Unternehmensberater ?
Sind das nicht genau die, die so wahnsinnig PowerPoint lieben ?
Und die so gern von "Reengineering", "Downsizing" und "Outsourcing" reden ? oder "Business Excellence" ? "Up or out" / "Grow or go" ? ::)
Wäre ich Unternehmensberater für die Bw, würde ich sagen:
Okay, wir haben hier die Projekte A-Z. Von denen ist die Hälfte viel teurer geworden als geplant.
Wieso ?
---> Möglichkeiten eruieren, die Firmen zu verklagen. Wenn das nichts bringt, raus aus den Projekten und bei Freunden fertige Lösungen einkaufen. Die sind dann maßgeschneidert und teilweise sogar schon "Battle-proofed".
Sorry, ich hab da so eine Wut im Bauch. Es fehlt an allen Ecken und Enden im Staat oder auch in der Bw speziell. Wie manche Kasernen aussehen, wisst ihr besser als ich. Und für irgendwelche Projekte, deren Kosten dann explodieren (IT-Projekte, diverse Luftfahrzeuge, gewisse Schiffstypen etc.) ist dann immer wieder das Geld da. Wieso eigentlich ?
Ist da vielleicht Lobbyismus im Spiel ? grübel Und kann es sein, daß in Planungsphasen zu politisch gewollten Großprojekten kritische Stimmen im eigenen Haus nicht erwünscht sind und ignoriert werden ? Nur so als Gedanke ???
Ich kenne auch das Argument "Arbeitsplätze". Schön und gut, aber a) wieviele Steuern zahlen eigentlich diese Unternehmen noch im Inland ? und b) die Bw ist kein Bereich des Staates wie jeder andere. Hier geht es im Zweifelsfall wörtlich um Leben und Tod.
P.S.: Consultants werden übrigens garantiert immer etwas finden. Der Punkt ist, sie leben ja von der Beratung. Wenn sie nichts zu beraten hätten, wären sie ihren Job los.
Und jetzt die Konsequenz? ??? Im Ausland leben die Armeen alle in Saus und Braus, jeder kann die Prioritätensetzung und politischen Entscheidungen immer nachvollziehen und dort gibt es natürlich keinerlei Kritik am militärischen Großgerät, das selbstverständlich immer besser ist als unser Vorkriegsschrott. ::)
Hallo wolverine :)
Nein, auch im Ausland ist selbstverständlich nicht alles perfekt. Das habe ich ja auch gar nicht behauptet.
Es ist mir im Kern nur nicht nachvollziehbar, wie es eine Reihe von Projekten geben kann, die insgesamt viele Millionen (wenn nicht sogar Milliarden) an Mehrkosten mit sich bringen. Ich meine, naiv gesagt, es gibt ja Verträge. Eine Steigerung von sagen wir 10-15 %: naja, okay. Aber dabei bleibt es ja oft nicht. Und dann werden Systeme oft viel später eingeführt als versprochen.
Ich kann nicht nachvollziehen, daß man da nicht gezielt etwas einkaufen kann und damit sehr viel Geld spart und nicht viel schneller die Systeme hat. Übrigens wurde ja etwa, nach meinem Kenntnisstand, so beim Eagle IV BAT vorgegangen, der als "Einsatzbedingter Sofortbedarf" in der Schweiz gekauft wurde. Oder täusche ich mich da ?
:)
Zitat von: StierNRW am 20. Juni 2014, 08:34:06
Okay, wir haben hier die Projekte A-Z. Von denen ist die Hälfte viel teurer geworden als geplant.
Wieso ?
[...]
Und für irgendwelche Projekte, deren Kosten dann explodieren (IT-Projekte, diverse Luftfahrzeuge, gewisse Schiffstypen etc.) ist dann immer wieder das Geld da. Wieso eigentlich ?
Ist da vielleicht Lobbyismus im Spiel ? grübel Und kann es sein, daß in Planungsphasen zu politisch gewollten Großprojekten kritische Stimmen im eigenen Haus nicht erwünscht sind und ignoriert werden ? Nur so als Gedanke ???
Aber genau darum geht es ihr doch: die alten verkrusteten Strukturen sprengen, da es vorher ganz offensichtlich nicht gut funktioniert hat. Ob es jetzt besser wird, wird sich zeigen müssen. Auf jeden Fall musste an der Stelle mal was getan werden und sie tut es, wenn auch mit ungewohnten Mitteln.
Ich bin sehr aufs Ergebnis gespannt!
Tapatalk @ NEXU5
Militärische Neuentwicklungen sind nun einmal oft der aktuell höchste Stand der Technik. Das birgt Risiken und Fehlentwicklungen in sich. Und wenn dann innerhalb der Entwicklung noch die geforderten Leistungen verändert oder die Stückzahlen reduziert werden, wirkt sich das auf den Stück- und Gesamtpreis aus.
Dass dabei die Industrie auch noch versucht ihren Schnitt zu machen, steht genauso außer Frage wie die Fehlleistungen einzelner und sicher hin und wieder auch Korruption; gar keine Frage.
Also - wie so oft - viele Faktoren. Nehmen wir mal als Beispiel die Panzerhaubitze 2000: Damals bestellt um für 12 Divisionen die Feld- und Brigadeartillerie zu ersetzen. Das damals sicher modernste System und insgesamt im Zeit- und Kostenrahmen geblieben. Aber die Stückzahlen wurden halt immer weiter verringert. Von einst irgendetwas gegen 1000 Stück zu letztlich ca. 100. Dass die Industrie dann die Entwicklungskosten auf den Systempreis umlegt ist doch nachvollziehbar?!
Anderes Beispiel die Transporthubschrauber: Wenn man zwischendurch immer wieder die Anforderungen verändert, bis sogar zur Euro 4 oder Euro 5 Abgasnorm der Turbinen, fordert das immer wieder neue Entwicklungen und Nachrüstungen. Das Erhöht die Kosten und verzögert die Entwicklung.
Das sind zwei Beispiele, die sehr einfach zu erklären sind. Aber ähnliches gibt es überall. Der MRCA Tornado kam seiner Zeit auch erheblich verspätet und zu mehrfach höherem Preis. Das war einfach Hitech und in der Sache und Konzeption Neuland (auch in der Multinationalität).
Ja durchaus schlüssig. Und dann vermutlich noch der Spielraum-freie Preis der am Anfang von der Politik angegeben wird, so das erstmal keiner auf die Barrikaden geht.
Tapatalk @ NEXU5
Wie Woverine bereits darlegte, gibt es grob gesagt drei Einflussgrößen auf Rüstungsprojekte, die von den ersten Vorstellungen des Bedarfsträgers Bundeswehr bis zur Übergabe der ersten Serienmodelle an die Truppe schon mal mindestens gerne 15 Jahre und mehr dauern:
Einflussfaktor 1 - wirtschaftspolitische Vorgaben: Die Bundesrepublik Deutschland möchte ihre Rüstungsindustrie wenn immer möglich in die Auftragsvergabe maßgeblich einbeziehen, weil entgegen der sonstigen Forderung wie "Der Markt wird es richten!" in dieser Industrie viel Forschungs-Entwicklungs- und Technologie-Know-how steckt, das auch in andere Industriezweige hinein wirkt. Rüstung ist also eine Schlüsselindustrie. Darüber hinaus wird sie sicherheitspolitisch als ein Teil der Sicherheitsvorsorge unseres Landes angesehen. Heißt also, dass bei den meisten Rüstungsprojekten die deutschen Hersteller bei der Auftragsvergabe bevorzugt werden und ihre gesamte wertschöpfungskette einbringen können/sollen.
Einflussfaktor 2 - Gewinnstreben der Unternehmen: Vollkommen legitim, aber dennoch kostentreibend. Denn den meisten Umsatz und Gewinn machen Insustrieunternehmen mit ihrer Forschung und Entwicklung. Und so wird eben militärisches (Groß)gerät bis hin zur Bekleidung in der Regel so entwickelt, als ob es noch überhaupt nichts Vergleichbares in anderen Armeen gäbe. Man fängt bei unseren Beschaffungsprojekten bei Adam und Eva an, egal, ob es sich um neue Stiefelstrümpfe oder ein Jagdflugzeug handelt. Gut für die Herstellerindustrie, schlecht für die Verfügbarkeitsplanung und die Kosten.
Einflussfaktor 3 - Interne Bundeswehrprozesse: Das Zusammenspiel zwischen Bedarfsträger (meinenthalben das Heer für einen neuen Schützenpanzer) und Beschaffungsbehörde (BA für ...) und Industrie ist sehr schwerfällig und bürokratisch belastet - und zwar auf allen Ebenen. Dabei verursacht die Bundeswehr durch (militärische) Nachforderungen teilweise immense Zusatzaufwände für den Hersteller, Die sind vertraglich bei Start natürlich nicht einplanbar gewesen, wurden nicht beauftragt und somit nicht in die Kostenkalkulation einbezogen. Aber wenn dann nach 10 Jahren Vorlauf der Prototyp oder das Vorserienfahrzeug unter der Leitung des Kommandos Heeresentwicklung in den wehrtechnischen Dienststellen und am AusbZ PzTr aufschlagen, sind ja auch 10 Jahre Erkenntniszuwachs, Technologie-Innovationen, ggf. militrische Erfordernisse vorangeschritten - und werden als neue Forderungen des Bedarfsträgers im Rahmen und nach den militärischen Erprobungen formuliert. Das erfordert neue Zeiten, wirft neue Kosten auf und verteuert diese Rüstungsprojekte. Und wenn dann schließlich Stückzahlen nach 14 Jahren und vor der Serienfertigung reduziert werden sollen, werden die Gesamtkosten eben auf die dann bestellten Gerätschaften umgelegt. Die Rüsungsindustrie hat die Zusatzleistungen erbracht und berechnet sie, Auch vollkommen klar.
Es liegt also in aller Regel nicht an schludrigen Ausschreibungen und Verträgen. Die haben alle Hand und Fuß. Es liegt am gegenwärtigen beschaffungssystem und -prozess.
Klingt fast so als wäre es auf lange Sicht das beste die Ausrüstung komplett selbst in der Bw herzustellen?!
Tapatalk @ NEXU5
In der Bundeswehr, in der man nichtmal einen defekten Bildschirm austauschen darf, wenn ein funktionierender direkt daneben steht, weil nahezu alles was geht outgesourct wurde? ::)
... Wenn man sich politisch entscheiden könnte, die Wirtschaftsförderung zu lassen, entfällt Faktor 1 und 3 - weil man einfach etwas von der Stange kauft.
Nur wird sowas nicht von Consultants vorgegeben und wirkt auch nicht auf die vorhandenen Projekte.
@ elec: Die Bundeswehr ist ja kein Industrieunternehmen, das eigene F&E-Kapazitäten bereithält und entsprechende Kapazitäten und Infrastruktur herstellt. Das Selbst herstellen von (Rüstungs-) Gütern für den Eigenbedarf wäre sicher in jedweder Hinsicht das schlechtest denkbare Konstrukt. Es würde sich einerseits überhaupt nicht rechnen (denn dann müsste die Bw von der Handwaffe bis hin zum Flugzeug sämtliche Produktionskapazitäten vorhalten), es wäre unrealistisch, weil die Bundeswehr kein Marktteilnehmer sein könnte und Synergien iund notwendige Zusammenarbeit mit anderen industriellen Beteiligten wäre entweder nicht möglich oder schlicht unbezahlbar. Mit anderen Worten: Ihre Konsequenz macht weder Sinn, noch wäre sie rechtlich möglich, noch wäre sie finanzierbar.
Zitat von: F_K am 20. Juni 2014, 12:02:49
... Wenn man sich politisch entscheiden könnte, die Wirtschaftsförderung zu lassen, entfällt Faktor 1 und 3 - weil man einfach etwas von der Stange kauft.
Genau, dann passiert nur das, was uns beim CH-53 schon passiert ist:
Wenn dem Herstellerland tagesaktuell aus politischer Motivation in den Kram past wird die Ersatzteilversorgung eingestellt.
So geschehen beim letzten Irakkrieg an dem sich Deutschland nicht beteiligt hat, was dazu führte, dass einzig Staaten der "Koalition der Willigen" noch Ersatzteile aus der USA bekam. Böse Zungen behaupten, dass der in Afghanistan abgestürzte CH-53 bei dem mehrere deutsche Soldaten zu Tode kamen wegen der mangelhaften Ersatzteillage (die Bundeswehr soll da wohl schon auf Schwarzmärkten Teile "besorgt" haben) abgestürzt ist.
Dementsprechend: Je komplexer das Waffensystem, desto eher scheidet der Kauf ausländischer Systeme pauschal und kategorisch aus!
Das sich seit Jahrzehnten haltende "Gerücht", dass insbesondere die USA lustige "Tools" in Waffensystemen installieren die ins Ausland gehen halte ich gar nicht mal für unwahrscheinlich...
Gruß Andi
Zitat von: Andi am 20. Juni 2014, 14:30:28
Das sich seit Jahrzehnten haltende "Gerücht", dass insbesondere die USA lustige "Tools" in Waffensystemen installieren die ins Ausland gehen halte ich gar nicht mal für unwahrscheinlich...
Ich würde das nicht als Gerücht bezeichnen, sondern als "offenes Geheimnis" oder "offiziell geleugnete Fakten" ;)
Gerade so etwas sollte aber doch eigentlich jeder Triebwerkemechaniker oder jedes sonstige technische Personal irgendwann mal merken, oder nicht?
@ Cally:
.. es geht hier eher um "Tools" im Softwarebereich - und da schaut kein Mechaniker "rein".
Naja aber auch die IT-Angelegenheiten werden ja von irgendwem geregelt, oder werden Wartungen in diesem Bereich von den Amis erledigt?
@ Cally:
... wenn in Deinem PKW die Software aktualisiert wird, "prüfst" Du diese dann?
Meinst Du, die Werkstatt würde da etwas prüfen?
Wer sollte denn die Software überhaupt prüfen können?
Da muss man seinem Hersteller einfach glauben ...
Konkret geht es dabei meist um vermutete/unterstellte "Hintertüren" in der Software.
Vereinfacht gesagt: Kunde/Verbündeter X wird plötzlich feindlich, dann lässt ein US-Techniker ein vorbereitetes Programm laufen, ein Satellit sendet ein Signal, und die F-15 der X-Air Force streiken wie von Geisterhand.
Zitat von: Cally am 23. Juni 2014, 11:02:41
Naja aber auch die IT-Angelegenheiten werden ja von irgendwem geregelt, oder werden Wartungen in diesem Bereich von den Amis erledigt?
Woran ist unsere Superdrohne gescheitert? Richtig, es gab keine Zulassung, weil die US-Firma aus Gründen der militärischen Sicherheit (der USA) keinen Einblick in die Konstruktionsdaten geben wollte/durfte. Das sieht bei anderen Projekten nicht anders aus.
Gruß Andi
Bedeutet: Die Leoparden z.B. bei den Saudis lassen sich abschalten wenns drauf an kommt! Find ich gut.
Tapatalk @ NEXU5
Zitat von: Andi am 23. Juni 2014, 16:52:43
Zitat von: Cally am 23. Juni 2014, 11:02:41
Naja aber auch die IT-Angelegenheiten werden ja von irgendwem geregelt, oder werden Wartungen in diesem Bereich von den Amis erledigt?
Woran ist unsere Superdrohne gescheitert? Richtig, es gab keine Zulassung, weil die US-Firma aus Gründen der militärischen Sicherheit (der USA) keinen Einblick in die Konstruktionsdaten geben wollte/durfte. Das sieht bei anderen Projekten nicht anders aus.
Gruß Andi
Darüberhinaus hat selbst ein PKW heutzutage mehrere hundertausend Zeilen Quellcode. Bei einem Waffensystem wird das ganze nochmal wesentlich komplexer aussehen und dementsprechend nicht mal eben so von wem aus der IT geregelt werden können.
Zitat von: elec am 23. Juni 2014, 17:15:43
Bedeutet: Die Leoparden z.B. bei den Saudis lassen sich abschalten wenns drauf an kommt! Find ich gut.
Jaja, die berühmten US-Leos...
Zitat von: Andi am 23. Juni 2014, 21:07:52
Zitat von: elec am 23. Juni 2014, 17:15:43
Bedeutet: Die Leoparden z.B. bei den Saudis lassen sich abschalten wenns drauf an kommt! Find ich gut.
Jaja, die berühmten US-Leos...
Pssst, die sind doch geheim...
Zitat von: dunstig am 23. Juni 2014, 20:30:58
Zitat von: Andi am 23. Juni 2014, 16:52:43
Zitat von: Cally am 23. Juni 2014, 11:02:41
Naja aber auch die IT-Angelegenheiten werden ja von irgendwem geregelt, oder werden Wartungen in diesem Bereich von den Amis erledigt?
Woran ist unsere Superdrohne gescheitert? Richtig, es gab keine Zulassung, weil die US-Firma aus Gründen der militärischen Sicherheit (der USA) keinen Einblick in die Konstruktionsdaten geben wollte/durfte. Das sieht bei anderen Projekten nicht anders aus.
Gruß Andi
Darüberhinaus hat selbst ein PKW heutzutage mehrere hundertausend Zeilen Quellcode. Bei einem Waffensystem wird das ganze nochmal wesentlich komplexer aussehen und dementsprechend nicht mal eben so von wem aus der IT geregelt werden können.
Und von dem Wort "100.000" sollte man sich nicht einfach so abschrecken lassen... Hast du schon mal irgend ein online Spiel gespielt? Privat betriebene Server beheben Fehler im Spiel auch selbst und da sieht das ganze nochmal ganz anders aus. Darüber hinaus ist programmieren kein Hexenwerk. Ich will nicht sagen, dass jeder Informatiker mit einem Hochschulabschluss ein Waffensystem entschlüsseln kann, aber wenn der dringende Verdacht der Manipulation besteht, dann wird sich sicher jemand finden, der es kann bzw. können sollte. Und so wie hier geschrieben wird geht es ja um mehr als ein Gerücht, sondern mehr um ein offenes Geheimnis.
Offtopic: Kann mal jemand Verteidigungsministerium mit BMVg abkürzen? Der Titel ist in den Antworten zu lang
Och Cally,
Server beheben Fehler selber? Selten so gelacht.
However:
Es gibt keinen Zugriff auf den Quellcode - damit wird es ungleich schwieriger. Auch der Maschinencode ist vertraglich / rechtlich und technisch geschützt, so dass ein "Reverseengineering" sehr schwierig bis unmöglich ist.
Ja man kann's so auffassen oder dass die Betreiber die Fehler selbst beheben. Was gemeint war, kann man sich aber eigentlich denken oder?
Ich bin kein SW-Designer, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass es ein Unterschied ist, ob man einen unbeabsichtigten Programmierfehler patchen oder eine absichtlich klandestin eingebaute Hintertür finden soll, die vermutlich auch noch abgesichert ist ;)
Liebe Cally,
ZitatWas gemeint war, kann man sich aber eigentlich denken oder?
Nein. Außerdem fehlt Dir offensichtlich der technische Hintergrund, den Sachverhalt zu verstehen.
Zitatdie vermutlich auch noch abgesichert ist
Genau - und das vertraglich und technisch.
"Warranty broken if seal is damaged" - und dann wird nichts mehr geliefert ....
Och, wir haben einige dieser "Warranty void if seal broken"-Aufkleber als Reserve im Lager rumliegen ;D
Wir verkaufen aber auch keine Kampfflugzeuge ;)
Doch, kann man definitiv, wenn man nicht gerad davon ausgeht dass ich über skynet schreibe ;) Wenn ich schreibe das die Volkswagen AG dieses Jahr beschlossen hat mehr Mitarbeiter einzustellen, dann ist auch ersichtlich, dass eine juristische Person nicht denken kann, oder?
Du hast aber in der Sache recht, dass ich eigentlich zu wenig weiß um den Sachverhalt zu verstehen. Darum bin ich aber hier und lass mich gerne belehren. Dabei denke ich mir aber auch gerade, warum kauft man denn Software, wenn man sich dabei verpflichten muss nie in den Quellcode zu schauen? Basiert das Prinzip komplett auf blindem Vertrauen oder was sind da die Hintergründe?
Zitatwarum kauft man denn Software, wenn man sich dabei verpflichten muss nie in den Quellcode zu schauen?
Du verstehst es nicht - glaube mir.
Ein "System" enthält nicht den Quellcode. Den Quellcode bekommst Du NIE zu Gesicht. Deshalb benötigt man dazu keine Verpflichtung.
ZitatBasiert das Prinzip komplett auf blindem Vertrauen oder was sind da die Hintergründe?
Nein, es geht im militärische Sicherheit (in diesem Fall der USA) - und wenn Du da kaufen möchtest, must Du Dich an deren Spielregeln halten.
Dein letzter Satz widerspricht nicht wirklich meiner Annahme. Deutschland kauft ein Waffensystem mit der Bedingung nie reinzuschauen, weil das die Sicherheitsbestimmungen der USA gefährden könnte. Ist irgendwie ein wenig auf das Mieten von Kopiergeräten übertragbar.
Zitat von: Cally am 24. Juni 2014, 10:10:26
Basiert das Prinzip komplett auf blindem Vertrauen oder was sind da die Hintergründe?
Das Prinzip beruht vor allem auf der blanken Notwendigkeit. Beispiel Kampfjets:
Knapp 200 Staaten auf der Welt, ein Großteil davon betreibt Luftstreitkräfte.
Nur sehr wenige davon sind in der Lage, selbst Kampfflugzeuge zu bauen, nur eine sprichwörtliche Handvoll ist in der Lage Kampfflugzeuge der modernsten Generation zu bauen.
Für die meisten Staaten besteht also gar keine andere Möglichkeit, als das Zeug zu kaufen, was ihnen Amerikaner, Russen, Europäer oder Chinesen verkaufen wollen.
Sie können es schlicht und einfach nicht selbst machen, auch Teilsysteme (Elektronik etc) nicht.
Wenn der Kunde natürlich Japan oder Israel heisst, dann kauft er a) eine Version, in der viel eigene Elektronik drin steckt und die zudem b) oft zu großen Teilen im eigenen Land in Lizenz gebaut wird. Aber das kann nicht jeder, genauer gesagt können es die wenigsten.
Zitat von: schlammtreiber am 24. Juni 2014, 10:51:33
Für die meisten Staaten besteht also gar keine andere Möglichkeit, als das Zeug zu kaufen, was ihnen Amerikaner, Russen, Europäer oder Chinesen verkaufen wollen.
Hast Du da nicht eine
Nation vergessen? ;D
Zitat von: wolverine am 24. Juni 2014, 11:43:02
Zitat von: schlammtreiber am 24. Juni 2014, 10:51:33
Für die meisten Staaten besteht also gar keine andere Möglichkeit, als das Zeug zu kaufen, was ihnen Amerikaner, Russen, Europäer oder Chinesen verkaufen wollen.
Hast Du da nicht eine Nation vergessen? ;D
Ich möchte präzisieren: die Rede ist von echten, funktionstüchtigen Kampfflugzeugen, nicht von Sperrholzmodellen ;D
Zitat von: schlammtreiber am 24. Juni 2014, 10:51:33
Zitat von: Cally am 24. Juni 2014, 10:10:26
Basiert das Prinzip komplett auf blindem Vertrauen oder was sind da die Hintergründe?
Nur sehr wenige davon sind in der Lage, selbst Kampfflugzeuge zu bauen, nur eine sprichwörtliche Handvoll ist in der Lage Kampfflugzeuge der modernsten Generation zu bauen.
In der Ausgangslage ging es aber ja um den CH53. Der NH90 wird doch auch in DE gebaut?
Zitat von: Cally am 25. Juni 2014, 08:38:19
Zitat von: schlammtreiber am 24. Juni 2014, 10:51:33
Zitat von: Cally am 24. Juni 2014, 10:10:26
Basiert das Prinzip komplett auf blindem Vertrauen oder was sind da die Hintergründe?
Nur sehr wenige davon sind in der Lage, selbst Kampfflugzeuge zu bauen, nur eine sprichwörtliche Handvoll ist in der Lage Kampfflugzeuge der modernsten Generation zu bauen.
In der Ausgangslage ging es aber ja um den CH53. Der NH90 wird doch auch in DE gebaut?
Ich glaube wir reden aneinander vorbei. In meiner Ausgangslage ging es nicht um den CH-53, und auch nicht um Deutschland, sondern explizit um a) Kampfflugzeuge und b) Staaten, die diese nicht selbst bauen können.
Sorry.
Achso ok ;)
Ihr wißt aber schon, wofür die Buchstaben der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft "KPMG" stehen ;) ?
Kommen, Prüfen, Meckern, Gehen ;D !
Ansonsten läuft das so wie bei allen "Consultants" ;) : Sie kommen, ohne dass sie jemand gerufen hat, sie stören den laufenden Betrieb oft so, dass ein sinnvolles Weiterarbeiten nicht möglich ist, sie erzählen einem Dinge, die man schon längst weiß und schicken einem danach eine Rechnung, bei deren Anblick man schlagartig erblindet :D !
Haben wir jetzt alle Klischees abgearbeitet oder ist irgendwo noch eines übrig? ???
Zitat von: wolverine am 26. Juni 2014, 09:56:43
Haben wir jetzt alle Klischees abgearbeitet oder ist irgendwo noch eines übrig? ???
Ich überleg noch ... :D
Über Unternehmensberater gibt es gar keine Clichees, die sind Clichees ;) !
Lieber Tommie,
sehr originell formuliert - allerdings hat Ihre Darstellung einen entscheidenden Fehler: Soerhielt diese Gesellschaft vom Ministerium den Auftrag, also werden die Berater kommen, weil sie jemand gerufen hat.
Im Übrigen: Sie selbst wissen, dass der Prophet im eigenen Land oft nicht erhört wird. Kommt jemand von Außen und stellt Dasselbe, ggf. mit etwas drastischeren Worten dar, wird er anders angehört. Ob sich daraufhin etwas ändert, steht auf einem anderen Blatt.
Zitat von: miguhamburg1 am 26. Juni 2014, 10:42:33
Im Übrigen: Sie selbst wissen, dass der Prophet im eigenen Land oft nicht erhört wird. Kommt jemand von Außen und stellt Dasselbe, ggf. mit etwas drastischeren Worten dar, wird er anders angehört. Ob sich daraufhin etwas ändert, steht auf einem anderen Blatt.
Dann müsste man nur das Kommunikationsproblem lösen und es wäre gleich viel günstiger
Hallo
Es muss nicht immer sein, dass ein beratendes Unternehmen nur viel redet und nichts dahinter steckt. Persönlich habe ich einmal für ein beratendes Ingenieurunternehmen gearbeitet. Da gab es sehr kompetente Leute. Soweit ich weiß lässt sich die Bundeswehr auch bei kleineren Projekten von Büros unterstützen. Das solche Leute aber immer viel erzählen will ich auch garnicht bestreiten.
Grüße
Und los gehts: http://augengeradeaus.net/2014/06/die-berater-fuers-bmvg-kpmg-und-andere/