Ich würde gerne wissen wie meine zukünftigen Kameraden so sein werden.Um konkreter zu werden, ich wüsste gerne, was für Leute vermehrt zum Bund gehen.
Ich kenne einerseits, wo oft behauptet wird, "gescheiterte" gehen zum Bund oder welche die sonst nicht wissen was sie machen sollen. Ist es so?
Oder überwiegt der Teil derer, die aus "Überzeugung" dahin gehen und die Sache dann auch verdammt ernst nehmen und feindselig gegenüber jedem sind, der mal bisschen Spaß/Party machen will oder besser ausgedrückt gerne mal ein paar Regeln bricht ?
Nach dem zu urteilen, was man in diesem Forum liest, könnte man sagen, der zweite Teil überwiegt. Allerdings könnte das auch daran liegen, dass erstere generell nicht so oft in solchen Foren hier unterwegs sind bzw. nicht viel zu schreiben haben.
Bin auf eure Erfahrungen gespannt.
Sowie als auch
Zitat von: Detective am 20. Dezember 2014, 02:08:38
Ich kenne einerseits, wo oft behauptet wird, "gescheiterte" gehen zum Bund oder welche die sonst nicht wissen was sie machen sollen. Ist es so?
Als "Gescheiterte" würde ich das typische FWD Klientel nicht bezeichnen. Es sind oft junge Menschen darunter, die sich ausprobieren wollen und noch nicht so ganz wissen wo sie im Leben hinmöchten. Da finde ich persönlich den FWD eine super Möglichkeit zur Überbrückung bzw. um Klarheit zu finden.
Und wie in jedem großen Unternehmen auch, zieht die Bundeswehr auch nicht so tolles Personal an. Diese werden natürlich, im optimalen Fall, durch das Einstellungsverfahren herausgefiltert. Ein paar Deppen gibt's natürlich auch ;)
Zitat von: Detective am 20. Dezember 2014, 02:08:38
Oder überwiegt der Teil derer, die aus "Überzeugung" dahin gehen und die Sache dann auch verdammt ernst nehmen und feindselig gegenüber jedem sind, der mal bisschen Spaß/Party machen will oder besser ausgedrückt gerne mal ein paar Regeln bricht ?
Naja, eine Sache ernst nehmen und Spaß zu haben schließt sich ja nicht aus. Im Gegenteil, viele Ausbilder versuchen auch einen gewissen Fun-Faktor in ihre Ausbildung zu bringen. Das motiviert einfach. Ist ein anstrengender Tag zu Ende und Abends wird, in gemütlicher Runde, noch ein Bierchen (oder Selters) gekippt, kommt der Spaß wie von alleine. Aber warum du Spaß/Party jetzt mit "ein paar Regeln brechen" in Verbindung bringst, erschließt sich mir nicht so wirklich. Regeln brechen ist beim Bund eine eher schlechte Idee...
Zitat von: Detective am 20. Dezember 2014, 02:08:38
Nach dem zu urteilen, was man in diesem Forum liest, könnte man sagen, der zweite Teil überwiegt.
Das liegt daran, dass sich hier fast nur ältere Semester tummeln ;). Die haben sich die Hörner schon auf genug Msch/Uffz/Offz/Whatever-Festen abgestoßen. Das wollen die nur nicht erzählen :)
Sind alle Sorten von Menschen dabei.Und Regeln brechen ist ne ganz dumme Idee,da 1.wir nicht mehr in der Schule sind(gibt schnell schlimmere Konsequenzen als nen Klassenbucheintrag)und 2.oftmals die ganze Gruppe bestraft wird.Spätestenst wenn man das zweite Mal wegen ihnen Zusatzdienst machen darf,werden sie schnell von allen anderen gehasst.
Zitat von: markxxx6 am 21. Dezember 2014, 09:42:58
2.oftmals die ganze Gruppe bestraft wird.Spätestenst wenn man das zweite Mal wegen ihnen Zusatzdienst machen darf,werden sie schnell von allen anderen gehasst.
Dazu solltest du aber auch sagen, dass Kollektivstrafen verboten sind und schnell zu unangenehmen Konsequenzen für den Vorgesetzten enden können.
Wobei natürlich eine Dienstverlängerung nicht unbedingt eine Strafe ist, wenn sie dazu dient, das Ausbildungs-/Arbeitsziel zu erreichen.
Beim FWDL gibt es von 19 jährigen 1,3 Abiturienten über den abgebrochen Studenten bis zum fast 30 Jahre alten, der mehre Ausbildungen abgebrochen hat und Schulden hat fast alles. Auch gibt es einen großen Anteil Aussiedler in der Mannschaftslaufbahn. In der Grundausbildung muss man mit jedem irgendwie auskommen und das ist nicht unbedingt einfach. In der Stammeinheit verbringt man dann, wie überall anders auch, die meiste Zeit nach dienst mit denen man die meisten gemeinsamkeiten hat.
Ok dann lass ich mich mal überraschen. Ich hab noch gehört, dass die AgA bei der Luftwaffe nur 2 anstatt 3 Monate dauert? Kann das jemand bestätigen ?
Und gibt es beim Bund auch so eine Art "Mantelordnung" ? Also kommt es z.B blöd wenn man als 18 jähriger FWD'ler mit 'nem dickeren Auto ankommt als manche Offiziere ?
Ja das stimmt. Wer ein dickeres Auto fährt wie der Standortälteste muss draußen parken..... ;D
Bei der Luftwaffe dauert die Grundausbildung für FWDL, SaZ-Mannschafter und Offizieranwärter 3 Monate (durchgeführt im Luftwaffenausbildungsbataillon), für Unteroffizier- und Feldwebelanwärter 2 Monate (integriert im Lehrgang der Unteroffizierschule der Luftwaffe).
Ich hatte einen Rekruten, der nach abgeschlossenem Lehramtsstudium FWDL wurde, um die Zeit bis zu seinem Referendariat zu überbrücken. Es gibt also wirklich alles, vom beruflich Gescheiterten, über noch unentschiedene junge Leute nach der Schule bis hin zu Akademikern. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Ich würde behaupten, der FWD stellt immer noch einen gesellschaftlichen Querschnitt dar - zumindest in der Luftwaffe.
Achja, den Dienst ernst nehmen und Partys feiern schließen sich sicherlich nicht aus. Den Dienst ernst nehmen, aber gegen geltende Gesetze und Vorschriften zu verstoßen schließen sich schon aus.
Generell könnte man sagen, dass eher weniger verträgliche Menschen zum Militär gehen, während verträglichere sich fürs FSJ oder so etwas entscheiden.
Haben ein paar Wissenschaftler sich mal angesehen:
Military Training and Personality Trait Development:
Does the Military Make the Man, or Does the Man Make the Military?
Joshua J. Jackson, Felix Thoemmes, Kathrin Jonkmann, Oliver Lüdtke and Ulrich Trautwein
Psychological Science 2012 23: 270 originally published online 24 January 2012
Gunni
@ Gunni:
.. Ich komme mit Soldaten / Militärs sehr gut zurecht und empfinde diese als sehr "verträglich" (was ist das genau?!) - die langhaarigen Bombenleger / FSJler werden von vielen nicht gut vertragen.
@Gunni
Ist das nicht "ein bißchen" pauschalisierend?
Genauso gut könnte man sagen das die faulen pazifistischen Hippies alle FSJ machen und die Menschen mit Idealen und Tatendrang zum Militär streben, was jedoch ebenfalls Unsinn wäre..
Man mag es kaum glauben, aber es gibt sogar VÖLLIG VERWIRRTE, die ein FSJ absolviert haben und sich danach irrsinnigerweise tatsächlich bei der Bundeswehr verpflichtet haben. Das sprengt natürlich jede irdische Vorstellungskraft.
@ Gunni:
Gegenfrage: Was ist altruistischer als bereit zu sein, sein Leben für seine Gemeinschaft zu geben?
Bei jeder wissenschaftlichen Studie muss man sich genau die Fragestellung, den Kontext und das Ziel der Befragung anschauen. Wahllos irgendwelche Bestandteile herauszunehmen und dann als eigenständige Aussage zu veröffentlichen, lässt schlicht nur auf eines schließen Dass sich jemand nicht die Mühe macht, im Zusammengang zu denken und zu beruteilen.
Zitat von: Niederbayer am 22. Dezember 2014, 15:41:08
Man mag es kaum glauben, aber es gibt sogar VÖLLIG VERWIRRTE, die ein FSJ absolviert haben und sich danach irrsinnigerweise tatsächlich bei der Bundeswehr verpflichtet haben. Das sprengt natürlich jede irdische Vorstellungskraft.
Oder Leute wie mich, die Wehrdienst geleistet haben, dann ein FSJ absolviert haben und dann wieder zur Bundeswehr sind. Bin ich jetzt völlig verrückt?
Zitat von: Pericranium am 24. Dezember 2014, 13:31:37Bin ich jetzt völlig verrückt?
Kurz und knapp ... JA ;D !
Aber ich könnte mir tausend stichhaltigere Gründe vorstellen, als ein paar "Jungs, die gut drauf sind", um zur Bundeswehr zu gehen ;) ! Das geht schon meistens bei den Mädels, die einen "Be- und Versorger" suchen gewaltig in die Hose ...