Moin moin,
Nachdem ich nach knapp 10 Wochen immernoch auf eine Antwort vom KC Nord warte, ist mir, eine für mich, sehr interessante Frage eingefallen, zu der ich leider hier nichts direktes gefunden habe...
Wie ist das Verhältnis vom Offizier zu seinen Feldwebel ? Sind diese Berater oder werden die Feldwebel komplett als reine Untergebene gesehen ? Wie sieht es bei einem Feldwebel aus, der als Zugführer tätig ist, wobei meine zweite Frage ist, ob es als Panzergrenadierfeldwebel überhaupt möglich ist Zugführer von mehreren Schützenpanzern zu sein? Im Truppendienst hätten die Feldwebel theoretisch doch sehr viel mehr Erfahrung Soldaten zu führen, als manch ein Offizier; beeinflusst das den Umgang untereinander und die dienstliche Stellung in der Befehlskette? (Also kann ein Feldwebel unter Umständen auch mal einen Offizier "zurechtweisen" z.B. Wenn der Fw ( Hpt.-F, Ober-Fw ...usw. natürlich eingeschlossen !) als Zugführer eingesetzt ist ?)
Danke schonmal für die Antworten und ich bitte vielmals um Entschuldigung falls meine Frage als nervig empfunden wird
Zitatwobei meine zweite Frage ist, ob es als Panzergrenadierfeldwebel überhaupt möglich ist Zugführer von mehreren Schützenpanzern zu sein?
Ja, die Zugführer des 2. und des 3. Zuges sind erfahrene Feldwebeldienstgrade (Haupt- oder Stabsfeldwebel), wobei das in naher Zukunft dahingehend geändert wird, dass nur die 3. Züge von Feldwebeln geführt werden und die 2. Züge von Leutnanten/Oberleutnanten.
Vielen Dank für die Antwort. Wie steht denn der "Zugführer-Feldwebel" zu seinen Offizier-Kameraden ?
Das ist unterschiedlich und kommt auf den Auftrag, die Art der Verwendung und vor allem auf den jeweiligen Führungsstil an.
Die Frage des Umgangs miteinander lässt sich überhaupt nicht allgemein beantworten.
Unstrittig ist, dass im Dienst jeder Offizier Vorgesetzter gegenber allen Feldwebeln, Unteroffizieren und Mannschaften ist. Insofern wäre auch jeder Offizier dazu berechtigt, aus dienstlichen Gründen jedem dieser Untergebenen Befehle zu erteilen (um einmal Ihre eine Frage zu beantworten). Umgekehrt hat kein Zugführerfeldwebel einen Offizier als Untergebenen unterstellt. Insofern entfällt auch das von ihnen angesprochene Recht, einen offizier zurechtzuweisen oder ihm Befehle zu geben.
Soweit zur rechtlichen Stellung von Offizieren und Feldwebeln untereinander. Ob nun das Verhältnis eines Offizier- und Feldwebelzugführers miteinander von Vertrauen, gegenseitiger Beratung und Unterstützung geprägt ist, hängt maßgeblich von der Einstellung und dem Verhalten Beider ab. Ein Offizier, der "den Vorgesetzten heraushängen lässt", wird wahrscheinlich bei seinem (diensterfahreneren) Co-Zugführer bestenfalls eine sachliche Distanz bewirken. Umgekehrt entstehen auch Freundschaften zwischen solchen Zugführerkameraden.
Es ist für den Offizier immer eine komplizierte Sache. Einerseits wäre es natürlich dumm die Meinung eines erfahrenen Feldwebeldienstgrades bei bestimmten Fragen nicht einzuholen. Andererseits liegt die Entscheidung aber letztendlich beim Offizier und wenn er falsch entscheidet, kann er nicht sagen "der OFw hat mir aber gesagt, dass man das so macht".
Man kann das auch noch allgemeiner fassen:
Häufig gibt es Kameraden, die zu einem bestimmten Thema mehr Erfahrung haben als man selbst. Darauf zu verzichten, nur weil der Kamerad einen niedrigeren Dienstgrad hat, wäre töricht. Das muß nicht heißen, dass dieser Erfahrungsschatz automatisch hilfreich ist - für den eigenen Entschluß und das Handeln ist man ohnehin selbst verantwortlich, wie slider schon schrieb.
Speziell im genannten Bsp. dürften viele als ZgFhr eingesetzte Uffz m.P. mehr Einsatzerfahrung haben als ein ZgFhr Offz - und das könnte der Offz nutzen, ohne gleich Autorität einzubüßen. Umgekehrt hat der Offz. aufgrund seiner Ausbildung ggf. mehr Erfahrung in Taktik, so dass der UmP ihn um Rat fragen könnte, wenn SIRA ansteht.
Danke erstmal für sie vielen Antworten. Weiss jem. Ob denn eher ein Feldwebel oder ein Offizier als Zugführer angestrebt wird ? Oder wird die Auswahl alleine durch Kriterien wie zB. Erfahrung, Beurteilung und Verfügbarkeit von freien Stellen getroffen. Noch dazu; warum wird die favorisierte Laufbahn, welche als Zugführer eingesetzt wird, gewählt bzw. war dies schon immer so ?
Moin moin,
ist Zustand i.d.R. 1. Zug LT/OL und 2. + 3. HF/SF.
soll 1. + 2. Zug LT/OL und 3. HF/SF
Zitat von: darthhorstvader am 27. Mai 2014, 11:02:53
Danke erstmal für sie vielen Antworten. Weiss jem. Ob denn eher ein Feldwebel oder ein Offizier als Zugführer angestrebt wird ? Oder wird die Auswahl alleine durch Kriterien wie zB. Erfahrung, Beurteilung und Verfügbarkeit von freien Stellen getroffen. Noch dazu; warum wird die favorisierte Laufbahn, welche als Zugführer eingesetzt wird, gewählt bzw. war dies schon immer so ?
Bei Offizieren ist die Verwendung als Zugführer
in der Regel die erste Offizierverwendung, bei Feldwebeln geht es eher nach Erfahrung und Eignung. Wer als (fast) Hauptfeldwebel in seiner Beurteilung nicht stehen hat, dass er zum Zugführer geeignet ist und sein Einsatz empfohlen wird, wird es in dr Regel auch nicht. ZgFhrFw sind fast ausnahmslos BS (jedenfalls die mir bekannten in meinem Bataillon).
Soll der ZgFhr I nicht zum Hptm A11 hochdotiert werden?
Ja das ist korrekt.
Ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass das Verhältnis der Zugführer untereinander gut oder schlecht sein kann ....
... und auch nichts an meiner Aussage, dass die ZgFhr-Verwendung in der Regel die erste Offizierverwendung ist.
Wollte ich damit ja auch nicht zum Ausdruck bringen.
Ein "guter" Offizier wird in der Regel dankbar für Unterstützung erfahrenerer Kameraden der Feldwebellaufbahnsein. Ein "guter" Feldwebeldienstgrad wird dem jungen Offizier stets ein Vorbild in Pflichterfüllung und Menschenführung sein.