich sehr gut zurecht, es war halt nur nicht mein Ziel. Ich möchte aber trotzdem gern noch mein eigentliches Ziel erreichen wenn möglich und dass die Chancen nicht unbedingt hoch sind kann ich mir vorstellen aber es ist möglich wie ich jetzt aus euren Antworten schließe?
Deshalb werde ich mein Bestes geben und versuchen vielleicht später doch noch meine Wunscheignung zu bekommen.
Zwischen dem Entschluss die Droge nicht mehr anzufassen und meiner Bewerbung bei der Bundeswehr besteht absolut kein Zusammenhang!
Ich habe mich Anfang diesen Jahres mehr oder weniger spontan (eigentlich denke ich schon 10 Jahre darüber nach) entschieden mich endlich zu bewerben, war folglich vorher schon ein paar Monate mit eisernem Willen clean und habe nichts mehr von dem Zeug angefasst. Ich habe damit von einem Tag auf den anderen aufgehört. Dies wäre auch so gekommen und geblieben, wenn ich mich NICHT oder erst in 3 Jahren bei der Bundeswehr beworben hätte.
Ich werde 1.000 % clean bleiben. Habe das Thema ausprobiert, es war ein RIESEN Fehler, habe damit abgeschlossen und halte mich davon fern. Auch in der weiteren Zukunft.
ZitatMit dem Einsatz als Mannschafter komme ich sehr gut zurecht, es war halt nur nicht mein Ziel.
Mein Rat: dann lassen Sie die Finger davon und bewerben sich in einem Jahr noch mal neu für die Feldwebellaufbahn - ohne Drogen bis dahin. Niemand wird Ihnen garantieren, dass der Laufbahnwechsel aus der Mannschafts- in die Feldwebellaufbahn im Soldatenstatus klappt. Auch da müssen Sie mindestens dieses eine Jahr abwarten, bis Sie sich erneut bewerben können.
Ok also Empfehlung ist, die AGA im Oktober lieber nicht anzutreten, bis zum nächsten Frühjahr in meinem Job zu bleiben und mich komplett von Grund auf neu bei der BW zu bewerben? ...
Zitat von: Mrs_Soli am 29. April 2014, 14:41:11Ich war jetzt halt so doof und hab es mir mit meiner leider ehrlichen Aussage / meinem Geständnis selbst versaut ... damit muss ich leben und damit kann ich sicherlich auch leben.
Was heißt, du warst doof. Wenn du gefragt wirst, hast du wahrheitsgemäß zu antworten, antworten begehst du einen Einstellungsbetrug. Ist das eine gute votaussetzung für ein gegenseitiges Treueverhältnis?
Und wenns dann doch rauskommt (Bluttest o.ä.), bist du schneller wieder draußen, als du jetzt reingekommen bist.
Jungs,
der TE ist nicht in der Lage, seine Pflichten zu verstehen bzw. zu begreifen, dass der Drogenmißbrauch nur eine Facette seiner Nichteignung ist.
Insoweit erscheint die fehlende Eignung hier richtig beurteilt.
Ob er in der Lage ist, sich entsprechend positiv weiterzuentwickeln, kann von hier aus nicht beurteilt werden.
Zitat von: Mrs_Soli am 29. April 2014, 14:50:24
Ok also Empfehlung ist, die AGA im Oktober lieber nicht anzutreten, bis zum nächsten Frühjahr in meinem Job zu bleiben und mich komplett von Grund auf neu bei der BW zu bewerben? ...
Was denn für ein Job? Allgemein würde ich erstmal sagen, das wäre die bessere Lösung.
Lieber Fragensteller, Sie sind nicht "raus", weil Sie so ehrlich geantwortet hatten.
Sie sind "raus", weil Gründe dazu führten, dass Sie keine Uffz-/Fw-Eignung zuerkannt bekamen. Da wird der zurück liegende Drogenkonsum möglicherweise nicht der einzige oder der Hauptgrund gewesen sein.
Wenn Sie so wollen, waren Sie einfach so unüberlegt/unerwachsen/dumm, überhaupt Drogen zu konsumieren.
Ungeachtet dessen ist der Drogenkonsum für jeden Soldaten verboten, unabhängig vom Status und Dienstgrad. Und auch ein kurzzeitig zurück liegender Drogenkonsum von Bewerbern führt zu einer Sperrfrist. Und wer auf entsprechende mündliche oder schriftliche Fragen im Bewerbungsverfahren falsche Angaben macht, unternimmt einen versuchten Einstellungsbetrug. Die haben also das einzig Richtige gemacht.
Wir sprechen ja auch offenbar nicht von "einmal probiert vor x Jahren", sondern von regelmäßigem Konsum bis vor einem halben Jahr.
Und das Genick hat dir nicht deine Ehrlichkeit, sondern dein Drogenkonsum gebrochen.
Zitat von: Mrs_Soli am 29. April 2014, 14:41:11
war folglich vorher schon ein paar Monate mit eisernem Willen clean
Wenn die Aussage so oder in ähnlicher Form auch im Gespräch gefallen ist, dann darf man sich über eine Nichteignung nicht wundern.
Denn diese Aussage impliziert ja gerade zu, zumindest bei mir, den Gedanken: "Jahrelanger Drogenkonsum!".