Moin moin,
ich werde ab 1.4.2015 als Bootsmannanwärter eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten machen und danach in den Allgemeinen Operationsdienst gehen. Kann mir jemand vielleicht Berichten wie die ZAW bei der Bundeswehr so ist oder etwas über die 23er erzählen ?
Danke im Voraus
Grüße
Torben
23er Abwechslungsreicher Job.
Angefangen bei See- und Lufraumüberwachung, über Taktischen Sprechfunk bis hin zu der Arbeit mit Seekarten, Vorschriften. Manöver- und Übungsanweisungen.
Als Radarmeister zusätzlich z. B. das führen von Luftfahrzeugen.
Die aufgaben eines 23er an Bord sind so vielfältig, das man einen ganzen Roman darüber schreiben könnte.
Wobei es natürlich auch auf die spätere Einheit drauf ankommt.
Lassen Sie sich einfach überraschen.
Danke erstmal für die Antwort BulleMölders.
Aber gibt es hier den sonst keine Leute die Erfahrungen in diesen Bereichen haben ?
Meines Wissens nach gibt es nicht so viele Radarmeister, die eine ZAW haben. Die die ich aktuell kenne, haben alle schon einen Beruf mit gebracht.
Deshalb wird es wenige geben, die ihren Senf zum Thema ZAW abgeben können.
Und wenn Sie konkrete Fragen zu den Aufgaben eines 23er haben, kann ich gern versuchen sie zu beantworten. In knapp 6 Jahren Dienstzeit auf einem Zerstörer als Mannschaft und Uffz sammelt am schon das eine oder andere Wissen an.
wenn man auf fahrt ist, wie sieht da die rotation aus in sachen schichtdienst?
andere frage: wie schaut es mit wäschewaschen an bord aus?
mfg
An Bord gibt es Grundsätzlich zwei Wachsysteme den Kriegsmarsch (auch 2er Wachsystem genannt) und den Übungsmarsch (3er Wachsystem) genannt.
Für den Kriegsmarsch ist die Besatzung in zwei Wachen eingeteilt, die Steuebord- und die Backbordwache. Im Kriegsmarsch dauert eine Wache 6 Stunden, danach hat man 6 Stunden "frei". Zu meiner Zeit gab es Nachmittags für jede Wache eine drei Stunden Schicht, damit ein Zeitwechsel zustande kam (soll es heute aber nicht mehr auf allen Einheiten geben). Sonst hätte immer die gleiche Wache Reinschiff machen müssen. Die Wachzeiten waren damit von 0 bis 6 Uhr, von 6 bis 12 Uhr, von 12 bis 15 Uhr, von 15 bis 18 Uhr und von 18 bis 0 Uhr.
Für den Übungsmarsch ist die Besatzung in drei Wachen eingeteilt, die 1., die 2. und die 3. Wache eingeteilt. Im Übungsmarsch dauert eine Wache 4 Stunden, wobei wird auch da Nachmittags zum Zeitwechsel zwei 2 Stunden Schichten hatten. Wachzeiten: 0 - 4, 4 - 8, 8 - 12, 12 - 16, 16 -18, 18 - 20 und 20 - 0 Uhr.
Auf den größeren Einheiten gibt es ein Wäscherei an Bord, in der im Tageswechsel für die Hauptabschnitte gewaschen wird. Man gibt seine Wäsche ab und bekommt sie gewaschen und getrocknet wieder. Bügeln muss man allerdings selber.
schon mal danke für die infos. na ich bin ja mal gespannt wie das thema wäsche an bord eines schnellbootes gehandhabt wird.
mfg
Wäschebeutel mit 50 g Waschmittel und der Wäsche füllen und an einem Tau für eine Stunde in die Bugwellen hängen. Danach an der Reling im Fahrtwind trocken... ;D
Zitat von: StOPfr am 25. Juni 2014, 15:17:35
Wäschebeutel mit 50 g Waschmittel und der Wäsche füllen und an einem Tau für eine Stunde in die Bugwellen hängen. Danach an der Reling im Fahrtwind trocken... ;D
... oder für 10 Minuten bei voller Fahrt des Schnellbootes in die Hecksee.
ich werde mich auf euch berufen und ein bild vom kapitän euch zukommen lassen. wird bestimmt ein bild für die götter ;D ;D
Schnellboote haben meistens ein Geschwaderscheißhaus mit dabei. Die freuen sich immer wenn die Kameraden Ostseerocker an Bord kommen Ihnen das heiße Wasser wegduschen und ihre Klamotten zum Waschen abgeben.
Auf Schnellbooten wird normalerweise im Kriegsmarsch gefahren, wenn ich sogar im alle Mann Manöver. Da kann es schon mal sein, dass man 2 oder 3 Tage so gut wie keinen Schlaf bekommt außer einem kleine Nickerchen auf Station.
Zitat von: BulleMölders am 25. Juni 2014, 17:41:00
Schnellboote haben meistens ein Geschwaderscheißhaus mit dabei. Die freuen sich immer wenn die Kameraden Ostseerocker an Bord kommen Ihnen das heiße Wasser wegduschen und ihre Klamotten zum Waschen abgeben.
Auf Schnellbooten wird normalerweise im Kriegsmarsch gefahren, wenn ich sogar im alle Mann Manöver. Da kann es schon mal sein, dass man 2 oder 3 Tage so gut wie keinen Schlaf bekommt außer einem kleine Nickerchen auf Station.
Ostseerocker 8) klasse :) .und das heiße wegduschen seh ich als kameradschaftliche pflicht an.
mfg
Zitat von: Darkir am 25. Juni 2014, 17:43:44
Ostseerocker 8) klasse :)
Na ja, kann man sehen wie man will.
Zitat von: Darkir am 25. Juni 2014, 17:43:44
und das heiße wegduschen seh ich als kameradschaftliche pflicht an.
Und das sehen die Kameraden auf dem Tender mit sicherheit anders.
Na, zumndest die MJ-Boote haben mittlerweile alle eine eigene Waschmaschine installiert. Das entfällt natürlich allein aus Platzgründen auf den Schnellbooten ---
Zitat von: BulleMölders am 26. Juni 2014, 09:25:33
Zitat von: Darkir am 25. Juni 2014, 17:43:44
Ostseerocker 8) klasse :)
Na ja, kann man sehen wie man will.
Zitat von: Darkir am 25. Juni 2014, 17:43:44
und das heiße wegduschen seh ich als kameradschaftliche pflicht an.
Und das sehen die Kameraden auf dem Tender mit sicherheit anders.
das war auch nicht ganz ernst gemeint von mir. :)
Viel besser hatten wir es auf dem Zerstörer ja auch nicht. 40 Uffze in einem Deck und für die zwei Bongos, drei Waschbecken, zwei Duschen und ein Urinal.
Da musste man im Auslandshafen nach Dienstausscheiden schon mal Ringelreihe duschen. ;D
Nun, lieber Bulle, wollen wir aber nicht in das Lied verfallen, "früher war alles härter/besser als heute" ... :))
Fakt ist, auf Schiffen und Booten wurde die Qualität der Sanitäranlagen in jeder Generation besser und die Anzahl nahm zu. Aber unter "ausreichend vorhanden" wird man es immer noch nicht bezeichnen können...
Zitat von: miguhamburg1 am 26. Juni 2014, 16:06:42
"früher war alles härter/besser als heute" ... :))
Sogar die Zukunft war früher besser ;D
ZitatAber unter "ausreichend vorhanden" wird man es immer noch nicht bezeichnen können...
Immer eine Frage der Sichtweise und des Anspruches - als Gast der Ebene StOffz auf einer Fregatte würde ich die Ausstattung mit Sanitäranlagen als "sehr gut" bezeichnen - allerdings hatte ich eine 2 Mann Koje für mich alleine und das Schiff war nicht voll belegt.
Auf "Land" hatte ich schon Biwaks, wo dann Nachts zur Sanitäranlage ein Fußmarsch von 200 Metern zurückzulegen war oder auch Sprungvorhaben wo die Planung der Anzahl der "Dixies" nicht sachgerecht war und man nach zwei Tagen kein Dixie mehr hatte bzw. alle "voll waren".
Zitat von: F_K am 26. Juni 2014, 16:19:50
Auf "Land" hatte ich schon Biwaks, wo dann Nachts zur Sanitäranlage ein Fußmarsch von 200 Metern zurückzulegen war oder auch Sprungvorhaben wo die Planung der Anzahl der "Dixies" nicht sachgerecht war und man nach zwei Tagen kein Dixie mehr hatte bzw. alle "voll waren".
Wobei Biwaks völlig ohne Dixie oder ähnliche Einrichtungen doch auch immer noch üblich sein dürften?
Spatengang und so?
Lieber Schlammi,
bei einen "Sprungbiwak" einer LLBrig sind so ca. 1000 Soldaten für eine Woche anwesend - da würden Spatengänge Umweltschäden hinterlassen.
Der "Dixiefall" war beim Aufschlagen dieser Anzahl "Springer" auf einem Flugplatz für eine Woche - da wäre "buddeln" auch nicht gut gekommen ...
Zitat von: F_K am 26. Juni 2014, 16:30:14
da würden Spatengänge Umweltschäden hinterlassen.
Oder schweren, fruchtbaren Boden ;D
Lieber Kamerad Schammtreiber,
ich glaube, Sie hinken mit Ihrer Vermutung "Spatengang" doch dem vorschriftengetreuen Bemühen der Bundeswehr, Umweltschutz zu betreiben, deutlich hinterher ...
Bei allen Ausbildungsvorhaben von Soldaten (ich meine, mich zu entsinnen, ab Zugstärke,) sind seit geraumer Zeit an den vorgesehenen Orten ifür längere Aufenthalte m Gelände Dixie-Anlagen in ausreichender Anzahl vorzuhalten. Also bei größeren Übungsvorhaben brauchte die Aufklärung ja nur nach irgendwo im Gelände/Wald stehenden Dixies zu suchen, um zu wissen, dass mit Sicherheit dort über Kurz oder lang Truppe für längere Zeit aufschlagen wird. Einmal habe ich es auch erlebt, dass während des Übungsverlaufes der "Goldwagen" durch die feindlichen Linien auf unsere" Dixieanlage zufuhr... Goßes Kino!!
Keinesfalls wollte ich das grüne Gewissen des Dienstherrn anzweifeln - nichts läge mir ferner ;D
Zu meiner aktiven Zeit war es eben so, dass nur auf größeren Übungsplätzen (Hammelburg, Baumholder, Münsingen, Lehnin...) solcherlei Dixies oder Feld-Plumpsklos vorhanden waren, und auch nicht immer in der Ecke, wo man sich aufhielt (Bonnland? Luxus! Katerschlag? Spatengang!).
Auf kleinen Standortübungsplätzen habe ich keine gesehen, und auch in der AGA war das unbekannt.
Ich dachte die Dinger sind aus dem Verkehr gezogen worden, nachdem ein Kamerad der Luftwaffe mit sonem Teil in die Luft geflogen ist.
luftfliegendes Dixie
Zitat von: miguhamburg1 am 26. Juni 2014, 16:43:19Einmal habe ich es auch erlebt, dass während des Übungsverlaufes der "Goldwagen" durch die feindlichen Linien auf "unsere" Dixieanlage zufuhr... Großes Kino!!
Diese Kameraden, die im Auslandseinsatz oft von den Spezialpionieren gestellt werden, nennen sich auch die "Shit Angels" und bezeichnen ihr Arbeitsgerät als "Honigschlürfer" ;D ! Aber ich nehme mal an, dass es sich bei dem von Ihnen erwähnten "Goldwagen" um die zivile Version gehandelt hat, miguhamburg1 ;) ?
Zitat von: Flexscan am 26. Juni 2014, 18:47:29Ich dachte die Dinger sind aus dem Verkehr gezogen worden, nachdem ein Kamerad der Luftwaffe mit sonem Teil in die Luft geflogen ist.
Bitte, Flex ;) : Der
australischen Luftwaffe :D ! Und ... wer auf einem Dixieklo raucht, der bettelt ja geradezu um so etwas ...
Richtig, Tommie, es fuhr ein Dixie-Service-LKW mit drei leidlich verzrrten Dixies und dem Schlürfgerät polternd auf unseren Stellungsbereich zu ...