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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: sokyz94 am 16. Mai 2014, 23:04:37

Titel: Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: sokyz94 am 16. Mai 2014, 23:04:37
Hallo,

da ich es eventuell in Erwägung ziehe zur Bundeswehr zu gehen wollte ich hier etwas fragen, da ich nicht ganz so weiß, ob ich das ,,überstehen" oder schaffen werde.

Grund ist beispielsweise, dass ich relativ viele Allergien habe, die mir aber meistens im Sommer das Leben recht schwer machen. Also sprich eigentlich nur viel gegen Gräser und Pollen, sonst nichts. Wie sieht das da aus? Hatte bereits gelesen, dass man bei Allergien anders eingestuft wird und bei schwerwiegenden Allergien bereits als untauglich eingestuft wird. Weiß jemand, wie es bei Allergien gegen Gräser und Pollen ist?

Zum Sporttest: Habe ebenfalls gelesen, dass Grundübungen wie Liegestütze und Sit-Ups abgefragt bzw. verlangt werden, inwiefern darf man die verhauen, wenn überhaupt? Ich war bis jetzt nie der Typ der sportlich wirklich viel gemacht hat, was nun nicht heißen soll, dass ich komplett unsportlich bin. ^^

Ich danke im voraus und wünsche einen schönen Abend,
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: sokyz94 am 16. Mai 2014, 23:08:38
Achso: Frage weil ich vorhatte mich direkt als Feldwebel für 12 Jahre zu verpflichten, tendiere im Bereich Marine oder Luftwaffe. (Falls das wen interessieren sollte)
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: ulli76 am 16. Mai 2014, 23:10:31
Sind ja ganz tolle Voraussetzungen um Soldat zu werden, gelle?

Tja- Gräser und Pollen. Hm- der gemeine Soldat bringt so einiges an Zeit draußen und da wird dann auch noch körperliche Leistungsfähigkeit in so einer Umgebung gefordert. Wie soll das gehen?

Und dass du mit Sport nix am Hut hast. Ähm du weisst schon, dass Soldat der Beruf ist mit Rennen, Marschieren und Kämpfen und so? Und das ganze auch noch unter widrigen Bedingungen und über längere Zeit?
Wenn du den popligen Sporttest nicht schaffst, bist du als Soldat eh nicht geeignet. Da sollte sich die Frage über Bestehen oder Nicht-Bestehen erst gar nicht stellen.

Über den Sporttest haben wir auch noch nen eigenen Thread.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: sokyz94 am 16. Mai 2014, 23:22:14
Naja, das mit den Allergien geht an sich schon...meine Augen jucken zwar ab und zu mal und meine Nase ist auch zu, wie das bei Allergien nun einmal ist, aber ich werde ja schließlich kein Spürhund sein.

Und ich mein, dass ich nun total unsportlich bin habe ich nicht behauptet, ich geh halt nur nicht ins Fitnessstudio 5 mal die Woche pumpen, ab und zu Joggen ist schon drin. Allerdings bezweifle ich, dass ,,ab und zu joggen" reicht.

Wie gesagt, das war ja nur vorab mal gefragt. Da du ja selber beim Bund bist oder warst und hier ja sehr aktiv bist, lass ich mich da gerne belehren.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: Hptm. d. R. am 18. Mai 2014, 15:51:09
Der Sporttest ist m. E. nicht weiter dramatisch. Wenn man das Sportabzeichen hat, ist es überhaupt kein Problem, dort zu bestehen. Bei deinen Allergien könnte ein Leben im Felde jedoch schwierig werden. Aber es gibt ja eine ärztliche Untersuchung, dort wird man dir mitteilen, ob du tauglich bist.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: ulli76 am 18. Mai 2014, 15:54:43
Die Frage ist: Kannst du auch im Sommer im Freien die volle körperliche Leistungsfähigkeit bringen oder nicht?
Und nein, ab und zu mal joggen gehen reicht bei weitem nicht.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: sokyz94 am 19. Mai 2014, 18:43:54
Zitat von: ulli76 am 18. Mai 2014, 15:54:43
Die Frage ist: Kannst du auch im Sommer im Freien die volle körperliche Leistungsfähigkeit bringen oder nicht?
Und nein, ab und zu mal joggen gehen reicht bei weitem nicht.

Eigentlich geht es mir im Sommer wegen den Allergien recht selten total schlecht. Genauer gesagt eher fast kaum noch, da ich auch seit 2 Jahren eine ,,Imunisierung" bei gerade dieser Allergie mache. Fakt ist schließlich ja, dass ich diese Allergie habe und ob ich dann tauglich bin oder nicht, entscheidet dann ja der Arzt, wie es Hptm. d. R. bereits sagte.

Habe mich auch über den Sporttest reichlich belesen und das hört sich eigentlich relativ leicht an, was beim Ausüben natürlich anders sein könnte. Aber ich habe erst einmal ein gutes Gefühl, dass ich auch diese Hürde beim Eignungstest bestehen werde.

Auch noch einmal zur gesundheitlichen Ebene: Kann mir jemand Gründe nennen, wo der Grad der Musterung schon unter T2 fällt bzw. mir etwas dazu verlinken? Gesundheitlich fühle ich mich eigentlich top fit und mir fehlt auch nichts, weswegen eine Ausmusterung eintreten könnte, aber ich bin ja schließlich kein Arzt.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: ulli76 am 19. Mai 2014, 18:47:51
Die Mindestbestehenswerte des Sporttestes spiegeln bei weitem nicht die Anforderungen wieder, mit denen ein Soldat konfrontiert wird.
Aber macht nix- so denken viele. Um so mehr Kundschaft für mich.

Laufende Hyposensibilisierung stellt übrigens durchaus ein Problem dar.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: sokyz94 am 19. Mai 2014, 18:52:03
Inwiefern ist das als Problem zu betrachten?
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: ulli76 am 19. Mai 2014, 18:55:43
Wie stellst du dir das mit der Durchführung vor? Und wer soll die Kosten übernehmen. Wie oft willst du in der AGA fehlen, um dir die Spritzen geben zu lassen?
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: sokyz94 am 19. Mai 2014, 19:03:30
Stimmt, von der Seite aus hab ich das natürlich nicht betrachtet.

Hatte vorhin mit einem Karrieberater ja telefoniert und er meinte, dass der 1.10 wahrscheinlich etwas knapp wird als Einstellungstermin, vorausgesetzt ich bekomme natürlich die Eignung.

Ich denke, dass ich eigentlich dieses Jahr damit fertig werden müsste, muss ich aber bei meinem HNO-Arzt nachfragen, das weiß ich gerade nicht.

Wäre das also in dem Sinne ein No-Go? Vielleicht kann ich das ganze etwas abkürzen dann mit der Imunisierung, muss ich aber auch bei meinem Arzt nachfragen.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: Hptm. d. R. am 19. Mai 2014, 19:18:27
Da muss ich Ulli 76 Recht geben. Der Sporttest ist eine der leichtesten Übungen. Aber deine Ausbilder werden dafür sorgen, dass Du die anderen Herausforderungen auch schaffen wirst.  In der Ausbildung wirst Du mehrfach an die Grenze deiner körperlichen Leistungsfähigkeit herangeführt, damit Du im Ernstfall auch an diese Grenze gehen kannst.  Darum ist die gesundheitliche Eignung so wichtig. Wenn die Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist, und von Dir die gleichen Leistungen verlangt werden, wie von völlig gesunden Menschen, können Dir gesundheitliche Schäden zugefügt werden. Meine Tochter ist z. B. seit dem sie zwei Jahre alt ist an Diabetes erkrankt. Jetzt ist sie 14 und will ab und zu mal mit mir joggen gehen. Ich würde sie aber nie durch Erhöhungen des Tempos fordern, sondern berücksichtige ihren Gesundheitszustand. Mein Sohn (16 Jahre, kerngesund) fordere ich regelmäßig zu guten Laufleistungen heraus. Seit einigen Wochen verliere ich auch gegen Ihn. Was ich damit sagen will: Einen kerngesunden Menschen, im Wettstreit, zu höchsten körperlichen Leistungen zu bringen, ist Sinn und Zweck der Sportausbildung bei der Bundeswehr. Der Ausbilder geht immer davon aus, mit gesunden Menschen, denen Sport keine Gesundheitsschäden verursacht, zu arbeiten. Deshalb werden gerade Menschen mit Krankheiten, die die körperliche Leistungsfähigkeit einschränken, ausgemustert. Also hat der Musterungsarzt das letzte Wort. Und wenn die entsprechende Eignung nicht erteilt wird, geschieht dies nicht, um dir deinen Lebenstraum zu nehmen, sondern um Dich vor Schäden zu bewahren. Ich wünsche Dir aber viel Glück bei deinem Vorhaben.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: ulli76 am 19. Mai 2014, 19:24:03
Das blöde ist nur, wenn sich einige schon von vorne herein an den sportlichen Mindestleistungen orientieren. Das sind regelmäßig die, die in der Grundausbildung und auch später Probleme bekommen.

An einem meiner früheren Standorte waren tatsächlich ca. 80% der Neurkankmeldungen in den ersten beiden Wochen auf mangelnden (Lauf)Sport im Vorfeld zurück zu führen.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: sokyz94 am 19. Mai 2014, 19:31:10
Vielen Dank für deine Schilderung, Haupt. d. R.

Gibt es aber vielleicht eine generelle Quote die bei der Eignung überhaupt erst durchfällt? Ich bin seit ein paar Tagen sehr oft hier und lese auch ältere Threads, bis jetzt habe ich nur gelesen, dass jemand ausgemustert wurde weil er tatsächlich körperlich beeinträchtigt war oder es mal war, aufgrund von schwerwiegenden Knochenbrüchen o. ä.

Ich kann halt nur von meinem Empfinden sprechen, ich fühle mich kerngesund (abgesehen von der leichten Pollen- und Gräserallergie) und kann eigentlich alles machen, also im Sinne von Sport. Und eigentlich wird ja niemand ausgemustert, weil er kerngesund ist.

Wie ist es denn generell mit Knochenbrüchen? Die Bundeswehr will ja auch die Krankengeschichte von einem und ich hatte auch mal ein paar Knochenbrüche, die alle wunderbar verheilt sind und keinerlei Schäden hinterlassen haben, gibt es da irgendetwas, wo ich mir Gedanken machen müsste?

Ich habe etwas Angst, dass irgendetwas im Endeffekt gesundheitlich festgestellt wird, welches ein Aus für mich bedeutet, obwohl ich an sich keine haben muss.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: Hptm. d. R. am 19. Mai 2014, 19:40:24
Ich kenne ja die Grundausbildung aus den Zeiten der guten alten Wehrpflicht. Dort wurde gerade in der Sport- bzw. Laufausbildung von einem Ausbilder (nennen wir ihn mal Roland G.) ein Wettbewerb in der Form durchgeführt, dass er vor einem Lauf sagte, wer schneller ist als ich, bekommt Freitag frei oder wenn einer schneller ist als ich, spendiere ich seiner Stube eine Kiste Bier. Schneller als er, war aber keiner von uns. Die Laufschwachen durften dann von einem anderen Gruppenführer "auf den Arm". Krankmeldungen wegen mangelnder Laufleistungen gab es sicherlich auch, waren aber nie das große Thema.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: Hptm. d. R. am 19. Mai 2014, 19:43:36
Zu deiner letzten Frage kann Dir Ulli 76 die kompetentere Antwort geben. Ich bin kein Truppenarzt.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: ulli76 am 19. Mai 2014, 19:45:50
Ausgeheilte Knochenbrüche solltest du angeben, sind aber kein Problem für die Tauglichkeit wenn sie wirklich folgenlos ausgeheilt sind.

Übrigens von wegen ein bisschen Probleme mit deinen Allergien: Immerhin lässt du eine ziemlich aufwändige Therapie durchführen, deren Erfolg noch nicht 100%ig absehbar ist.
ZitatGrund ist beispielsweise, dass ich relativ viele Allergien habe, die mir aber meistens im Sommer das Leben recht schwer machen
DAS hattest du in einem ersten Beitrag geschrieben und jetzt soll plötzlich innerhalb von 2 Tagen wieder alles in Ordnung sein?
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: sokyz94 am 19. Mai 2014, 19:51:37
War in dem Moment etwas doof geschrieben. Die einzige Allergie die mir zu schaffen macht ist das Gräser- und Pollending. Alles andere hat auf mich keinerlei Auswirkungen. Ich habe jedenfalls keine Allergie gegen irgendwelches Essen, damit würde man mich wohl direkt aussortieren.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: dunstig am 19. Mai 2014, 19:53:08
Ja Gräser und Pollen sind natürlich kein Problem. Gerade als Soldat nicht, wenn man auf einmal in Stellung gehen muss, nur um dann ne Stunde in nem Gräser-Feld zu liegen.
Titel: Antw:Bundeswehr Untersuchung und Sporttest
Beitrag von: Hptm. d. R. am 19. Mai 2014, 19:53:48
Zu den Knochenbrüchen kann ich Dir sagen, dass ich seit 23 Jahren im Herrenbereich Fußball spiele. (Nicht hochklassig, aber es macht halt Freude.) Aus dieser Freizeitbetätigung habe ich natürlich auch einige Blessuren davongetragen. Du sagst dann bei der Frage nach deiner Krankengeschichte welche Verletzung in den letzten drei Jahren bzw. seit der letzten Tauglichkeitsuntersuchung dazugekommen ist, der Arzt untersucht die Stellen dann besonders gründlich (hoffe ich jedenfalls) und dann kam er bei mir zu dem Schluss, dass einer Tauglichkeit nichts entgegen steht. Bei jeder neuen Wehrdienstleistung wirst du dann befragt, ob sich am Gesundheitszustand wesentliche Veränderungen ergeben haben und  dann war es das.