Sehr geehrte Forummitglieder,
mein Name ist Robin Platte und ich habe mehrere Fragen zu einer möglichen Berufslaufbahn in der Bundeswehr.
Ich bin 16 Jahre alt, treibe relativ viel Sport und bin Schüler eines Gymnasiums. Ich bin mir ziemlich sicher mein Abitur in 2 Jahren zu abzuschließen und denke schon seit einiger Zeit daran nach dem Beenden meiner Schulzeit eine Karriere als Berufssoldat zu beginnen.
Ich weiß, dass es nicht in meiner Macht liegt zu entscheiden ob und in welcher Einheit ich letztendlich aufgenommen werde. Aber nach einiger Zeit, in der ich mich mit der Bundeswehr befasst habe, strebe ich die Einheit der Fernspäher als meine ,,Wunscheinheit" an. Wie gesagt ich weiß, dass es nicht meine Entscheidung ist und es allgemein eine große Hürde sein soll, sowohl die Aufnahmeprüfung, als auch die Ausbildung zum Fernspäher zu bestehen. Ich kann selber nicht einschätzen wie meine Chancen liegen um meinen Wunsch zu erreichen.
Meine erste Frage ist also: Welche Kriterien sollte ich auf jeden Fall mitbringen um Fernspäher oder generell Berufssoldat werden zu können?
Wie ich hörte müssen bestimmte körperliche Eigenschaften, wie die Größe, neben der Sportlichkeit eine wichtige Rolle spielen.
Mein zweites Anliegen besteht darin, wie meine Karriere nach meiner Zeit als Berufssoldat aussehen könnte. Ich weiß, dass diese Zeit natürlich sehr weit entfernt ist; aber auch diese Frage spielt für mich eine große Rolle dafür, ob und in welcher Einheit ich die Bundeswehr unterstütze. Ich habe an einigen Ecken gehört (wissen tue ich das natürlich nicht), dass es schwer sein soll nach der Laufbahn als Berufssoldat höhere Ränge zu erreichen und überhaupt noch im Heer der Bundeswehr tätig zu sein.
Meine zweite Frage ist also: Welche Möglichkeiten habe ich nach einer Laufbahn als Berufssoldat, beziehungsweise Fernspäher und muss ich mich (je nachdem welches Amt ich anstrebe), schon während dieser Laufbahn darum kümmern? Fortbildungen, Seminare etc.?
Mit freundlichen grüßen
Robin Platte
Am besten informierst du dich ersteinmal über die Laufbahnen, Verwendungen, Musterung und andere grundlegende Dinge auf
Bundeswehr-Karriere.de, da scheinbar einiges noch nicht ganz verstanden wurde, sonst würden solche Aussagen nicht vorkommen:
ZitatMein zweites Anliegen besteht darin, wie meine Karriere nach meiner Zeit als Berufssoldat aussehen könnte.
Man bewirbt sich als Soldat auf Zeit (SaZ). Wenn man angenommen wird, kann man anch einiger Zeit den Antrag auf Übernahme zum Berufssoldaten (BS) stellen. Wird man als BS übernommen, dann bleibt man bis zur Pension bei der Bundeswehr. Ich denke, mit Anfang 60 braucht man dann nicht mehr über eine Karriere nach der Zeit bei der Bundeswehr nachzudenken. ;)
Zitatdass es schwer sein soll nach der Laufbahn als Berufssoldat höhere Ränge zu erreichen und überhaupt noch im Heer der Bundeswehr tätig zu sein.
Also das ist kompletter nonsens, was du da schreibst.
Eine Laufbahn der Berufssoldaten gibt es nicht. Man wird auch nicht als BS eingestellt, sondern als Zeitsoldat. Wenn man dann die Voraussetzungen erfuellt ( so i.d.R. wenn man fertig ausgebildet ist + 3-4 Jahre), dann kann man einen Antrag stellen, dem ggf. im Rahmen der Bestenauslese stattgegeben wird.
Du solltest dich ueber das Procedere mal von einem Karriereberater beraten lassen. Das alles nieder zu schreiben, ist recht viel.
Zitat... Ich denke, mit Anfang 60 braucht man dann nicht mehr über eine Karriere nach der Zeit bei der Bundeswehr nachzudenken. ...
Stimmt.
KlausP
ehemaliger BS, jetzt im Ruhestand
Zitat von: dunstig am 25. November 2014, 16:42:08
dann bleibt man bis zur Pension bei der Bundeswehr.
Das ist mir schon klar. Aber ich gehe nicht davon aus, dass ich mit Mitte 50 noch als Fernspäher meinen Dienst leisten kann.
Und wie gesagt ich gehe ja bei der 2. Frage davon aus, dass ich von Musterung bis Annahme als Berufssoldat alles schaffe.
Selten so gelacht! Das waren schon Andere vor Ihnen und nach dem Test am Karrierecenter war dann plötzlich "EdeKa". ::)
Hab ich gesagt, dass ich es zu 100% schaffen werde? Nein, ich habe es nur angenommen um die Frage zu stellen.
Robin,
ich hatte in meinem Beitrag schon geschrieben, dass du mit deinen Vorstellungen sehr weit von der Realitaet entfernt liegst (auf meinen Beitrag bist du nicht eingagegen, entweder hast du ihn nicht gelesen oder du wolltest ihn nicht lesen/verstehen).
1. Zuerst einmal musst du geeignet sein.
2. Dann die Fw-Eignung bekommen
3. Dann die extra-Tests fuer die Fernspaeher bestehen.
4. Dann deine Ausbildungen sehr gut abschliessen.
5. Dann in deiner Verwendung einer der Besten sein.
6. Dann aus allen Bewerbern zum Berufssoldat ausgewaehlt werden.
7. Und wenn das alles geschehen ist und du ggf. an einem Grenzalter ankomst oder einen forderlichen Dienstposten angeboten bekommst, dann sind mal so ca 30-35 Jahre vergangen. Was dann ist, das wird sich dann ergeben.
Die ersten Schritte sind nun erst einmal 1 und 2. Darauf musst du dich konzentrieren.
Zitat von: Ralf am 26. November 2014, 03:59:46
Was dann ist, das wird sich dann ergeben.
Ist die Frage denn nicht berechtigt was sich dann ''ergeben'' wird bzw. kann? Ich hab weder gesagt, dass es leicht ist, noch dass ich es schaffe. Ich habe lediglich versucht zu fragen (wenn auch falsch, mein fehler) welche Möglichkeiten ich dann habe. Weil es nach 35 Jahren nämlich zu spät ist. Gerade dann habe ich nicht die Möglichkeit mich um zu entscheiden. Die habe ich jetzt noch.
Noch ein mal:
Auch in der Feldwebellaufbahn wird man als SaZ eingestellt. Für die Übernahme zum Berufssoldaten kann man sich frühestens ca. 1 bis 2 Jahre, nachdem die Ausbildung zum Feldwebel abgeschlossen ist, bewerben -also nach etwa 4 bis 5 Dienstjahren. Derzeit liegt die Auswahlquote bei etwa einer Übernahme auf 8 bis 10 Antragsteller. Wie das sein wird wenn Sie soweit sind, kann hier niemand voraussagen.
ZitatWeil es nach 35 Jahren nämlich zu spät ist. Gerade dann habe ich nicht die Möglichkeit mich um zu entscheiden. Die habe ich jetzt noch.
Du musst dich nach 35 Jahren nicht entscheiden, weil du eben Berufssoldat bist. Berufssoldaten werden im Laufe ihrer Dienstzeit auf verschiedenen Dienstposten eingesetzt und zwar dort, wo dienstl. Bedarf besteht.
Was meinst du denn, was du nach 35 Jahren dann entscheiden musst? Du wirst auch nicht die ganzen 35-40 Jahre auf einem Dienstposten bleiben, sondern entsprechend deiner Ausbildung und deiner Stärken eingesetzt, wo dienstl. Bedarf ist.
Ich glaube, du hast da irgendwie falsche Vorstellungen, so nach dem Motto "wenn ich dann in einem Alter bin, in dem ich nicht mehr mit den Jungen rumspringen kann, werde ich entlassen".
Du solltest vielleicht nochmal ausführlich erklären, was deine Ängste sind.
Btw zwingt dich ja auch keiner, den Antrag auf Berufssoldat zu stellen; dann scheidest du nach den 12 Jahren so wie die meisten aus und macht zivil etwas.
Angenommen, du kannst deinen dargestellten Weg realisieren.
Als Fernspähfeldwebel dienst du entweder in der Fernspählehrkompanie 200 oder in einem der Fernspähzüge des KSK. Dort kannst du theoretisch alle für die Laufbahn des Feldwebel möglichen Ebenen durchlaufen (also vom normalen Fernspäher im Fernspähtrupp bis zum Kompaniefeldwebel). Da aber nicht für Jeden solche höherwertigen Stellen innerhalb der Fernspäheinheiten zur Verfügung stehen, könnte man auch irgendwann als Lehrpersonal z.B. an eine entsprechende Ausbildungseinrichtung wechseln (Ausbildungszentrum spezielle Operationen, Luftlande/Lufttransportschule, Infanterieschule, Anwärterbataillone UA/FA/OA). Das ist aber nur eine Auswahl an Möglichkeiten.
Meine Frage war, ob es klare Positionen in der Bundeswehr gibt, die nach dem beendigen von den ''jungen herumhüpfenden'' Fernspähern normalerweise eingenommen werden. Natürlich habe ich nicht damit gerechnet, dass ich selbst entscheide wohin ich dann komme. Nur hätte es ja sein können, dass ich mich während der möglichen Zeit als Fernspäher schon darum kümmern muss welche Diente ich danach einnehme. Und dass ich durch Fortbildungen oder sonstiges vielleicht die Richtung ein wenig lenken kann.
Ich habe jetzt verstanden, dass ich mir darüber antscheinend keine Gedanken machen muss und (was mir vorher schon bewusst war aber nicht in diesem Ausmaße) dass es eine sehr große Hürde darstellt überhaupt an diese Stelle zu kommen.