Hallo.
Ich habe eine T6 Musterung erhalten, da ich einen Kreuzbandriss ohne Begleiterscheinung hatte. Am Abend vor der Facharztuntersuchung an der ich meine "eigentliche" Gesubdheitsziffer bekommen sollte, wurde mir der Termin abgesagt, da ich nur untersucht werden dürfe wenn nicht genügend geeignete gesunde Bewerber vorhanden seien. Nun wollte ich fragen ob ich auch ohne Anordnung die Chance habe bei einem Bundeswehr Facharzt mich untersuchen zu lassen hinsichtlich der Laufbahn und eine Gesundheitsziffer bekomme die meinem Zustand entspricht.
Siehe dazu auch hier ;) :
http://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php?topic=49032.0Entweder Sie bringen eine gesuchte und sehr gefragte Ausbildung mit und werden deswegen mit "T 6" eingestellt, oder aber Sie haben, so wie es offensichtlich in Ihrem Falle ausschaut "gelitten" ;) ! Einen Rechtsanspruch haben Sie weder für die ärztliche Untersuchung, noch für die Einstellung!
Anmerkung: Wenn ein ziviler Arbeitgeber Sie nicht einstellt, muss er das auch nicht begründen, er darf nur keinen Fehler bei der Absage machen ;) ! Und hier ist sogar die begründung recht simpel.
Aber mit der oft betonten Bewebergleichheit müsste doch einhergehen, dass zunächst ein Facharzt darauf schaut, mir eine Gesundheitsziffer gibt und danach entschieden wird.
Aber gut, ist halt schade, da ich meine Offizierseignung etc schon habe.
Dies gilt vermutlich für alle Laufbahnen?
Ich sehe hier nicht zwingend eine Ungleichbehandlung eines durch die GNr. 59 der ZDv 46/1 "gehandicapten" Bewerbers! Was machen Sie dann dann, wenn der Fall eintritt, dass der Bundeswehr-Facharzt die Gesundheitsziffer II59 vergibt und Sie dann wegen des Vorhandenseins von genügend geeigneten Bewerbern trotzdem nicht zugelassen werden? Auf Einstellung klagen?
Sorry, ich meinte natürlich die Gesundheitsziffer III59, die "mal eben so" folgende Verwendungen komplett ausschließt:
Zitat"A400, A500, A501, A700, B801, D200, D300, D400, D500, D700, W202, W203, W204, W205, X100"
Wieso sollte ich dann irgendwen verklagen!?
Ist doch quatsch!
Der Facharzt würde aber dann die Situation so bewerten wie sie tatsächlich ist, würde ich dann T3 bekommen und die folgenden Verwendungen wegfallen, dann bin ich für diese nicht geeignet. Absolut kein Problem, für die anderen Verwendungen bin ich aber genauso geeignet und somit könnte man in den Ranglisten der ganzen anderen Verwendungen mich wie jeden anderen im Bewerberverfahren behandeln. Das meinte ich damit. Bzw das ist das was ich eigtl erwartet und erhofft hatte.
Zitat von: Christian1994 am 10. Juli 2014, 15:43:41..., würde ich dann T3 bekommen und die folgenden Verwendungen wegfallen, ...
Und genau das ist der Denkfehler, denn mit "T 3" würden Sie nicht eingezogen werden bzw. die Vergabe dieser Signierziffer erfolgt gar nicht mehr! Sie würden "T 6" bekommen und wären genau da, wo Sie jetzt sind, nämlich auf einem Platz in der Liste, der so weit hinten ist, dass er leider nicht mehr berücksichtigt wird, weil es eben genügend
geeignete und gesunde Bewerber gibt, dass Sie nicht zum Zuge kommen!
Ergänzung: Und weil eben genügend geignete und gesunde Bewerber vorhanden sind, spart man sich in Ihrem Falle eben die Untersuchung, die schließlich Geld und Ressourcen der Bundeswehr kostet, weil Sie egal wie diese ausgeht, ohnehin nicht berücksichtigt werden würden! So herum wird dann ein Schuh draus ;) !
Sorry, das ich Ihnen hier nichts besseres mitteilen kann, aber so ist es nun mal ...
Kein Problem, ist ja nicht ihre Schuld. Ich finde halt nur ein paar Punkte daran etwas unfair, bzw seltsam. ABer so ist es halt(:
Aber alles klar(: Nur schade, dass einem das dann nicht vorher gesagt wurde. Denn das hatte ich eben schon angegeben bevor ich in Köln war etc. aber nun ja(:
Dann kann ich mir aber die weitere Bewerbung im nächsten Jahr sparen(:
Was ist dran unfair das jemand aufgrund von Gebrechen ausmustert?
Zitat von: Christian1994 am 10. Juli 2014, 16:00:12Ich finde halt nur ein paar Punkte daran etwas unfair, bzw seltsam. ABer so ist es halt :(
Das ist bei der Bundeswehr nicht anders als bei so mancher Freundin zu Hause ;) : "She´s got the pussy, she makes the rules!" ;D :D
Komisch dass man das immer nur dann "unfair" findet, wenn man selber betroffen ist.
Ich bin ja nicht ausgemustert, ich bin für die Reserve geeignet sonst wäre ich ja T5.
Außerdem ist es nicht unfair ausgemustert zu Werden, sondern dass man nicht die Möglichkeit bekommt mit einem Facharzt zu sprechen, ihn das anschauen zu lassen. Ich habe schon mehrere Fälle gesehen die nach dem Facharzt dann T3 bzw T2 erhalten haben.
Und ist doch völlig logisch, wenn es einen nicht betrifft Kann es einem ja auch wurst sein.
T3 gibt es nicht mehr- wurde doch schon erklärt.
Und T6 bedeutet nicht nur "als Reservist geeignet" sondern für aktive Soldaten "Tauglich mit erheblichen Einschränkungen". Und damit kommen nur sehr wenige Verwendungen in Frage, aber ganz sicher keine als Offizier.
Ja dann ist es eben so und es klappt halt nicht(: fertig(:
Zitat von: Christian1994 am 10. Juli 2014, 14:25:59
Aber mit der oft betonten Bewebergleichheit müsste doch einhergehen, dass zunächst ein Facharzt darauf schaut, mir eine Gesundheitsziffer gibt und danach entschieden wird.
Aber gut, ist halt schade, da ich meine Offizierseignung etc schon habe.
Dies gilt vermutlich für alle Laufbahnen?
Die Bewerbergleichheit hinkt ja schon, dass Du nicht gleich bist, wie ein Bewerber, der vllt die gleiche Eignung im restlichen Assessment erhalten hat, ABER schon ohne Facharztbefund T1/T2 ist.
Wenn Du dich mal in die Position der Bw versetzt:
Bewerber A: charakterliche & geistige Eignung vorhanden, körperliche Eignung aber offen/ T6, da Facharztbefund nötig.
Bewerber B: charakterliche & geistige Eignung vorhanden, körperliche Eignung T2 gemustert.
Ein vorgeschädigtes Kreuzband stellt nunmal (soweit ich weiß- ich nix Medizinmann/-frau ;)) eine Schwachstelle dar, die in der geforderten militärischen Ausbildung immer wieder belastet wird.
Das Problem ist eben auch, wenn Du dich für die Offizierlaufbahn beworben hast, also Abiturient ohne nennenswerte/ verwertbare Vorbildung, die man in dieser Laufbahn nutzen könnte UND die auch gesucht ist, dass es dort immer noch einen recht großen Bewerberpool gibt. Warum also das "Risiko" eingehen, sich einen Soldaten "einzukaufen", der nach einer Weile an besagter vorgeschädigter Stelle wieder Probleme bekommt?
Anders sähe es ggf. aus, hättest Du eine Berufsausbildung in einer Mangel-ATN/ Mangelverwendung, und dich für den Fw im Fachdienst beworben.
Zitat von: Cherryblossom am 11. Juli 2014, 08:16:55Ein vorgeschädigtes Kreuzband stellt nunmal (soweit ich weiß- ich nix Medizinmann/-frau ;)) eine Schwachstelle dar, die in der geforderten militärischen Ausbildung immer wieder belastet wird.
Exakt das ist es! Ich kann das als SanFw/Lehr-RettAss nur bestätigen. Die Bundeswehr kauft ungern jemanden ein, der schon das Zeug zum Invaliden mitbringt ;) ! Und letztendlich wird man in erster Linie Soldat und in zweiter Linie übt man seine Verwendung als Spezialist aus.
Zitat von: Cherryblossom am 11. Juli 2014, 08:16:55Anders sähe es ggf. aus, hättest Du eine Berufsausbildung in einer Mangel-ATN/ Mangelverwendung, und dich für den Fw im Fachdienst beworben.
Alternativ wäre auch eine Bewerbung mit einem bereits abgeschlossenen Studium in einer Mangel-Verwendung, z. B. als Arzt, hier der Türöffner! Da macht man dann eher Zugeständnisse, als beim Abiturienten, der quasi außer dem Abitur nichts mitbringt!
Zitat von: Tommie am 11. Juli 2014, 08:24:15
Zitat von: Cherryblossom am 11. Juli 2014, 08:16:55Ein vorgeschädigtes Kreuzband stellt nunmal (soweit ich weiß- ich nix Medizinmann/-frau ;)) eine Schwachstelle dar, die in der geforderten militärischen Ausbildung immer wieder belastet wird.
Exakt das ist es! Ich kann das als SanFw/Lehr-RettAss nur bestätigen. Die Bundeswehr kauft ungern jemanden ein, der schon das Zeug zum Invaliden mitbringt ;) ! Und letztendlich wird man in erster Linie Soldat und in zweiter Linie übt man seine Verwendung als Spezialist aus.
Zitat von: Cherryblossom am 11. Juli 2014, 08:16:55Anders sähe es ggf. aus, hättest Du eine Berufsausbildung in einer Mangel-ATN/ Mangelverwendung, und dich für den Fw im Fachdienst beworben.
Alternativ wäre auch eine Bewerbung mit einem bereits abgeschlossenen Studium in einer Mangel-Verwendung, z. B. als Arzt, hier der Türöffner! Da macht man dann eher Zugeständnisse, als beim Abiturienten, der quasi außer dem Abitur nichts mitbringt!
Na ja, diese Begründung ist aber mehr als pessimistisch. Wenn man ein vorgeschädigtes Kreuzband schon mit Invalidität gleichsetzt, dann wundert es mich, dass z.B. ein Sami Khedira am Sonntag u.U. den Weltmeistertitel in einer mehr als die AGA fordernden Sportart gewinnen kann! :-\
Das ändert zwar nichts an den vorhandenen Gegebenheiten, sollte aber vielleicht mal denen Gedanken machen, die diese Kriterien aufstellen!
Und wie viele Khediras und Co. üben ihren Sport noch über 40 aus?! ::) Klose gilt mit 36 schon als "alt". Wahrscheinlich bekäme von denen keiner eine uneingeschränkte Tauglichkeit und zu was? Zu recht!
Zitat von: Abt.Fw am 11. Juli 2014, 11:05:22
Wenn man ein vorgeschädigtes Kreuzband schon mit Invalidität gleichsetzt, dann wundert es mich, dass z.B. ein Sami Khedira am Sonntag u.U. den Weltmeistertitel in einer mehr als die AGA fordernden Sportart gewinnen kann! :-\
Ich lehne mich noch ein Stück weiter aus dem Fenster und vermute mal dreist, dass eben wegen diverser Vorschäden die
gesamte Nationalmannschaft
nicht wehrdiensttauglich wäre. ;)
Und diese Kriterien kann man natürlich ändern, sobald man z.B. die gleiche millionenteure 24/7 ärztliche Betreuung, die ein Profi-Leistungssportler erhält, jedem einzelnen Soldaten angedeihen lässt.
Zwischen "das Zeug zum Invaliden mitbringen" und "Invalide sein" ist aber schon noch ein ganzes Stück des Weges ;) !
Und gerade bei sensiblen Gelenken wie dem Knie besteht nun mal im Soldatenberuf die latente Gefahr einer Verletzung, die dann bei entsprechender Vorschädigung natürlich weitreichende Konsequenzen haben kann. Hier muss dann der Dienstherr für die die Gesundheit erhaltenden Maßnahmen aufkommen, was dann schon mal recht teuer werden kann. Deswegen kann ich das Verhalten der Bundeswehr in diesem Falle absolut nachvollziehen.
Zitat von: wolverine am 11. Juli 2014, 11:24:53
Und wie viele Khediras und Co. üben ihren Sport noch über 40 aus?! ::) Klose gilt mit 36 schon als "alt". Wahrscheinlich bekäme von denen keiner eine uneingeschränkte Tauglichkeit und zu was? Zu recht!
Um mich nicht falsch zu verstehen! Ich bezweifle gar nicht die bestehenden Regeln und Vorgaben.
Aber.... Wieviele Ü40 Soldaten sind den im ureigensten Sinn noch Soldat (Geländetage usw.) Ist es nicht vielmehr so, dass diese "Greise" vorwiegend in Stabs- und Lehrverwendungen eingesetzt sind, bzw. in der kämpfenden Truppe soweit aufgestiegen sind, und sich selten die Stiefel dreckig machen! Ausnahmen bestätigen die Regel.
@schlammtreiber
Dieser Behauptung würde ich sogar folgen, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass es schon "bedenklich" ist, wenn Spitzensportler höchstwahrscheinlich von vorn herein nicht wehrdiensttauglich sind.
So, genug gequatscht. Hoffentlich gewinnen unsere Rentner und Schwerbeschädigten am Sonntag den 4. Stern! ;)
Zitat von: Tommie am 11. Juli 2014, 11:40:21
Zwischen "das Zeug zum Invaliden mitbringen" und "Invalide sein" ist aber schon noch ein ganzes Stück des Weges ;) !
Im Allgemeinen ist das Leben lebensgefährlich und endet "meistens" mit dem Tod!