Guten Tag Kameraden.
Das Thema wurde sicherlich schon zu genüge durchgesprochen, aber den Fall den ich jetzt schildere ist vielleicht doch etwas speziell.
folgender Fall:
Als SaZ 4 wäre mein Dienstzeitende der 31.03.2014 gewesen. Parallel dazu habe ich mich Anfang Dezember 2013 bei der Berufsfeuerwehr für den mittleren Feuerwehrtechnischen Dienst und zeitlich für einen Laufbahnwechsel Unteroffizier mit Portepee Notfallsanitäter beworben.
Die Auswahlverfahren zogen sich bis Anfang März in die Länge.
Also musste ich die Entscheidung treffen, ob ich eventuell Poker und hoffe, dass mich die Feuerwehr nimmt oder den Feldwebel annehme und dann hoffe, falls die Berufsfeuerwehr mich nimmt, wieder raus zukommen.
Ich hab mich für den Feldwebel entschieden und bin jetzt, ab 01.04.14 Uffz(FA)
(Feldwebel Lehrgang 01.10.14
und ZAW ab 01.04.15)
So jetzt zum wesentlichen.
die Berufsfeuerwehr hat sich am Freitag (20.06.14)
gemeldet une mir mitgeteilt, dass sie mich zum 01.09.14 als als Beamter auf Widerruf einstellen wollen.
Heut bin ich zum S1 bei mir in die Einheit und wir haben einen Antrag auf Dienstzeitverkürzung (4 Jahre 5 Monate gestellt. DZE 31.03.18 aufgrund nich festsetzung Dienstzeit)
Mein Chef und auch mein s1 haben eine Stellungnahme geschrieben und befürworten ausdrücklich meine Entscheidung.
Antrag auf Dienstzeitverkürzung, Stellungnahme und feuerwehr schreiben gehen morgen auf den Postweg nach Köln.
Vorab rief mein S1 in Köln an und der OSF meinte, dass die Chancen auf Entlassung äußert gering sind, weil ich eine Mangel ATN als "RettAss" hab.
nun meine Frage an Euch,
Gesetz dem Fall der Antrag ginge nicht durch,
welche Schritte könnte ich noch einleiten.
Wohlbedacht auf Hinblick auf die knappe restliche Zeit von <8 Wochen
Ich hoffe auf Verständnis und konstruktive Vorschläge.
Mit kameradschaftlichem Gruß
... Kdv?
Drum prüfe, wer sich bindet ...
Was ich nicht verstehe wenn dein neues DZE 31.03.18 ist, wie willst du dann ab 01.09.2014 bei der Berufsfeuerwehr anfangen, dass macht nicht wirklich Sinn?
Sonst würde ich mal sagen, Hoch gepokert und verloren, oder auch auf Deutsch "Pech gehabt".
Hatte sich Ralf dazu nicht schon im März positioniert? ???
Ja, ein Feedback kam da nicht mehr drauf.
Zitat von: F_K am 23. Juni 2014, 22:02:40
... Kdv?
Diesen Hinweis verstehe ich nun nicht wirklich, da keine Gewissensgründe vorzuliegen scheinen.
@ Ralf:
Wir sind kaum in der Lage, das Gewissen (sofern vorhanden) des TE zu erforschen - dies wird auch durch die zuständigen Behörden seit Jahren nicht mehr gemacht.
Insoweit wird nicht mehr zwischen "gewissen Gründen" und Gewissensgründen unterschieden.
Zitat von: F_K am 24. Juni 2014, 09:10:30Insoweit wird nicht mehr zwischen "gewissen Gründen" und Gewissensgründen unterschieden.
Kannst du mir denn dafür mal eine Quelle geben? Urteil o.ä.
Denn die Stellungnahmen des Nachfolger BAZ, die ich hier bekomme, zielen immer nur auf Gewissensgründe Verweigerung Dienst an der Waffe.
Lieber Ralf,
Eigene Erfahrungen - meinem kleinen Bruder habe ich vor über 20 Jahren seine "KDV Erklärung" geschrieben - kurz und knapp.
Wurde "problemlos" so anerkannt. Die "Gewissenskommisionen" wurden meines Wissen schon deutlich früher aufgegeben, siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsdienstverweigerung_in_Deutschland .
Und ja, rein rechtlich ist da wohl detaillierter nachzuweisen - in der Praxis ist es eine "Postkartenentscheidung".
Also kurz und knapp.
falls der Antrag auf Dienstzeitverkürzung abgelehnt wird, probier ich mit meinen Standortpfarrer einen Kdv zu erzielen?
Was hat der Standortpfarrer mit Ihrer "Gewissens"entscheidung zu tun?
Antwort genauso kurz und knapp:
Damit würdest Du gegen Deinen gegebenen Eid verstoßen und wärest ein A****och.
Rechtlich äußerst bedenklich.
.. könnte aber funktionieren. Da sind andere Foren aber eine bessere Hilfe.
Meine ehrliche Meinung ich finde es ziemlich asozial, der TE hat sich in seiner Bewerbung verzockt, da er ja sowieso FW Anwärter ist kann er ja später noch versuchen BS zu werden, aber jetzt auf Umwegen sich nach schon abgeleisteten 4 Jahren Dienstzeit so aus der Verantwortung zu ziehen über einen KdV Antrag finde ich schon dreist.
Ich nehm den Toni nicht in Schutz und stimme euch zu das er sich des vorher überlegen hätte sollen.
Aber was ich immer noch nicht verstehe ist dieses stumpfe vorgehen der PersFhr.
Ist doch absehbar das der TE in seinen nächsten 2 Fw-Lehrgängen umsonst einen Lehrgangsplatz besetzt und dann keine vorraussetzung mehr hat für die ZAW oder noch schlimmer er blockiert eventuell doch noch den platz in der ZAW ohne diese erfolgreich abzuschließen.
Wenn schon Chef und S1 das gesuch befürworten sollte ein PersFhr mal mit gesundem Menschenverstand entscheiden. Wär ja auch ned so das man da Geld sparen könnte.
Ja, sehr klever. ::) Dann vergeigt er seine Fachlehrgänge und evtl. seine ZAW und sein Feuerwehrjob ist dann möglicher Weise auch anderweitig vergeben. ::)
Aber schon richtig; so könnte er denken.
Er ist im volljährigen Alter eine Verpflichtung eingegangen. Das mag uncool sein aber so etwas ist eben im Zweifel zu erfüllen.
Er kann beantragen, muss aber mit dem Ergebnis leben. Und was die KDV angeht: Dann verliert er aber auch seine BFD- Ansprüche, oder? Nicht, dass die Feuerwehr die schon eingepreist hat.
Zitat von: Flugzeugbastler am 24. Juni 2014, 20:22:51
Aber was ich immer noch nicht verstehe ist dieses stumpfe vorgehen der PersFhr.
...
Wenn schon Chef und S1 das gesuch befürworten sollte ein PersFhr mal mit gesundem Menschenverstand entscheiden. Wär ja auch ned so das man da Geld sparen könnte.
Dem Personalführer bleibt keine Wahl und das ist auch gut so, beugt nämlich auch Willkürentscheidungen vor.
Das "Spiel" ist nämlich relativ einfach: Anzahl der Dienstposten minus DPInhaber minus Regeneranten= Bedarf/kein Bedarf
Und das was unterm Strich rauskommt, zählt für die Entscheidung ob ein dienstl. Interesse vorliegt und wo nicht.
Und wo kommen wir denn mit einer Regenerationsplanung hin, wenn jedwede persönliche Gründe aufgrund des möglichen fehlenden Motivationsmangels stattgegeben werden würden. Dann müsste man auch mehr Regeneranten einstellen als Stellen da sind und im Umkehrschluss, wenn weniger selbst gehen wollen, diese aus dienstl. Interesse von Amtes wegen entlassen. Und das ist so gewollt?
Es heißt aber nicht umsonst Verpflichtungserklärung. Nicht nur der Dienstherr hat die Pflicht sich daran zu halten, auch der ach so arme Soldat, der sich nun persönlich umorientiert.
Manchmal wundere ich mich wirklich für die Art von Verständnis, die den selbst herbeigeführten Beweggründen entgegen gebracht werden.
Wie ich sagte:
Zitat von: Flugzeugbastler am 24. Juni 2014, 20:22:51
Ich nehm den Toni nicht in Schutz und stimme euch zu das er sich des vorher überlegen hätte sollen.
Aber was bringt es der Bw, seinen Vorgesetzten die sich mit ihm rumärgern müssen, den Ausbildern in den Lehrgängen und nicht zu vergessen den Leuten die wegen ihm auf den Lehrgangsplatz warten müssen wodurch in manchen einheiten eine Lücke gerissen wird, ganz zu schweigen von der Verwendung in den Einsatzländern?
Ist doch alles nur Geld- und Zeitverschwendung den noch bis DZE zu behalten.
Das bloße Wiederholen von einem Argument macht es nicht schlüssiger.
Deswegen nochmal meine Frage: Wenn du jeden gehen lässt, der sich anders entscheidet, wie soll die langfristige Regeneration dann ablaufen? Also doch mehr einstellen als man braucht und wenn man sie nicht braucht einfach entlassen? Gleiches recht für beide Vertragsparteien.
Nächste Frage: Unmotiviertes Personal nach ZAW oder einem Studium lässt man auch gehen?
Wie stellst du dir denn ein schlüssiges Regenerationskonzept vor, dass deine deine Sichtweise in allen Belangen und für alle gleichberechtigt stützt?
Um Ralf zu unterstützen - Regeneration mag im Frieden ja noch gehen - aber in Krise und Krieg?
Deshalb ist es ein Dienstverhältnis mit gegenseitiger Treuepflicht.
... Es bleibt dabei - solche Menschen sind A...... .
(... Anders als jemand, der seinen Zivildienst ableistete, der hatte keine soldatischen Dienstpflicht.)
Zitat von: Ralf am 24. Juni 2014, 21:28:41
Das bloße Wiederholen von einem Argument macht es nicht schlüssiger.
Deswegen nochmal meine Frage: Wenn du jeden gehen lässt, der sich anders entscheidet, wie soll die langfristige Regeneration dann ablaufen? Also doch mehr einstellen als man braucht und wenn man sie nicht braucht einfach entlassen? Gleiches recht für beide Vertragsparteien.
Ja ist schon klar. Weil ihr Perser müsst euch mit den krücken ja nicht rumärgern.
Und mit der aktuellen Einstellungspolitik, wo die Altersgrenzen zunehmend verschwimmen , gibt es (wie auch offiziell immer gern angepriesen) genug Bewerber die du auf deine DP setzen kannst, und die auch in solche verwendungen wollen.
Zitat von: Ralf am 24. Juni 2014, 21:28:41
Nächste Frage: Unmotiviertes Personal nach ZAW oder einem Studium lässt man auch gehen?
Da ist für mich ein großer Unterschied. Die haben ja schon den Arsch vom Bund gepudert bekommen.
Aber wenn einer VORHER schon nicht die Motivation für sowas hat, und einem anderen Motivierten dafür den Platz wegnimmt, frag ich mich was des der Bw bringen soll. Teuer ausgebildet (wenn ers dann überhaupt schafft) und macht dann Dienst mit 20% Engagement für 8 jahre? Das kanns nicht sein.
Lieber Lücke als Krücke sag ich da nur.
Zitat von: F_K am 24. Juni 2014, 21:59:52
Um Ralf zu unterstützen - Regeneration mag im Frieden ja noch gehen - aber in Krise und Krieg?
Ich denke du weißt wie des damals im Kosovo lief mit den ganzen Piloten die auf einmal nicht mehr wollten?
Flugzeugbastler,
Zitatgenug Bewerber die du auf deine DP setzen kannst,
Genug Bewerber ja - aber nicht genug GEEIGNETE Bewerber (zumindest für gewisse Verwendungen)
ZitatLieber Lücke als Krücke sag ich da nur.
Ja was nun? (zu oben - Du erkennst das Problem).
Außerdem hast Du dann eine Lücke bis zur Ausbildung des nächsten Eingestellten - offensichtlich warst Du noch nicht in Führungsverantwortung.
ZitatIch denke du weißt wie des damals im Kosovo lief mit den ganzen Piloten die auf einmal nicht mehr wollten?
Kläre mich auf ...
Zitat von: Flugzeugbastler am 25. Juni 2014, 08:26:53
Ich denke du weißt wie des damals im Kosovo lief mit den ganzen Piloten die auf einmal nicht mehr wollten?
Liegt hier evtl eine Verwechslung vor mit dem Einsatz der Alpha Jets in der Türkei während des Golfkrieges 1991?
ZitatDa ist für mich ein großer Unterschied. Die haben ja schon den Arsch vom Bund gepudert bekommen.
Ach so,
dann sind sie also motivierter! Das war doch dein Kernargument, dass man unmotiviertes Personal gehen lassen sollte.
ZitatJa ist schon klar. Weil ihr Perser müsst euch mit den krücken ja nicht rumärgern.
Achso, unmotiviertes Personal gibt es ja nur außerhalb des Werdeganges Personalwesen.
Darüber hinaus: "wir Perser" ärgern uns auch mit Personal rum und zwar über die, die einfach irgendwelche Stammtischparolen wiederholen, ohne sich selbst ausreichend darüber einen Kopf gemacht zu haben. Einfach auch mal ein Problem zu Ende denken, das würde helfen.
Führungsverantwortung hatte ich 3 jahre als Ausbilder eines dritten Lehrjahres ziviler Azubis.
Und als Schichtführer / stv. TE-Führer fast 5 jahre lang.
Mag für euch zu wenig klingen um mir des wissen der verantwortung zuzutrauen schätz ich mal.
Geeigneter Bewerber hat für mich automatisch die Motivation zu seiner verwendung. Wenn er die nicht hat (im Voraus) dann ist er ja nicht geeignet wie der TE hier.
Und ich hab lieber eine Stelle unbesetzt als mit einem der sie ned ausfüllen will und der nicht Eigenständig handeln will/kann.
Macht mehr Arbeit als die Lücke zu kompensieren.
Vor dem Kosovo-Einsatz haben viele Tornado Piloten und Waffensystemoffze den KDV eingereicht darauf wollte ich raus.
@ Ralf:
Lies dir halt mal durch was ich schreibe.
Wieso lehnst du als Perser so eine Verkürzung ab BEVOR er seine ausbildung macht?
Ich wiederhole mich: Ist doch offensichtlich das er nur die plätze blockiert oder sich durchrasseln lässt. Dann wurde viel zeit und geld umsonst in den Sand gesetzt.
Wenn er des ganze NACH seiner ausbildung abziehen würde bin ich ganz auf deiner seite und würd sagen, du hast die Ausbildung bekommen und jetzt ist die Bw dran auch den nutzen daraus zu ziehen.
Ich hab mir schon öfters gedanken gemacht keine Sorge.
Aber ich lass mir mal gerne den Gedankengang von anfang bis ende von dir aufzeigen.
Zitat von: Flugzeugbastler am 25. Juni 2014, 12:27:33
Vor dem Kosovo-Einsatz haben viele Tornado Piloten und Waffensystemoffze den KDV eingereicht darauf wollte ich raus.
Quelle?
Das wäre neu.
Auf die Quelle bin ich auch gespannt. Google findet da "nichts".
Ansonsten scheint Flugzeugbastler Dienstverpflichtungen und Rechtsstaatlichkeit nicht wirklich verstanden zu haben.
Zitat von: Flugzeugbastler am 25. Juni 2014, 12:27:33Wieso lehnst du als Perser so eine Verkürzung ab BEVOR er seine ausbildung macht?
Lehne ich ja auch nicht grundsätzlich ab, es gibt ja die 6 Monate "Probezeit", bzw. 4 Monate Eignungsübung. Et voilà, es gibt also die Möglichkeit und auch hier finden bereits Lehrgänge statt.
Aber irgendwann ist halt Schluss mit "ich überlege mir, ob ich das mache oder nicht". Und der Zeitpunkt muss in akzeptablen Grenzen liegen, um den Dienstposten nachzubesetzen. Es geht schließlich darum, einen begründeten Dienstposten zu besetzen um Aufgaben wahrzunehmen. Und nur darum gehts!
Mir entzieht sich trotzdem, wie du deine Argumentation rechtfertigst, nach der Ausbildung sei unmotiviertes Personal mehr wert und müsse deswegen gehalten werden, du sagst ja, sie taugen nichts, siehe "lieber Lücke statt Krücke".
Das mit dem "durchfallen" lassen um rauszukommen sind zumindest keine signifikanten Zahlen. Gleichwohl haben auch hier die Disziplinarvorgesetzten die Pflicht, dererlei Pflichtverletzungen zu ahnden.
Und im aktuellen Fall hilft das "sich durchfallen lassen" auch nicht weiter, weil dann die Stelle weg wäre. Dieser zeitliche Nachlauf (das kann gut und gerne mal 1-2 Jahre je nach Lehrgang sein), verleitet auch oftmals den weniger motivierten, sich doch mit seiner gegebenen Zusage anzufreunden und seinen gefordertem Leistungen nachzukommen. Auch hier habe ich Disziplinarvorgesetzte, die sich darum zu kümmern haben und da gibt es Mittel und Wege. Ich habe nie "Faulheit schafft Freizeit" durchgehen lassen, auch wenn es manchmal mühsam ist.
Zum Thema Lücke statt Krücke: gute Argumentation in SollOrg Verhandlungen. Wenn eine Lücke hingenommen werden kann (und das nach deiner Definition ja auch ruhig länger), bestehen berechtigte Zweifel, ob dieser Dienstposten dann wirklich notwendig ist.
Letztendlich versagt oftmals der Vorgesetzte, wenn er die Krücke mitschleppt. Entweder schafft er sie zu "motivieren" oder lässt sie vom Dienstposten ablösen. Und das geht, wenn man akribisch das Problem angeht.
ZitatAber ich lass mir mal gerne den Gedankengang von anfang bis ende von dir aufzeigen.
Ich wüsste nicht, was ich aufzeigen sollte, du hast doch andere Ideen, wie man die Regeneration betreiben sollte.
Zitat von: F_K am 25. Juni 2014, 13:07:56
Auf die Quelle bin ich auch gespannt. Google findet da "nichts".
Wie gesagt, ich vermute immer noch eine Verwechslung mit Türkei anno 1991... damals war irgendwas mit einigen Piloten, wenn ich mich recht erinnere.
Lieber Schlammtreiber,
auch mit den Stichworten finde ich nur Artikel wie diesen:
ZitatSeit Bekanntwerden des Verlegebefehls für die Batterie aus Bremervörde haben fünfzig Soldaten des dort stationierten Flugabwehrgeschwaders Anträge auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer gestellt – meist Wehrpflichtige, aber auch Längerdienende, die schon bis zu vier Jahre Dienst bei der Bundeswehr geleistet hatten. Die Zahl der – überwiegend noch ungedienten – Kriegsdienstverweigerer ist im Januar 1991 nach jüngsten Meldungen auf 22 197 gestiegen, um etwa das Dreifache des vergleichbaren Vorjahresmonats. Darunter befinden sich immerhin 7000 Reservisten. Im gesamten Jahr 1990 hatten insgesamt 74 579 junge Männer den Dienst verweigert. Die Zahlen beziehen sich auf die Länder der alten Bundesrepublik.
Also hauptsächlich Anträge von Wehrpflichtigen eines Geschwaders, aber nichts zum Thema "Piloten".
In der Tat, ich finde auch nichts konkret zu Piloten... eventuell spielt mir auch die Erinnerung einen Streich.
An diesen Artikel von 1991 im Spiegel erinnere ich mich noch dumpf:
Den Ernstfall nicht gewagthttp://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13488138.htmlDa steht zwar was zu Piloten, aber eben auch nicht wirklich KDV:
ZitatIhn habe die "pure Angst" erfaßt, als seine Staffel samt Hawk-Abwehrraketen den Marschbefehl Richtung Diyarbakir erhielt, rechtfertigte sich der Gefreite Marc-Oliver Luther vom Bremervörder Flugabwehrraketen-Geschwader. Ohne zu wissen, ob er überhaupt zu den 141 Auserwählten gehören würde, entschloß sich der Gefreite zur vorsorglichen Kriegsdienstverweigerung: Er wisse nicht, "ob ich das so mit meinem Gewissen vereinbaren kann".
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