Hallo zamen,
Als ich W09er war damals,haben wir uns oft gefragt,wer eigentlich der Chef ist nach dem Chef.Gibt ja den KompEinsatzOffz(Wäre meine Wunschverwendung iwann mal als Reservist),dann den Spieß ,aber auch Zugführer Offiziere.Kompeinsatzoffz ist ja der Stellv vorm Chef also wahrscheinlich die Nr 2 oder doch der Spieß?Wir haben uns immer gedacht,dass der Spieß ja eigentlich "nur" ein Portepee-Uffz ist und eigentlich nicht den Offizieren vorgesetzt ist,aber dann haben andere wiederum gemeint,dass es da wahrscheinlich ne Regelung gibt,dass er iwie innerhalb der Kompanie weisungsbefugt ist etc.
Also ist die Frage eigentlich."Wer ist hier der Boss?" ;D
Ich kann gar nicht fassen, dass so eine Frage von einem Soldaten mit abgeschlossener Grundausbildung ernst gemeint sein kann. :o
Natürlich ist der Stv. nach dem Chef der höchste Vorgesetzte und der Spieß leitet den Innendienst und das Uffz Korps; er ist aber nicht den Offizieren vorgesetzt. :-\
Zitat... Gibt ja den KompEinsatzOffz(Wäre meine Wunschverwendung iwann mal als Reservist) ...
... dann "dürften" Sie vielleicht in einer GA-Einheit für den Chef den einen oder anderen Unterricht halten, z.B zur Vorgesetztenverordnung ... ::)
Wurde in der AGA nie ausgebildet.Hat ja auch faktisch aus Sicht der Wehrdienstleistenden keine Relevanz gehabt.Man hat einfach gemacht,was die Dienstgrade ab Uffz gesagt haben und mehr musste man nicht wissen.In der AGA eigentlich sogar ab Gefreiter.In den Stammeinheiten,gings dann so weiter,weil man wohl annahm,dass man das in der AGA ausgebildet wurde und bei welcher Gelegenheit sollte,sowas denn festgestellt werden.Man geht wohl kaum in der Einheit rum und fragt wer der "Babo" ist...
Zitat... dann "dürften" Sie vielleicht in einer GA-Einheit für den Chef den einen oder anderen Unterricht halten, z.B zur Vorgesetztenverordnung ... ::)
Ist mir schon klar.Bin ja noch nicht in der Ausbildung.Ich hab ja geschrieben,dass es die Wunschvewendung wäre.Ist doch nett.Man macht iwie überall Erfahrungen(Unterricht,Ausbildung,Planung von Übungen,Sport etc),ist aber eigentlich für nichts wirklich verantwortlich.
Für nichts verantwortlich? Als Leitender und/oder Durchführender einer Ausbildung sind Sie selbstverständlich dafür verantwortlich, dass das Ausbildungsziel erreicht wird, die Vorschriften eingehalten werden etc. Was denn sonst?
Wenn der Kompaniechef (aus welchen Grnden auch immer) längere Zeit abwesend ist, vertritt ihn bei Vorhandensein (z.B. nicht ebenfalls abwesend) für das normale Dienstgeschäft der KpEinsOffz, wenn dieser nicht da ist, der dienstälteste ZgFhrOffz. Die Disziplinargewalt wird vom BtlKdr für diese Zeit einem geeigneten Offizier nach dessen Auswahl schriftlich übertragen. Das wird oft der KpEinsOffz sein, muss es aber nicht. Der Kommandeur kann mit der Wahrnehmung der Disziplinargewalt auch einen anderen KpChef oder einen seiner Offiziere aus dem Bataillonsstab beauftragen.
ZitatFür nichts verantwortlich? Als Leitender und/oder Durchführender einer Ausbildung sind Sie selbstverständlich dafür verantwortlich, dass das Ausbildungsziel erreicht wird, die Vorschriften eingehalten werden etc. Was denn sonst?
Wenn der Kompaniechef (aus welchen Grnden auch immer) längere Zeit abwesend ist, vertritt ihn bei Vorhandensein (z.B. nicht ebenfalls abwesend) für das normale Dienstgeschäft der KpEinsOffz, wenn dieser nicht da ist, der dienstälteste ZgFhrOffz. Die Disziplinargewalt wird vom BtlKdr für diese Zeit einem geeigneten Offizier nach dessen Auswahl schriftlich übertragen. Das wird oft der KpEinsOffz sein, muss es aber nicht. Der Kommandeur kann mit der Wahrnehmung der Disziplinargewalt auch einen anderen KpChef oder einen seiner Offiziere aus dem Bataillonsstab beauftragen.
Ja das war etwas überspitzt formuliert.Als Offz gibt es keine Verwendung ,wo man keine Verantwortung hat.Auch als Fachdiener nicht,was viele durchaus annehmen.Ich meinte damit,dass der KompEinsatzOffz "nur" der stellv. irgendwas ist.Es ist also eher mittelbar und WENN der Chef unterwegs ist etc.Als Zugführer dagegen ist man vielleicht für weniger Soldaten zuständig,aber ist der unmittelbare nächste Vorgesetzte und ist eigentlich immer für diese zuständig.Auserdem gefällt mir die Verwendung,weil derjenige bei uns damals für viel frischen Wind gesorgt hat.Sonst haben wir gegammelt oder sind täglich zum Technikbereich und haben da ,die selbe Ausrüstung geputzt,wie am Tag vorher auch schon.Als der Typ von der Uni kam,gings direkt Schlag auf Schlag...mit AGA-Woche(Biwak,Orientierungsmärschen,Schießausbildung,Panzerfaust,MP2 etc.),Amila,permanent Sport.
Kann man viel positives bewegen,wie ich festgestellt hab.Viele Leute die zum Bund gehen,wollen da ja auch gefördert und gefordert werden und nicht nur abquarzen und auf Dienstschluß warten.
In welcher OffzAusbildung befindest du dich denn, dass der KEO in Zukunft ein A12 Dienstposten wird, ist dir jedoch bekannt?
ZitatIn welcher OffzAusbildung befindest du dich denn, dass der KEO in Zukunft ein A12 Dienstposten wird, ist dir jedoch bekannt?
Bis dato in keiner.Wollte nach dem Bachelor 2-3 Jahre einbauen,für die Ausbildung als roa.Brauch sowieso Geld fürs Aufbaustudium und der Reserveoffizier hat mich schon während des Wehrdienstes gereizt.Kann ich das angenehme mit dem Nützlichen verbinden
Na, als ROA werden Sie jedoch überwiegend selbst ausgebildet und werden mit Sicherheit keinen Zug führen!
Zudem nach der neuen ROA Ausbildung SaZ3 lediglich eine Restdienstzeit von ca. 5-6 Monaten in der Truppe bleibt. Hier wird es jedoch keine Verwendung im DG OFR als ZgFhr geben, geschweige denn KEO.
Aber nur weil der KEO formell der KpChef ist heißt das nicht, dass er auch wirklich das Sagen hat. Oft hat trotzdem der Spieß "die Hosen an". Bei uns ist es auch so, dass der Spießvertreter sich in viele Sachen einmischt.
Deshalb ist er trotzdem nur denen vorgesetzt, die in der VorgVO beschrieben sind. Es gibt auch Firmen, in denen die "graue Eminenz" die Sekretärin ist; trotzdem ist das die Sekretärin.
ZitatOft hat trotzdem der Spieß "die Hosen an".
Da hätte ich gerne KONKRETE Beispiele - ich habe nämlich viele Kp "gesehen", dass sich der KpFw in das konkrete Aufgabengebiet "Führung der Kp (im Gefecht) eingemischt" hat, allerdings noch NIE.
Dass der KpFw alle Angelegenheiten des Innendienstes "führt", und da seinem KpChef ein treuer Untergebener ist, ist klar.
Weiterhin ist klar, wer gut dient, "herrscht" mit - gar keine Frage.
Im übrigen dürfen Fw keine Disziplinargewalt übertragen werden - im Zweifelsfall wird die Kp also von einem "blutjungen Lt" (wenn kein andere Offz verfügbar) geführt, und der / die lebenserfahrene OStFw in der Kp sind diesem unterstellt.
Klingt komisch, liebe Kinder, ist aber so ...
Lieber FM 1994,
der KEO ist niemals formell der KpChef, sondern immer der KEO. Er vertritt den KpChef in allgemeindienstlichen Angelegenheiten bei dessen Abwesenheit. Es kann sein, dass er bei längerer Abwesenheit des KpChef vom Bataillonskommandeur zusätzlich die Disziplinargewalt des KpChef übertrage bekommt. Inwiefern ein Spieß Einfluss auf die Führungsentscheidungen seines KpChefs oder dessen Vertreter nimmt, ist sicher individuell unterschiedlich und auch davon bestimmt, inwiefern der Chef diesen Einfluss zulässt. Das lässt sich also nicht verallgemeinern.
Lieber F_K,
ich gehe mit fast allen Ihrer Bemerkungen d'accord. Nur dass eine Kompanie (längere Zeit) von einem gerade in die Truppe versetzten Leutnant geführt wird, ist sicher sehr unwahrscheinlich. Das wird ein guter Kommandeur allein aus Fürsorgegründen nicht durchgehen lassen und einen erfahreneren Offz oder KEO einer anderen Kompanie (deren Chef im Dienst ist) für die erforderliche Zeit die Kompanie, ggf. einschließlich übertragener Disziplinargewalt, führen lassen.
Zitat von: miguhamburg1 am 20. August 2014, 16:55:45
Nur dass eine Kompanie (längere Zeit) von einem gerade in die Truppe versetzten Leutnant geführt wird, ist sicher sehr unwahrscheinlich.
Habe ich in der Truppe in einem Bataillon in mehreren Kompanien erlebt. Die eigentlichen Kompaniechefs waren aus welchen Gründen auch immer langfristig verhindert. Als Konsequenz ergab sich, dass ein Leutnant frisch abgelöst vom Studium auf einmal die Kompanie führte (inkl. Beurteilungswesen) und in der anderen Kompanie ein Oberleutnant der vom Studium kam direkt zum dauerhaften stellvertretenden Kompaniechef wurde. Aus meiner Sicht ist das eine Notlösung gewesen, weil es nicht genug Hauptleute oder erfahrene Oberleutnants im Bataillon gab. Man war einfach über jeden Offizier froh den man hatte. Auf Lehrgängen bestätigte sich genau dasselbe Bild in anderen Bataillons. Also scheint es doch gar nicht mal so selten zu sein.
Ein Chef der seine eigene Kp und eine andere in Vertretung führt kann aber auch zu massiven Problemen führen. Gerade wenn es um Beurteilungen geht.
Auf Btl-Ebene ist das noch krasser.