Guten Abend,
nach einigem Studium der online Informationen der Bundeswehr und fleißigem Mitlesen hier im Forum haben sich bei mir einige Fragen ergeben.
Zur Person:
- Männlich, Jahrgang 1987
-Realschulabschluss auf Gymnasium, bilinguale Schulausbildung (Englisch) 7.-10. Klasse
-Abgeschlossene Berufsausbildung als Metallbauer (verkürzte Lehrzeit, Innungsbester)
-Gemustert 2007 T2, von der Wehrpflicht bis auf Weiteres zurückgestellt, da ich mich direkt nach Ablegen der Gesellenprüfung in der Veranstaltungsbranche selbstständig machte, bin also kein KDV.
Aus persönlichen Gründen hege ich den Wunsch nach einer militärischen Karriere im TRUPPENDIENST.
Da kein Abitur bzw. kein Interesse am Studium kommt für mich bekanntlich maximal die Feldwebellaufbahn in Frage.
Frage:
Sollte ich, im Falle einer Bewerbung, vom Dienstherrn für die Feldwebellaufbahn als tauglich eingestuft werden (also rein hypothetisch betrachtet) - in wie weit sind meine Chancen aufgrund des Jahrgangs 87 als BS übernommen zu werden beschnitten? Wann wird man den Jahrgang das letzte Mal aufrufen und könnte ich bis dahin (rein theoretisch) die nötige Stehzeit überhaupt vorweisen?
Ich wäre bereit im Zivilleben eine komplette Existenz aufzugeben, es wäre sehr unschön nach 12 Jahren (dann fast 40) wieder vor dem Nichts zu stehen.
Besten Dank für Ihre Mühen.
Eine jahrgangsbezogene Betrachtung gibt es nicht mehr. Von daher auch kein Ausschluss aufgrund des Alters. Was nicht heißt, dass es so bleiben muss, wenn ein gesetzl. Grenzalter festgelegt werden würde (was in Planung ist).
Unbeschadet dessen wird jeder mind. einmal die Möglichkeit erhalten sich in der Konferenz zu stellen (sog. die ehem. Erstbewerberregelung).
Hier müsste man dann zu erst einmal besser sein, als der letztmalig zugelassene und dann muss auch noch Bedarf vorhanden sein.
Die Chancen sind also schon eingeschränkt, aber sie sind vorhanden.
Wenn du dich jetzt mit 27 bewirbst, erfolgt eine Einstellung also frühestens mit 28 und eine Bewerbung dann in etwa mit 34. Dass hier bereits eine Bedarfsdeckung abgeschlossen sein sollte, sollte klar sein. Trotzdem gibt es immer mal wieder Konstellationen, dass solche lebensälteren auch noch übernommen werden (z.B. Bedarf durch Aufwuchs des WaSys...).
Zum Thema TrD vs. FachD mit Beruf und Berufserfahrung sag ich hier mal nichts (und erst recht nichts über die möglichen Beweggründe), dazu hast du bestimmt schon viel gelesen.
Ob du so einen Schritt wagst, bleibt dir überlassen, in Anbetracht deines letzten Satzes
Zitates wäre sehr unschön nach 12 Jahren (dann fast 40) wieder vor dem Nichts zu stehen.
(und du wärst dann bereits 40) würde ich gut darüber nachdenken.
Meine persönliche Einschätzung zur Übernahme zum BS: Ihre Chancen sind verschwindend gering. Ich würde diesen Schritt unter den von Ihnen geschilderten Voraussetzungen nicht gehen.
Vielen Dank für die schnellen und fundierten Antworten.
Unter den gegebenen Umständen werde ich mich dann wohl damit begnügen das Wirken der Truppe in den Medien zu verfolgen und mit der Tatsache vertraut machen zumindest wehrtechnisch mit 27 zum "alten Eisen" zu gehören. ;D
Allen ein schönes Restwochenende.
Kurzer Nachgriff zum Thema Fachdienst:
Gibt es online eine Liste mit Verwendungsmöglichkeiten (unabhängig vom Bedarf - rein informativ), die den einzelnen Berufen zugeordnet werden?
Die hat der Karriereberater, im Internet gibt es die nicht.
Sowas ähnliches gab es mal. Aktuell aber nicht mehr und das schon relativ lange.