Das BaPersBw hat mir aufgrund meiner Vorbildung eine
Ausbildung zum
Stabstdienstfeldwebel,
Personalfeldwebel
oder
Matrerialbeschaffungsfeldwebel angeboten.
Ich soll mich vorab für einen Weg entscheiden!
Mir stellt sich die Frage für welchen der 3 Wege gibt es die meisten freien Beorderungsstellen ?
In welchem der drei Posten ist ein Auslandseinsatz am wahrscheinlichsten ?
Sie stellen die falschen Fragen ;D !
Ihr Posting klingt für mich so, dass Sie einen (zunächst vorläufigen) höheren Dienstgrad der Reserve erhalten, richtig? Sollte dem so sein, haben Sie drei Jahre ab der Verleihung des (zunächst vorläufigen) Dienstgrades zeit, diesen zu "bestätigen", also entgültig zuerkannt zu bekommen! Dazu müssen Sie bestimmte Ausbildungsabschnitte absolvieren, mindestens 24 wehrübungstage im vorläufigen Dienstgrad ableisten, wovon mindestens 12 davon "am Stück" geleistet werden müssen, dass Sie beurteilt werden können! So lange Sie einen vorläufigen Dienstgrad haben, ist ein Auslandseinsatz kategorisch ausgeschlossen! Hier können Sie einfach nur in Ihrer Beorderungsverwendung üben und die zum entgültigen Dienstgrad notwendigen Lehrgänge besuchen.
Sollten Sie jedoch aus dem aktuellen Dienstgrad zum Reservefeldwebel ausgebildet werden, ist ebenfalls ein Einsatz nicht möglich, so lange Sie noch in der Ausbildung sind, also so lange Sie noch nicht Feldwebel sind!
Warum wollen Sie wissen, wo am meisten freie Stellen sind? was hilft Ihnen denn das? Wenn eine freie Stelle da ist, und Sie werden darauf eingeplant, ist erstens die Stelle besetzt und zweitens sind Sie "versorgt"! Daher ----> unnützes Wissen ;) !
Als Reservist können Sie nur dann für einen Auslandseinsatz eingeplant werden, wenn sich bundesweit überhaupt kein aktiver Soldat findet, der genau diese Stelle besetzten kann! Das ist bei allen drei genannten Verwendungen nicht wirklich wahrscheinlich, daher ist die Frage nach der Einsatzwahrscheinlichkeit für alle drei Verwendungen als Reservist mit "geht gegen NULL" zu beantworten!
Vielleicht sollten Sie mehr Zeit und Energie auf die wirklich wichtigen Dinge verschwenden, wie z. B. ob Sie einen Lehrgang als StDstFw SK, der immerhin auch seine 44 Ausbildungstage, also knappe 9 Wochen geht, erstens zugewiesen und zweitens RDL-technisch auf die Reihe bekommen! Der PersFw SK hat sogar 47 Tage Unterricht und ist auch nicht gerade einfach zu bekommen, gerade als Reservist! Und von den MatBev-ATBs würde ich als reservist sowieso ganz klar die Finger lassen ;) ! Da sind Sie so lange auf Lehrgängen, wenn Sie nicht aus der aktiven Zeit was mitbringen, dass es mit dem entgültigen Dienstgrad nur dann etwas werden kann, wenn Sie wirklich viel Zeit und Glück haben. Hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass die erwähnten drei Jahre um sind und man Ihnen den vorläufigen dienstgrad wieder weg nimmt, sehr hoch! Das liegt unter anderem an den zu absolvierenden Lehrgängen, die doch recht viele und recht lange sind!
Fazit: Alle drei verwendungen sind nicht wirklich für Einsätze prädestiniert! Sie werden dort zwar benötigt, sind aber von aktiven Soldaten in ausreichender Anzahl abgedeckt! Und alle drei Ausbildungsgänge sind nur was für arbeitslose Reservisten, weil alle sehr zeitaufwändig sind!
@Tommie: Danke für die ehrliche Antwort.
Ja es ist richtig ich erhalte zunächst vorläufig den höheren Deinstgrad.
Sie erwähnen das alle drei Ausbildungsgänge nur was für arbeitslose Reservisten sind !
Welche Ausbildungsgänge empfehlen sie den für "arbeitende" Reservisten !
Oh, diese Frage ist relativ einfach zu beantworten: Jeden Ausbildungsgang in dem nicht als wesentliches Element für die Beförderung bzw. entgültige Verleihung eines Dienstgrades ein Lehrgang von mehr als 8 Wochen Dauer an einer Schule dabei ist ;) !
Vielleicht sollte man hier einmal weniger auf den Ausbildungsberuf, sondern mehr auf die aus den vorherigen Dienstzeiten "mitgebrachten" ATBs schauen. Welchen Dienstgrad habe Sie denn gerade inne und aus welcher AVR oder Truppengattung kommen Sie denn und was haben Sie dort gemacht?
Lieber Tommie,
jetzt denkst Du etwas kurz.
Den höheren Dienstgrad gibt es ja NUR und AUSSSCHLIESSLICH wegen der zivilen Qualifikation.
Hier "passen" nach BAPers die angegebenen drei Ausbidungsgänge zu - da darf sich der TE einen von aussuchen - also nimmt man denn mit den wenigsten Ausbildungstagen und gut ist.
(... wer nach einen Auslandseinsatz fragt, wird ja wohl einen kleinen Lehrgang zivil organisiert bekommen - die Vorbereitung für einen Auslandseinsatz alleine ist ja länger als 45 Ausbildungstage ....)
Zitat von: F_K am 22. Juli 2014, 14:12:12Den höheren Dienstgrad gibt es ja NUR und AUSSSCHLIESSLICH wegen der zivilen Qualifikation.
Das ist absolut richtig, aber ich hatte oben noch die Möglichkeit offen gelassen, dass hier eine RFA-Laufbahn läuft! deswegen habe ich hier nicht wirklich deutlich formuliert ;) !
Ach ja, der kürzeste Ausbildungsgang ist der StDstFw SK mit einem "Haupt-Lehrgang" von ca. 9 Wochen am Stück und ellenlangen Wartezeiten für die Zuweisung des Lehrgangs!
@F-K:
Ja du hast Recht den höheren Dienstrad bekomme ich nur wegen der zivilen Qualifikation.
Ja und ich denke ich werde die
29 Ausbildungstage für den Feldwebellehrgang kurz (Reservist)
und die
47 Ausbildungstage für den Verwendungslehrgang Personalfeldwebel
schon zivil organisert bekommen.
Ich wollte nur von den angebotenen den auswählen mit dem man die meisten Chancen für eine Beorderungsstelle hat .
... BAPers läst Res (höherer Dienstgrad) nur für Vewendungen zu, in denen auch eine Beorderung möglich ist.
Viel Spaß und Erfolg.
@F-k:
super, danke .. das ist doch mal ne beruhigende Antwort :-)
Zitat von: Tommie am 22. Juli 2014, 13:18:49
Als Reservist können Sie nur dann für einen Auslandseinsatz eingeplant werden, wenn sich bundesweit überhaupt kein aktiver Soldat findet, der genau diese Stelle besetzten kann!
@ Tommie:
Einspruch! Als Res kann man auch mal gerne eingeplant werden, wenn man zur richtigen Zeit bei den richtigen Leuten "Hier!" schreit. Das ist dann der höheren Führung sogar anscheinend noch eher lieber, anstatt immer dieselben Leute zum Einsatz zu verdonnern, weil nicht wenige Soldaten ja aus privaten, dienstlichen oder gesundheitlichen Gründen unabkömmlich sind.
@ F_K:
Eine Einsatzvorausbildung kann auch durchaus unter 45 Ausbildungstagen dauern.
@ HCRenegade:
... die Dauer der Vorausbildung ist stark abhängig von der "Vorbildung" des Reservisten / Soldaten.
Aufgrund der Fragen des TEs unterstelle ich einfach mal:
- keine EEH A Ausbildung (also hier schonmal 4 Tage)
- EAKK Basisausbildung fehlt
- NSAK Ausbildung fehlt
... und dann ist man schnell im Bereich einiger Wochen der Vorausbildung.
Zitat von: HCRenegade am 22. Juli 2014, 15:57:22Einspruch! Als Res kann man auch mal gerne eingeplant werden, wenn man zur richtigen Zeit bei den richtigen Leuten "Hier!" schreit. Das ist dann der höheren Führung sogar anscheinend noch eher lieber, anstatt immer dieselben Leute zum Einsatz zu verdonnern, weil nicht wenige Soldaten ja aus privaten, dienstlichen oder gesundheitlichen Gründen unabkömmlich sind...
Diese Fälle gibt es durchaus, doch sind sie in der Praxis nicht so häufig und werden gerne mal vom Leitkommando wieder kassiert ;) ! Und ... so lange der Dienstgrad nicht endgültig zuerkannt wurde, braucht man vom Einsatz nicht mal träumen, denn die Nummer kassiert spätestens BAPersBw bei der letzten Prüfung vor der Genehmigung zur Ausstellung des Heranziehungsbescheides!
Zu den Vorausbildungen muss ich "F_K" absolut recht geben! Schon vor meinem ersten Auslandseinsatz als Reservist, der dann im Jahre 2006 statt fand, habe ich in den Jahren 2004 und 2005 lockere 7 Wochen als Vorausbildungen (insgesamt!) absolviert! Und das ist bis heute wohl eher nicht weniger geworden! "F_K" hat ja schon einiges aufgezählt, was dann mit Einkleidung, Untersuchungen und Impfungen, EAKK, ZA EAKK, EEH Alpha und eventuell notwendigen Spezial-Ausbildungen schon mal locker auf 10 Wochen anwachsen kann und definitiv nicht unter 7 Wochen läuft!
@Tommie:
Was bedeuten die Abkürzungen
EAKK, ZA EAKK, EEH Alpha ?
Wird man zu diesen Asubildungen nur zugelassen wenn man schon für den Auslandseinsatz feststeht
oder kann man versuchen die auch schon vorher zu bekommen ?
Lieber Raul-B:
Jetzt sollte vorrangig von Dir die Laufbahnausbildung verfolgt werden - danach kommen dann RDLs auf Deinem Dienstposten und die Beorderung, dann ggf. weiter notwendige Ausbildung, und DANN erst Zusatzdinge, wie sie hier genannt wurden.
@raul-b,
ich bin ebenfalls mit einem vorläufig höherem DG auf Grund meiner zivilberuflichen Qualifikation als PersFw SK beordert und kann deswegen etwas aus erster Erfahrung berichten.
Die Vorausbildung zum Feldwebel bis zur Verleihung des endgültigen DG läuft in vier Phasen ab, die man in Abstimmung mit dem BAPersBw durchaus auch für Reservisten geschmeidig gestalten kann. Einfach mal mit dem PersFhr sprechen.
Phase I: Vorausbildung zum Feldwebel geht als Fernlehrgang bei der Marine und ist aufgeteilt in 3 Tage Präsensphase und 41 Tage Fernausbildung via ILIAS. Das geht auch beim Heer, dauert aber dann als voller Präsenslehrgang zwar nicht länger (insg. 29 Tage wenn ich nicht irre), ist aber folgerichtig mit längerer Abwesenheit verbunden.
Phase II: Feldwebellehrgang AMT geht nur in Präsensphase und dauert bei der Marine 15 Tage am Stück. Man schließt den mit der nötigen ATN ab, um überhaupt erst einmal formal Feldwebel zu sein. Geht wiederum auch beim Heer, dauert aber wieder - richtig - deutlich länger in der Präsensphase (auch hier 29 Tage, da bin ich ziemlich sicher).
Phase III: Ausbildung für den DP findet an einer Schule der Bw statt und dauert je nach Ausbildungsgang auch unterschiedlich lange. Der PersFw SK dauert, @Tommie, nur 44 Tage nach Plaung und ist ebenfalls vollständig und an einem Stück als Präsenslehrgang ausgelegt. Die Wartezeiten können schon länger sein, das stimmt und es erfordert ganz sicher eine gute Absprache und Planung mit dem Arbeitgeber, das alles auch so auf die Reihe zu bekommen. Da kann man aber durch Eigeniniative und Klärung/Planung mit dem PersFhr vieles vereinfachen.
Phase IV: RDL auf dem Dienstposten hatte "Tommie" schon erwähnt. Mindestens 24 Tage innerhalb der 3 Jahre, davon mindestens 12 Tage am Stück.
Danach sollte dann, wenn alles klappt und innerhalb 3 Jahren absolviert ist, der vorl. DG endgültig verliehen werden.
Alles in allem ist es schon sicher nicht einfach und erfordert Zeit. Hier sei zu erwähnen das die Lehrgangs- und RDL Tage nur Wochentage und keine Wochenenden beinhalten.
Sei Dir auch versichert, dass das BAPersBw schon vorrangig Wert auf die von "F_K" erwähnte Laufbahnausbildung legt. So steht es letztlich im Ausbildungskonzept und wird enstprechend verfolgt/umgesetzt.
Kurz zu den Abkürzungen:
EEH_A = Einsatz-Erst-Helfer A
nSAK = neues Schieß-Ausbildungskonzept
EAKK = Einsatzvorbereitende Ausbildung im Rahmen von Konfliktverhütung und Krisenbewältigung
Die nehmen auch alle Zeit in Anspruch...
Mach Dir um eine Auslandsverwundung keine vorrangigen Gedanken, der Schritt ist weit weg.
Zitat von: Muegge75 am 23. Juli 2014, 10:05:40Phase III: Ausbildung für den DP findet an einer Schule der Bw statt und dauert je nach Ausbildungsgang auch unterschiedlich lange. Der PersFw SK dauert, @Tommie, nur 44 Tage nach Plaung und ist ebenfalls vollständig und an einem Stück als Präsenslehrgang ausgelegt.
Lieber Muegge75, Sie können mir schon glauben, wenn ich schreibe, dass der Lehrgang sich über 47 Lehrgangstage erstreckt ;) ! Ich habe direkten Zugriff auf den Lehrgangskatalog der Bundeswehr und kann Ihnen sagen, dass der Lehrgang PersFw SK an der Schule für Feldjäger- und Stabsdienst in Hannover in der dortigen VIII. Inspektion läuft! Der Lehrgang hat die Lehrgangsnummer 127122 und erstreckt sich laut Lehrgangskatalog über
47 Ausbildungstage! Ach ja, für dieses Jahr gibt es in allen noch stattfindenden Lehrgängen noch exakt NULL freie Plätze und auszubildende aktive Soldaten werden selbstverständlich vorrangig behandelt!
Über die freien Plätze streite ich mich gar nicht ;). Das die sehr knapp bemessen sind, ist mir bewusst und bekannt. Auch das aktive Soldaten Vorrang haben macht mehr als Sinn und soll auch so sein.
Bezüglich der der Dauer haben Sie sicher den tieferen Einblick durch den Zugang zum Lehrgangskatalog als ich. Ich kann allerdings nur das an Aussage treffen, was mir seitens des BAPersBw schriftlich in Rahmen der Lehrgangsplanung mitgeteilt wurde - und das sind eben 44 Tage.
Vielleicht haben die auch nur die netto Tage genannt und das Anreise WE nicht geplant oder ähnliches. Da verlasse ich mich auf Ihre Aussage und werde mal drei Tage mehr berücksichtigen.
Ich denke aber das der PersFw SK, was die Lehrgänge betrifft, sicher den geringeren Aufwand darstellt im Vergleich zum MatBew FW oder anderen Verwendungen.
@Muegge: danke für den ausführlichen Bericht ...... auch ich kann Tommie nur bestätigen, mir wurde vom BaPersBW auch 47 Tage für den Personalfeldwebellehrgang genannt, 44 Tage für den Stabsfeldwebellehrgang.
@F-K: Ok, dann werde ich mich jetzt mal auf die Laufbahnausbildung konzentrieren ... brauch nur noch ne Bescheinigung vom Arbeitgeber und dann sind die Unterlagen komplett und dann sehen wir weiter !
Viellleicht habe ich da auch was verwechselt ??? :(... ich schaue nachher nochmal in die Planungsunterlagen...
;D ;D So die letzte gewünschte Bescheinigung des BAPersBw ist da !!! Werde sie gleich direkt hinschicken ! Drückt mir die Daumen das alles klappt !
Ich drücke und wünsche viel Spaß und Erfolg in der dann folgenden neuen Verwendung.
Bei mir steht jetzt ab August die Vorausbildung und im Oktober der Fw Lehrgang an. Wie man sieht, kann es auch zumindest in dieser Phase zügig hintereinander abgewickelt werden. ;D
Danke Muegge ! Mann sieht sich ;)
Hallo zusammen,
Habe eigentlich alles was bisher geschrieben wurde gelesen.
Was mich beunruhigt ist, wie will man seinem zivilen Arbeitgebr die Phase III erklären( in meinem Fall Trsp FW SK) 44 Tage Präsenz an einem Stück.
Geschenkt will niemand etwas haben, aber ich frage mich welcher Reservist soll den Slogan ( Tue was für dein Land ) so mit Leben füllen.
Oder gibt es da Möglichkeiten in 2 Teilen den Lehrgangczu absolvieren oder ist ein TSK Wechsel eventuell dafür nötig.
Gruß ewald1925
Splitten geht meistens nicht - da es eine SK ATN ist, bringt ein TSK Wechsel nichts.
Hallo ewald1925,
einfach ist das natürlich nicht und hängt selbstverständlich auch vom Arbeitgeber ab (Größe, Vertretungsregelungen, dem Job an sich, etc.), aber man sollte schon dem AG gut argumentieren können, wenn man auf Fw, also Meisterbene als Rservist bei Bw (wieder) einsteigen will. Das kann man natürlich plump und dann wohl eher ohne Erfolg tun oder man stellt auch die Vorteile für den AG bei dieser "Tätigkeit" heraus. Die Lehrgängen bringen ja auch Inhalte auf, die man wie Menschführung, Personalbearbeitung usw. auch im Betrieb sinnvoll einsetzen kann.
Am Ende bleibt aber: einfacher ist es sicher in einem größeren Unternehmen, wo man gute Vertretungen findet, denn in einer Tischlerei wo der einzige Meister für 6 Wochen oder mehr auf Lehrgänge geht... das kann man sich ausnmalen.
Hallo zusammen!
Gibt es auf diesem Gebiet eigentlich etwas Neues zu berichten?
Der ein oder andere Lehrgang an der Stabsdienstschule wird ja schon als Fernausbildung angeboten.
Besonderes Interesse hätte ich da am S1Fw, da dieser "demnächst" anstehen würde.
Danke vorab!